Nikon Filmscanner Coolscan V ED - Testbericht

Am Ende eines heißen Sommers 2003 geriet die Nikon-Scanner-Welt in Bewegung und in Aufruhr. Auf einmal konnte man Nikon-Scanner in den USA ca. 50% günstiger erwerben als in Europa. Auch in Deutschland boten manche Händler dem Endverbraucher die Filmscanner von Nikon günstiger an als sie ein normaler Fachhändler bei Nikon direkt einkaufen konnte. Große Spekulationen machten sich breit, dass Nikon eine neue Modellserie auf den Markt bringen würde. Gerüchte unterschiedlichster Art wurden verbreitet.


Nikon-Scanner und Nikon-Zubehör sind in unserem Filmscanner-Shop noch lieferbar.

Aber warum sollte Nikon eine neue Serie auf den Markt bringen? Schließlich war Nikon doch mit dem LS-40, dem Super Coolscan 4000 und dem Super Coolscan 9000 in allen Klassen unumstrittener Marktführer in Sachen Qualität und Möglichkeiten. Allerdings war Nikon auch absoluter Spitzenreiter beim Kaufpreis.

Im Oktober 2003 überraschte Nikon die Filmscanner-Gemeinde mit einem Nachfolger für den bewährten Nikon Coolscan IV ED. Anhand der technischen Daten war schnell klar, dass der kleine Nikon große Fortschritte gemacht hat. Die größte Überraschung war jedoch eine drastische Preissenkung um ca. 20% gegenüber dem Vorgängermodell. Also mehr Leistung für weniger Geld? Nicht ganz. Mein nachfolgender Testbericht wird zeigen, dass Nikon auch kräftig gespart und reduziert hat, was jedoch auf den ersten Blick nicht ganz offensichtlich ist.

Wie im Folgenden beschrieben hat Nikon zur gleichen Zeit zwei neue Scanner auf den Markt gebracht: den Nikon Coolscan V ED und den Nikon Super Coolscan 5000 ED. Da die beiden Geräte äußerlich nahezu identisch sind, stammen einige Bilder auf dieser Seite von meinem Testbericht über den großen Bruder Nikon Super Coolscan 5000 ED

Ausstattung und Zubehör

Ich habe meinen Coolscan V und Super Coolscan 5000 am selben Tag bestellt und auch am selben Tag geliefert bekommen. Bereits beim Auspacken wurde mir klar, dass Nikon rationalisiert hat: Zwei gleiche Kartons mit unterschiedlicher Beschriftung, innen die gleichen Verpackungen und Schachteln, die gleichen Filmadapter, die gleichen Anschlusskabel, gleiche Software und sogar gleiche Handbücher, nur eben zwei verschiedene Scanner, die sich äußerlich jedoch kaum unterscheiden.

Die Abmessungen und die Form sind gleich wie beim Vorgängermodell. Sofort fällt einem jedoch auf, dass sich die Standfüße geändert haben; Während der LS-40 auf vier Gumminoppen stand ist der neue Coolscan 5 von zwei gummiartigen Kunststoffhalterungen umrandet, so dass er eine sichere rutschfeste Auflage auf dem Schreibtisch findet, und zwar sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Stellung.

Die markanteste Änderung gegenüber dem Vorgängermodell ist mir jedoch gleich an der Vorderseite des Scanners aufgefallen: Der LS-40 hatte eine verschiebbare Verschlusskappe, mit der man das Scannerinnere bequem verdecken konnte, wenn kein Filmadapter eingelegt war. Bei geschlossener Verschlussklappe war somit der Innenraum des Diascanners vor Staub geschützt. Dieses lobenswerte Teil hat Nikon komplett wegrationalisiert. Beim Coolscan 5 ED muss also immer ein Filmadapter eingelegt sein, auch wenn der Scanner nicht in Betrieb ist. Dies ist eigentlich keine große Einschränkung, solange der Diascanner auf dem Schreibtisch steht. Wer jedoch seinen Scanner zur Reparatur oder Wartung einschickt oder ihn einem Freund verleiht, muss immer zusätzlich einen Filmadapter mitgeben, damit der Innenbereich des Scanners geschützt ist. An dieser Stelle hat Nikon meiner Meinung nach zu viel gespart und ein klassisches Eigentor geschossen: Plötzlich sind die teuren Nikon-Scanner die einzigen Geräte auf dem Markt, die keinen direkten Staubschutz des Scannerinneren haben. In diesem Punkt schlägt nun so mancher Billiganbieter die teure Konkurrenz von Nikon.

Ohne Filmadapter ist das Scanner-Innere offen.

Auch an der Rückseite des Film-Scanners hat es eine Änderung gegeben: Der Firewire-Anschluss IEEE-1394 wurde zugunsten eines USB 2.0 Anschlusses geopfert. Mancher MAC-Besitzer wird mit dieser Änderung nicht ganz glücklich sein. USB 2.0 ist jedoch bei PCs (vor allem bei Notebooks) inzwischen mehr verbreitet und hat die gleiche Übertragungskapazität wie Firewire. An der Rückseite unterscheidet sich übrigens der Coolscan 5 von seinem großen Bruder: Beim kleinen Nikon fehlt die Öffnung für die Kleinbild-Filmtrommel, mit der man ganze KB-Filmrollen auf einmal digitalisieren kann.

Zur Standard-Ausstattung gehören zwei Filmadapter. Mit dem automatischen Filmstreifeneinzug SA-21 kann man Filmstreifen (Positive oder Negative) mit 2-6 Aufnahmen scannen. Mit dem Diarahmenadapter MA-21 kann man einzelne gerahmte Dias scannen. Beim alten Nikon IV war noch der Filmstreifenhalter FH-3 im Lieferumfang enthalten. Diesen Filmhalter hat Nikon ebenfalls wegrationalisiert, man kann ihn nur noch als optionales Zubehörteil erwerben. Schade, denn mit dem serienmäßigen Filmstreifeneinzug SA-21 ist es nicht möglich ein einzelnes Negativ, das oft übrig bleibt, wenn man einen Film entwickeln lässt, zu scannen; Auch stark gewellte Filmstreifen können mit dem SA-21 nicht verarbeitet werden. Da ist der FH-3 Filmstreifenhalter unumgänglich.

Damit verdient der Nikon Coolscan V ED meiner Meinung nach nicht mehr das Prädikat "Komplettpaket" im Kleinbild-Bereich. Da der Filmstreifenhalter FH-3 praktisch ein unabdingliches Teil für Leute, die ungerahmtes Kleinbild-Filmmaterial scannen möchten, ist, wird man quasi gleich beim Kauf eines Coolscan 5 gezwungen, Extra-Geld für ein optionales Zubehörteil auszugeben. Das ist ein gewaltiger Rückschritt gegenüber dem Vorgängermodell.

Der Filmstreifenhalter FH-3 ist nicht mehr im Lieferumfang enthalten obwohl er ein unabdingbares Zubehör zum Scannen von Filmstreifen und Einzelbildern ist. Er muss also separat bestellt werden.

Einen weiteren Rückschritt hat es bei der Scan-Software gegeben. Das renommierte SilverFast ist beim Nikon CoolScan 5 nicht mehr im Kaufpreis enthalten. Es gibt nur noch die Nikon eigene Scan-Software NikonScan. Jeder, der SilverFast kennt, weiß dessen Vorteile zu schätzen und akzeptiert auch einen entsprechenden Aufpreis beim Geräte-Kauf. Für viele Anwender reicht die Nikon eigene Scansoftware jedoch völlig aus. Im Software-Paket ist ferner NikonView und Adobe® Photoshop® Elements enthalten.

Die große Preissenkung, die Nikon beim LS-50 gegenüber dem LS-40 gemacht hat, ist also gar nicht so groß, wenn man die Änderung der Serienausstattung des Scanners berücksichtigt. Während ich das Fehlen der Frontklappe als eklatantes Manko beim neuen Nikon V sehe, kann ich mit der fehlenden SilverFast-Software und dem fehlenden Filmstreifenhalter FH-3 leben, denn diese Teile kann ich mir bei Bedarf immer noch nachkaufen. Aber die richtig großen Extrakosten kommen bei Nikon ohnehin erst, wenn man zusätzliche Filmadapter benötigt.

