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Test Konica Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 II
Als im Sommer des Jahres 2003 der Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 auf den Markt kam wusste die Fachwelt zunächst nicht so richtig, wie sie das neue Gerät einordnen sollte, denn ein würdiger Nachfolger für den damaligen Minolta DiMAGE Scan Elite 2 war das Gerät nicht. Es erwies sich zwar mit seinen 5400 dpi als großes Auflösungswunder, entpuppte sich jedoch als extrem langsame Schildkröpte und bereitete den Anwendern viele technische Probleme (siehe zahlreiche Beiträge in unserem Forum), so dass viele Geräte umgetauscht bzw. zur Reparatur eingeschickt werden mussten.
Konica-Minolta hat das Filmscanner-Geschäft im März 2006 komplett eingestellt. SilverFast ist für dieses Gerät noch erhältlich.
So ist es nicht verwunderlich, dass im März 2005 mit dem Konica Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 II nach nicht einmal zwei Jahren bereits ein Nachfolgemodell auf den Markt kam; für einen Filmscanner ist das eine sehr kurze Lebensdauer: Käufer des Vorgängermodelles erleiden einen großen Wertverlust und viele Händler bleiben auf den Altgeräten sitzen. Es bleibt zu hoffen, dass Konica Minolta aus den Fehlern des Vorgängermodelles gelernt hat, so dass der Modellwechsel wirklich einen Fortschritt bringt. Mein nachfolgender Testbericht wird dies zeigen.
Ausstattung, Zubehör und Leistungsdaten des Filmscanners
Der Diascanner DiMAGE Scan Elite 5400 II wird als Komplettpaket geliefert: Ein Neueinsteiger in die Materie des Film-Scannens erhält alles, was man zum Erstellen und Bearbeitung seiner Scans benötigt: Filmscanner mit Diahalter und Filmstreifenhalter, CD mit der Konica-Minolta eigenen Scan-Software, Bildverarbeitungsprogramm Adobe® Photoshop® Elements 2.0, Netzkabel und USB-Kabel. Damit hat man alles, was man zum Digitalisieren seiner Dias und Negative und zur anschließenden Bildbearbeitung braucht. Von mir gibts immer einen Pluspunkt, wenn man nicht nur ein Gerät sondern ein Komplettpaket erwirbt.
Der Name des Film-Scanners verrät schon sein Highlight: 5400 dpi beträgt die optische Auflösung des Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 II. Damit verdoppelt Minolta das Auflösungsvermögen vieler konventioneller Dia-Scanner und schlägt sogar die Top-Modelle aus dem Hause Nikon, bei denen mit 4000 dpi das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Scannt man ein Kleinbild-Dia mit 5400 dpi Auflösung, so erhält man ein Bild mit ca. 5200 x 7800 Pixeln, also insgesamt 40 Millionen Bildpunkte; Weiter unten werden wir sehen, ob diese sensationelle DPI-Zahl in der Praxis auch erreicht wird.
Natürlich muss man sich ernsthaft die Frage stellen, ob es irgendeinen Sinn macht, aus einem KB-Dia einen Scan mit 40 Megapixeln zu machen. Schließlich erreichen die meisten Kamera-Objektiv-Film Kombinationen gerade mal 10 Megapixel im Kleinbildformat. Und selbst die teuersten Spiegelreflexkameras erreichen in Kombination mit Festbrennweiten-Objektiven und sehr feinkörnigen Filmen kaum 20 Megapixel. Mit welcher Kamera-Ausrüstung will man aber 40 Millionen Bildpunkte auf einen Film bringen?
Natürlich ist eine 5400 dpi optische Auflösung auch eine Marketing-Angelegenheit. Genauso wie viele Leute sich einbilden, dass ein Rechner mit 3,6 Gigahertz Prozessor schneller sein muss als ein Rechner mit 2,5 Gigahertz, ohne andere Komponenten wie Speicher, Front Side Bus oder Festplatte zu betrachten, halten viele einen Dia-Scanner mit 5400 dpi einfach für besser als ein Gerät mit 4000 oder 2700 dpi.
Scannt man ein Bild mit der höchsten Auflösung, so erhält man eine Bilddatei von ca. 100 Megabyte Größe. Für die Nachbearbeitung eines solchen Bildes benötigt man einen anständigen Rechner mit viel Hauptspeicher. Der Minolta Scan Elite 5400 II bietet die Möglichkeit, Bilder mit 48 Bit Farbtiefe abzuspeichern; eine solche Bilddatei wird bei 5400 dpi über 200 Megabyte groß. Minolta gibt einen Dichteumfang von 4,8 an, was natürlich nur ein theoretischer Wert ist, der sich aus der 48 Bit Farbtiefe ableitet; der Dichteumfang ist also kein richtiges Leistungskriterium.
Liest man die von Konica Minolta angegebenen Scanzeiten auf deren Datenblatt, dann erkennt man sofort, wo der Elite 5400 II gegenüber seinem Vorgängermodell deutlich zugelegt hat. Während der erste DiMAGE Scan Elite 5400 eine lahme Schnecke war, soll der DiMAGE Scan Elite 5400 II ein richtiger Sprinter sein; die folgenden Tests werden das natürlich untersuchen. Der Filmscanner bietet die Möglichkeit 2fach-, 4-fach, 8-fach und sogar 16-fach Scans zu machen; das bedeutet, dass ein Bild mehrfach abgetastet wird. Natürlich vervielfacht sich dabei die Scanzeit, aber durch Mehrfachscans kann man das Bildrauschen wirkungsvoll unterdrücken, also ein lobenswertes Feature dieses Diascanners, oder anders gesagt: eine Eigenschaft, mit der sich gute Filmscanner von einfachen unterscheiden.
