Glossar Scanner, Digitalkameras, Bildbearbeitung
Grundbegriffe und Fachausdrücke rund ums Thema Scannen, Digitalfotografie und Bildbearbeitung
ICC
Im International Color Consortium sind bedeutende Firmen aus zahlreichen Ländern vertreten, zum Beispiel Apple, Microsoft, Adobe®, Heidelberg. Ziel des ICC ist die Standardisierung von Farbmanagement Hardware- und Software-unabhängig. Am bekanntesten ist das ICC bei der Verwendung von ICC-Profilen.
ICC-Profil
In einem ICC-Profil ist gespeichert, wie ein bestimmtes Gerät (Scanner, Monitor, Drucker, Digitalkamera) Farbe gegenüber einem Referenzfarbraum (zum Beispiel Lab-Farbraum) reproduziert. Ein ICC-Profil wird in einer Datei gespeichert und kann plattformunabhängig weiterverarbeitet werden. Liegt in einer Prozessreihe (Scanner/Digitalkamera, Bildschirm, Drucker/Belichter) für jedes beteiligte Element ein ICC-Profil vor, so lassen sich die Geräte aufeinander abstimmen, so dass am letzten Glied (Drucker) genau das herauskommt, was das erste Glied (Digitalkamera, Scanner etc.) bzw. das Bildbearbeitungsprogramm produziert. Diese Abstimmung bzw. Umrechnung macht ein sogenanntes Farbmanagement-Modul. Bei Windows-Rechnern macht dies das ICM, bei Apple Rechnern das ColorSync.
Es gibt unterschiedliche Typen von ICC-Profilen: generische, modellspezifische und gerätespezifische. Individuell vermessene gerätespezifische ICC-Profile sind am Genauesten und exakt für das verwendete Gerät abgestimmt. Modellspezifische ICC-Profile gelten zum Beispiel für ein bestimmtes Scanner-Modell, berücksichtigen aber keine Schwankungen von Tag zu Tag oder von Gerät zu Gerät. Generische ICC-Profile sind allgemeiner Natur, zum Beispiel das Adobe® 1998 Profil. Um bestmögliche Ergebnisse in seiner Bildverarbeitungskette zu erhalten sollte man stets mit gerätespezifischen ICC-Profilen arbeiten.
Ausführliche Informationen zu ICC-Profilen, Details zu deren Inhalt und Aufbau etc. sind auf unserer Seite ICC-Profile zu finden.
ICE Staub- und Kratzerkorrektur
ICE ist eine Abkürzung für Image Correction & Enhancement. Es handelt sich um ein sehr effektives Hardware-basiertes Staub- und Kratzerkorrekturverfahren der Firma Applied Science Fiction. Scanner mit ICE benötigen eine zusätzliche Infrarot-Lichtquelle, die den eingelegten Film auf Unebenheiten abtastet. Der Infrarot-Strahl ermittelt also, wo sich auf dem Film eine Erhöhung (Staubkorn) befindet und wo eine Delle (Kratzer) vorhanden ist. Aus den ermittelten Positionsdaten kann die ICE-Software anhand der umliegenden Pixel eine automatische Staub- und Kratzerkorrektur durchführen.
ICE ist sehr effektiv und funktioniert einwandfrei. Es ist der Quasi-Standard bei Filmscannern. Manche Hersteller bieten eigene Korrekturverfahren für Staub und Kratzer an; diese sind jedoch nicht so wirkungsvoll wie ICE. Wichtig zu wissen ist, dass sich ICE nicht nachrüsten lässt. Auch kann ICE durch keine Software ersetzt werden, da es sich um ein Hardware basiertes Verfahren handelt.
Ausführliche Informationen und Beispiele zu verschiedenen Korrekturverfahren sind auf unserer Webseite Korrekturverfahren zu finden.
ICM
ICM ist eine englishe Abkürzung für Image Color Management, zu deutsch Bild-Farbmanagement. Es ist das Farbmanagement-Modul in Windows-Betriebssystemen (bis Windows XP). Liegen für diverse Eingabe- und Ausgabegeräte ICC-Profile bzw. ICM-Profile vor, so können diese vom ICM-Modul aufeinander abgeglichen werden. Auf Apple-Rechnern wird ColorSync als Farbmanagement-System eingesetzt.
Eine ausführliche Beschreibung von Farbmanagement-Modulen gibts auf unserer Seite Farbmanagement-Modul.
Index-Scan
Viele Film-Scanner, die mehrere Bilder auf einmal scannen können, bieten die Möglichkeit eines Index-Scans an. Bei einem Indexscan werden zum Beispiel bei einem Negativstreifen mit 4 Einzelbildern vier kleine Miniaturbilder erzeugt und am Bildschirm dargestellt. Eine solche Übersicht erleichtert die Auswahl des zu scannenden Bildes.