Leistungsdaten des Filmscanners Nikon LS-50

Wer noch das Vorgängermodell Coolscan IV kennt bzw. sein Eigen nennt und mit einem neuen Coolscan V liebäugelt, dem sticht sofort eine wesentliche Verbesserung ins Auge: Die Auflösung hat sich von 2900 dpi auf 4000 dpi gesteigert. Damit bietet der kleine Nikon Coolscan V ED die gleiche Scan-Auflösung wie sein großer Bruder Nikon Super Coolscan 5000 ED. Ist der 5000er dann überhaupt noch ein großer Bruder oder eher ein Zwillingsbruder?

Während der Coolscan 5000 die Farbsignale mit 16 Bit pro Kanal wandelt und auch entsprechende Output-Dateien generiert, beschränkt sich der LS-5 auf 14 Bit pro Kanal. Was bedeutet diese Zahl genau? Bei einem Schwarz-Weiß Bild erhält man mit einem 14 Bit Scan 214 unterschiedliche Grautöne, also insgesamt 16384 Tonstufungen zwischen weiß und schwarz. Bei einem Farbbild hat man diese Anzahl von Tonwerten in jedem Farbkanal rot, grün und blau. Somit können bei Farbbildern 242 verschiedene Farben unterschieden werden, das sind über 4 Billionen Farbtöne. Freilich sind dies theoretische Werte, die sich in der Praxis nicht erzielen lassen.

Ein Scan mit 42 Bit Farbtiefe (Erklärung siehe auf unserer Seite Farbtiefe) wird übrigens als 48 Bit Datei abgespeichert; die verbleibenden 6 Bits bleiben dann eben ungenutzt. Was bedeutet die Auflösung von 4000 dpi? Scannt man ein Kleinbild-Dia oder Kleinbild-Negativ mit der höchsten Auflösung von 4000 dpi, so erhält man eine Bilddatei mit ungefähr 20 Megapixeln. Speichert man eine solche Datei im unkomprimierten TIF-Format, so erhält man eine Bilddatei mit ca. 55 MByte Größe. Führt man anstatt eines 24 Bit Standard-Scans einen 42 Bit Scan durch, so verdoppelt sich die Dateigröße auf ca. 110 Megabyte. Bei der Bearbeitung eines solchen Bildes im Bildverarbeitungsprogramm geht so mancher ältere Rechner in die Knie.

Was zeichnet weiter einen Nikon-Scanner aus? Bei Nikon werden qualitativ sehr hochwertige Objektive verwendet. Was bei Spiegelreflexkameras gilt, lässt sich in gewissem Umfang auch auf einen Filmscanner übertragen: Nicht die Kamera sondern das Objektiv macht das Bild. Alle Profi-Fotografen werden mir in dieser Aussage zustimmen. Als Lichtquelle kommt eine vierteilige LED-Zeile zum Einsatz, die bei Farbbildern hervorragende Dienste tut, jedoch einige Schwächen bei Schwarz-Weiß-Bildern hat.

Der Diaadapter MA-21 verschließt das Scanner-Innere

Der Coolscan 5 ED kommt mit einer ganzen Reihe von Bildoptimierungs- und Bildkorrekturverfahren daher. Die automatische Staub- und Kratzerkorrektur ICE, die Filmkornfehlerbeseitigung GEM sowie die Farbrestauration ROC kennt man schon vom Vorgängermodell LS-40 ED. Neu hinzugekommen sind DDE und ein Scan Image Enhancer. DDE ist ein Teil des neuen Advanced ICE4 und führt Belichtungskorrekturen durch. Der Scan Image Enhancer optimiert die Farben und den Kontrast des Bildes. Was der Coolscan V im Vergleich zum LS-5000 leider nicht kann sind Mehrfachscans. Scannt man ein Bild anstatt in einem Durchgang gleich 2, 4, 8 oder gar 16 mal ab, so verringert man Stör- und Rauscheffekte des Scanners. Dieses Feature hat Nikon bei seinem kleinen Gerät leider nicht implementiert.

Der Filmscanner wird über eine USB 2.0 Schnittstelle an den Rechner angeschlossen (USB 1.1 ist auch möglich). Dadurch ist eine schnelle Datenübertragung gewährleistet. Diese benötigt man auch, denn die Datenmengen, die der Scanner liefert, sind beträchtlich (bei einem Kleinbild-Dia bis zu 110 Megabyte). Eine schnelle Datenübertragung benötigt man nicht nur wegen der großen Datenmengen sondern auch weil der Scanner sehr schnell arbeitet, d.h. die Daten in sehr kurzer Zeit produziert. Ich finde es schade, dass Nikon die Firewire-Schnittstelle aufgegeben hat; meine Rechner haben alle eine Firewire-Schnittstelle, an denen frühere Scanner-Modelle sehr gute Dienste vollbracht haben.

Der Nikon CoolScan 5 ED verfügt über eine leistungsfähige Autofokus-Funktion zur automatischen Scharfstellung. Bei sauber gerahmten Dias und bei nicht gewellten Filmstreifen leistet der Autofokus perfekte Dienste. Schwieriger wird die Angelegenheit bei gewellten Filmstreifen, gewölbten Dias oder zum Teil auch bei glasgerahmten Dias, da die Tiefenschärfe des Coolscan 5 im Bereich unter 1 mm liegt. Bei solchen Vorlagen hilft dann die Möglichkeit der manuellen Fokus-Einstellung - meiner Meinung nach ein äußerst sinnvolles Feature, allerdings kostet die Durchführung eines Scans dann extrem viel Zeit.

Mit dem Nikon LS-V kann man einzelne gerahmte Dias oder Filmstreifen bis zu 6 Bildern Länge verarbeiten. Mit dem Sonderzubehör FH3 kann man zudem einzelne, lose Negative oder Positive und gewellte/gewölbte Filmstreifen verarbeiten. Mit einem optionalen APS-Adapter kann man auch ganze APS-Filmrollen verarbeiten. Damit ist aber Sense beim kleinen Nikon. In den großen Nikon 5000 können eine ganze Reihe von Zubehöradaptern eingeführt werden, z.B. das Diamagazin oder der Filmrollenadapter. Diese Erweiterungsmöglichkeit bietet Nikon bei seinem kleinen Modell nicht an.

In einem weiteren Punkt unterscheidet sich der Nikon Coolscan V vom Coolscan 5000: Die Geschwindigkeitsunterschiede beim Scannen sind immens. Ich kann es mir eigentlich nicht erklären, wie Nikon es geschafft hat, dass der 5000er um den Faktor 2 schneller ist als der 5er. Ich befürchte fast, dass Nikon in den kleinen Coolscan V irgendeine Bremse eingebaut hat, damit es noch Kaufargumente für den 5000er gibt. Dennoch ist der Coolscan V ED im Vergleich zu den meisten Konkurrenten immer noch deutlich schneller.

Installation und Inbetriebnahme des Nikon Filmscanners

Als ich meinen Nikon Coolscan V auspackte war ich zunächst einmal überrascht von dem Umfang an Dokumentation, die dem Scanner beilag. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass das meiste nur zum Fremdsprachen Lernen war; die ganze Doku liegt in 6 verschiedenen Sprachen bei. Man erhält ein 70-seitiges Handbuch in deutscher Sprache, das einem sowohl die Installation als auch die Bedienung des Scanners und der Software ausführlich und leicht verständlich erklärt. Viel wertvoller war für mich jedoch eine separate Kurzanleitung zum Schnellstart. Schließlich möchte man ja gleich loslegen, wenn man seinen ersten oder neuen Filmscanner ausgepackt hat.

Mit Hilfe des Benutzerhandbuches oder der Schnellstartanleitung ist die Installation auch für einen Anfänger kein Problem. Ein Problem war für mich jedoch, dass sich die neue Scan-Software NikonScan 4 erst installieren ließ, nachdem die alte Version 3.x vollständig deinstalliert wurde. Warum macht die Software da kein automatisches Update oder deinstalliert die alten Komponenten automatisch? Nicht jeder Anwender weiß, wie man über Systemsteuerung → Software ein Programm deinstalliert und wie man reagieren soll, wenn man mehrere Rückfragen erhält, ob gewisse Komponenten, die von einem anderen Programm vielleicht noch gebraucht werden, tatsächlich gelöscht werden sollen.