Als Lichtquelle kommen weiße LEDs zum Einsatz; das ist heutzutage bei den guten Filmscannern Standard. LEDs werden beim Dauerbetrieb nicht warm, so dass sich ein eingelegtes Dia nicht erwärmen und dadurch ploppen kann. Angeschlossen wird das Gerät über eine USB 2.0 Schnittstelle an den Rechner, und da sieht man gleich, woran KonicaMinolta beim Nachfolgemodell gespart hat: Der erste DiMAGE Scan Elite 5400 hatte nämlich noch zusätzlich eine Firewire-Schnittstelle. Viele Besitzer von Apple-Rechnern werden diese schwer vermissen, kommt doch daher dieser Scanner nicht mehr in die engere Auswahl. Schade, dass Minolta die IEEE 1394-Schnittstelle und das bislang zum Standard-Lieferumfang gehörige Kabel wegrationalisiert hat.
Apropos sparen: Das anthrazit-graue Gehäuse mit silberner Frontklappe des Vorgängermodells wurde durch eine simple schwarz-weiß Kombination abgelöst. Während ich den Vorgängermodell noch als Designerstückchen lobte, macht mir das aktuelle Modell äußerlich einen total billigen Eindruck. Die weiße Plastikverschalung wird überhaupt nicht dem Anspruch eines professionellen Filmscanners gerecht. Auch die Halteschale, in die der Scanner beim Vorgängermodell gelegt werden konnte, wurde leider wegrationalisiert. Damit steht ein 16 cm hohes Gerät auf einer gerade mal 7 cm breiten Auflagefläche; ein kleiner Stoß und das Gerät fällt zur Seite um.
Mit einer Auflösung von 5400 dpi, der Mehrfachscanmöglichkeit, einer maximalen Farbtiefe von 48 Bit sowie den bekannten Korrekturverfahren ICE (Automatische Staub- und Kratzerkorrektur), ROC (Automatische Farbrestaurierung), GEM (Automatische Filmkornglättung) und SHO (Kontrast- und Belichtungsoptimierung), alles auch unter Digital ICE4 zusammengefasst, und einem stolzen Preis erwartet man Scans höchster Qualität, also ran an die Tests!
Aufbau, Installation und Inbetriebnahme
Der Konica Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 II hat mit den Maßen 70 x 165 x 345 mm eine ganz normale Größe für einen Filmscanner, ist mit einem Gewicht von 1,5 kg jedoch ein absolutes Leichtgewicht. Während man bei einem Nikon oder reflecta Filmscanner einen großen, schweren Karton bekommt, befindet sich der Minolta gut verpackt in einer kleinen kompakten Kiste, die sich dank Tragegriff gut transportieren lässt. Der Karton ist so leicht, dass man beim Kauf gerne einen Blick hineinwirft, um sicherzustellen, dass der Scanner überhaupt drin ist.
Beim Auspacken erkennt man schnell, warum die Kiste so leicht ist: Es gibt keine Handbücher, nicht einmal auf CD, die beiden Filmhalter sind nur in Plastikhüllen gesteckt und auch der Scanner ist ganz leicht verpackt. Beim Herausziehen des Scanners aus der Schutzhülle war ich etwas enttäuscht, als ich den Scanner dann zum ersten Mal in den Händen hatte: Das ist ja ein absolut billiges, unschönes Plastikgehäuse, das sich beim Draufklopfen so anhört, als wäre das Gerät innen ganz hohl. Was für ein Rückschritt gegenüber dem Vorgängermodell!
An der Unterseite des Gerätes befinden sich vier Gumminoppen, so dass das Gerät auf dem Schreibtisch nicht verrutschen kann. Beim Aufstellen merkt man jedoch schnell, dass der Scanner überhaupt keinen festen Halt hat: Das Gerät ist nur 7 cm breit, aber fast 17 cm hoch, das ist eine äußerst wacklige Angelegenheit trotz der Gumminoppen an der Unterseite. Man neigt dazu, das Gerät seitlich auf den Schreibtisch zu legen, aber da rutscht es auf seiner glatten Seite umher wie ein Stück Seife im nassen Waschbecken. Beim Vorgängermodell war noch eine Halteschale im Lieferumfang enthalten, so dass das Gerät einen sicheren Halt fand, aber die wurde leider wegrationalisiert.
Ich mag an dieser Stelle jeden Käufer dieses Gerätes warnen vor einer freien Aufstellung auf dem Schreibtisch. Das Gerät steht so unstabil auf seiner kleinen Oberfläche, dass es durch einen ungeschickten Handgriff beim Einlegen eines Filmhalters, beim Einschalten o.ä. voll auf die Seitenfläche umfällt. Daher empfehle ich unbedingt, das Gerät gegen einen Drucker oder eine Wand zu lehnen oder eine eigene Halterung dafür zu basteln. Ein optisches Gerät sollte nämlich nicht umfallen, da springt auch keine Garantie ein.
Der Anschluss und die Installation des Gerätes war für mich eine schnelle Sache: Ein Aufkleber auf der Rückseite erklärt dem Anwender, dass er zuerst die CD mit der Scansoftware einlegen solle ehe er das Gerät via USB-Kabel an den Rechner anschließt. Leider gab es bei der Treiber-Installation unter Windows XP die Fehlermeldung, dass der Windows-Logo Test nicht bestanden wurde, und zu einem Abbrechen der Installation geraten wurde. Hier kann man beruhigt die Installation fortsetzen, diese Fehlermeldung behindert den Betrieb des Scanners unter Windows XP nicht. Da muss KonicaMinolta den Treiber noch etwas anpassen, denn diese Fehlermeldungen kenne ich noch von den Anfangszeiten von Windows XP und ich dachte, dieses Thema sei längst erledigt.
