Glossar Scanner, Digitalkameras, Bildbearbeitung
Grundbegriffe und Fachausdrücke rund ums Thema Scannen, Digitalfotografie und Bildbearbeitung
Abbildungsfehler
Unter einem Abbildungsfehler versteht man bei einem Objektiv die Abweichung (auch als Aberration bezeichnet) des tatsächlichen Objektbildes von der idealen optischen Abbildung. Bei einem idealen Objektiv treffen sich diejenigen Lichtstrahlen, die von einem bestimmten Objektpunkt ausgehen, allesamt in einem einzigen Bildpunkt wieder; man spricht dann von einer idealen Abbildung. Durch verschiedenartige Abbildungsfehler kommt es bei Objektiven jedoch zu Abweichungen von der idealen Abbildung.
Wesentliche Abbildungsfehler bei einem Kamera-Objektiv sind die Sphärische Aberration und die Chromatische Aberration. Weitere Abbildungsfehler sind Asymmetriefehler, Verzeichnung, Vignettierung.
Abbildungsmaßstab
Der Abbildungsmaßstab in der Fotografie gibt uns das mathematische Verhältnis der tatsächlichen Größe des Aufnahmeobjekts zu der Größe des abgebildeten Objekts auf dem Film an.
Wir nehmen zum Beispiel eine Ein-Euro-Münze mit dem Durchmesser von 23mm. Wenn man davon eine Reproduktionsaufnahme (Repro) macht und der Durchmesser der Münze auf dem Film auch 23mm beträgt, hat man einen Abbildungsmaßstab von 1:1. Ist der Durchmesser auf dem Film aber nur 11,5mm, handelt es sich um einen Abbildungsmaßstab von 1:2. Vielfach wird fälschlicherweise angenommen, dass der Abbildungsmaßstab etwas mit der Brennweite oder dem Filmformat zu tun hat.
Ob die 23mm große Abbildung gerade so auf einen Kleinbildfilm (24mm x 36mm) passt oder nur einen Teilplatz auf einem Mittelformatfilm mit 6x7cm einnimmt, der Abbildungsmaßstab bleibt gleich. Mit welcher Brennweite man dabei arbeitet, ist völlig belanglos. Dass man natürlich mit Weitwinkelobjektiven normalerweise nicht so hohe Abbildungsmaßstäbe erreichen kann wie mit den speziellen Makroobjektiven, versteht sich von selbst.
Aberration
siehe unter dem Begriff Abbildungsfehler
Abbildungsgleichung
Bei der Abbildung eines Gegenstandes an einem optischen System stellt die Abbildungsgleichung einen Zusammenhang zwischen der Gegenstandsweite, der Brennweite und der Bildweite her. Demnach ist der Kehrwert der Brennweite gleich der Summe der Kehrwerte von Gegenstandsweite und Brennweite. Sind zum Beispiel bei einer dünnen Linse die Gegenstandsweite und die Brennweite bekannt, so kann aus der Abbildungsgleichung die resultierende Bildweite berechnet werden. Ausführliche Informationen zu diesem Thema sind auf unserer Seite über Strahlenoptik zu finden.
Absaufen (Schatten)
Ist in sehr dunklen Stellen eines fotografischen Bildes keinerlei Zeichnung mehr vorhanden, spricht man vom Absaufen der Schatten. Innerhalb dieser dunklen Bildstellen findet dann keine Trennung der Tonwerte statt, so dass sie als einheitliches Schwarz dargestellt werden. Gründe dafür können ein zu geringer Kontrastumfang oder eine zu geringe Maximaldichte des Ausgabe- bzw. des Aufnahmemediums sein. Im Englischen spricht man übrigens von Blocked up shadows (to block up).
Den entsprechenden Effekt bei den Lichtern eines Bildes nennt man Ausreißen.
Absorptionsgrad
Tritt eine elektromagnetische Welle auf ein anderes Medium, so wird ein Teil der Wellenintensität reflektiert (Reflexion), ein weiterer Teil wird absorbiert (Absorbtion) und ein weiterer Teil wird durchgelassen (Transmission). Der
Absorptionsgrad α beschreibt den Quotienten zwischen vom Medium absorbierter Wellenintensität IA und der Wellenintensität vor dem Medium I0. Er hat einen Wert zwischen 0 und 1; ein Wert von 0 bedeutet, dass kein Teil der Strahlung
vom Medium absorbiert wird, d.h. sämtliche einfallende Strahlung wird entweder reflektiert oder durchgelassen; ein Wert von 1 bedeutet, dass die komplette einfallende Strahlung absorbiert (verschluckt) wird.
Die nicht absorbierte Strahlung wird entweder durchgelassen (Transmissionsgrad τ) oder reflektiert (Reflexionsgrad ρ). Die Summe aus Transmissionsgrad τ, Reflexionsgrad ρ und Absorptionsgrad α ergibt den Wert 1.
Beispiel: Trifft Sonnenlicht auf eine leicht verspiegelte Glasplatte (z.B. Autoscheibe), dann kann man alle drei Phänomene gleichzeitig beobachten: Ein Teil des einfallenden Sonnenlichtes wird reflektiert und blendet den Betrachter; ein weiterer Teil wird durchgelassen (transmittiert) so dass es hinter der Glasscheibe hell ist, und ein weiterer Teil der Sonnenenergie wird absorbiert, so dass sich die Glasscheibe aufheizt.
