Glossar Scanner, Digitalkameras, Bildbearbeitung
Grundbegriffe und Fachausdrücke rund ums Thema Scannen, Digitalfotografie und Bildbearbeitung
Objektiv
Nicht die Kamera sondern das Objektiv macht das Bild. Jeder Profi-Fotograf bestätigt diese Aussage; ein Amateur kauft sich gerne eine sündhaft teure Kamera und spart kräftig bei den Objektiven - ein verheerender Fehler! Dies sei nur am Rande bemerkt.
Als Objektiv bezeichnet man eine Linsengruppe mit einigen Einstellmöglichkeiten (Schärfe, Zoom, Stabilisator etc.). Kompakte Kameras haben das Objektiv fest eingebaut; höherwertige Kameras erlauben die Verwendung von Wechselobjektiven. Objektive haben entweder eine feste Brennweite (Festbrennweiten-Objektive) oder eine variable Brennweite (Zoom-Objektive).
Ein Objektiv wird immer mit seiner Brennweite und seiner Lichtstärke spezifiziert. Je nach Brennweite unterscheidet man zwischen Normal-Objektiven (Brennweite ähnlich der des menschlichen Auges), Tele-Objektiven (große Zoom-Faktoren), Weitwinkel-Objektiven (sehr kleine Brennweiten) und Makro-Objektiven (Super-Nahbereich). Objektive mit eingebautem Bildstabilisator gleichen Verwacklungen des Fotografen bis zu einer gewissen Grenze aus und erlauben so deutlich längere Belichtungszeiten.
Objektivanschluss
Unter einem Objektivanschluss versteht man eine Vorrichtung mit Hilfe derer Wechselobjektive an das Kamera-Gehäuse angeschlossen werden können. Es gibt verschiedene Systeme, wie Objektive an das Gehäuse aufgebracht werden. In den Anfangszeiten der Fotografie wurden Objekive fest auf das Gehäuse montiert. Bis zu den 70er und 80er Jahren wurden Schraubgewinde-Anschlüsse verwendet, die zum Teil herstellerübergreifend einsetzbar waren. Heutzutage kommen fast nur noch Bajonett-Anschlüsse zum Einsatz. Allerdings haben die meisten Hersteller ihre eigenen Bajonetts entwickelt, so dass Objektive nicht herstellerübergreifend verwendet werden können.
Objektkontrast
Der Objektkontrast ist ein Gütemaß für die Qualitätsbeurteilung von Digitalkameras. Er gibt an, welchen Dynamikbereich bzw. Dichteumfang die Digitalkamera wiedergeben kann, also welchen Bereich vom hellsten möglichen Bildpunkt bis zum dunkelsten möglichen Bildpunkt der CCD-Chip und die sich daran anschließende interne Bildverarbeitung verarbeiten kann. Der Objektkontrast kann entweder als Dezimalzahl, z.B. 1:1024, als Dichteumfang, z.B. 3,0, oder in Form von Blendenstufen, z.B. 10 Blenden, angegeben werden.
Moderne Digitalkameras haben einen Objektkontrast zwischen 7 und 10 Blendenstufen, wobei preisgünstige Einsteigerkameras zum Teil nicht einmal die 7 erreichen und so manche professionelle digitale Spiegelreflexkamera sogar die 10 überschreitet. In der analogen Fotografie hatte ein Diafilm einen Objektkontrast von ca. 8 Blendenstufen, während ein Negativfilm es auf bis zu 12 Blendenstufen brachte.
Ausführliche Informationen und Herleitungen zu diesem Thema sind auf unserer Webseite Dichte und Dichteumfang von Filmscannern zu finden.
Objektorientierte Grafik
Eine objektorientierte Grafik setzt sich aus einzelnen Objekten (Linie, Kreis, Kurve, Schrift etc.) und nicht aus einzelnen Pixeln zusammen. Der Begriff wird als Synonym für Vektorgrafik verwendet.