Dennoch war der Scanner innerhalb von 10 Minuten betriebsbereit und das erste Bild konnte gescannt werden. Für mich als Experten war die Installation kinderleicht, wenngleich auch die Fehlermeldung etwas störte. Für einen absoluten Neuling wäre dennoch eine einfache Installationsanleitung von Vorteil gewesen - wurde eben auch wegrationalisiert; An dieser Stelle sei vorweggesagt, dass auch die Scansoftware eine äußerst dürftige HTML-Hilfe hat. Da frage ich mich doch, ob dieses Gerät nur für den Profi, der eh schon alles weiß und nichts mehr nachlesen muss, gebaut wurde, oder ob man das Gerät gleich mit der SilverFast Software kaufen sollte, so dass man eine sehr gute Software mit sehr guter Dokumentation erhält.
Allgemeines zur Bedienung des Film-Scanners
Der KonicaMinolta DiMAGE Scan Elite5400 II besitzt einen Stapelbetrieb, bei dem bis zu vier gerahmte Kleinbild-Dias oder bis zu 6 Bilder auf einem Kleinbildfilmstreifen automatisch am Stück gescannt werden können. Während man seine ersten Gehversuche mit dem Scanner mit Sicherheit im Einzelbetrieb durchführt, scannt man seine Filmsammlung im Stapelbetrieb ein. Das ist eine bequeme Angelegenheit, da man den Filmscanner nach dem Laden und Starten eine Zeitlang alleine lassen kann und anschließend seine Bilder auf der Festplatte aufsteigend nummeriert wiederfindet.
Der Batch-Modus ist umso wichtiger, da es kein Vergnügen ist, während des Scanner-Betriebes am Rechner zu sitzen, denn das Gerät sägt, rattert, quitscht und surrt in so großer Lautstärke, dass man beim ersten Mal richtig erschrickt. Während viele Flachbettscanner inzwischen so leise geworden sind, dass man sie fast gar nicht mehr hört, sind Filmscanner immer noch so laut, dass es eine Zumutung ist, sie in Menschennähe aufzustellen.
Es gibt drei Möglichkeiten, wie man einen Scanvorgang startet: Profis, die einzelne Scans benötigen, starten die Scan-Software direkt aus Photoshop® heraus und erhalten nach dem Scan das Bild direkt als Bildfenster in Photoshop®. Die zweite Möglichkeit ist, dass man das Scan-Programm direkt aus dem Startmenü heraus startet und die Scans als Datei speichert. Wegen der dritten Möglichkeit bekommt der DiMAGE Scan Elite 5400 II einen dicken Pluspunkt von mir: An der Vorderseite des Diascanners befindet sich eine Quick-Scan Taste, mit der man die Scan-Software automatisch starten kann. Mit dem Quck-Scan Launcher kann man selbst bestimmen, welchen Teil der Scan-Software per Tastendruck starten möchte. Das ist Komfort, damit hebt sich Minolta von seinen Konkurrenten ab, und ich wünsche mir, dass diese bei ihren kommenden Modellen nachziehen.
Der Scan Elite 5400 II kann nur gerahmte Dias oder Filmstreifen (Positive oder Negative) verarbeiten; Egal welche Filmsorte man scannt, man führt immer einen Filmhalter in den Scanner ein. Nach Herausnehmen des Filmhalters sollte sich die Frontklappe des Scanners wieder schließen, denn bei geöffneter Frontklappe funktioniert die Kalibrierung des Gerätes nicht. Leider hakt der automatische Verschluss der Frontklappe immer wieder; dazu liefert Minolta ein kleines Spezialwerkzeug mit, mit dem nan die Verriegelung lösen kann, so dass sich die Frontklappe wieder schließt. Da haben andere Hersteller deutlich bessere Lösungen.
Die zu scannenden Dias oder Filmstreifen legt man immer zuerst in einen entsprechenden Filmhalter, den man dann in den Scanner einführt. Bei diesem Vorgang hat der neue Scan Elite 5400 II gegenüber seinem Vorgängermodell einen deutlichen Fortschritt gemacht: Man legt die Dias/Negative in den Filmhalter so ein, dass man beim direkten Draufblicken das reale Bild sieht. Das richtige Einführen der Filmhalter erfolgt anhand einfacher Markierungen auf den Filmhaltern. Hier stehen die Bilder dann zwar auf dem Kopf, aber das soll einen nicht weiter stören. Wichtig ist, dass man die Bilde beim Einlegen und beim Betrachten am Bildschirm in der gleichen Ausrichtung, also nicht gespiegelt oder gedreht, sieht.
An der Vorderseite des Diascanners fällt ein runder Drehknopf auf, der zur manuellen Fokusierung dient. Die meisten Bilder scannt man zwar mit Autofokus, jedoch kann man mit diesem Drehrad selbst auf die Schärfe Einfluss nehmen. So fortschrittlich dieser Knopf jedoch zunächst erscheint, so überflüssig erweist er sich in der Praxis, denn dieselbe Funktionalität könnte man genauso leicht mit einem Software-Regler erreichen. Beim DiMAGE Scan Elite 5400 II wurde so viel wegrationalisiert, warum nicht auch dieser Knopf?
