Testbericht Nikon Film-Scanner Coolscan IV ED (LS-40 ED)
Nikon adressiert mit seinen Filmscannern seit jeher den semiprofessionellen und professionellen Bereich. Der hier beschriebene Diascanner Coolscan IV ED ist "nur" das Einsteigermodell in einer Serie hochwertiger und leistungsfähiger Filmscanner, die in Preisregionen vordringen, welche die gesamte PC-Ausrüstung eines Privatanwenders um ein Vielfaches übertreffen. Mit dem Coolscan IV ED bietet Nikon ein hochwertiges und leistungsstarkes Gerät zu einem akzeptablen Preis (ca. 900 € im Juni 2002) für Privatanwender und semiprofessionelle Anwender an.
Der Coolscan IV ED (oder auch LS-40 ED) ist der Nachfolger des Nikon Coolscan III (LS-30), mit welchem ich bereits seit dem Jahr 2000 Tausende von Dias und Negativen gescannt habe. Der LS-30 übertraf zu jener Zeit alles Vergleichbare auf dem Markt; inzwischen hat das Gerät Konkurrenz bekommen, der sich der neue Coolscan IV ED stellt.
Ich kann gleich vorwegnehmen, dass sich gegenüber dem Vorgängermodell nicht viel verändert hat. Die Bildqualität ist ebenso hervorragend geblieben, die Funktionalität und die Software dieselbe; Geändert hat sich die Schnittstelle: statt SCSI wird der Coolscan IV ED per USB an den Rechner angeschlossen. Geändert hat sich auch das Design und die Größe des Gerätes. Auch die Auflösung ist von 2700 dpi auf 2900 dpi angestiegen.
Ausstattung und Zubehör
Obwohl der Nikon Coolscan IV ED einer der kleinsten und kompakt gebautesten Filmscanner ist, hat er die größte Verpackung von allen vergleichbaren Geräten. Aber auf den Inhalt kommt es an, und da darf man bei Nikon wie gewohnt sehr Gutes erwarten.
Im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell, der per SCSI an den Rechner angeschlossen wurde, besitzt der Coolscan IV ED einen USB-Port, so dass keine Extra-Karte noch erworben werden muss. Ein (etwas kurzes) USB-Kabel ist im Lieferumfang dabei, so dass man ein Komplettpaket erwirbt, das keine weiteren Investitionen verlangt.
Wie bereits der Coolscan III besitzt auch der Coolscan IV ED (LS-40 ED) eine ganz andere Technik als die Konkurrenzmodelle: Bei den Diascannern anderer Hersteller wird das Filmmaterial immer in einen Rahmen eingelegt, der in den Scanner geschoben wird. Der Scanner zieht dann von alleine den Rahmen in die richtige Position und bewegt auch den Rahmen beim Scannen; der Sensor ist also fest eingebaut, nur der Rahmen bewegt sich. Bei Nikon bewegt sich nicht der Rahmen, sondern der Sensor; dies wirkt sich auf die Ausstattung aus:
Im Auslieferungszustand sieht man an der Frontseite des Scanners nur eine dunkle Schiebeklappe, hinter der sich ein riesiges "Loch" versteckt. In diesen Schacht steckt man verschiedene Adapter; zwei sind in der Serienausstattung enthalten: ein Diarahmenadapter und ein Filmstreifeneinzug. In den Diarahmenadapter können einzelne Dias sowie ein ebenfalls im Lieferumfang enthaltener Filmstreifenhalter für bis zu 6 Negative reingesteckt werden; der Filmstreifeneinzug zieht automatisch einen Negativstreifen über Gummirollen in den Scanner; Weitere Adapter gibt es als optionales Zubehör.
Als Software ist die Nikon eigene Scansoftware Nikon Scan sowie das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop® in der Light Edition enthalten. Außerdem erhält man noch die aktuellste Scansoftware SilverFast. Das Handbuch (in 6 Sprachen) ist ausführlich und leicht verständlich.
Leistungsdaten des Scanners
Der Nikon Coolscan IV ED scannt Dias oder Negative mit einer Auflösung von bis zu 2900 dpi ein; damit hat er gegenüber seinem Vorgängermodell um 200 dpi zugelegt. Ein in höchster Auflösung eingescanntes Kleinbild (36x24 mm) besteht aus ca. 4000 x 2700 Pixeln, also insgesamt knapp 11 Millionen Bildpunkten. Dies ergibt im unkomprimierten TIF-Format Dateigrößen von etwas mehr als 30 Megabyte.
