Glossar Scanner, Digitalkameras, Bildbearbeitung
Grundbegriffe und Fachausdrücke rund ums Thema Scannen, Digitalfotografie und Bildbearbeitung
Nahgrenze
Die Nahgrenze bezeichnet die Scharf-Einstellgrenze eines Objektives, also die Minimalentfernung in Millimetern oder Zentimetern, bis zu der man an ein Aufnahmeobjekt herangehen kann, um noch scharf stellen zu können. Sie ist bedingt durch die optische Konstruktion, die dadurch bestimmte Anordnung der Linsen und Linsengruppen im Objektiv und Auslegung dessen.
Ein Teleobjektiv, welches für Aufnahmen in die Ferne gedacht ist, wird in aller Regel also eine größere Nahgrenze haben (im Kleinbildbereich z.B. 60-200cm) als ein Weitwinkelobjektiv, mit dem man bei wenig Abstand möglichst viel auf das Bild bannen will (im Kleinbildbereich z.B. 20-40cm). Ausnahmen bilden sogenannte Makroobjektive, die aufgrund ihrer Konstruktion eine extrem kurze Nahgrenze haben.
Ein Trick, die Nahgrenze etwas zu verringern, ist, sich die Eigenschaften der Tiefenschärfe zunutze zu machen und mit Hilfe einer starken Abblendung noch etwas näher an ein Objekt zu kommen.
Nahlinse
Eine Nahlinse wird wie ein einfaches Filter vor das Objektiv geschraubt und hat eine Funktionsweise wie eine Lupe. Verwendet man qualitativ hochwertige, vergütete Nahlinsen, muss man kaum Lichtverluste in Kauf nehmen und auch Autofokus und Belichtung funktionieren nach wie vor. Der Hauptverwendungszweck einer Nahlinse ist die Verkürzung der Nahgrenze. Auf diese Weise kann man aus einem normalen Objektiv ein provisorisches Makro-Objektiv machen; oder man kann sich einen teuren Makrokonverter sparen, um bei seinem Makroobjektiv die Nahbereichsgrenze zu erniedrigen.
Negativ
Bei Filmen unterscheidet man zwischen Negativen und Positiven. Hält man ein Positiv gegen das Licht, so sieht man ein natürliches Bild. Ein Positiv kann durch direkte Abtastung gescannt werden. Hält man ein Negativ gegen eine Lichtquelle, so erkennt man zum einen alle Farben invertiert, und zum anderen erkennt man eine orangene Grundfarbe, die sogenannte Trägerfarbe. Bei einem Negativscan müssen also sowohl die Farben invertiert werden als auch die Trägerfarbe rausgerechnet werden. Es ist einleuchtend, dass Film-Scanner mit Positiven besser zurecht kommen als mit Negativen. Daher dauern Negativ-Scans auch oftmals mehr als doppelt so lange wie Positiv-Scans.
Newton-Ringe
Newton-Ringe (auch Newtonsche Ringe genannt - nach dem Physiker Isaac Newton) bezeichnen Interferenzmuster aufgrund unterschiedlicher Lichtbrechung bei verschiedenen sich teilweise berührenden transparenten Materialien.
Das Phänomen tritt auf, wenn transparente Flächen (z.B. Glas und Film) nicht in absolut gleichem Abstand aufeinander liegen. Durch einen verschieden dicken oder gar fehlenden Luftspalt (auch Luftkeil) dazwischen kommt es zu unterschiedlichen Lichtbrechungen und Reflexionen, die sich verstärken (hellere Stellen) oder abschwächen (dunklere Stellen) können. Zentrum der wellenförmigen konzentrischen Kreise ist in der Regel der direkteste Berührungspunkt der beiden Medien.
Rund ums Foto oder Bild hat man in zwei Bereichen mit Newton-Ringen zu kämpfen. Zum einen kommt es in älteren Diaglasrahmen immer wieder zu der dann oft sogar in Regenbogenfarben erscheinenden Interferenz. Diese wird sowohl von einem Diaprojektor mit an die Wand projeziert als auch von einem Scanner mitgescannt. Abhilfe schafft eine Umrahmung in glaslose Rahmen oder die Benutzung moderner "Anti-Newton-Rahmen", die auf der Innenseite des Glases eine angerauhte Oberfläche besitzen, um dem Effekt entgegenzuwirken.
Die zweite Problematik ergibt sich beim Scannen größerer Durchsichtsvorlagen (ab Mittelformat und Großformat), die nicht mehr über spezielle Halter komplett in der "Luft" gehalten werden können und an manchen Stellen eine Auflageglasplatte berühren (z.B. bei Flachbettscannern). Mittlerweile bieten die meisten Hersteller solcher Geräte aber wenigstens Halter bis zum Filmformat von 4x5 inch an. Im professionellen Bereich wird für noch größere Formate eine Spezialflüssigkeit zwischen Film und Auflagefläche gebracht, um einen gleichmäßigen luftlosen Sitz der Vorlage zu gewährleisten.
Netzhaut
Die Netzhaut (lateinisch Retina) ist die lichtempfindliche Schicht im menschlichen Auge. Auf ihr befinden sich ca. 130 Millionen lichtempfindlicher Sinneszellen, sogenannter Fotorezeptoren. Es gibt zwei Arten von Fotorezeptoren: helligkeitsempfindliche Stäbchen und farbempfindliche Zapfen.
Die Stäbchen messen nur die Helligkeit des einfallenden Lichtes, liefern also ein schwarz/weiß Bild. Da die Stäbchen sehr lichtempfindlich sind, arbeiten sie nur bei schlechten Lichtverhältnissen, d.h. bei Dämmerung oder Dunkelheit. Tagsüber verrichten die farbempfindlichen Zapfen ihren Dienst. Es gibt drei Sorten von Zapfen: rotempfindliche, grünempfindliche und blauempfindliche. Sie ermöglichen dem Menschen das Farbsehen bei Tage. Wegen ihrer schwachen Empfindlichkeit reagieren sie nicht bei Dunkelheit, so dass man nachts nur schwarz-weiß sehen kann.
Weitere Informationen dazu gibt es auf unserer Webseite über Farbwahrnehmung.
Normalobjektiv
Objektive teilt man je nach Brennweite in Normalobjektive, Teleobjektive, Weitwinkelobjektive und Makroobjektive ein. Normalobjektive haben eine Brennweite von ca. 35-45 mm. Dieser Bereich entspricht der Brennweite des menschlichen Auges, daher die Bezeichnung "normal". Der Bildwinkel von Normalobjektiven beträgt ungefähr 45°.
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