Ausführliche Informationen, Herleitungen, Formeln und Beispiele zu diesem Thema sind auf unserer Webseite Dichte und Dichteumfang bei Scannern zu finden.
ACE
ACE ist eine Abkürzung für Adobe Color Engine. Es handelt sich um das Farbmanagement-Modul, das von Adobe®-Produkte verwendet. Windows-Rechner und Apple-Rechner haben zwar ein eigenes Farbmanagement-Modul im Betriebssystem verankert, allerdings hat das ACE den Vorteil, dass es über Betriebssystemgrenzen hinweg eingesetzt werden kann.
Eine ausführliche Beschreibung von Farbmanagement-Modulen gibts auf unserer Seite Farbmanagement-Modul.
Achromat
Die meisten Lebewesen auf der Erde, darunter auch der Mensch, haben auf der lichtempfindlichen Netzhaut des Auges drei verschiedene Arten farbempfindlicher Fotorezeptoren und werden deshalb als Trichromat bezeichnet. Es gibt jedoch auch Lebewesen, die auf ihrer Netzhaut im Auge überhaupt keine farbempfindlichen Sinneszellen besitzen. Solche Lebewesen werden als Achromat bezeichnet. Sie sehen überhaupt keine Farben sondern lediglich Grautöne bzw. schwarz/weiß-Bilder. Auch farbenblinde Menschen, die überhaupt keine Farben erkennen können, werden als Achromaten bezeichnet.
Lebewesen mit einer Sorte farbempfindlicher Fotorezeptoren auf der Netzhaut werden als Monochromat, Lebewesen mit zwei Sorten farbempfindlicher Rezeptoren auf der Netzhaut als Dichromat bezeichnet. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es auf unserer Webseite über Farbwahrnehmung.
Achromatische Doppellinse
Um in optischen Linsensystemen (Objektiven) den Abbildungsfehler der chromatischen Aberration zu reduzieren werden sogenannte achromatische Doppel-Linsen eingesetzt. Bei einem achromatischen Zweilinser (auch als Achromat bezeichnet) werden zwei Gläser mit unterschiedlichen Material- und Brechungseigenschaften zu einem Doppel gepaart, so dass sich deren jeweilige chromatische Aberrationsfehler gegenseitig aufheben. Die Doppellinse besteht aus einer Sammellinse aus Kronglas und einer Zerstreuungslinse aus Flintglas. Die Funktionsweise einer achromatischen Linse beruht also auf dem Effekt, dass die Brechnung und Dispersion von Lichtstrahlen in einer Linse nicht alleine von deren Form sondern auch von deren Material abhängt.
Beim Einsatz eines Achromaten bleibt dennoch ein Restfarbfehler übrig, der als Sekundäres Spektrum bezeichnet wird. Dieser Fehler lässt sich durch den Einsatz sehr hochwertiger ED-Linsen stark verringern. Eine Weiterentwicklung von achromatischen Doppel-Linsen sind apochromatische Linsen mit drei Gläsern, die das sekundäre Spektrum nahezu vollständig reduzieren.
Additive Farben
Erzeugt man einen Lichtpunkt durch Mischung von mehreren Grundfarben, so spricht man von additiver Farbmischung. Beim additiven RGB-Farbmodell entstehen sämtliche Farben durch Mischen der drei Grundfarben rot, grün und blau. Bildschirme, Digitalkameras, Filmscanner und das menschliche Auge arbeiten nach dem additiven Farbmodell. Drucker hingegen arbeiten nach dem subtraktiven Farbmodell.
Mehr zum Thema Farben, Farbmodelle und Farbmischung gibt es auf unserer Seite Licht, Farben und Farbmodelle.
Adobe® RGB Farbraum
Der Adobe® RGB Farbraum wurde von der Firma Adobe® im Jahre 1998 entwickelt, weshalb er auch oft als Adobe® RGB 1998 bezeichnet wird. Er hat eine Farbtemperatur von 6500 K und ein Gamma von 2,2. Der Adobe® RGB Farbraum deckt ungefähr 50% des Lab-Farbraumes ab. Ziel der Entwicklung des Adobe® RGB Farbraumes war die Schaffung eines RGB-Farbraumes, der fast alle Druckerfarben (CMYK-Farbraum) und mehr beinhaltet.
Adobe® RGB ist ein sehr großer Farbraum und beinhaltet viele Reserven für die Bildbearbeitung. So können die meisten Eingabeprofile von Scannern und Digitalkameras im Adobe® RGB Farbraum dargestellt werden, und Ausgabe-Farbräume wie CMYK sind ohnehin komplett enthalten. Moderne Digitalkameras und Scanner können ihre Digitalbilder gleich im Adobe® RGB Farbraum ausgeben, so dass dieses Profil gleich eingebettet werden kann.
Das Adobe® RGB Farbprofil wird vorwiegend im Print-Bereich benutzt, d.h. für Bilder, die letztendlich auch auf irgendeine Weise gedruckt werden sollen. Für den reinen Web-Bereich genügt der sRGB-Farbraum.