Für die Bildqualität ist jedoch nicht nur die Auflösung des Scanners, sondern auch dessen Lichtquelle und dessen Optik entscheidend; Als Lichtquelle dient ein Nikon-eigenes LED-Beleuchtungssystem, bei der Optik nutzt Nikon all seine Erfahrung aus jahrzehntelanger Kameraentwicklung und setzt auch bei seinen Diascannern hochwertige Glaslinsen wie bei Objektiven für Spiegelreflexkameras ein. Der Filmscanner LS-40 hat eine interne Farbtiefe von 36 Bit, also 12 Bit pro Kanal. Somit gibt es insgesamt jeweils 4096 Abstufungen der drei Grundfarben rot, grün und blau. Im Normalfall gibt der Scanner die Farben mit 24 Bit Farbtiefe aus, jedoch kann auch das volle Farbspektrum an die Bildbearbeitungssoftware weitergegeben werden. Mit einem Dichteumfang von 3,6 liegt der LS-40 im oberen Bereich der Kleinbild-Filmscanner; zum Vergleich: der größere Nikon hat einen Dichteumfang von 4,2.
Der Coolscan IV ED scannt sowohl gerahmte Negative mit Rahmenstärken zwischen 1,0 und 3,2 mm als auch Negativstreifen bis zu 6 Bildern Länge oder einzelne Negative bzw. Positive. Für APS-Filme gibt es einen speziellen APS-Filmadapter, der jedoch nicht im Standardlieferumfang enthalten ist.
Der Coolscan IV ED wird im Gegensatz zu seinem Vorgängermodell, dem Coolscan III, der über einen SCSI-Port verfügte, via USB-Port an den Rechner angeschlossen. Das aktuelle Modell wiegt ca. 3 kg und ist mit den Maßen 93 x 169 x 315 mm (Breite, Höhe, Tiefe) kompakt und handlich. Eine Besonderheit ist, dass der Scanner sowohl horizontal als auch vertikal aufgestellt werden kann.
Bereits der LS-30 verfügte über das sehr wirkungsvolle Korrekturverfahren Digital ICE. Der neue LS-40 setzt dem noch eines (bzw. zwei) drauf. Unter dem Sammelbegriff Digital ICE3 verstecken sich gleich drei Bildkorrekturverfahren, darunter auch das altbewährte Digital ICE, welches Kratzer und Staubpartikel entfernt. Hinzu gekommen sind die Funktionen Digital ROC und Digital GEM. Diese beiden optional einschaltbaren Funktionen korrigieren zum einen Fehler, die im Filmkorn selbst liegen, und restaurieren zum anderen verblasste Farben von älterem Filmmaterial. Beide Funktionen verlangen eine Menge Rechenpower, so dass sie die Scanzeiten erheblich in die Höhe treiben.
Installation
Wer nicht zum ersten Mal ein fremdes Gerät (z.B. einen Drucker) an seinen Rechner anschließt, der installiert den Nikon Coolscan IV ED ohne Handbuch in weniger als 5 Minuten. Während der Rechner läuft schließt man den Diascanner ans Stromnetz und verbindet ihn mit dem Rechner über das mitgelieferte USB-Kabel. Windows erkennt sofort, dass ein neues bis dato noch unbekanntes Gerät angeschlossen wurde und verlangt nach einem Treiber.
Der Treiber für den Scanner befindet sich auf der mitgelieferten CD; Windows findet von selbst den passenden Treiber, wenn man die CD einlegt. Beim Einlegen der CD startet auch automatisch die Software auf der CD und fragt den Anwender, in welcher Sprache er die Scannersoftware Nikon Scan installieren möchte. Die Software installiert sich von selbst als Stand-Alone Programm sowie als TWAIN-Plugin. Danach ist ein Neustart des Rechners erforderlich und fertig ist die Installation.
Wer noch kein Bildbearbeitungsprogramm wie Adobe®'s Photoshop® auf seinem Rechner hat, der muss dieses anschließend oder voher noch installieren. Sämtliche Installationsschritte sind im Handbuch ausführlich dokumentiert; besser und einfacher kann man ein neues Gerät nicht installieren.
Einlegen des Filmmaterials
Kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt bei der Bewertung eines Filmscanners, nämlich wie man das Filmmaterial in den Scanner einlegt und wie der Scanner damit umgeht. Das Scannen von Dias geht denkbar einfach und intuitiv. In den Diarahmenadapter steckt man einfach ein Dia
rein und startet die Scansoftware. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Dia mit dünnem Papprahmen oder um ein Dia mit extrem dicken Plastikrahmen handelt.