Ein Index-Scan hat jedoch noch wichtigere Funktionen als die bloße Darstellung von Miniaturansichten der einzelnen Bilder des Filmes: Der Indexscan ist bei manchen Scannern notwendig, damit einmal der komplette Filmstreifen im Schnelldurchgang gscannt wird; dabei werden die Zwischenräume automatisch erkannt und der Streifen in einzelne Bilder unterteilt. Manchmal funktioniert die automatische Bilderkennung nicht richtig, zum Beispiel wenn auf einem Negativstreifen ein schwarzer Hintergrund direkt in den schwarzen Zwischenraum übergeht; es entsteht dann ein unerwünschter Filmstreifenversatz. Mit Hilfe des Index-Scans können bereits erste Einstellungen gemacht werden, zum Beispiel eine Drehung ins Hochformat oder die Korrektur von Filmstreifenversätzen.
Induzierte Farben
Unter dem Begriff Induzierte Farben versteht man einen Farbmodus, bei dem nur eine begrenzte Anzahl von Farben für ein Bild zur Verfügung steht. Dabei wird eine Palette für die zur Verfügung stehenden Farben erstellt. Im 8-Bit Modus hat ein Bild zum Beispiel 256 induzierte Farben, die in einer Farbpalette in der Bilddatei gespeichert werden. Aus dieser Palette werden dann sämtliche im Bild vorkommenden Farben zusammengesetzt. Als Palette wird entweder die Standard-Palette des Betriebssystemes oder (besser) eine auf das Bild optimierte Palette verwendet.
Bilder mit induzierten Farben haben den Vorteil, dass sie ihren Speicherplatz deutlich reduzieren und viel schneller geladen werden können. Eine derartige Anwendung sind zum Beispiel Grafiken auf Internet-Seiten, wo schnelle Ladezeiten wichtig sind.
Instamaticfilm
Instamaticfilm (auch als 126er Cassettenfilm bezeichnet) ist ein speziell von Kodak entwickeltes Filmformat für Instamatic Kameras. Instamatic-Film hat zwar die Kleinbild-Breite von 35 mm; das eigentliche Bildformat beträgt jedoch 28 x 28 mm. Instamaticfilm steckt in einer Kassette, die zur Entwicklung aufgebrochen werden muss und nicht weiterverwendet werden kann. Instamatic Kassetten sind groß, da sie sowohl Filmpatrone als auch Bildebene als auch Aufwickelspule in einer Einheit enthalten. Instamatic-Filme gibt es mit 12 und 24 Bildern.
Die Blütezeit der Instamaticfilme reichte bis in die 80er Jahre hinein. Dann wurde diese Art von Kassettenfilm durch neuartige Systeme wie zum Beispiel APS abgelöst.
Instamatic-Kamera
In den 1960er Jahren entwickelte Kodak das Instamatic-System mit speziellen Instamatickameras und Instamaticfilmen. Der eigenartige Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern instant (sofort) und automatic zusammen. Für das Instamatic-System wurden im Laufe der Jahrzehnte von unterschiedlichen Herstellern verschiedene Kameramodelle vom kompakten Anfängermodell bis zum professionellen Spiegelreflexmodell mit Wechselobjektiven auf den Markt gebracht. Auch kamen Instamatic-Filme von verschiedenen Herstellern auf den Markt.
Das Instamatic-System hielt sich bis in die 1980er Jahre. Dann wurde diese Art von Kassettenfilm durch neuartige Systeme wie zum Beispiel APS abgelöst.
Interpolation
So manche Digitalkamera oder so mancher Filmscanner erzielen ihre Nennauflösung nur durch Interpolation. Ein Filmscanner, der eine optische Auflösung von 1800 dpi hat, vermag durch Interpolationsalgorithmen eine Auflösung von 3600 dpi zu erreichen. Dabei werden aus den tatsächlichen 1800 dpi Pixeln durch aufwändige Interpolationsalgorithmen weitere Pixeldaten berechnet, so dass man insgesamt auf die höhere Anzahl von Pixeln kommt. Gleiches gilt für Digitalkameras, die zum Beispiel einen CCD-Chip mit 2 Megapixeln haben, durch Interpolation jedoch 4 Megapixel große Bilder ausgeben.
Interpolierte Werte sind immer kritisch zu betrachten. Ein Scanner mti 1800 dpi optischer Auflösung kann die tatsächliche Auflösung durch Interpolation nicht wirklich steigern; er kann nur Bilder größeren Formates ausgeben. Jedes Bildbearbeitungsprogramm verfügt über solche Interpolationsalgorithmen, so dass man ein mit 1800 dpi gescanntes Bild auch mit einer Bildbearbeitungssoftware auf 3600 dpi aufblähen kann. Der Informationsgehalt in der Bilddatei steigert sich durch Interpolation jedoch nicht, die Bilddatei wird nur größer.
Ausführliche Informationen zum Thema Auflösung und deren Messung sind auf unserer Seite Auflösung zu finden.