Weitere Informationen zu Farbräumen sind auf unseren Farbmanagement-Seiten zu finden.
AD-Wandler
Analog-Digital Wandler: Bauteil, das analoge Signale in digitale Signale umwandelt. Während analoge Signale kontinuierlich sind, haben digitale Signale diskrete Abstufungen. Die Bitzahl eines AD-Wandlers gibt an, wie viele Abstufungen im digitalen Signal theoretisch enthalten sein können. Beispiel: Ein AD-Wandler mit 16 Bit kann 216 = 65.536 Abstufungen erzeugen.
Auf unserer Seite CCD-Sensoren in Scannern und Digitalkameras gibt es ausführliche Informationen über den Aufbau und die Funktionsweise von CCD-Zeilen und CCD-Chips.
AE - Automatic Exposure
Automatic Exposure (englische Abkürzung): Belichtungsautomatik bei einer Kamera. Praktisch jede moderne Digitalkamera führt die Belichtung automatisch aus. Höherwertige Modelle erlauben auch eine manuell einstellbare Belichtung.
AF - Auto-Fokus
Abkürzung für Autofokus, auch im Englischen gebräuchlich
Aktiver Autofokus
Ein aktives Autofokus-System sendet Infrarotwellen oder Ultraschallwellen und bestimmt die Entfernung des Objektes aus der Reflexionsdauer der ausgestrahlten Wellen. Mit dieser Information kann das Objektiv automatisch auf die richtige Entfernung eingestellt werden. Ein aktives Autofokussystem hat den Vorteil, dass es auch bei Dunkelheit und schlechten Kontrastverhältnissen funktioniert. Voraussetzung für die einwandfreie Funktionsweise eines aktiven Autofokus ist, dass das Motiv die Infrarot- oder Ultraschallwellen gut reflektiert.
Ein Nachteil bei aktiven Autofokussystemen ist, dass sie nur auf kurze Entfernungen (wenige Meter) funktionieren. Eine Ultraschallwelle, die auf ein mehrere Hundert Meter entferntes Objekt geschickt wird, wird höchstwahrscheinlich so reflektiert, dass der Sensor nichts mehr abbekommt bzw. dass die reflektierte Strahlung zu geringer Intensität ist. Dieser Nachteil hält sich jedoch in Grenzen, da bei den meisten Objektiven nach wenigen Metern bereits der Unendlich-Bereich beginnt.
Als Gegenstück zum aktiven Autofokus gibt es den passiven Autofokus.
Aliasing-Effekt
Am Bildschirm hat ein einzelnes Pixel im Vergleich zu Druckern eine sehr große Größe. Während bei einem 300 dpi Ausdruck eine schräge Linie wie ein durchgezogener Strich erscheint, wirkt am Bildschirm eine schräge Linie wie ein Treppenmuster. Deutlich sind die einzelnen Stufen zu sehen. Dabei muss es sich nicht um eine klassische Linie handeln, die auf einen einheitlichen Hintergrund gezeichnet ist, sondern Linien bilden sich auch am Übergang von Flächen.
Je stärker der farbliche Kontrast zwischen zwei Flächen ist desto mehr fallen die Treppenstufen am Übergang auf. Diesen Effekt nennt man Aliasing. Er ist umso stärker je höher der Kontrastübergang ist. Anti-Aliasing Algorithmen reduzieren den Effekt, indem weichere Farbübergänge an Kanten geschaffen werden.
Alphakanal
Ein normales RGB-Bild besteht aus drei Farbkanälen, je einer für rot, grün und blau. Manche Bildbearbeitungsprogramme speichern in ihren Bilddateien zusätzliche Alphakanäle ab. In einem Alphakanal ist zum Beispiel eine Maske oder eine nicht sichtbare Farbinformation gespeichert. Auch ein bestimmter Transparenzgrad kann in einem Alphakanal gespeichert werden, also die Art und Weise, wie ein anderes Bild unter dem Bild hindurchscheinen kann.
ANSI-Lumen
Die Lichtstärke von Projektoren wird in ANSI-Lumen angegeben. Dabei handelt es sich um ein genormtes Messverfahren, bei dem die Beleuchtungsstärke auf 9 Feldern einer 1 m² großen Leinwand gemessen und anschließend gemittelt wird. Schließlich wird aus dem Produkt aus Beleuchtungsstärke und der Fläche von 1 m² der Lichtstrom in Lumen berechnet und als ANSI-Lumen angegeben.
Diese Messmethode hat mehrere Vorteile: Zum einen wird die Beleuchtungsstärke an mehreren Punkten auf einer Leinwand gemessen; ein Projektor, der die Lichtbildwand gleichmäßig ausleuchtet, erhält also Pluspunkte im Gegensatz zu einem Gerät, welches in der Bildmitte einen hellen Spot erzeugt und bei dem die Lichtstärke zum Rand hin stark abfällt. Zum anderen können unterschiedliche Beamer-Typen (LCD- oder Röhren-Beamer) leicht miteinander verglichen werden, da das Licht direkt auf der Empfängerfläche gemessen wird. Licht, das die Lampe im Beamer zwar erzeugt, aber als Streulicht verloren geht, fließt bei diesem Messverfahren gar nicht in die Bewertung des Beamers mit ein.