Wie scannt man schnell und effektiv eine große Serie von Dias oder Negativen? Man macht zunächst eine Vorschau von einem Bild und führt in dieser Vorschau sämtliche Einstellungen wie Auflösung, Scanbereich, ICE ein/aus etc. durch. Diese speichert man dann ab, so dass sie beim Einführen eines Filmhalters direkt auf alle eingelegten Bilder angewandt werden können. Dazu gibt es in der Minolta-Software ein gut zu bedienendes Batch-Scan-Utility. Von Vorteil ist es natürlich, wenn man von jedem Filmhalter zwei Stück hat, dann kann man nämlich den einen in Ruhe laden während sich der andere gerade im Scanner befindet.
Scannen von gerahmten Dias
Der neue Minolta 5400_2 hat auch neue Filmhalter bekommen. Der Diahalter SH-M20 (Vorgängermodell SH-M10) ist zur Aufnahme von bis zu vier gerahmten Kleinbilddias geeignet. Der Diahalter wird über zwei Schnappverschlüsse sicher geschlossen und leicht geöffnet. Die einzelnen Dias werden in vier separate Schächte eingelegt; Führungen an allen vier Seiten stellen eine sichere, gerade Platzierung der einzelnen Dias sicher. Nur das vierte Dia an der Außenseite des Diahalters wird nur durch drei Führungen festgehalten. Der Grund liegt darin, dass das vierte Dia bei eingelegtem Diahalter herausgenommen und durch ein anderes ersetzt werden kann. So kann der Diahalter auch permanent in dem Scanner eingelegt sein und man kann bequem einzelne Dias nacheinander einführen und wieder herausnehmen ohne den Diahalter aus dem Scanner ziehen und öffnen zu müssen.
Nach dem Schließen des Diahalters werden die vier Dias durch jeweils zwei Metallfedern festgehalten. Minolta gibt für die einzulegenden Dias einen Dicken-Bereich von 1 mm bis 3,2 mm an; außerdem empfiehlt Minolta, keine glasgerahmten Dias zu verwenden. Ich sehe jedoch kein Problem bei Diarahmen, die nur 0,7 mm dick sind oder bei glasgerahmten Bildern. Der Filmhalter hat damit kein Problem, ist also ein echter Allrounder. Der Scanner zieht den Filmhalter automatisch ein und positioniert ihn entsprechend des zu scannenden Bildes.
Der alte Diahalter vom Vorgängermodell SH-M10 kann übrigens nicht verwendet werden, nicht weil er an der vorderen Seite eine Spitze statt einer flachen Kante hat, sondern weil ihm an der Unterseite zahnradartige Transportzacken fehlen. Ansonsten hat sich der neue Diahalter gegenüber dem Vorgängermodell nicht verändert. Er ist sehr gut handzuhaben; das Einlegen und Herausnehmen der Dias erfolgt auf sichere und bequeme Weise, ohne dass man Gefähr läuft, aus Versehen den Film zu berühren.
Die Minolta Scan Software ist so umfangreich und vielseitig, dass man eine ganze Palette von Möglichkeiten hat, wie man einzelne Dias digitalisiert: vom einfachen Anfänger-Tool über ein Batch-Tool bis zum Profi-Tool hat man praktisch alle Möglichkeiten (siehe Kapitel Scan-Software). Mit dem professionellen Scan-Utility führt man Scans nach dem bewährten Schema Index-Scan, Vorscan, Hauptscan durch. Nach dem Vorscan kann man die gewohnten Einstellungen (Farbänderungen, Scan-Bereich, ICE etc.) durchführen.
Zur Scangeschwindigkeit. Hier soll sich laut KonicaMinolta gegenüber dem Vorgängermodell am meisten getan haben. Schließlich war der alte DiMAGE Scan Elite 5400 so langsam, dass man während hochauflösender Stapelscans nicht nur einen Kaffee trinken sondern eine ganze Mahlzeit zu sich nehmen oder eine Fernsehsendung anschauen konnte. Für Gelegenheitsscans war das ertragbar, eine ganze Diasammlung konnte man jedoch bei dieser Geschwindigkeit kaum in vernünftiger Zeit digitalisieren, so dass der Scanner nicht konkurrenzfähig war.
Das hat sich nun geändert, wie die gemessenen Zeiten zeigen. Nach nur 16 Sekunden hat man einen Index-Scan, der je nach Einstellung beim Einlegen eines Filmhalters automatisch erfolgen kann. Der Indexscan liefert jedoch nicht nur Miniaturbilder, sondern gleich vollformatige Scans, so dass wichtige Einstellungen wie der Scanbereich damit festgelegt werden können. Das ist ein großer Vorteil, da man sich die zeitaufwändigere Vorschau größtenteils ersparen kann, es sei denn man möchte noch farbliche Einstellungen durchführen.
Betrachtet man die gemessenen Scanzeiten, so erkennt man sofort, dass der neue Konica Minolta in der Tat zu einem schnellen Sprinter geworden ist. Ein hochauflösender Scan mit ICE in eineinhalb Minuten, das ist lobenswerte Spitzenklasse. Natürlich mag einer argumentieren, dass der Konkurrent Super Coolscan 5000 ED aus dem Hause Nikon immer noch schneller ist, aber die Differenz ist deutlich kleiner geworden. Interessant ist, dass ein Scan mit der Nikon-Auflösung von "nur" 4000 dpi praktisch genauso lange dauert wie ein 5400 dpi Scan. Woran liegt dies? Der Schrittmotor muss auch bei einem 4000 dpi Scan seine kleinsten Schritte durchführen und die Software muss interpolieren. Erst bei einer Auflösung von 2700 dpi kann der Schrittmotor jede zweite Zeile auslassen, so dass sich die Zeitdauer verringert - ein Effekt, den man bei fast allen Scannern beobachten kann.