Ein ganz großer Vorteil dieser Konstruktion ist, dass man das Dia in waagrechter Position in den Scanner einlegt. Damit wird ein Verrutschen des Dias innerhalb des Rahmens ausgeschlossen. Ein Nachteil ist natürlich, dass das Scannerinnere bei nicht eingelegtem Dia nicht verschlossen ist. Durch Drücken des Auswurfknopfes (rechts unten am Einschubschacht) bekommt man das Dia wieder zurück.
Mit keinem anderen Gerät kann man so einfach und bequem schnell ein Dia scannen, da das aufwendige Einlegen in einen speziellen Rahmen entfällt. Der Nachteil dieser Konstruktion ist natürlich, dass man immer nur ein Dia scannen kann und keinen Serienauftrag mit 4 Bildern in einem Rahmen abschicken kann.
In denselben Diarahmenadapter, in den man normalerweise einzelne Dias einlegt, kann man auch den im Serienumfang enthaltenen Filmstreifenhalter einstecken. Der Filmstreifenhalter bietet Platz für einen Negativstreifen mit bis zu 6 Bildern bzw. bis zu 6 losen Negativen oder Positiven. Man legt die Negative in den Negativstreifenhalter ein, indem man diesen aufklappt, das Filmmaterial genau positioniert und den Halter anschließend zuklappt.
Der Filmstreifenhalter besitzt eine verschiebbare Schiene mit einem Sichtfenster, das man auf das zu scannende Negativ schiebt. Entsprechend des gewünschten zu scannenden Bildes schiebt man den Filmstreifenhalter in den Diarahmenadapter. Diese Konstruktion hat den Vorteil, dass der Filmstreifenhalter horizontal in den Diascanner eingeschoben wird, so dass
keine Verrutschungen des Filmmaterials beim Einschieben entstehen können; Natürlich kann man auf diese Weise immer nur ein einziges Negativ scannen; für einen zweiten Scan muss man die Führungsschiene neu einstellen.
Um einzelne oder mehrere Bilder eines Negativfilmstreifens zu scannen wählt man jedoch bequemererweise den automatischen Filmstreifeneinzug, der im Lieferumfang des Scanners enthalten ist. Dieser Filmstreifeneinzug zieht einen Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern automatisch in den Scanner ein. Die Auswahl des zu scannenden Bildes wird über die Scannersoftware eingestellt; der Scanner positioniert den Filmstreifen entsprechend.
Diese Methode erlaubt das sehr bequeme Scannen von Einzelbildern eines Negativstreifens. Wer höchst wertvolle Negative einscannen will, wählt jedoch im Normalfall lieber die umständlichere Art mit dem Filmstreifenhalter, denn der automatische Filmstreifeneinzug transportiert den Negativstreifen über Gummirollen. Ich habe zwar noch nie irgendwelche Beschädigungen erkennen können, jedoch ist man immer etwas skeptisch, was im Innern so einer Maschine passiert.
Die mitgelieferte Software
Bereits beim Vorgängermodell LS-30 war ich durch ein umfangreiches Softwarepaket schwer beeindruckt. Daran hat sich auch beim LS-40 ED nichts geändert. Das Softwarepaket besteht aus drei schwergewichtigen Programmen:
- Bildbearbeitungsprogramm Adobe® Photoshop® LE
- Scansoftware Nikon Scan
- Scansoftware SilverFast von LaserSoft Imaging
Über das Bildbearbeitungsprogramm Adobe® Photoshop® habe ich mich schon mehrfach positiv geäußert. Sie ist und bleibt momentan die beste Software ihrer Art auf dem Markt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die knapp 1000 € teure Vollversion oder die abgespeckte Light Edition in den Händen hat. Als Normaluser verwendet man selbst von der Light Edition nur einen Bruchteil sämtlicher Funktionen. Die am häufigsten verwendeten Funktionen (Bild zuschneiden, drehen, spiegeln, Farb-, Helligkeits- und Tonwertkorrekturen) sowie einige Filter bilden wirklich nur einen Teil des gesamten Umfanges der Light Edition.
Die Scanner-Software Nikon Scan, die es schon seit mehreren Jahren gibt, ist inzwischen zu einer hochwertigen Komplettsoftware gewachsen; Einzigartig bei Nikon und von großem Vorteil ist, dass man die Software sowohl als TWAIN-Plugin (direkter Aufruf der Scanner-Software aus Adobe® Photoshop®) als auch als Stand-Alone Programm (vom Start-Menü aus) aufrufen kann.