Ausführliche Informationen sowie eine Skizze zu diesem Thema sind auf unserer Seite über Fotometrie ganz unten zu finden.
Anti-Aliasing
Aliasing tritt an schrägen Kantenlinien in Form von deutlich erkennbaren Treppenstufen auf, an denen starke Kontraste herrschen. Bei einem extremen Kontrastübergang von schwarz nach weiß sind am Bildschirm deutlich sichtbare störende Treppenstufen erkennbar. Ein Anti-Aliasing-Verfahren glättet den harten Kontrastübergang derart, dass neben einem schwarzen Pixel nicht gleich ein weißes gesetzt wird, sondern dass zwischen schwarz und weiß einige Graustufenpixel unterschiedlicher Helligkeit platziert werden. Dadurch wird der Übergang weicher und die Kantenlinie wirkt durchgezogen und nicht treppenförmig. Eine Anti-Aliasing Behandlung ist immer mit einem leichten Unschärfeeindruck verbunden.
Antistaubspray
Antistaubspray (auch als Dust Off bezeichnet) ist ein wichtiger Helfer beim Umgang mit Fotomaterial jeglicher Art. Es handelt sich im Wesentlichen um komprimierte Druckluft, die über eine feine Kanüle ausgesprüht wird. Je nach Luftmenge, die man freigibt, erhält man einen mehr oder weniger starken Luftstrahl. Dieser eignet sich hervorragend, um Staub und Fussel von Dias oder Negativen schonungsvoll zu entfernen. Gegenüber Tüchern oder Pinseln hat Anti-Staub-Spray den Vorteil, dass das Filmmaterial nicht berührt wird, so dass keine Kratzer beim Reiben entstehen können. Mehr Infos gibts auf unserer Webseite über Zubehör.
Apochromatische Linse
Bei einer einfachen Linse entsteht infolge unterschiedlicher Brechungseigenschaften von Licht unterschiedlicher Wellenlänge ein Farbfehler, der als chromatische Aberration bezeichnet wird. Durch den Einsatz sogenannter achromatischer Doppellinsen wird dieser Farbsaum weitgehendst beseitigt. Dennoch bleibt ein gewisser Restfarbfehler übrig, der als Sekundäres Spektrum bezeichnet wird. Bei apochromatischen Linsen (auch also Apochromat bezeichnet) wird ein drittes Glas verwendet, welches dieses sekundäre Spektrum weitgehendst kompensiert.
Die Funktionsweise von achromatischen und apochromatischen Linsen beruht auf dem Effekt, dass die Brechnung und Dispersion von Lichtstrahlen in einer Linse nicht alleine von deren Form sondern auch von deren Material abhängt. Apochromatische Linsen kommen hauptsächlich in sehr hochwertigen Weitwinkelobjektiven und Teleobjektiven zum Einsatz; man erkennt solche Objektive oftmals anhand der Bezeichnung APO.
APS-C
APS-C ist eine Abkürzung für das Advanced Photo System mit dem sogenannten Classic-Format. Nähere Informationen zu diesem Format siehe unter Classic-Format.
APS-Filme
APS steht für Advanced Photo System (siehe auch APS-Format). Es handelt sich um Filme für kompakte Kameras, die auch nach der Filmentwicklung in der Patrone aufbewahrt werden. Die Filme werden beim Einlegen in die Kamera automatisch aus der Patrone gezogen; ein Wiedereinspulen bzw. Neuaufsetzen von teilbelichteten Filmen ist möglich. APS-Kameras haben drei verschiedene Bildformate, darunter auch ein Panorama-Format.
APS-Filme können mit einigen Filmscannern mit Hilfe von APS-Adaptern direkt aus der Filmpatrone heraus gescannt werden.
Als Ende der 90er Jahre, noch vor dem Beginn des Digitalkamerazeitalters, die Kleinbildfotografie eine ziemliche Flaute erlitt, erhofften sich namhafte Hersteller wie Canon, Nikon, Minolta, Kodak und Fujifilm eine Revolution durch das neue APS-Format, welches das bis dato bekannte Kleinbild-Format ablösen sollte. Während Kleinbildfilme in Konfektionierungen mit 12, 24 und 36 Aufnahmen angeboten werden, setzt das APS-Format mit 15, 25 oder 40 Aufnahmen jeweils einen drauf. Der Film ist in einer geschlossenen Patrone aufbewahrt, in welcher der Film auch nach der Entwicklung dauerhaft verbleibt. Auf der APS-Patrone gibt es eine Filmstatus-Anzeige, die vier Zustände anzeigt: unbelichtet, teilweise belichtet, vollständig belichtet, entwickelt.