Vorgang |
Dauer |
Index-Scan 4 Dias |
0:16 min |
Vorschau 4 Dias, Autofokus ein |
1:15 min |
Autofokus |
0:11 min |
Feinscan 1 Dia mit 5400 dpi, ICE aus, Autofokus ein |
0:46 min |
Feinscan 1 Dia mit 5400 dpi, ICE ein, Autofokus ein |
1:30 min |
Feinscan 1 Dia mit 4000 dpi, ICE aus, Autofokus ein |
0:45 min |
Feinscan 1 Dia mit 4000 dpi, ICE ein, Autofokus ein |
1:28 min |
Feinscan 1 Dia mit 2700 dpi, ICE aus, Autofokus ein |
0:37 min |
Feinscan 1 Dia mit 2700 dpi, ICE ein, Autofokus ein |
1:18 min |
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Scanzeit bei gerahmten Kleinbild-Dias hervorragend ist; mit diesen Zeiten liegt der DiMAGE Scan Elite 5400_2 im Spitzenfeld der Filmscanner. Überhaupt ist das Scannen von Dias mit diesem Diascanner jetzt eine runde Sache. Man kann in akzeptabler Zeit auf komfortable Weise große Mengen von Dias digitalisieren, vor allem wenn man einen zweiten Filmhalter SH-M20 verwendet, so dass man diesen befüllen kann, während der erste gerade im Scanner verarbeitet wird..
Scannen von Filmstreifen
Mit dem Filmstreifenhalter FH-M20 kann man bis zu sechs Negative oder Positive auf einmal scannen; Gegenüber dem Vorgängermodell FH-M10 hat sich die Spitze des Halters sowie die Unterseite leicht geändert: An der Unterkante sind zahnradartige Zacken angebracht, mit denen der Filmhalter im Scanner transportiert werden kann. Dieser kleine Unterschied sorgt dafür, dass in den aktuellen Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 II nur der neue Filmstreifenhalter FH-M20 eingeführt werden kann; der alte FH-M10 kann wegen der fehlenden Zacken gar nicht erst eingezogen werden, obwohl die Größe identisch ist.
Beim Scannen von Filmstreifen spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Filmstreifen mit 6 Bildern, zwei Dreierstreifen oder gar lauter Einzelbilder handelt. Natürlich dürfen Positive und Negative bzw. Farbbilder und Schwarz-Weiß-Bilder nicht gemischt sein, da man in der Scan-Software immer nur eine Filmart einstellen kann.
Der Filmstreifenhalter wird mit einem einzigen Schnappverschluss in der Mitte geöffnet und durch einfaches Zudrücken geschlossen. Ein eingelegter Negativstreifen wird durch Führungsschienen oben und unten richtig arretiert. Links und rechts gibt es zwei weitere Anschläge, so dass der Streifen richtig eingelegt wird. Während der Linke Anschlag zur genauen Positionierung des Filmstreifens sehr hilfreich ist, stört der rechte Anschlag genau dann, wenn ein Sechserstreifen nicht exakt beschnitten ist. In so einem Fall führt kein Weg an einer Schere vorbei.
Natürlich müssen irgendwelche Klebestreifen am Negativ-Streifen, wie sie oft von Laboren angebracht werden, wenn man Bilder nachbestellt, vor dem Einlegen in den Filmstreifenhalter entfernt werden. Das Einlegen von normalen Film-Streifen ist kein Problem. Mit einer Pinzette kann man den Streifen anschließend noch genau ausrichten. Dazu dienen schmale Stege zwischen den einzelnen Bildern, die natürlich auch als Auflage für den Filmstreifen dienen.
Etwas schwieriger wird das Einlegen eines stark gewellten Filmstreifens. In diesem Fall wählt man nicht die Positionen 1 bis 4 des Filmhalters sondern die Felder 2 bis 5. Über dem zweiten und dem fünften Feld befindet sich nämlich jeweils eine kleine Nut, unter die man den Filmstreifen hineinstecken kann, so dass eine Wölbung des Negativstreifens innerhalb des Filmstreifenhalters einigermaßen unterdrückt wird. Für diese zwei kleinen Extra-Führungen verdient der Minolta Filmstreifenhalter ein spezielles Lob, denn viele Hersteller bieten für gewellte Filmstreifen keine nennenswerte Erleichterung an.
Einen kleinen Mangel hat der Filmstreifenhalter von Minolta jedoch: Ist der Schnappverschluss einmal geschlossen, kann man den Filmstreifen nicht mehr verschieben. Da gibt es andere Lösungen wo ein nachträgliches Feinjustieren möglich ist. Oftmals erkennt man nämlich erst nach dem Einlegen des Filmmaterials, dass eine Verschiebung um beispielsweise einen halben Millimeter notwendig ist. Das eigentliche Scannen von Negativstreifen oder Positivstreifen erfolgt genau gleich wie das Digitalisieren von gerahmten Dias. In der Scan-Software müssen die notwendigen Einstellungen gemacht werden, ehe man im Batch-Betrieb bis zu 6 Bilder auf einmal scannen kann.