Die Nikon eigene Scannersoftware ist sehr komfortabel und leicht verständlich zu bedienen, auch wenn sie äußerst umfangreich ist. In ihr kann man sämtliche Einstellungen von der Auswahl der Auflösung bis zu Farbkorrekturen vornehmen und in einzelnen Profilen abspeichern. Positiv ist, dass zwischen zwei Aufrufen der Software die letzten Einstellungen immer gespeichert bleiben.
Ein ganz tolles Feature der Nikon-Software ist, dass man sie als Stand-Alone Programm bedienen und die eingescannten Bilder direkt in eine Datei in unterschiedlichen Formaten speichern kann. Die Nummerierung der Bilder, z.B. Bild017.jpg, Bild018.jpg, Bild019.jpg übernimmt die Software, so dass man sich nicht bei jedem einzelnen Scan um den Dateinamen kümmern muss. Auf diese Weise kann man sehr schnell größere Mengen von Filmmaterial einscannen und in einem gemeinsamen Verzeichnis durchnummeriert ablegen.
Das Nikon eigene Scan-Programm lässt wirklich keine Wünsche offen; es ist eines der komfortabelsten Scann-Programme, das ich kenne. Aber als wäre damit nicht jedem gedient legt Nikon sicherheitshalber noch eine Vollversion der aktuellen SilverFast Software bei. SilverFast von LaserSoft Imaging ist die wohl beste herstellerunabhängige Scanner-Software und beinhaltet viele interessante Features wie einen Job-Piloten oder die Stapelverarbeitung. Beim Nikon Scanner benötigt man gewiss nicht die SilverFast Software; wer jedoch schon längere Zeit mit SilverFast arbeitet und sich an die Software gewöhnt hat, wird sich freuen, dass er keine neue Software kennenlernen mus.
Nachtrag 2016: Die Nikon-eigene Scan-Software NikonScan läuft auf aktuellen Betriebssystemen nicht mehr. Mit der Scan-Software SilverFast Ai Studio lässt sich der Nikon Coolscan 4 ED auch unter aktuellen Betriebssystemen betreiben.
Die Bildqualität des Nikon Coolscan IV ED
Ich habe mir bereits im Jahre 2000 das Vorgängermodell Nikon Coolscan III gekauft, weil ich von dessen Bildqualität absolut überzeugt war. Seiner Zeit scannte kein anderes Gerät Dias oder Negative so gut und farbgetreu wie der LS-30. Inzwischen gibt es mehrere sehr gute Diascanner auf dem Markt. Der Coolscan IV ED hat die positiven Eigenschaften seines Vorgängermodelles übernommen und setzt noch einiges drauf.
Bilder, die der Nikon Coolscan IV ED scannt, sind scharf, brilliant und wirken echt. Bei gutem Filmmaterial werden die Scans so gut, dass anschließend kaum noch eine Nachbearbeitung im Bildbearbeitungsprogramm notwendig ist. Der Coolscan IV ED kommt auch mit Schwarz-Weiß Fotos sehr gut zurecht.
Was mich immer wieder verblüfft ist, wie gut das digitale Staub- und Kratzerentfernungsverfahren funktioniert. Beim Nikon-Scanner funktioniert das Verfahren in mehr als 99% aller Fälle. Schwierigkeiten bekommt der Scanner mit diesem Verfahren, falls es sich um Schwarz-Weiß-Vorlagen handelt.
Die beiden anderen Korrekturverfahren Digital ROc und Digital GEM gehören mehr in die Gattung "nice to have". Während Fehlerkorrekturen im Filmkorn eher eine Funktion für Profis sind, ist die Auffrischung von verblassten Farben bei älteren Dias auch für Privatanwender interessant. Diese Funktion, die die Scanzeit beträchtlich in die Höhe treibt, bedarf jedoch zeitaufwendiger Spielerei mit den Einstellungen. Das Ergebnis ist nicht immer zufriedenstellend, da die Farbrestaurierung auf Kosten anderer Qualitätsmerkmale erfolgt, jedoch gelingt es beim einen oder anderen Bild tatsächlich, verblüffende Rekonstruktionen zu erzielen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Nikon Coolscan IV ED genau wie sein Vorgängermodell Coolscan III wieder Maßstäbe in Sachen Bildqualität und Farbtreue setzt.