IrfanView
Hervorragendes Bildbearbeitungs- und Bildbetrachtungsprogramm, das als Freeware kostenlos genutzt werden darf. IrfanView ist ein ideales Tool, um einen Dateiordner voller Digitalbilder am Bildschirm durchzublättern, zu präsentieren oder zu bearbeiten. Das Besondere an IrfanView ist, dass in einem Batch-Modus eine große Anzahl von Schritten automatisch durchgeführt werden kann. So ist es zum Beispiel möglich, mit einem schnell zu konfigurierenden Batch-Job 100 Bilder auf Bildschirmgröße zu verkleinern. IrfanView macht auch blitzschnell HTML-Seiten mit Thumb-Nails sowie Diashows zur Präsentation. Mehr Informationen über und Beispiele zu IrfanView sind auf unserer Seite über IrfanView zu finden.
IS - Image Stabilizer
IS ist eine englische Abkürzung für Image Stabilizer, zu deutsch Bildstabilisator.
ISO
Abkürzung für International Standards Organisation. Es handelt sich um ein internationales Gremium, das internationale Standards (ISO-Normen) verabschiedet.
ISO-Einstellung
siehe unter Lichtempfindlichkeit
ISO 8859 Zeichensätze
Die internationale Norm ISO 8859 definiert unterschiedliche 8-Bit Zeichensätze für unterschiedliche Sprachen bzw. Sprachfamilien, die auf dem ASCII-Zeichensatz basieren. Während der ASCII-Zeichensatz mit 7 Bit codiert ist, also 128 verschiedene Zeichen aufnehmen kann, können die ISO 8859 Zeichensätze mit ihren 8 Bit 256 Zeichen aufnehmen. Die ersten 128 Plätze sind gleich denen im ASCII-Zeichensatz. Die weiteren Positionen sind mit Diakritischen Zeichen für die jeweilige Sprachfamilie und sonstigen Sonderzeichen belegt.
Der wichtigste Zeichensatz in dieser Norm ist ISO Latin-1 (ISO 8859-1). Dieser Zeichensatz umfasst neben dem normalen ASCII-Zeichensatz die in den westeuropäischen Staaten gebräuchlichen Buchstaben und Sonderzeichen. Weitere Teilnormen beschreiben Zeichensätze für osteuropäische Staaten, arabische, griechische oder hebräische Schrift und weitere Sprachfamilien. ISO Latin-9 (ISO 8859-15) beschreibt den westeuropäischen Zeichensatz mit dem Euro-Zeichen.
ISO Latin-1 Zeichensatz
Der ISO Latin-1 Zeichensatz ist der Standard-Zeichensatz für westeuropäische Sprachen. Er ist in der Norm ISO 8859-1 genormt und beschrieben. Es handelt sich um einen 8-Bit Zeichensatz, der also 256 verschiedene Zeichen darstellen kann. In den ersten 7 Bit (128 Zeichen) ist der standardisierte ASCII-Zeichensatz enthalten. Im oberen Bereich sind diakritische Zeichen und sonstige Sonderzeichen enthalten.
Mit dem ISO Latin-1 Zeichensatz sind die meisten westeuropäischen Sprachen vollständig darstellbar, also Sprachen wie deutsch, englisch, spanisch, katalanisch, französisch, dänisch, norwegisch, schwedisch etc.
IT-8 Farbkalibrierung
Mit Hilfe einer IT-8 (IT = International Test) Kalibrierung kann die Bildqualität eines Scanners erheblich gesteigert werden. Wie funktioniert eine IT-8 Farbkalibrierung bei einem Scanner? Basis für die Farb-Kalibrierung ist ein IT-8 Kalibrierungsdia. Dabei handelt es sich quasi um ein Testbild mit zahlreichen genormten Farbfeldern. Dieses Testdia wird gescannt, und anschließend vergleicht die Kalibrierungs-Software die vom Scanner ermittelten Farben mit den Sollfarben (die tatsächlichen Farben der einzelnen Farbfelder auf dem Kalibrierungsdia sind ja bekannt). Aus dem Vergleich der Istfarben mit den Sollfarben wird ein individuelles Farbprofil (ICC-Profil) für den Scanner erstellt, das in Zukunft bei jedem Scan verwendet wird.
Ein solches ICC-Profil wird für einen einzigen, individuellen Scanner erstellt, ist also nicht auf ein baugleiches zweites Gerät übertragbar. Die IT-8 Kalibration korrigiert also die individuellen Farbfehler eines Scanners. Scans, die auf Basis einer IT-8 Kalibrierung durchgeführt wurden, benötigen in der Regel kaum noch eine nennenswerte Bildbearbeitung, da die Farben weitgehend mit dem Original übereinstimmen.
Ausführliche Informationen zum Thema Farbmanagement und der Kalibrierung/Profilierung von Scannern gibt es auf unserer Seite Farbmanagement Grundlagen.
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