Wer zum ersten Mal einen Nikon-Filmscanner kauft hat diese Probleme freilich nicht und die Installation läuft bequem vonstatten. Besonders angenehm empfand ich es, dass die Software gleich Treiber für alle gängigen Nikon-Scanner installiert. Der Normalanwender hat zwar genau einen Diascanner auf dem Schreibtisch stehen, aber es soll ja Leute wie mich geben, bei denen 5 verschiedene Nikon-Filmscanner nebeneinander stehen.

Am Ende der Software-Installation bootet der Rechner automatisch neu. Mir wäre eine Rückfrage lieber gewesen. Danach ist der Scanner betriebsbereit, kann an die USB-Schnittstelle des Rechners angeschlossen werden und wird beim Einschalten automatisch erkannt. Das Scannen kann also beginnen.

Die ersten Scans mit gerahmten Dias waren schnell gemacht. Ein Vorscan, ein Feinscan und fertig war ein hervorragender Scan, der keiner weiteren Bearbeitung bedurfte.

Scannen einzelner gerahmter Dias mit dem Nikon LS-5

Zum Standard-Lieferumfang eines Nikon LS-5 gehört der Diarahmenadapter MA-21. Er ist der Nachfolger des MA-20(S). Einen Unterschied zwischen diesen beiden Modellen kann ich kaum erkennen, der neue Adapter ist farblich etwas dunkler geworden - ein auffälliger Trend bei Nikon: das einst helle Grau der Adapter wird immer dunkler. In ca. 10 Jahren sind wohl alle schwarz...

Der neue Diarahmen-Adapter MA-21 hat eine Verschlussklappe integriert, die das Scanner-Innere vor Staub schützt. Diese Funktion ist sehr wichtig beim neuen Nikon LS-V, da der Scanner keine Frontklappe mehr hat, mit der man den Scanner einfach schließen kann, wenn er nicht gebraucht wird. So dient der MA-21 nicht nur als Filmadapter sondern zugleich als Verschluss für die Fronteinführung am Scanner.

Einführen eines einzelnen gerahmten KB-Dias in den serienmäßigen Diarahmenadapter

In den Slide Mount Adapter MA21 kann man ein einzelnes gerahmtes Dia einführen. Nikon gibt eine Rahmenstaerke zwischen 1 mm und 3,2 mm an. Es spricht in meinen Augen nichts dagegen, ein superdünnes Rähmchen mit nur 0,5 mm Dicke einzuführen. Auch bei dickeren Glasrahmen gibt es keine Probleme, allerdings ist Vorsicht beim Einführen des Dias angebracht. Drückt man den Knopf auf der rechten Seite des Filmadapters so wird das eingelegte Dia mechanisch wieder herausgeschoben, so dass man es bequem entnehmen kann.

Der Diarahmenadapter MA-21 bzw. seine Vorgänger haben sich im Laufe der Jahre sehr gut bewährt. Mit ihnen kann man sehr schnell einzelne Dias digitalisieren: einfach Dia einschieben, Vorschau durchführen, Einstellungen machen und scannen - schnell und bequem. Natürlich muss man Dia für Dia einzeln scannen; wer also größere Mengen von Dias zu digitalisieren hat, muss bei Verwendung des serienmäßigen MA-21 permanent am Scanner/Rechner sitzen und Disk-Jockey spielen.

Der Diascanner Nikon CoolScan V ED kann sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Position betrieben werden. Beim Scannen von einzelnen gerahmten Dias mit dem MA21 empfiehlt sich die aufrechte Lage des Scanners, da man dann die Dias horizontal in den Adapter einführt. Dadurch wird ein Verrutschen des Filmes im Rähmchen vermieden - ein großer Vorteil bei älteren lotterigen Diarahmen, die das Positiv nicht mehr einwandfrei fixieren.

Noch ein Hinweis: Wie die meisten Film-Scanner kennt auch der Nikon LS-5 ED nur das Querformat. Hochformatdias müssen also quer in den Diarahmenhalter eingelegt werden und in der Scan-Software oder Bildverarbeitungssoftware gedreht werden.

Scannen von Filmstreifen mit dem Nikon Coolscan V ED

Während der im Serienumfang enthaltene Diarahmenadapter MA-21 quasi nur als Halter in den Scanner reingesteckt wird, um Dias aufnehmen zu können, wird der ebenfalls im Standard-Lieferumfang enthaltene Filmstreifenadapter SA-21 tiefer in den Filmscanner reingesteckt und mit diesem über eine Schnittstelle mit 35 Pins verbunden. Über diese Schnittstelle wird der Adapter mit Daten und Strom versorgt; schließlich muss der Filmstreifenhalter nicht nur Filmmaterial aufnehmen sondern es auch transportieren und richtig ausrichten.

Mit dem SA-21 lassen sich Kleinbild-Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern Länge automatisch einscannen. Um den Filmstreifeneinzug in den Scanner einzuführen muss man diesen übrigens nicht ausschalten. In den Filmstreifeneinzug führt man den Filmstreifen (Positivstreifen oder Negativstreifen) vorsichtig ein; der Scanner zieht den Streifen dann automatisch in die richtige Stellung; Transportiert werden die Filmstreifen auf Gummirollen. Anfangs war ich dieser Konstruktion gegenüber etwas skeptisch; inzwischen habe ich jedoch schon Hunderte von Filmstreifen mit dem Filmstreifeneinzug in den Scanner eingeführt und es gab nie Probleme. Diese Technik funktioniert also einwandfrei. Sehr wichtig ist natürlich, dass auf die Gummirollen kein Schmutz kommt. Man kann sich vorstellen, welch verheerende Schäden ein winziges Sandkörnchen auf einer Gummirolle verursachen kann, über die ein kompletter Filmstreifen rollt. Also die Führungsrollen immer wieder reinigen!

Scannen eines KB-Filmstreifens mit dem serienmäßigen SA-21

Nicht einwandfrei funktioniert das automatische Finden des Filmanfanges bzw. das Unterteilen des Filmstreifens in Einzelbilder. Bei einem Negativstreifen mit Nachtaufnahmen kann die Software nicht automatisch zwischen Trennsteg und dunklen Bildpartien unterscheiden. In solchen Fällen ist nach einem Index-Scan, der die einzelnen Bilder eines Filmstreifens automatisch zu unterteilen versucht, Handarbeit angesagt: Der Bildrandversatz ist in der Nikon-Software unter dem Menü-Punkt "Scanner-Extras" einstellbar. In mehreren Versuchen, bei denen das Indexbild immer wieder erneut aufgebaut werden muss, kann man so die richtige Bildunterteilung finden. Das manuelle Einstellen des Bildrandversatzes ist zwar eine sehr nützliche, unabdingbare Funktion, jedoch kostet sie viel Zeit. Ich scanne deshalb Filmstreifen nicht mehr mit dem Nikon Coolscan V oder Super Coolscan 5000 sondern nur noch mit dem ganz großen Nikon Super Coolscan 8000, wo ich die einzelnen Filmstreifen in spezielle Filmstreifenhalter einlegen und fixieren kann.

Mit dem Filmstreifeneinzug SA-21 kommt man erstmals in den Genuss von Stapelscans. Über die Scanner-Software kann man auswählen, welches der bis zu 6 Bilder auf dem Streifen man einscannen will. Und es spricht nichts dagegen, alle 6 Bilder auf einmal auszuwählen und in einem Rutsch einzuscannen. Führt man NikonScan indirekt von einem Bildbearbeitungsprogramm aus, so hat man nach dem Scan bis zu 6 Unterfenster mit den einzelnen Bildern zur Bearbeitung zur Verfügung.. Führt man NikonScan als Stand-alone Anwendung aus, so speichert die Software die Einzelbilder in 6 durchnummerierten Dateien (z.B. Bild_01.jpg, Bild_02.jpg, Bild_03.jpg...) auf der Festplatte ab.

Nachteilig ist, dass man die Einstellungen, die man z.B. für das erste Bild gemacht hat, nicht automatisch auf die weiteren Bilder übertragen kann. Vielmehr muss man die gemachten Einstellungen zwischenspeichern und danach auf die anderen Bilder anwenden. Das geht jedoch schnell und komfortabel. Außerdem kann man die gemachten Einstellungen beim nächsten Filmstreifen automatisch auf diesen anwenden, so dass man gar keine Einstellungen mehr machen braucht.