Vorgang |
Dauer |
Index-Scan 6 Negative |
0:23 min |
Vorschau 6 Negative, Autofokus ein |
2:20 min |
Autofokus |
0:12 min |
Feinscan 1 Negativ mit 5400 dpi, ICE aus, Autofokus ein |
1:20 min |
Feinscan 1 Negativ mit 5400 dpi, ICE ein, Autofokus ein |
1:55 min |
Feinscan 1 Negativ mit 4000 dpi, ICE aus, Autofokus ein |
1:15 min |
Feinscan 1 Negativ mit 4000 dpi, ICE ein, Autofokus ein |
1:45 min |
Feinscan 1 Negativ mit 2700 dpi, ICE aus, Autofokus ein |
1:02 min |
Feinscan 1 Negativ mit 2700 dpi, ICE ein, Autofokus ein |
1:30 min |
Betrachten wir die gemessenen Scanzeiten, so fällt auch bei Negativen auf, dass der neue DiMAGE Scan Elite 5400 II gegenüber dem Vorgängermodell erheblich an Geschwindigkeit zugelegt hat. Während beim alten Elite 5400 die Zeit für einen hochauflösenden Scan mit Staub- und Kratzerkorrektur unvermessen hoch war, ist sie beim neuen Scan Elite 5400 II bemerkenswert gering. Dass die Scanzeiten für Negative höher sind als für Positive ist bei allen Scannern der Fall, siehe dazu auch folgenden kurzen Artikel.
Insgesamt erhält der Konica Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 II von mir ein großes Lob was das Scannen von Filmstreifen betrifft. Der Filmhalter ist sehr gut und das Scannen erfolgt schnell. Da ein Großteil der Zeit für das Laden des Filmstreifenhalters drauf geht, ist es empfehlenswert, mit einem zweiten Filmstreifenhalter zu arbeiten, so dass man diesen in Ruhe befüllen kann, während sich der erste gerade im Scanner befindet. Auf diese Weise scannt man schnell und effektiv größere Mengen von Filmmaterial.
Scannen von APS-Filmen
Während es für den kleinen Minolta DiMAGE Scan Dual 4 optional einen APS-Filmhalter zu kaufen gibt, fehlt diese Option beim DiMAGE Scan Elite 5400_II komplett. In das schlanke Gehäuse lässt sich kein APS-Adapter mehr einbauen. Damit beschränkt sich der Scan Elite 5400 komplett auf das Scannen von gerahmtem oder ungerahmtem Kleinbild-Filmmaterial.
Ich könnte mir vorstellen, dass Minolta erkannt hat, dass der Bedarf nach APS-Filmscannern sehr gering ist und es sich nicht lohnt, einen so schön gestylten Film-Scanner wie den DiMAGE Scan Elite 5400 II breiter und unförmiger zu machen, nur weil der eine oder andere ein paar APS-Filme damit digitalisieren möchte. Andererseits hätte der Scanner durch eine größere Breite natürlich mehr Stabilität und würde nicht so leicht zur Seite umkippen.
Da der kleine Konica Minolta DiMAGE Scan Dual IV qualitativ nicht im Geringsten mit dem DiMAGE Scan Elite 5400 II mithalten kann, bietet Konica Minolta de facto keine professionelle Lösung zum Scannen von APS-Filmen an. Wer APS-Filme in hervorragender Qualität einscannen möchte, muss also zu einem Nikon Film-Scanner mit APS-Adapter greifen.
Die mitgelieferte Software
Minolta liefert den DiMAGE Scan Elite 5400 II mit einem zweiteiligen Softwarepaket bestehend aus Scan-Software und Bildbearbeitungssoftware aus.
Die Bildbearbeitungssoftware Photoshop® Elements von Adobe® wird in der Version 2.0 ausgeliefert. Diese Bundle-Version ist voll update-berechtigt auf die neue Version. Die Elements Version von Photoshop® ist inzwischen so umfangreich geworden, dass sie sogar vielen Profis als Hauptwerkzeug ausreicht. Der immense Aufpreis für die Vollversion ist nur noch bei ganz speziellen Anwendungen notwendig. Mit Photoshop® erhält man ein Tool, das einem nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Bildbearbeitung bietet.
Die eigentliche Scan-Software besteht im Wesentlichen aus drei Teilen. Der Scan Launcher ist nur ein Zwischenprogramm, von dem aus man die einzelnen Tools aufrufen kann. Startet man das Scan-Programm über den Quick-Scan-Button an der Vorderseite des Filmscanners, so ruft man am Besten den Scan Launcher auf, um anschließend die gewünschte Anwendung auszuwählen. Was genau beim Drücken des Quick-Scan-Knopfes passiert, lässt sich jedoch softwaremäßig bequem einstellen.
Anfänger, die noch nie Fotos gescannt haben, werden sich des Easy Scan Utility Tools erfreuen. Dieses einfache Tool führt den Neuling Schritt für Schritt durch einen kompletten Scan-Vorgang durch. Mit diesem Tool lassen sich zwar grundlegende Einstellungen wie das Drehen eines Bildes oder das Einschalten der Staubkorrektur ICE durchführen, fortschrittliche Einstellungen bleiben dem Einsteiger jedoch vorenthalten, so dass gar nicht erst Verwirrung und Ratlosigkeit aufkommen kann. Ein solches Einsteiger-Tool benötigt man nicht nur als Anfänger, um einen schnellen Einstieg in das Film-Scannen zu bekommen, sondern auch als Fortgeschrittener, wenn man mal einfach schnell einen einzigen Scan ohne große Einstellungen durchführen möchte.