Scangeschwindigkeit des Nikon Coolscan IV ED
Kommen wir zum ganz wichtigen Punkt der Geschwindigkeit. Wie schon erwähnt kann man die Scansoftware von Nikon sowohl aus Photoshop® direkt oder als separates Programm aufrufen. In beiden Fällen verblüfft einen, dass der Aufruf der Scansoftware bis zu ihrem Bereitsein ca. 46 s dauert. Da glaubt man im ersten Moment an einen Absturz des Rechners, weil sich in dieser Zeit gar nichts tut. Was genau während dieser Zeit passiert, habe ich nirgends in Erfahrung bringen können, aber ich nehme an, dass es sich um die Kalibrierung des Scanners handelt.
Ein ganz tolles Feature beim Nikon Coolscan IV ED ist, dass es eine einschaltbare Option gibt, die eine automatische Scharfeinstellung durchführt, sobald ein neues Negativ oder Dia eingelegt wird. Die automatische Scharfeinstellung dauert zwar nur ca. 7 s, jedoch spart man jedes Mal diese Zeit, denn die paar Sekunden braucht man ohnehin nach dem Einlegen des Dias bis man weitere Kommandos abschickt. Der Scanner arbeitet also quasi im Hintergrund.
Ein Vorschau-Bild lädt der CoolScan IV ED normalerweise in 28 s. Es kommt jedoch hin und wieder vor, dass die Erstellung eines Vorschau-Bildes 41 s dauert. Woher diese konstante immer wieder kehrende Zeitdifferenz von 13 s kommt, habe ich bislang noch nicht herausgefunden. Vielleicht führt der Diascanner hin und wieder eine Neukalibrierung durch.
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ohne ICE |
mit ICE |
Kalibrieren |
46 s |
46 s |
Scharf-Einstellung |
7 s |
7 s |
Vorschau |
28 s |
28 s |
Scan |
50 s |
1:38 min |
Kommen wir zur eigentlichen Scangeschwindigkeit. Wie bei allen anderen Geräten, so muss man auch beim Nikon Coolscan IV ED unterscheiden, ob man einen "normalen" Scan durchführt, oder zusätzliche Filter einschaltet. Bereits das Vorgängermodell war ein absoluter Spitzenkandidat, was die Geschwindigkeit betrifft. Der Coolscan IV ED ist ebenfalls ein wahrer Sprinter: In nur 50 s führt er einen 2900 dpi Scan durch. Natürlich steigert sich diese Zeit, wenn man das automatische Korrekturverfahren ICE einschaltet; mit 1:38 min bleibt der Coolscan IV ED jedoch nach wie vor an der Spitze, was die Geschwindigkeit betrifft. Mit dieser Zeit schlägt er einige Konkurrenzmodelle sogar um mehr als die Hälfte!
Die Scanzeit geht natürlich weiter in die Höhe, wenn man weitere Filter, also zum Beispiel die zusätzlichen Korrekturverfahren zur Kornfehlerbeseitigung oder zur Farbrestaurierung, einschaltet. In der Praxis scannt man jedoch mit normalen Einstellungen oder mit eingeschaltetem ICE Staub- und Kratzerentfernungsverfahren. Mit den gegebenen Scanzeiten eignet sich der Nikon Coolscan IV ED auch für größere Mengen Bildmaterial. Leider gibt es nicht die Möglichkeit, mehrere Dias im Stapelbetrieb zu scannen.
Zusammenfassung, Fazit
Der Name Nikon steht schon seit Jahren für Top-Performance und Top-Qualität bei Diascannern. Der Nikon Coolscan IV ED macht Top-Leistung und Top-Bildqualität für Privatleute und semiprofessionelle Fotografen zu einem fairen Preis erschwinglich. Wegen der hohen Scangeschwindigkeit kann der LS-40 ED auch für größere Mengen zu scannenden Bildmaterials eingesetzt werden. Wegen der Nikon-typischen Bauweise sind jedoch keine Stapelscans bei Dias möglich, so dass man immer am Gerät bleiben muss.
Mit dem Nikon Coolscan IV ED erwirbt man ein Gerät mit sehr guter Leistung und sehr guter Ausstattung. Nur wer APS-Filme scannen will, muss noch einmal extra in die Tasche greifen. Der Coolscan IV unterscheidet sich nicht allzu sehr vom Vorgängermodell Coolscan III. Wer einen Coolscan III günstig gebraucht erwerben kann, sollte zuschlagen (siehe auch mein Bericht über den Coolscan III).
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