Auf eine unangenehme Eigenschaft bei Verwendung des Filmstreifeneinzuges SA-21 möchte ich noch hinweisen: Der SA21 kann nicht aus dem Scanner herausgezogen werden, wenn sich ein Filmstreifen im Einzug befindet. Eine ausgeklügelte Mechanik verriegelt den Filmstreifeneinzug im Scanner. Zieht man mit Gewalt, kann man das Scannerinnere beschädigen. Ich bin gar nicht begeistert von dieser Konstruktion.

Der Kleinbild-Filmstreifen-Einzug SA-21 stößt an seine Grenzen bei stark gewellten oder gewölbten Filmstreifen. Diese werden vom automatischen Einzug unter Umständen gar nicht erst angenommen oder falsch transportiert. Für solches Filmmaterial hilft nur der Filmstreifenhalter FH-3, der bei den Vorgängermodellen noch im Standard-Lieferumfang enthalten war, jetzt jedoch extra bestellt werden muss.

Scannen einzelner Negative oder Positive mit dem Nikon V

In den Slide Mount Adapter MA-21 kann man einzelne gerahmte Bilder und in den Filmstreifeneinzug SA-21 ganze Filmstreifen einführen. Der Filmstreifenhalter FH-3 aufgeklappt; man sieht die einzelnen Stege für die BildzwischenräumeWas macht man, wenn man einzelne, lose Negative oder Positive hat, wie sie oft bei der Filmentwicklung in Laboren übrig bleiben? Als optionales Zubehör gibt es den Filmstreifenhalter FH-3 mit Schnappverschluss. Dieser Filmstreifenhalter war früher bei den Nikon Kleinbild-Scannern LS-40ED/LS-4000ED im Lieferumfang enthalten und muss bei den neuen Modellen CoolScan 5 und Super Coolscan 5000 als optionales Zubehör Der Filmstreifenhalter FH3 im Scan-Betrieb erworben werden. Dabei ist der FH-3 eigentlich ein unabdingbares Zubehör für Nikon Filmscanner.

Bis zu 6 einzelne, lose Negative oder Positive kann man bequem in den FH3 einlegen und exakt zwischen den Stegen positionieren. Mit einem Schnappverschluss fixiert man das eingelegte Filmmaterial fest im Filmhalter, so dass es nicht verrutschen kann. Den FH-3 führt man dann in den Diarahmenhalter MA-21 ein; ein Bild im Filmstreifeneinzug FH-3 wird also wie ein einzelnes gerahmtes Dia behandelt. natürlich kann immer nur ein einziges Bild auf einmal gescannt werden. Mit einer verstellbaren Schiene auf dem FH3 wird immer das zu scannende Bild in ein kleines Fenster geschoben.

Einzelne, lose Negative oder Positive könnte man auch in ein Diarähmchen stecken, wenn man sich den optionalen FH-3 ersparen möchte. So richtig wertvoll wird der Filmstreifenhalter FH3 jedoch erst, wenn man stark gewellte, gerollte oder gewölbte Negativstreifen oder Positivstreifen hat, die der automatische Filmstreifeneinzug SA-21 nicht mehr korrekt verarbeitet oder gar nicht erst einzieht. Dank des Schnappverschlusses können solche problematische Filmstreifen fest im Filmhalter fixiert und dann Bild für Bild einzeln gescannt werden.

Ich empfehle jedem, der sich einen Nikon Coolscan V oder Nikon Super Coolscan 5000 kauft, gleich einen Filmstreifenhalter FH-3 mitzubestellen, da es sich dabei in meinen Augen um ein unverzichtbares Zubehörteil handelt.

Scannen von Filmrollen

Das Digitalisieren von ganzen Filmrollen ist kein Feature des Nikon Coolscan V ED. Das Einführen ganzer Kleinbild-Filmrollen ist nur dem größeren Bruder Nikon Super Coolscan 5000 ED vorbehalten, da sich der Nikon SA-30 Kleinbild-Filmrollen-Adapter an den Nikon Coolscan V nicht anschließen lässt.

Ich betone dies an dieser Stelle, da ich immer wieder gefragt werde, ob man den SA-30 nicht doch irgendwie am kleinen Nikon anbringen kann, da sich die beiden Nikon Filmscanner LS-50 und LS-5000 doch so ähneln. Es geht definitiv nicht, es gibt keine Möglichkeit, mit dem Nikon Coolscan 5 ganze Filmrollen auf einmal zu scannen.

Stapelscans von gerahmten Dias mit dem Diamagazin SF-210

Der kleine Nikon Coolscan V ED und der große Nikon Super Coolscan 5000 ED haben den gleichen Adapter-Schacht, in den sich Filmadapter einschieben lassen. Das Diamagazin SF-210 zum Stapel-Scannen von gerahmten Kleinbild-Dias lässt sich ohne Probleme in den Nikon LS-5 einführen, aber der Scanner akzeptiert das Diamagazin nicht. Es gehört nunmal zur Marketing-Strategie, dass Interessenten des SF210 Slide Feeders den großen Coolscan 5000 kaufen müssen.

Es gibt immer wieder Leute, die ihr Glück mit einem Nikon Coolscan V und einem Slide Feeder versuchen und daran verzweifeln, dass es nicht funktioniert. Ich betone hier, dass die Kombination Coolscan V und SF-210 von Nikon nicht vorgesehen ist, auch wenn sich der Feeder problemlos in den Scanner einführen lässt.

Scannen von APS-Filmen mit dem Nikon Coolscan V ED

Für den Nikon Coolscan V gibt es als Sonderzubehör den APS-Filmadapter IA-20(S), mit dem sich ganze APS-Filme auf einmal scannen lassen. Den APS-Adapter führt man wie den Filmstreifenadapter in den Scanner ein bis er einrastet. Der Adapter erhält über einen 35-poligen Stecker vom Scanner Strom und Kommandos. Schließlich ist er für den automatischen Filmeinzug und Filmtransport zuständig.

In den APS-Adapter kann man APS-Filme mit 15, 25 oder 40 Bildern (Negative oder Positive) einlegen. Vorsicht: Es können nur voll entwickelte Filme in den Adapter eingelegt werden, ansonsten blockiert eine Mechanik das Schließen der Frontklappe. Versucht man diese Der APS-Adapter IA-20 mit geöffneter Klappe trotzdem zu schließen, beschädigt man den APS-Adapter; Gleich nach dem Einlegen zieht eine Automatik den Film von selbst aus der Patrone heraus. Die Klappe des APS-Adapters ist dann verriegelt und lässt sich nicht mehr öffnen. Auch wenn der Rechner abstürzt bleibt die Klappe verriegelt, wenn der Film nicht in die Patrone zurückgespult wurde. In dem Fall hilft nur ein erneutes Starten der Scan-Software und das Zurückspulen des Filmes durch Anklicken des entsprechenden Buttons.

Das Scannen von APS-Filmen funktioniert mit dem Nikon LS-5 äußerst komfortabel. Mit einem Index-Scan erhält man Miniaturbilder aller Bilder des APS-Filmes. Dabei sieht man gleich, ob alle Bilder des Filmes belichtet wurden oder ob der Film vorzeitig zurückgespult wurde. Beim Scannen eines einzelnen Bildes kann es natürlich immer passieren, dass zuerst der ganze Film gespult werden muss, was beträchtliche Zeit dauert, wenn man z.B. nach Bild #3 das Bild #37 scannen möchte.

So richtig komfortabel ist aber das Scannen eines ganzen APS-Filmes auf einen Schlag: Macht man die gewünschten Einstellungen zum Beispiel am Vorschaubild #1, so kann man diese Einstellungen auf sämtliche anderen Bilder übertragen und das Scannen des ganzen Filmes erfolgt vollautomatisch im Batch-Modus. Voraussetzung ist natürlich, dass alle Bilder das gleiche Format haben. In der Scan-Software lässt sich jedoch auch für jedes einzelne Bild ein automatischer Scanbereich gemäß den APS-Formaten Classic, HDTV und Panorama setzen. Das ist wirklich komfortabel!

Kein Vergnügen ist das Scannen von bestimmten APS-Filmen, die sich nicht leicht spulen lassen. Hierbei kommt es öfters zu Einzugsproblemen, der APS-Filmadapter hängt sich auf und ist nicht weiter verwendbar! Da hilft nur ein Reset beim Nikon Kundendienst; selber kann man diesen nicht durchführen. Bei Kodak-APS-Filmen hatte ich bislang nie Probleme.