Während ein Kleinbild-Film eine Bildgröße von 24 x 36 mm besitzt, hat der APS-Film nur 16,7 x 30,2 mm (also ein Seitenverhältnis von 16:9). Die Breite eines Kleinbildfilmes beträgt 35 mm, ein APS-Film ist nur 24 mm breit; daher ist eine APS-Filmspule kompakter als eine Kleinbildfilmspule, und kleine Kameramodelle wurden möglich. Während beim Kleinbildformat ein Bild also eine Fläche von 864 mm² hat, hat ein APS-Bild nur 504 mm²; flächenmäßig liegt also zwischen den beiden Filmformaten ein Faktor von 1,6.
In den meisten APS-Kameras lassen sich trotz konstanter APS-Format-Größe unterschiedliche Bildgrößen (Formate H, C, P) einstellen: Das High Definition Format nutzt die volle APS-Formatgröße und bringt Bilder im Seitenverhältnis 16:9. Das Classic Format nutzt das Kleinbild-typische Seitenverhältnis von 3:2, während das Panorama-Format ein extremes Seitenverhältnis von 3:1 verwendet. Bei den letzten beiden Formate bleibt das ursprüngliche Seitenverhältnis eines APS-Bildes jedoch gleich, d.h. es erfolgt ganz einfach eine Ausschnittsvergrößerung.
Trotz vieler neuer Möglichkeiten (3 unterschiedliche Bildformate, kompakte Filmpatrone, einfaches Einlegen des Filmes in die Kamera, teilweise belichteten Film entnehmen und später erneut einlegen u.s.w.) konnte das APS-Format weder den Kleinbildfilm ablösen noch sich am Markt behaupten. Für starke Vergrößerungen (Posterabzüge) entpuppte sich das kleinere Bildformat als Nachteil, da der Film physikalisch weniger Informationen speichern kann als ein Kleinbildfilm.
Heute hat das APS-Format insofern noch eine Bedeutung, als dass viele digitale Spiegelreflexkameras einen CCD-Sensor in der Größe eines APS-Bildes haben. Aus diesem Grunde haben solche Kameras dann einen sogenannten Brennweitenverlängerungsfaktor in der Größenordnung von 1,6.
APS-Adapter
Die meisten Filmscanner sind für das Digitalisieren von Kleinbild-Filmen oder Mittelformat-Filmen konzipiert. Für einige Filmscanner-Modelle gibt es als (meist optionales) Zubehör sogenannte APS-Filmrollen-Adapter, die ganze APS-Patronen aufnehmen und den Film automatisch aus der Patrone herausziehen und weitertransportieren. Mit APS-Filmrollenadaptern ist es möglich, einen ganzen APS-Film im Stapelmodus zu digitalisieren.
APS-H
APS-H ist eine Abkürzung für das Advanced Photo System mit dem sogenannten High-Definition-Format. Nähere Informationen zu diesem Format siehe unter High-Definition-Format.
APS-P
APS-P ist eine Abkürzung für das Advanced Photo System mit dem sogenannten Panorama-Format. Nähere Informationen zu diesem Format siehe unter Panorama-Format.
Arbeitsfarbraum
Unter einem Arbeitsfarbraum versteht man einen Farbraum, den man zum Bearbeiten von digitalen Bilddateien im Bildbearbeitungsprogramm einstellt. Ein Arbeitsfarbraum kann geräteunabhängig oder geräteabhängig sein. Ein typischer Arbeitsfarbraum ist Adobe RGB 1998, der mehr Farben enthält als ein Monitor darstellen und ein Drucker ausgeben kann. Dadurch beugt man Farbverlusten in der Bildbearbeitung vor. Wer nicht für die Druckindustrie sondern nur fürs Web arbeitet nimmt als Arbeitsfarbraum besser den kleineren sRGB-Farbraum, der sich an der Monitordarstellung von Farben orientiert.
Sehr gute Bildbearbeitungsprogramme bieten auch die Möglichkeit an, direkt in einem Ausgabefarbraum wie CMYK zu arbeiten. Bei der Verwendung solcher Arbeitsfarbräume funktionieren jedoch zahlreiche Filter-Funktionen schlechter und man produziert bereits Farbverluste bei der Bildbearbeitung.
Auf unserer Webseite Farbmanagement-Einführung sind verschiedene Farbräume und deren Größe grafisch veranschaulicht.
ASA
siehe unter Lichtempfindlichkeit
ASCII-Zeichensatz
ASCII ist ein englisches Akronym für American Standard Code for Information Interchange, zu deutsch Amerikanischer Standard-Code zum Informationsaustausch. Der ASCII-Zeichensatz beschreibt einen 7 Bit langen Code, in welchem jedem Zahlenwert ein bestimmtes Zeichen zugeordnet wird. Auch wenn zur Darstellung eines ASCII-Zeichens 1 Byte, also 8 Bit, vorhanden sind, werden nur sieben Bit verwendet; das achte Bit diente in früheren Zeiten als Paritätsbit. Mit sieben Bit lassen sich 27=128 verschiedene Zeichen darstellen.