Öffnungsfehler
Abbildungsfehler bei einer Linse bzw. bei einem Kamera-Objektiv; Erklärung siehe unter dem Begriff Asphärische Aberration.
Öffnungsverhältnis
Unter der Öffnungsverhältnis versteht man den Kehrwert der Blendenzahl. Das Öffnungsverhältnis definiert sich also zu 1/κ = d/f. Das größtmögliche Öffnungsverhältnis (kleinstmögliche Blendenzahl) eines Objektives wird als Lichtstärke des Objektivs bezeichnet.
Offsetdruck
Der Offsetdruck ist das gängige Druckverfahren, wo es um Schnelligkeit und große Auflagen geht. Tageszeitungen werden üblicherweise im Offsetdruckverfahren gedruckt. Beim Offsetdruckverfahren wird die Druckfarbe von der Druckplatte über einen Gummizylinder auf das Papier übertragen.
Optische Auflösung
Die optische Auflösung ist eine Messgröße für jeden Flachbettscanner und Filmscanner. Sie gibt an, welche Auflösung die Optik in Verbindung mit den CCD-Elementen theoretisch erreichen kann. Nur wenige Scanner erreichen in der Praxis jedoch den optischen Nennwert. Bei guten Filmscanner liegt die effektive Auflösung ca. 10% unter der nominalen optischen Auflösung. Flachbettscanner erreichen oftmals nicht einmal 50% der optischen Auflösung. Ein Scan mit 3600 dpi optischer Auflösung entspricht bei so manchem Gerät nur einer effektiven Auflösung von 1800 dpi. Das Resultat ist eine sehr große Bilddatei, die nur 25% wahre Information und 75% Füll-Information enthält.
Das gleiche Ergebnis erhält man, wenn ein Scanner eine optische Auflösung von zum Beispiel 1800 dpi hat aber durch Software-Interpolation eine Auflösung von 3600 dpi liefert. Die Bilddatei wird aufgebläht, der Informationsgehalt in der Datei erhöht sich durch die Interpolation nicht.
Ausführliche Informationen zum Thema Auflösung und deren Messung sind auf unserer Seite Auflösung zu finden.
Opazität
Die Opazität gibt an, wie lichtundurchlässig ein Material ist. Der Kehrwert der Opazität ist der Transmissionsgrad τ, der angibt wie viel Licht von einem Medium durchgelassen wird. Ein Material, das sämtliches Licht durch sich hindurch lässt (der Transmissionsgrad ist demnach 1) hat eine Opazität von 1. Ein Material, das kein Licht durch sich hindurch lässt (der Transmissionsgrad ist 0) hat eine unendliche Opazität (der Kehrwert von 0 ist Unendlich).
Der kleinste Wert für die Opazität ist also 1 und steht für Null Lichtundurchlässigkeit, also sämtliches Licht wird durchgelassen. Je undurchlässiger (opaker) das Material ist, desto größer wird seine Opazität und geht gegen Unendlich, wenn gar kein Licht durchgelassen wird.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet eine Opazität von 1, dass sämtliches Licht durchgelassen wird (Transmissionsgrad τ=1). Eine Opazität von 10 bedeutet, dass 10% des einfallenden Lichtes durchgelassen wird (Transmissionsgrad τ = 1/O = 0,1). Eine Opazität von 100 bedeutet, dass nur noch 1% des einfallenden Lichtes durchgelassen wird (Transmissionsgrad τ = 1/O = 0,01). Eine Opazität von 1000 bedeutet, dass nur 0,1% des einfallenden Lichtes durchgelassen wird (Transmissionsgrad τ = 1/O = 0,001).
In der Fotografie und im Bereich des Scannens wird der Begriff der Opazität weniger gebraucht, dafür umso mehr der Begriff der Dichte, die sich über den Zehnerlogarithmus aus der Opazität berechnet. Ausführliche Informationen zu diesem Thema gibts auf unserer speziellen Seite über Dichte und Dichteumfang.
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