Scannen von Präparaten und sonstigem Bildmaterial

Jetzt wird's exotisch aber keineswegs unrealistisch. Als Sonder-Zubehör für den Nikon LS-5000 oder den Nikon Coolscan 5 gibt es einen Adapter für medizinische Praeparate FH-G1. Der Anwendungskreis für dieses Sonderzubehör scheint zunächst sehr klein zu sein, aber Präparate werden in vielen Teilen der Wissenschaft und nicht nur in der Medizin erzeugt. So habe ich zum Beispiel schon für einen Mineralogen Dünnschliff-Präparate verschiedenster Gesteinssorten gescannt. Im Prinzip kann ein Filmscanner mit 4000 dpi Auflösung mit Hilfe des FH-G1 als Mikroskop mit Kamera verwendet werden.

Der Adapter für Präparate FH-G1

In den Präparathalter kann man Objektträger bis zu einer Breite von 26 mm einschieben. Führungsschienen links und rechts fixieren den Träger so dass er nicht verwackeln oder rausfallen kann. Der Objektträger wird im Einschubbereich von zwei Montageclips (zwei Federn) gegen unbeabsichtigtes Herausrutschen gesichert und am Anschlag verhindert eine weitere Nut das Verrutschen des Trägers. Den Präparathalter FH-G1 schiebt man dann komplett wie ein einzelnes gerahmtes Dia in den serienmäßigen Diahalter MA-21 hinein. Der Objektträger darf im Prinzip eine beliebige Länge haben, jedoch liegt die Scan-Fläche im üblichen Kleinbild-Bereich, also ca. 23 x 35 mm.

Die von Nikon eigentlich vorgesehene Anwendung für den FH-G1 ist das Digitalisieren von medizinischen Präparaten. Man kann den FH-G1 jedoch nahezu beliebig missbrauchen. Dank seiner Führungen auf allen vier Seiten kann man nahezu jede beliebige Vorlage bis zu einer Dicke von 2 mm und einer Breite von 26 mm einschieben und fixieren. Auf diese Weise habe ich mit dem FH-G1 schon gescannt: 16 mm-Filme, Ornamente auf Glasplättchen, Gesteinsproben zwischen Glasplatten, Mikrofilm-Stücke.

Die mitgelieferte Software des Nikon LS-50

Ich habe oben bereits erwähnt, dass Nikon seine neuen Filmscanner-Modelle 5 und 5000 nicht mehr mit SilverFast ausliefert. Dadurch nivelliert sich gegenüber den Vorgängermodellen LS-40 und LS-4000 die Preissenkung; die Geräte sind also nicht wirklich sondern nur ausstattungsbereinigt günstiger geworden. Nikon liefert ein dreiteiliges Software-Paket mit seinen Filmscannern mit aus:

  • Adobe® Photoshop® Elements 2.0
  • Nikon Scan 4.0
  • Nikon View 6.0

Was macht denn das Nikon View bei einem Filmscanner von Nikon, wird sich so manchner Besitzer einer Nikon-Digitalkamera fragen. Dieses Programm kennt man doch, um seine Bilder von der Digicam auf den Rechner zu transportieren, um die Bildern anzuschauen, zu sortieren, eine Dia-Show zu machen und so weiter; Aber wozu dient dieses Programm bei einem Diascanner? Natürlich kann man mit vorhandenen Bildern, egal ob diese von einer Digitalkamera oder von einem Film-Scanner kommen, immer eine Diashow etc. machen. Die eigentliche Anwendung für Besitzer eines Nikon-Scanners dürfte jedoch die Weiterverarbeitung von NEF-Bildern sein. NEF ist das Nikon-eigene Rohformat, welches beim Scannen als Ausgabeformat eingestellt werden kann. In diesem Rohformat sind (fast) alle Originalinformationen des Scan-Vorganges enthalten, so dass man mit Hilfe der Software Nikon View ausgiebige Möglichkeiten hat, im Nachhinein noch Bild-Manipulationen und Scan-Einstellungen durchzuführen. Die Beigabe von Nikon View macht also durchaus Sinn, wenngleich 99% der Anwender dieses Programm nie verwenden werden, da es nicht jedermanns Sache ist, sich nach Durchführen eines Scans noch 15-30 Minuten mit Bildverarbeitung, Einstellungen, Optimierungen etc. zu beschäftigen.

Viele Anwender führen ihre Bild-Einstellungen gleich in der Scan-Software aus, und für die "normale" Bildverarbeitung bekommt man ja schließlich vom besten Bildbearbeitungsprogramm, das es derzeit auf dem Markt gibt (meine subjektive Meinung), die Elements-Version. Mit Adobe® Photoshop® führt man typische Bildformat-Bearbeitungen durch wie Zuschneiden des Bildes, Vergrößern und Verkleinern, Drehen und Spiegeln. Für die farbliche Bildverarbeitung gibt es fast unzählige Möglichkeiten; vom einfachen Helligkeitsregler bis zu Tonwertkurven-Manipulationen ist praktisch jedes nur nennenswerte Mittel zur Bearbeitung der Farbtöne vorhanden. Und wer anschließend noch Filter, z.B. nachträgliches Schärfen, über seinen Scan laufen lassen möchte, der findet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.

Wo liegen die Grenzen von Photoshop® Elements? Lohnt sich der Aufpreis für die 10 mal so teure Vollversion? Für "normale" und semiprofessionelle Anwender ist selbst die Elements Version von Photo-Shop noch zu umfangreich um sie komplett auszuschöpfen. Ein nennenswertes Feature vermisse ich jedoch sehr an der Light-Version: die Stapelverarbeitung von Bildern sei es aus dem Programm heraus oder als extra Stapelverarbeitungsprogramm. Und es gibt noch einen guten Grund für die teure Vollversion: Die Elements-Version kann Bilddateien mit 16 Bit Farbtiefe pro Kanal nur verarbeiten, indem die Bilddatei vor dem Laden auf 8 Bit pro Kanal konvertiert wird. Die Vollversion kann Bilder mit 16 Bit Farbtiefe pro Farbkanal laden, bearbeiten und als solche auch wieder speichern.

Zur Scan-Software Nikon-Scan. Auf den ersten Blick scheint sich die neue Version 4 gegenüber ihrer Vorgängerversion kaum verändert zu haben. Die Benutzer-Oberfläche sieht praktisch identisch aus, die Einstellungen funktionieren auf alt bekannte Art. Ein paar Mankos wurden gegenüber der früheren Version verbessert, neue Funktionen sind hinzugekommen. Ein sehr angenehmes Feature möchte ich gleich zu Beginn erwähnen: Bei der Installation von Nikon-Scan kann man gleich auswählen für welche Scanner man das Programm installieren möchte. Wer wie ich 5 verschiedene Scanner von Nikon unterschiedlicher Generationen auf dem Schreibtisch stehen hat, freut sich natürlich besonders, wenn er nicht jeden Treiber extra installieren muss. Das ist Klasse! Natürlich kauft sich der Normalmensch genau einen Scanner und profitiert somit von diesem Feature nur indirekt, z.B. wenn er von der Nikon-Seite eine neue Software-Version herunterlädt.

Wie ist nun NikonScan als Scanner-Software wirklich? Kann man die Software empfehlen? Es gibt Leute, die sind so eingeschworen auf die führende Scansoftware SilverFast, dass sie jegliches andere Programm ohne genaue Betrachtung als Schrott abwerten. Ich habe schon seit jeher SilverFast und NikonScan für meine Nikon-Scanner und ich habe stets NikonScan bevorzugt. Wie wichtig eine Scan-Software ist, sieht man bei vielen sehr günstigen Filmscannern. Wer bei so manchem Billig-Modell von der Billig-Scan-Software des Herstellers auf SilverFast umsteigt bekommt plötzlich eine Qualitätssteigerung seiner Scans als hätte er einen neuen Scanner gekauft. Ich sage ja immer: Nicht nur der Scanner sondern auch die Software macht das Bild.