Das DiMAGE Scan Utility kenne ich bereits von den früheren Film-Scannern von Minolta. Das Tool ist inzwischen ausgereift; Abstürze, wie ich sie früher oftmals bekam, kommen heute nicht mehr vor. Die Bedienerführung ist gelungen, wenngleich es etwas ungewöhnlich ist, dass man Status-Meldungen nicht wie unter Windows üblich in einer Statuszeile am unteren Fensterrand erkennt sondern in einem kleinen Textfenster rechts oben. Als Anfänger wird man von den zahlreichen Knöpfen und Reglern erst einmal abgeschreckt, aber dazu gibt es ja das Easy Scan Utility.
Die professionelle Scan-Software bietet die üblichen Einstellmöglichkeiten, von einfachen Farbkorrekturen bis zu komplizierten Pixel-Polish-Funktionen. Die Auto-Beschneiden Funktion ist eine Spezialität von Minolta, ist sehr hilfreich, wenn sie richtig funktioniert, jedoch ist der beschnittene Bildbereich oftmals nicht der Bereich, den man wirklich wünscht, so dass man nacharbeiten muss. Lobenswert sind professionelle Einstellmöglichkeiten anhand von Histogrammen und Gradationskurven, dazu gehört jedoch einiges an Erfahrung im Bereich des Scannens und der Bildverarbeitung.
Vor dem Durchführen eines Scans kann man eine Voreinstellung aus einer großen Standard-Liste wählen. Auch individuelle Einstellungen lassen sich abspeichern und auf neue Scans direkt anwenden. Auf diese Weise kann man bequem Stapelscans einer größeren Menge von Bildern durchführen.
Ein richtiger Knüller ist das Batch Scan Utility: Startet man dieses Programm, so lassen sich bis zu vier Dias oder sechs Negative per einfachen Knopfdruck mit gemachten Voreinstellungen automatisch digitalisieren. Während ich das Batch-Scan-Utility beim Vorgänger-Scanner-Modell noch scharf kritisiert habe, lobe ich es jetzt sehr, denn Minolta hat die Fehler und Schwachpunkte beseitigt, so dass man jetzt ein sehr gut funktionierendes Tool zum schnellen, automatischen Scannen von Dias und Filmstreifen erhält.
Insgesamt beglückwünsche ich Konica Minolta für ihre eigene Scansoftware. Ich kenne die Software seit Jahren; anfangs hatte sie große Schwächen, aber sie wurde permanent weiter entwickelt, läuft heute stabil und macht einen soliden, guten Eindruck. Sowohl Einsteiger als auch Profis finden sich gut in den Einstellmöglichkeiten zurecht, also ein dicker Pluspunkt von meiner Seite für die Scansoftware. Einen dicken Minuspunkt gibts allerdings für die primitiven Hilfe-Seiten. Anstatt eines professionellen Hilfe-Tools mit Suchfunktion, Favoriten u.s.w. erhält man stumpfe HTML-formatierte Textseiten ohne jegliche Grafik zur Veranschaulichung. Ein solches schlechtes, primitives Hilfe-System ist der professionellen Scansoftware in keinster Weise würdig. Vielleicht legt da Konica Minolta eines Tages noch nach.
Bildqualität
Ein Filmscanner, der seine Vorlagen mit einer Auflösung von 5400 dpi scannt, eine Farbtiefe von 48 Bit hat (theoretischer Wert), Mehrfachscans bis zum Faktor 16 erlaubt, und auch sonst in all seinen technischen Daten glänzt, sollte eine Bildqualität liefern, die höchsten Ansprüchen genügt. Beginnen wir mit der Auflösung, die ein herausragendes Kriterium für den Konica Minolta DiMAGE Scan Elite 5400_2 sein soll.
Mit dem Scan eines USAF-1951 Testcharts kann man die Auflösung eines Scanners messen (diesen Test kann übrigens jeder an seinem eigenen Scanner mit Hilfe eines solchen USAF-Testcharts und der Auflösungstabelle selbst durchführen). Das nebenstehende Bild zeigt den inneren Ausschnitt des gescannten USAF-Targets.
Das vergrößerte Bild zeigt die Gruppen 4 und 5, in denen sämtliche Elemente (die horizontalen und vertikalen Balken) klar vom weißen Hintergrund unterschieden werden können. Das innere Quadrat des Bildes zeigt die Gruppen 6 und 7. Die waagrechten schwarzen Balken sind eindeutig bis zum Element 6.4 und mit viel gutem Willen noch beim Element 6.5 zu erkennen. In der Auflösungstabelle finden wir für das Element 6.4 einen Wert von 4598 dpi und für das Element 6.5 einen Wert von 5161 dpi. Vertikal kann man nur die schwarzen Balken des Elements 6.2 noch eindeutig erkennen, beim Element 6.3 verschwimmen die Konturen zu einer Graufläche. Für das Element 6.2 lesen wir aus der Tabelle einen Wert von 3649 dpi ab.
Der von mir getestete Konica Minolta DiMAGE Scan Elite 5400II zeigt also in horizontaler und vertikaler Richtung eine Auflösungsdifferenz von ungefähr 1000 dpi. Wenn man aus den beiden Messwerten einen ungefähren Mittelwert bildet, so kommt man auf eine effektive Auflösung von 4200 dpi. Gemessen an der Nennauflösung von 5400 dpi sind das nur 78%, also eher ein schwaches Ergebnis. Verglichen mit anderen Filmscannern zum heutigen Zeitpunkt (April 2005) bedeutet dieser Wert die höchste Auflösung, die ich je mit einem Film-Scanner gemessen habe.
Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Messung der Auflösung bei meinem Konica-Minolta Scanner: Ein erster Auflösungstest, den ich nach mehrstündigem Dauerbetrieb des Filmscanners durchgeführt habe, ergab eine äußerst bescheidene Auflösung von nur 2900 dpi. Dieser Wert ließ sich auch durch mehrere Neuscans des USAF-Testtargets reproduzieren. Die hohen Auflösungswerte von über 4000 dpi erzielte ich erst wieder nach einem Neustart nach einer mehrstündigen Ruhepause des Scanners. Diesen Effekt kann ich mir nicht erklären, da der Filmscanner ja mit LEDs arbeitet, die sich nicht aufheizen und die nicht verschleißen.
In anderen Fachzeitschriften wurden zum Teil noch niedrigere Auflösungen bis hinunter zu 3600 dpi für dieses Gerät gemessen. Dies ist natürlich ein enttäuschender Wert, zumal es 4000 dpi Scanner von Nikon gibt, die knapp die Nennauflösung erreichen.
Bei der Beurteilung der Bildqualität des Scanners muss man wie bei fast allen Geräten unterscheiden, ob das Gerät mit der Standard-Software von Minolta oder mit SilverFast Ai betrieben wird. Wer das Gerät mit SilverFast Ai betreibt, findet der SilverFast-Software ein IT-8 Kalibrierungsdia beigefügt. Dass diese Farbkalibrierung des Scanners Qualitätsvorteile bringt, ist hinlänglich bekannt. Schließlich setzt man dann auf einem Farbmanagement-Prozess auf und kalibriert nicht eine Serie von Scannern sondern sein individuelles Stück Hardware.
Bei der Beurteilung der Farben und des Dichteumfanges leistete der DiMAGE Scan Elite 5400 2 nicht das, was ich von einem so teuren Gerät erwartete. Ohne das Ergebnis mit Messwerten belegen zu können, schien mir der Dichteumfang nicht ausreichend zu sein. Manchmal vermisste ich in dunklen und hellen Bildpartien etwas Zeichnung; Normale Freizeitbilder scannt der Elite 5400 II jedoch mit prächtigen, lebendigen Farben.
Glücklicher war ich mit der SilverFast Software, nicht nur weil die Software mehrere professionelle Einstellmöglichkeiten bietet, sondern weil mir der Dichteumfang etwas höher erscheint als beim Scannen mit der Standardscansoftware. Den Effekt, dass SilverFast zur Erhöhung des Dichteumfanges beiträgt, kannte ich bislang nur von äußerst preisgünstigen Scannern. Mit SilverFast gelangen mir auch sehr gute Negativ-Scans, wenn man zuvor die genaue Filmsorte im Negafix-Dialog einstellte.
Scangeschwindigkeit
Die Unterschiede des neuen Konica Minolta DiMAGE Scan Elite 5400 II sind gegenüber dem Vorgängermodell so gering, dass man das neue Modell fast nur als leichtes Upgreade bezeichnen möchte, wären da nicht die stark veränderten Scan-Zeiten. Konica Minolta hat es geschafft, aus einer lahmen Schildkröte einen schnellen Geparden zu machen, und diese Leistung hat Respekt verdient. Der neue DiMAGE Scan Elite 5400 II ist zwar nicht der Schnellste auf dem Felde, aber gehört jetzt in die Spitzengruppe der Filmscanner, was die Scanzeiten betrifft.
Die Zeitmessungen mit gerahmten Dias und Negativstreifen in den obigen Tabellen wurden auf einem schnellen Rechner mit sehr guter Ausstattung durchgeführt: Zum Einsatz kam eine DELL Workstation mit einem Pentium IV Prozessor mit 3,2 GHz und einem schnellen Hauptspeicher von 2 Gigabyte. Angeschlossen wurde der Scanner an einen USB 2.0 Port, so dass eine schnelle Datenübertragung gewährleistet war.
Meine gemessenen Scan-Zeiten sind wirklich sensationell gut. Dabei ist zu berücksichtigen, dass außer ICE (wenn es dabei steht) keine weiteren Einstellungen gemacht wurden. Jeder zusätzliche Filter, jede Farbkorrektur, Verfahren wie ROc oder GEM treiben die Scanzeit in die Höhe. Bei Mehrfachscans vervielfältigt sich die Scandauer gar, so dass man bei einem 16-fach Scan durchaus eine Scanzeit von einer Stunde pro Bild fabrizieren kann.
Die hervorragenden Scan-Zeiten machen ein effektives, schnelles Arbeiten möglich. Damit eignet sich der DiMAGE Scan Elite 5400_II zum Archivieren größerer Fotosammlungen. Noch effektiver und schneller machen kann man das Digitalisieren seiner Fotos nur, indem man mit zusätzlichen Filmhaltern arbeitet. Wer einen Diahalter lädt, während der andere gerade gescannt wird, spart eine Menge Zeit, da man dann den Scanner permanent in Betrieb hält.
Zusammenfassung, Fazit
Der KonicaMinolta DiMAGE Scan Elite 5400 II ist ein sehr guter Filmscanner, vor allem wenn er mit der SilverFast Scan-Software betrieben wird. Auch wenn die effektive Auflösung weit unter der Nennauflösung zurück liegt, reicht die erzielbare Auflösung, um sämtliche Pixel aus einem Kleinbild herauszuholen.
Lobenswert ist die Geschwindigkeitssteigerung gegenüber dem Vorgängermodell und der Stapelbetrieb bis zu 6 Bildern auf Filmstreifen bzw. 4 gerahmten KB-Dias. Zu kritisieren ist das billige, instabile Gehäuse, das den Scanner leicht kippen lässt.
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