Der ASCII-Zeichensatz basiert auf dem lateinischen Alphabet; er enthält die 26 lateinischen Großbuchstaben (Nummern 65 - 90), die 26 lateinischen Kleinbuchstaben (Nummern 97 - 122) und die Ziffern von 0 bis 9 (Nummern 48 - 57). Deutsche Umlaute wie ä,ö,ü,ß gehören nicht zum ASCII-Zeichensatz, ebensowenig andere diakritische Zeichen. Die ersten 32 Zeichen des ASCII-Zeichensatzes enthalten Steuerzeichen, die nicht dargestellt werden können sondern zur Steuerung von Ausgabegeräten wie Druckern dienen. So bewirkt zum Beispiel das ASCII-Steuerzeichen #9 einen Tabulatorsprung, #10 einen Line Feed, #13 ein Carriage Return und #32 ein Leerzeichen. Die übrigen ASCII-Nummernplätze sind mit Satzzeichen wie Punkten, Klammern, Plus und Minus belegt.
Auch wenn es heutzutage zahlreiche andere, zum Teil viel umfangreichere Zeichensätze gibt, spielt der ASCII-Zeichensatz immer noch eine große Rolle auf vielen Computern und vor allem in der Datenübertragung. Viele Datenübertragungsprotokolle basieren auf ASCII. Wenn man eine e-mail erhält, die zwischen ganz normalen Wörtern Kauderwelsch enthalten, kann man davon ausgehen, dass der Sender Nicht-ASCII-Zeichen eingebettet hat, die auf der Strecke bis zum eigenen e-mail Programm verloren gingen bzw. missinterpretiert wurden. Es gibt zwar Codierverfahren wie MIME, um Sonderzeichen in ASCII zu codieren; solche Verfahren funktionieren jedoch nur ordentlich, wenn der Empfänger ein entsprechendes Dekodierverfahren zur Verfügung hat. Um in einem einzigen Zeichensatz sämtliche Buchstaben und Zeichen aller Weltsprachen aufzunehmen wurde der Unicode geschaffen.
Asphärische Linse
Bei den meisten Kamera-Objektiven werden sphärische Linsen eingebaut. Sphärische Linsen haben eine kugelförmige Oberfläche und gute Abbildungseigenschaften mit für die meisten Anwendungen akzeptablen Abbildungsfehlern. Um die Abbildungsfehler sphärischer Linsen zu reduzieren werden asphärische Linsen eingesetzt. Asphärische Linsen haben eine Oberfläche, die leicht von der idealen Kugelform abweicht.
Asphärische Linsen sind derart geformt, dass sie nahezu optimale optische Abbildungseigenschaften haben. Allerdings gibt es nicht DIE optimale Linse, denn unterschiedliche Anforderungen an eine Linsenoptik widersprechen sich teilweise. Während sich die asphärische Form einer Linse für ein Festbrennweitenobjektiv noch einigermaßen leicht berechnen lässt, ist die Berechnung und Herstellung bei Zoomobjektiven mit großen Brennweiten äußerst aufwändig und teuer.
Asymmetriefehler
Als Asymmetriefehler bezeichnet man einen Abbildungsfehler, der bei einer optischen Linse entsteht, wenn schräg einfallendes Licht asymmetrisch fokusiert wird. Während bei einer sphärischen Linse parallel zur optischen Achse einfallendes Licht im Linsenbrennpunkt fokusiert wird wird schräg einfallendes Licht in einem Punkt außerhalb des Brennpunktes in der Bildebene fokusiert. Bei einem idealen optischen System sammeln sich diese schräg einfallenden Lichtstrahlen, die von einem einzigen Objektpunkt ausgesendet werden, in einem einzigen Bildpunkt. Infolge von Asymmetriefehlern kommt es jedoch zu Verzerrungen, so dass das Bild einen Schweif erhält. Aus diesem Grunde werden Asymmetriefehler auch als Koma (lateinisch coma = Schweif) bezeichnet.
Aufsichtsvorlage
Unter einer Aufsichtsvorlage versteht man ein zu scannendes Material, das Licht reflektiert, also zum Beispiel ein Papierfoto oder ein Dokument. Die Vorlage wird von unten mit Licht bestrahlt und das reflektierte Licht wird von einem Sensor gemessen. Aufsichtsvorlagen haben einen geringen Dichteumfang. Vorlagen, die von der Lichtquelle durchleuchtet werden, nennt man Durchsichtsvorlagen.
Auflösung
Die Auflösung ist eine Leistungsgröße für Eingabe- und Ausgabegeräte, die ihre Elemente aus einzelnen Punkten zusammensetzen. Die Anzahl von Bildpunkten pro Längeneinheit wird als Auflösung bezeichnet. Die Auflösung wird in der Regel in dpi (dots per inch) angegeben, also wie viele Punkte auf einem Inch vorhanden sind. Ein Inch entspricht 2,54 cm. Je nach Anwendung kommen auch andere Bezeichnungen für die Auflösung zum Einsatz.
Ein Tintenstrahldrucker druckt Text und Grafiken mit winzig kleinen Düsen, die auf kleinster Fläche im Druckkopf nebeneinander angeordnet sind. Aus der Dichte der Farbdüsen ergibt sich die Auflösung, die zum Beispiel 1200 dpi beträgt. Ein Scanner arbeitet mit einer CCD-Zeile, auf der eine gewisse Anzahl von Fotodioden angeordnet sind. Die Anzahl der Fotodioden pro Längeneinheit ergibt die optische Auflösung des Scanners. Wenn bei einem Scanner die Auflösung mit z.B. 1200 x 2400 dpi angegeben wird, bedeutet dies, dass die optische Auflösung (die Anzahl der Fotodioden auf der CCD-Zeile) 1200 dpi beträgt, während sich die höhere Auflösung von 2400 dpi in vertikaler Richtung durch die Feinheit des Schrittmotors, der die CCD-Zeile nach vorne bewegt, ergibt.