Bei Nikon-Scan ist es definitiv nicht so, dass man durch Anwendung von SilverFast eine gigantische Qualitätssteigerung bekommt. NikonScan ist inzwischen so gut und umfangreich, dass es sich zur bequemen Erzeugung sehr guter Scans hervorragend eignet. Es ist meiner Meinung nach vielmehr eine Frage der persönlichen Vorliebe, mit welchem Scan-Programm man arbeitet. Wer SilverFast von seinem Flachbettscanner her kennt oder gar schon ein anderes Filmscanner-Modell mit SilverFast vorher besaß, mag sich natürlich ungern in eine neue Software einarbeiten, denn das Beherrschen des richtigen Umganges einer Scan-Software braucht eine Menge Zeit.

Was sind nun die besonderen Features von NikonScan, die das Scannen sehr einfach machen? Die Benutzeroberfläche ist sehr einfach und übersichtlich aufgebaut: Es gibt das Vorschau-Fenster, ein kleines Fensterchen für die Fortschrittsanzeige sowie ein Palettenfenster zum Durchführen sämtlicher Einstellungen. Als sehr vorteilhaft und praktisch einzigartig hat sich eine spezielle Einstellmöglichkeit für Kodachrome-Bilder erwiesen: Mit dieser speziellen Einstellung (in der Reihe Positive, Negative, S/W, Kodachrome) ist es möglich, Kodachromes in sehr guter Qualität zu scannen. Bei solchen Spezialaufgaben scheitern die meisten anderen Film-Scanner.

In einem Palettenfenster führt man sämtliche Einstellungen für einen Scan durch: Bildlayout (Hochformat, Querformat etc.) und Bildgröße können in unterschiedlichen Varianten und Einheiten eingestellt werden. Für farbliche Einstellungen gibt es Gradationskurven, Farbbalance-Regler, einen LCH-Editor und einen Analogverstärkungs-Schieberegler. Zum Erreichen einer höheren Schärfe gibt es die Funktion "Unscharf Maskieren" mit direkter Vorschau der eingestellten Werte im Vorschau-Fenster. Schließlich gibt es für die Spezialfunktionen des Filmscanners ICE4, also Staub- und Kratzerkorrektur ICE, Filmkornkornglättung GEM, Farbrestaurierung ROC und Tonwertkorrektur DDE, jeweils einzelne Regler. Außerdem kann man noch den Scan Image Enhancer (automatische Helligkeits- und Kontrastregelung) ein- und ausschalten.

Aber was wären all diese Funktionen, die sich sehr bequem der Reihe nach einstellen lassen, wenn man seine Einstellungen nicht speichern könnte? NikonScan bietet die Möglichkeit komplette Sätze von Einstellungen zu speichern und zu laden. So kann man zum Beispiel die kompletten Einstellungen für gerahmte Farbdias als "Dia4000JpgIce.Set" speichern und diese Einstellung vor dem Scannen solchen Filmmaterials bequem laden. Hat man so seine verschiedenen Einstellungen einmal gemacht und gespeichert lässt sich praktisch auf Knopfdruck schnell ein Scan oder eine Serie von gleichen Scans erzeugen. Das ist wirklich komfortabel und meiner Meinung nach in keiner anderen Scan-Software so gut gelöst als wie in Nikon-Scan.

Natürlich hat NikonScan auch ein paar Schwächen, die ich nicht verheimlichen möchte. Beim Scannen von Bildern kommt es immer wieder vor, dass sich die Software komplett verabschiedet. Sie stürzt aber nicht etwa mit einer Fehlermeldung ab oder verlangt gar einen Rechner-Neustart, nein, sie beendet sich manchmal einfach von selbst, nach dem Motto "keine Lust mehr, morgen wieder...". Ein weiteres Manko ist, dass manchmal die Kommunikation mit dem Scanner nicht mehr funktioniert; die Software meldet dann, dass kein Scanner angeschlossen ist. Ärgerlich ist dies, wenn mitten in einem Scan-Vorgang der Fortschrittsbalken stehen bleibt und sich 5 Minuten lang gar nichts mehr tut.

Fazit zur NikonScan-Software: Ich bin sehr zufrieden mit NikonScan. Die Scan-Software ist sehr übersichtlich und leicht zu erlernen. Die Einstellungen für einen guten Scan lassen sich einfach und intuitiv durchführen. Und last but not least liefert die Scan-Software sehr gute Bilder, holt also wirklich das Optimum aus dem angeschlossenen Scanner heraus. Für mich ist NikonScan immer noch die beste Filmscanner-Hersteller eigene Scan-Software.

Nachtrag 2016: Die Nikon-eigene Scan-Software NikonScan läuft auf aktuellen Betriebssystemen nicht mehr. Mit der Scan-Software SilverFast Ai Studio lässt sich der Nikon Coolscan 5 ED auch unter aktuellen Betriebssystemen betreiben.

Die Bildqualität des Nikon LS-50

Wie soll man eigentlich die Bildqualität eines Nikon Coolscan 5 beurteilen? Nimmt man vielleicht 10 genormte Testdias mit Auflösungsstreifen, Farbfeldern und Graukegeln um zu überprüfen, inwieweit die Scans mit der genormten Vorlage übereinstimmen? Aus solchen Versuchen kann man zwar gewisse Zahlenwerte ableiten, aber mit den Werten kann man oft nicht allzu viel anfangen. Vielleicht ist es besser, einfach 1000 unterschiedliche Bilder zu scannen, um am Ende eine über den Daumen gepeilte Aussage zu machen. Oder sollte man bei einem Nikon 5 einfach voraussetzen, dass normale Urlaubsbilder perfekt gescannt werden, um dann gleich zu kritischen Vorlagen wie Nachtaufnahmen oder Gegenlichtaufnahmen überzugehen?

Ich habe den Nikon Coolscan V und den Nikon Super Coolscan 5000 zur selben Zeit bekommen und auch getestet; Natürlich kann ich es nicht lassen, immer wieder Vergleiche zum großen Bruder anzustellen. Auf dem Datenblatt liefert der kleine Nikon die gleiche Auflösung wieder der große, nur die Anzahl der Farben ist pro Kanal um zwei Bits geringer. Macht das den entscheidenden Unterschied, oder gibt es überhaupt einen nennenswerten Unterschied zum 5000er?

Noch ein Wort vorweg: Ein gutes Bild macht zum ersten der Filmscanner, zum zweiten die Scan-Software und zum dritten die anschließende Bildbearbeitung. Es ist einleuchtend, dass sich mit dem Bildbearbeitungsprogramm nicht mehr allzu viel richten lässt, wenn bereits das erste Glied in dieser Kette schwach ist. Wichtig - und das wird oft vergessen oder gerne übersehen - ist auch das zweite Glied in der Kette, nämlich die Scan-Software.

Führt man mit dem Nikon LS-50 einen ganz normalen Standard-Scan durch, so erhält man bei 90% aller Bilder mit den Standard-Einstellungen bereits hervorragende Bilder. Ein unterbelichtetes Bild wird jedoch auch bei einem Scan mit Standard-Einstellungen zu dunkel. Ist damit die Bildqualität etwa schlecht? So ein Bild lässt sich entweder direkt im Scan-Programm oder im Bildbearbeitungsprogramm leicht heller machen. Sämtliche Einstellungen, die man mit der Scan-Software durchführen kann, lassen sich auch hinterher in einem guten Bildbearbeitungsprogramm machen, bis auf eine Ausnahme: das Staub- und Kratzerkorrekturverfahren ICE.

Das ICE-Verfahren funktioniert beim Nikon V in perfekter Weise: Staub, Kratzer, Fingerabdrücke, Fussel etc. werden wirkungsvoll automatisch wegretuschiert. Eine zusätzliche Infrarotquelle erkennt, was nicht zum Bild gehört, und ausgefeilte Algorithmen korrigieren die entsprechenden Stellen mit den darum liegenden Bildpunkten. ICE funktioniert beim Nikon so gut, dass ich es immer eingeschaltet lasse, es sei denn ich scanne SW-Aufnahmen oder Kodachrome-Bilder.

Zurück zu meiner Aussage, dass sämtliche Einstellungen außer ICE, die in der Scan-Software gemacht werden können, auch in der Bildbearbeitungssoftware durchgeführt werden können. Daraus folgere ich, dass es weniger darauf ankommt, wie das gescannte Bild tatsächlich aussieht, als welche Bildinformationen es in sich hat. Beispiel: eine schwarz-weiße Astronomieaufnahme sieht mit normalen Scan-Einstellungen wertlos aus; viele Sterne, Staub (im Weltall, nicht auf dem Bild) und Wolken verschwinden. Lässt sich durch eine entsprechende Tonwertkorrektur/-verschiebung in Photoshop® jedoch der gewünschte Bereich sauber darstellen, spreche ich von einem guten Scan. In dieser Beziehung merkt man die Unterschiede zwischen dem kleinen und dem großen Nikon. Zwei gleich große Scan-Dateien enthalten ganz unterschiedliche Bildinformationen. Bei einer Nachthimmelaufnahme merkt man deutlich, dass beim Nikon LS-5 da einiges auf der Strecke geblieben ist. Wo der 5000er noch unterschiedliche Schwarz-Töne liefert, ist beim 5er alles Einheitsschwarz. Nun ist es natürlich nicht ganz fair, den Nikon Coolscan 5 mit dem LS-5000 zu vergleichen, aber ich möchte eben auf die Unterschiede hinweisen.

Ein Auflösungstest ergibt beim Nikon 5 eine effektive Auflösung von 3900 dpi.

Bei einem Auflösungstest mit einem USAF-1951 Test-Chart habe ich gegenüber dem großen Nikon5000 keinen kleinen Unterschied festgestellt. Das Element 6.2, das einer Auflösung von 3650 dpi entspricht, wird beim Nikon5 genau so sauber dargestellt wie beim Nikon LS-5000. Beim Element 6.3, das einer Auflösung von 4100 dpi entspricht, ist wie beim großen Nikon festzustellen, dass die horizontalen Balken noch gut differenziert werden können, die vertikalen Balken sind jedoch nicht mehr eindeutig erkennbar. Somit gebe ich dem Nikon Coolscan V ED eine effektive Auflösung von 3900 dpi, was ca. 2,5% unter der Nennauflösung von 4000 dpi bedeutet. Dieses Ergebnis ist lobenswert, denn viele anderen Filmscanner unterschreiten ihre Nennauflösung um mehrere Zig Prozent. Ich hätte nicht erwartet, dass der kleinste Nikon in Sachen effektive Auflösung so zuverlässig ist wie sein größerer Bruder.

Die Scan-Software NikonScan bietet dem Anwender eine Großzahl von Einstellmöglichkeiten, um nach dem Prescan gleich einen vernünftig aussehenden Scan zu machen. Wie in einem Bildbearbeitungsprogramm kann man mit unterschiedlichen Reglern die gleichen Effekte auf die einzelnen Tonwertkurven erzielen. Ich selbt arbeite am Liebsten mit den Gradationskurven direkt, obwohl sich Einstellungen wie Helligkeit und Kontrast auch bequemer machen lassen.

Was ist nun mit ICE4, DDE, Scan Image Enhancer - Schlagworte, mit denen Nikon große Werbung macht, die wie Zauberworte durch die Welt der Scanner-Gemeinde rasen? Dass das ICE-Kratzerkorrekturverfahren hervorragend funktioniert, habe ich bereits erwähnt. Gerüchte, die dem ICE-Verfahren eine gewisse Unschärfe anlasten, kann ich nur insofern bestätigen, dass natürlich in den Bereichen, wo große Staubkörner anhand der umliegenden Bildinformationen wegkorrigiert werden müssen, zwangsläufig ein gewisser Eindruck der Unschärfe entsteht, aber dies gilt auf keinen Fall für das Gesamtbild.

Die Filmkornglättung GEM sowie die Farbrestauration ROC kennt man schon vom Vorgängermodell. GEM funktioniert sehr gut bei sehr grobkörnigem Filmmaterial. Die Analyse des Bildes auf wiederkehrende Muster, die dem Filmkorn zuzurechnen sind, funktioniert sehr gut, bewirkt jedoch zwangsläufig auch eine leichte Unschärfe. GEM ist also keine Funktion, die man bedenkenlos permanent eingeschaltet lassen kann, sondern man sollte bei jedem einzelnen Film Tests machen, ob es störende Filmkorneffekte gibt oder nicht. Beim Scannen von APS-Filmen hat sich bei mir das Kornglättungsverfahren GEM so bewährt, dass ich es standardmäßig einschalte.

Die automatische Farbrestaurierung ROC bewirkt manchmal richtige Wunder. Uralte, verblasste Bilder erscheinen plötzlich wie neu gemacht, halt wie frisch restauriert, siehe dazu meine Seite über Korrekturverfahren. Korrekturen wie sie das ROC-Verfahren macht, lassen sich auch per Hand durchführen, jedoch braucht man sehr viel Zeit, um die einzelnen Farbkanäle so zu richten, dass der Restaurationseffekt sichtbar wird. Auf keinen Fall sollte man ROC jedoch permanent einschalten. Bei einer Nachtaufnahme oder einer Aufnahme am Meer oder auf einer Skipiste erhält man derart verstellte Bilder, dass man eher von Manipulation als von Restauration sprechen muss.

Nun ist beim neuen Nikon Coolscan 5 ED zu den drei bislang bekannten ICE3-Verfahren noch ein viertes hinzu gekommen: Das Digital DDE-Verfahren führt angeblich bei unterbelichteten Bildern und bei Aufnahmen mit Gegenlicht eine automatische Korrektur durch, die die Detailzeichnung in den sehr dunklen und sehr hellen Bereichen verstärkt und eine natürliche Farbgebung und Helligkeit erreicht. Dies hört sich sehr vielversprechend an, aber bei genauer Überlegung und mit etwas Ausprobieren erkennt man schnell, dass man solche Effekte auch durch Ändern der Tonwertkurve direkt erzielen kann. Mit DDE lassen sich übrigens nicht nur die Tiefen sondern auch die Lichter automatisch anpassen. Ich halte die DDE-Funktion für überflüssig, da sie zum einen nicht allgemein verwendbar ist, d.h. bei jedem einzelnen Bild individuell angepasst werden muss, und zum anderen durch Ändern der Tonwertkurven ersetzt werden kann. Ich möchte an dieser Stelle jedoch nicht diejenigen Anwender vergessen, denen der Umgang mit Tonwertkurven keine Selbstverständlichkeit ist; für solche Anwender ist der DDE-Schieberegler ein bequemes Mittel, um mehr Details in sehr dunkle Bildpartien zu bringen.

Bleibt noch der Scan Image Enhancer als neues Feature: Diese Funktion führt eine automatische Anpassung der Helligkeit und des Kontrastes durch, entspricht also im Wesentlichen der Photoshop®-Funktion "Automatische Tonwertkorrektur". Diese Funktion ist ein sehr empfehlenswertes Feature in der NikonScan-Software, da sie bei einem Großteil der Bilder nennenswerte Verbesserungen bringt. Aber wie schon oben erwähnt, eine solche Funktion verbessert nicht etwa die Scan-Qualität sondern erlaubt nur das bequeme Durchführen einer Bildverarbeitungsfunktion direkt in der Scan-Software; Ein mit dem Scan Image Enhancer gescanntes Bild erscheint zwar besser als ein Standard-Scan, jedoch wird der Pluspunkt in der anschließenden Bildverarbeitung wieder ausgeglichen. Der Scan Image Enhancer ist ebenfalls eine sehr nützliche Funktion, die man auf keinen Fall permanent eingeschaltet lassen kann. Jeder weiß, was eine automatische Tonwertkorrektur bei einer Aufnahme auf einer Skipiste bewirkt: die wenigen Personen, die sich von dem Einheits-Weiß abheben, werden extrem farbstichig und grell.

Fazit der letzten 5 Absätze: Der Nikon 5 ED beherbergt in seiner Scan-Software eine große Anzahl von automatischen Bildkorrekturalgorithmen, die die Bildqualität auf bequeme Weise positiv beeinflussen. Die eigentlich gute Bildqualität ist aber nicht solchen Komfort-Funktionen zu verdanken, sondern der Tatsache, dass der Nikon Coolscan 5 einen hohen Dichteumfang und eine hohe Auflösung hat. Die hohe Auflösung sorgt für eine gute Detailtreue, der hohe Dichteumfang für gute Farbabstufungen. Der praktische (nicht theoretische aus dem Datenblatt) Dichteumfang des Nikon LS 5 kann zwar nicht mit demjenigen seines großen Bruders mithalten, ist jedoch nennenswert hoch, so dass man ihn als auszeichnendes Feature für den Coolscan 5 erwähnen darf.