Auch bei Digitalkameras dient die Auflösung als Leistungsgröße; allerdings wird dort die Auflösung in Pixeln angegeben, zum Beispiel 6 Megapixel oder 3000 x 2000 Pixel. Im Prinzip handelt es sich bei solchen Angaben nicht um die Auflösung an sich, sondern vielmehr um eine quantitative Aussage über die Anzahl der erzeugten Pixel. Erst wenn man die Pixel ins Verhältnis zu einer bestimmten Bildgröße setzt, z.B. zu einem 15 x 10 cm großen Foto, ergibt sich die tatsächliche Auflösung des Bildes.
Bei allen Auflösungsangaben beim Gerätekauf ist stets zu beachten, dass es sich um nominelle Angaben handelt, die in der Praxis meist nicht erreicht werden. Ein Scanner mag zwar eine optische Auflösung von 4000 dpi haben, auf einem gescannten Bild sind jedoch nur 3000 dpi zu erkennen. Auch ein Tintenstrahldrucker, der seine Farbpünktchen mit 2400 dpi setzt, vermag kaum echte 2400 dpi erreichen, da einzelne Farbtupfer auf dem Papier ineinander fließen und so verschwimmen. Auch eine Digitalkamera mit 20 Megapixeln vermag nicht volle 20 Millionen unterschiedliche Bildpunkte zu produzieren, wenn das verwendete Objektiv nicht entsprechende exzellente optische Eigenschaften aufweist.
Ausgabeauflösung
Unter der Ausgabeauflösung versteht man diejenige Auflösung, mit der ein Ausgabegerät (Bildschirm, Drucker) eine Bilddatei ausgibt. Mehr Informationen dazu siehe unter dem Begriff Eingabeauflösung.
Ausgabegerät
In einem Farbmanagement-Prozess unterscheidet man zwischen Eingabegeräten und Ausgabegeräten. Eingabegeräte produzieren digitale Bilddateien, Ausgabegeräte geben digitale Bilddateien auf einem Medium aus. Zu den Ausgabegeräten gehören Bildschirme, Drucker, Druckmaschinen, Druckpressen und Plotter. Alle Ausgabegeräte haben Farbfehler, die durch eine Kalibrierung mit anschließender Profilierung kompensiert werden können.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema gibt es auf unserer Seite Einführung ins Farbmanagement.
Ausreißen (Lichter)
Wenn in sehr hellen Stellen eines fotografischen Bildes keinerlei Zeichnung mehr vorhanden ist, spricht man vom Ausreißen der Lichter bzw. von ausgefressenen Lichtern. Innerhalb dieser hellen Bildbereiche findet dann keine Trennung der Tonwerte statt, und sie werden als einheitliches Weiß dargestellt. Gründe dafür können ein zu geringer Kontrastumfang oder eine zu geringe Minimaldichte des Ausgabe- bzw. des Aufnahmemediums sein. Im Englischen spricht man übrigens von Blown out highlights (to blow out).
Den entsprechenden Effekt bei Schattenbereichen eines Bildes nennt man Absaufen.
Autofokus
Unter Autofokus versteht man ein System, welches automatisch die Entfernung des Hauptmotives misst und das Objektiv auf diese Entfernung scharf stellt. Es gibt aktive Autofokus-Systeme und passive Autofokus-Systeme. Bei einem aktiven System werden Infrarot- oder Ultraschallwellen ausgesandt. Aus der Zeitdifferenz zu den empfangenen reflektierten Wellen kann die Entfernung berechnet werden. Bei passiven Autofokus-Systemen erfolgt die Scharfstellung auf Basis von Kontrastunterschiedsmessungen. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile; aus diesem Grunde gibt es auch hybride Autofokus-Systeme, die sowohl aktiv als auch passiv agieren.
Autofokus-Systeme gibt es sowohl in Digitalkameras als auch in Filmscannern. Mehr zu diesem Thema siehe unter dem Begriff Fokusierung.
Autofokus-Messfeld
Ein Autofokus-Messfeld ist ein kleines Feld, in welchem der Autofokus einer Kamera die Schärfe misst. Einfache Kameras haben genau ein solches Feld in der Bildmitte. Höherwertige Kameras haben mehrere Autofokus-Messfelder, die über den ganzen Bildbereich verstreut sind; einzelne Messfelder oder Messfeld-Kombinationen lassen sich über das Einstellmenü ein- und ausschalten.
Automatischer Weißabgleich
In einem normalen Farbmodell ist weiß stets die hellste Farbe. Das heißt jedoch nicht, dass weiß gleich weiß ist. Vielmehr hängt der weiße Farbeindruck von der Art der Lichtquelle ab. Ein weißes Blatt erscheint bei Sonnenlicht ganz anders als bei künstlichem Licht. Führt eine Digitalkamera einen automatischen Weißabgleich durch, so wird das vorhandene Licht analysiert und die Farbeinstellung so angepasst, dass die Farben natürlich erscheinen, insbesondere eine weiße Fläche richtig weiß erscheint.
Es gibt unterschiedliche Methoden, um einen Weißabgleich in einer Digitalkamera durchzuführen. Der automatische Weißabgleich ist die bequemste und einfachste Art.
Av - Aperture value
Viele hochwertigen Kameras bieten einen Aufnahmemodus, der sich Zeitautomatik nennt. Dabei gibt der Fotograf den Blendenwert (englisch Aperture Value) vor, und die Kamera ermittelt automatisch einen der Lichtsituation passenden Wert für die Verschlusszeit. Dieser Modus ist auf dem Einstellrad der Kamera zumeist mit Av bezeichnet.
AVI-Format
AVI steht für Audio Video Interleave und ist ein so genanntes Video-Containerformat, das von Microsoft definiert wurde. Im Zeitalter von Windows 3.1 wurde das Resource Interchange File Format (RIFF) eingeführt, von dem das AVI-Format abgeleitet ist. Da eine AVI-Datei wie ein Container fungiert, können darin mehrere Video-, Audio- und Text-Untertiteldatenströme mit unterschiedlicher Kodierung vorhanden sein. Das Kennzeichen eines Videostreams ist eine 4 Zeichen lange Zeichenkette (FourCC = engl. Four Character Code), die im Kopfdatenbereich einer AVI-Datei steht. Nur zwei Zeichen (TwoCC) werden für den Typ eines Audiostreams verwendet. Damit jede dieser festgelegten Zeichenketten nur einmal Verwendung findet, werden diese bei Microsoft registriert. Die Matrox OpenDML-Gruppe veröffentlichte im Februar 1996 Erweiterungen, die von den meisten AVI-Dateien genutzt werden. Inoffiziell werden diese AVI-Dateien mit AVI 2.0 bezeichnet und von Microsoft nur bedingt unterstützt. Zur Kodierung oder Dekodierung wird für jeden Stream ein entsprechender Codec benötigt.
Der Vorteil des AVI-Formats liegt in seiner weiten Verbreitung und dass es von den meisten Multimedia-Programmen sowie DVD-Spielern (sofern die entsprechenden Codecs vorhanden sind) unterstützt wird.
Nachteilig wirkt sich das AVI-Format im Audio-Bereich aus, da es sich nicht für jedes Audio-Format eignet. Auch der Umgang mit Untertiteln lässt noch Wünsche offen, da zum Beispiel Untertitel als Bilder, wie man es auf DVDs kennt, nicht verarbeitet werden können. Das gleiche gilt für Menüs oder Kapitel. Zudem ist die Anpassung des Seitenverhältnisses (4:3, 16:9), im Videobereich auch Aspect Ratio genannt, problematisch. Probleme traten auch bei weitverbreiteten, aber fehlerhaften Programmen, Splittern oder Codecs auf, wenn sie AVI-Dateien mit VBR-Audiospur oder mit MPEG-4-Videospur wiedergeben sollten. Diese negativen Aspekte führten dazu, dass andere Containerformate wie Matroska, Ogg Media oder auch DivX entwickelt wurden.
Eine AVI 1.0-Datei ist aus einer RIFF-Datei mit einer einzelnen AVI-List aufgebaut. Im Gegensatz zu einer AVI 1.0 Datei befinden sich in einer AVI 2.0 Datei weitere AVIX-Lists. Die Größe einer AVI- bzw. AVIX-Liste liegt unter 2 GB. Laut der Spezifikation für eine AVI 2.0-Datei beträgt die maximale Größe der ersten RIFF-Datei 1 GB. Dieser Wert wird jedoch von einigen Anwendungen beim Erstellen solcher Dateien überschritten. Die AVI-LIST beinhaltet eine LIST mit den Headern, ein LIST mit den eigentlichen Daten und einen optionalen Chunk (Datenblock) für Index-Einträge. In einer AVI-Datei befindet sich jeweils ein Bild in einem Datenblock, "Chunk" genannt. Die Standard-AVI-Schnittstelle Video for Windows, die für die Kodierung und Dekodierung der Videosignale zuständig ist, unterstützt keine Referenzbilder (B-Frames), die für zukünftige Bilder gespeichert werden. Aus diesem Grund ist das AVI-Format eigentlich nicht für die komprimierte Speicherung moderner Video-Formate wie MPEG geeignet. Weiterentwicklungen für die Lösung dieses Problems werden in der Speicherung des DivX-Formats eingesetzt. Am Ende einer AVI-Datei ist ein Index der Bilder mit den dazugehörigen Zeitinformationen untergebracht. Ohne diese Infomationen kann eine AVI-Datei unter Umständen nicht korrekt wiedergegeben werden. AVI ist deswegen als Streaming-Format ungeeignet.
AWT - Automatic White Balance
AWT ist eine englische Abkürzung für Automatic White Balance; Erklärung siehe unter dem deutschen Begriff Vollautomatischer Weißabgleich.
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