Noch ein Wort zur Schärfe: Der Nikon LS_5 hat gegenüber seinem Vorgängermodell an Auflösung deutlich zugelegt. Mit nominalen 4000 dpi rangiert der Coolscan 5 ED jetzt in der Spitzenklasse der Filmscanner. Zum Glück ist dies nicht nur ein Wert auf dem Datenblatt, sondern in der Praxis erreicht man schätzungsweise reale 3500 - 3800 dpi (Hinweis: die meisten Film-Scanner erreichen in der Praxis nicht die Auflösungen, die auf der Verpackung stehen). Wer braucht nun noch eine Funktion wie das "Unscharf Maskieren" in der Scan-Software? Natürlich verleiht diese künstliche Schärfung dem Scan noch den letzten Feinschliff an Detailtreue, jedoch empfehle ich, diese Funktion besser in der Bildverarbeitungssoftware durchzuführen, denn eine einmal durchgeführte Unscharfmaskierung kann nicht so leicht rückgängig gemacht werden, vor allem wenn man die Parameter zu hoch aufdreht.

Als Fazit halte ich fest, dass das Einsteigermodell von Nikon viele günstigere Konkurrenten in Sachen Bildqualität hinter sich lässt, mit dem großen Nikon LS-5000ED jedoch erwartungsgemäß nicht mithalten kann. Bei normalen Urlaubsbildern merkt man die Unterschiede nicht, schnell entdeckt man jedoch den Klassenunterschied, wenn man Aufnahmen bei Nacht, Dämmerung, gegen die Sonne oder gar unter Wasser macht.

Die Scangeschwindigkeit des Nikon Coolscan V ED

So ähnlich sich die beiden Nikons Coolscan V und Super Coolscan 5000 sind, bei der Scan-Geschwindigkeit zeigt der größere seinem kleineren Bruder, was in ihm steckt. Obwohl der LS-5 schon ein sehr schneller Filmscanner ist (2 Minuten für ein KB-Dia in 4000 dpi bei eingeschaltetem ICE ist bemerkenswert), erweist sich der große LS-5000 als wahrer Sprinter unter den Filmscannern. An dieser Stelle macht sich der doppelte Preis für den 5000er deutlich bemerkbar. Aber zurück zum Nikon Coolscan 5 ED.

Die Beurteilung der Geschwindigkeit eines Filmscanners ist eine sehr schwierige Angelegenheit, da viele Faktoren eine Rolle spielen, mit denen man nicht unbedingt rechnet. Natürlich spielen die Auflösung und die gemachten Einstellungen in der Scan-Software eine wichtige Rolle. Aber es sind einige Punkte, an die man nicht sofort denkt, die die Scangeschwindigkeit beeinflussen:

  • Rechner: Auch wenn man meint, dass der Scanner die Hauptarbeit verrichtet, muss der Computer, an den der Scanner angeschlossen ist, mit sehr großen Datenmengen umgehen. Das Umrechnen der Rohdaten in Bilddaten verschlingt viel Rechenzeit, Filter wie ICE sind sehr rechenaufwändig, aber auch schon das Speichern großer Dateien auf die Festplatte kann entscheidend sein.
  • Datenübertragung: Vom Scanner zum Rechner müssen sehr große Datenmengen übertragen werden; der Scanner selbst liefert nur Rohdaten, komprimierte JPG-Dateien erzeugt der Rechner. Verwendet man anstatt einer USB 2.0 Schnittstelle nur eine 1.1-Version, macht sich dies deutlich in den Scanzeiten bemerkbar, vor allem wenn man in der höchsten Auflösung arbeitet.
  • Der Scan-Bereich spielt eine wichtige Rolle. Schneidet man bei einem KB-Dia den Rahmen weg, so erhält man gut und gerne 30% weniger Bildinformationen als wenn man den maximalen Scan-Bereich wählt.

Beim Scannen ist mir als erstes aufgefallen, dass die Geschwindigkeit beim Nikon V praktisch nicht mehr von der Auflösung abhängt. Andere Faktoren sind also entscheidend. Die Scanzeiten habe ich immer für einen Komplettscan inclusive Autofokus und Autobelichtung angegeben. Wichtig zu wissen ist, dass diese Vorgänge nur einmal pro Bild durchgeführt werden müssen. Führt man also bereits bei der Vorschau einen Autofokus und eine automatische Belichtung durch, so kann der Feinscan gleich starten und man spart exakt dieselbe Zeit, die man beim Prescan bereits investiert hat.

Auch wenn die Zeit für einen kompletten Feinscan mit eingeschaltetem ICE deutlich höher liegt als beim Nikon 5000 so setzt sich der Nikon LS-5 mit einer Gesamtzeit von unter 2 Minuten immer noch an die Spitze seiner direkten Konkurrenten, und zwar deutlich.

Scannen von einzelnen gerahmten Dias ohne ICE mit ICE
Auto-Fokus 1 Dia 0:06 min 0:06 min
Auto-Belichtung 1 Dia 0:25 min 0:25 min
Vorschau 1 Dia 0:36 min 0:47 min
Vorschau 1 Dia mit Autofokus und Auto-Belichtung 1:07 min 1:18 min
Einzelscan Dia 2000 dpi, Autofokus, Autobelichtung 1:08 min 1:56 min
Einzelscan Dia 4000 dpi, Autofokus, Autobelichtung 1:08 min 1:56 min

Beim Scannen von Negativ-Material liegen die Scan-Zeiten wie bei allen Filmscannern deutlich über den Werten für Positive. Man kann sich leicht ausrechnen, wie lange es dauert, wenn man einen Filmstreifen mit 4 oder 6 Bildern auf einmal einscannt. Führt man bei jedem einzelnen Bild einen Autofokus und eine automatische Belichtung durch, so kommt man auf Scan-Zeiten zwischen 12 und 20 Minuten - genügend Zeit, um den Rechner alleine zu lassen und etwas anderes nebenher zu machen.

Scannen von einzelnen Negativen ohne ICE mit ICE
Index-Scan 6 Bilder 0:15 min 0:15 min
Auto-Fokus 1 Negativ 0:06 min 0:06 min
Auto-Belichtung 1 Negativ 0:40 min 0:40 min
Vorschau 1 Negativ 0:38 min 0:46 min
Vorschau 1 Negativ mit Autofokus und Auto-Belichtung 1:24 min 1:32 min
Einzelscan Negativ 2000 dpi, Autofokus, Autobelichtung 2:08 min 3:05 min
Einzelscan Negativ 4000 dpi, Autofokus, Autobelichtung 2:10 min 3:07 min

Bei allen obigen Scan-Zeiten habe ich mit einem PC mit folgenden Eckdaten gearbeitet: Pentium 4 Prozessor 3 GHz, 800 MHz Front-Side Bus, 2 Gigabyte DDR-400 Hauptspeicher, USB 2.0 Anschluss. Bei noch besseren Rechnern bzw. bei schwächeren weichen die Scan-Zeiten erheblich ab (siehe Beispiel bei meinem Testbericht über den großen Nikon).

Zusammenfassung, Fazit

Beim Kauf eines Nikon Coolscan V ED erhält man ein 95%-Komplettpaket bestehend aus Scanner, Anschlusskabel, Handbuch, Diarahmenadapter, Filmstreifeneinzug, Scan-Software und Bildbearbeitungssoftware zum Digitalisieren seiner gerahmten Kleinbild-Dias und Kleinbild-Filmstreifen. Zu 100% komplett ist das Paket jedoch erst, wenn man noch den Filmstreifenhalter FH-3 als optionales Zubehörteil kauft, da man dann auch gewellte und gewölbte Filmstreifen sowie Einzelbilder scannen kann.

Der neue Coolscan V hat sein Vorgängermodell LS-40 in Sachen Auflösung weit hinter sich gelassen. Mit 4000 dpi Auflösung ist das Gerät jetzt in die Spitzenklasse aufgestiegen. Was die Bildqualität und die Scan-Geschwindigkeit betrifft liegt der Nikon LS-50 genauso wie sein Vorgängermodell an der Spitze in der Preisklasse zwischen 500 € und 1000 €. Ich kann den Coolscan 5 ED also sehr empfehlen.

Filmscanner-Kauf

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