Prinzipielle, allgemeine Fragen zum Thema Scannen
Auf dieser Seite haben wir einige allgemeine Fragen zum Thema Scannen zusammen gestellt. Dabei geht es um grundlegende Themen, die völlig unabhängig von einem bestimmten Scanner sind.
Ist die Scan-Technologie schon ausreichend zum Archivieren seiner Dias?
Da hat so manch einer Hunderte, Tausende oder gar Zehntausende von Dias in Schränken archiviert und nun gibt es mit Hilfe moderner Filmscanner die Möglichkeit, alle Bilder auf wenigen CDs oder DVDs zu speichern. Das sichert die vorhandenen Bilder nicht nur vor Qualitätsverlusten infolge Alterung sondern macht auch so manchen dringend anderweitig benötigten Schrank wieder frei; Es stellt sich nun die Frage, ob die heutigen Diascanner schon so gut sind, dass man die Digitalisierung seiner Bilder vornehmen kann, oder ob man besser noch einige Jahre wartet, bis es neuere Geräte auf dem Markt gibt.
Die Frage lässt sich am Besten beantworten, wenn man die Entwicklung der Filmscanner in den letzten Jahren Revue passieren lässt. Gegen Ende des letzten Jahrtausends lag die maximale Auflösung eines Filmscanners bei 2800 dpi. Heute gibt es 4000 dpi Scanner. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren Diascanner mit noch höherer Auflösung. Der normale Fotograf, der mit einer guten Spiegelreflexkamera und einem normalen Film fotografiert, macht selten Fotos, die eine höhere Auflösung als 2800 dpi hergeben. Deshalb ist in Sachen Auflösung die Entwicklung der Filmscanner so gut wie ausgereizt.
Die Bildqualität der heutigen Geräte ist dank großer Farbtiefe so gut, dass sie kaum noch zu wünschen lässt. Führt man nach dem Scan noch eine Bearbeitung im Bildbearbeitungsprogramm durch (Tonwertkorrektur, Helligkeits- und Kontrastanpassung), so erhält man sein Foto digital, wie man es vom Bild oder vom der Projektion her kennt.
Die heutigen Filmscanner sind also bereits so gut, dass man ruhigen Gewissens seine Fotosammlung digitalisieren kann. Die aktuellen (teuren) Filmscanner holen wirklich so gut wie alle Informationen aus einem Negativ oder Positiv heraus. Die Technik ist also so ausgereift, dass man nicht auf kommende Generationen von Filmscannern warten muss.
Kann man das Scannen seiner Dias noch 10 Jahre verschieben?
Viele semiprofessionelle und Hobby-Fotografen haben Tausende von Dias oder Negativen zu Hause und haben die feste Absicht, irgendwann alle einzuscannen. Oftmals werden wir gefragt, ob es besser ist, alle Bilder sofort einzuscannen oder ob man ohne Sorge auch noch 10 Jahre warten kann.
Jeder Fotograf weiß oder sollte wissen: Auch wenn man seine Dias oder Negative im Kühlen und im Dunkeln aufbewahrt, sie werden von Jahr zu Jahr schlechter. Daher gibt es eigentlich nur eine Devise: so schnell wie möglich digitalisieren, denn digitale Fotos altern nicht!
Moderne Bildbearbeitungsverfahren ermöglichen jedoch die Restaurierung alter Dias oder Negative. Mit solchen Korrekturverfahren macht man aus einem 30 Jahre alten Dia zwar kein aktuelles Positiv, jedoch korrigiert man gut und gerne 10-15 Jahre der Alterserscheinungen.
Ist das Scannen von Dias und Negativen eine einfache Angelegenheit?
Für viele Menschen ist das Scannen seiner alten Fotos eine eher lästige als erfreuliche Angelegenheit. Schließlich müssen die alten analogen Filme nur ein einziges Mal in die digitale Welt gebracht werden und dann nie wieder. Da hofft sich so mancher Scanner-Käufer, dass man sich einen guten Filmscanner anschafft, dann in kurzer Zeit seine Diasammlung oder Negativsammlung digitalisiert, und anschließend das Thema Scannen wieder vergisst.
Beim Scannen ist es jedoch so wie beim Fotografieren: Ein Bild ist schnell gemacht, indem man den Auslöser der Kamera drückt, aber für ein sehr gutes Foto braucht man viel Zeit, Jahre lange Übung und viel Erfahrung. Auch ein Scanner liefert schnell ein Digitalbild. Bis man jedoch mit Hilfe der Einstellungen, die eine gut Scansoftware bietet, Top-Bildergebnisse erzielt, braucht es ebenfalls viel Übung und Erfahrung.
Das Scannen muss also erlernt werden wie das Fotografieren. Man sollte dafür einige Wochen Zeit einplanen, ehe man die große Serie von Bildern digitalisiert. Einfach einen Scanner kaufen und loslegen führt in den meisten Fällen dazu, dass nach einigen Stunden Installationsaufwand der erste Frust aufkommt. Hat man dann die ersten paar Hundert Bilder gescannt und stellt dann per Zufall fest, dass mit einer speziellen Einstellung wesentlich bessere Bildergebnisse herauskommen, muss man von vorne beginnen und der Frust wird noch größer.
Das Scannen seiner alten Dias und Negative ist wirklich eine große und zeitaufwändige Aufgabe, die einiges an Installations- und Einarbeitungsaufwand notwendig macht. Wer sich dies nicht antun möchte, dem sei unser Scan-Service empfohlen. Dann erhält man professionelle Scans von hochwertigen Scannern und kann sich ganz auf die anschließende Bildbearbeitung und Bildsortierung konzentrieren.
Das Scannen von Dias und Negativen ist eine zeitaufwändige Angelegenheit, die zuerst erlernt werden muss. Einfach einen Scanner kaufen, anschließen und scannen funktioniert in den meisten Fällen nicht. Man muss einiges an Zeit investieren um mit dem Scanner und der Scansoftware umgehen zu können.
Wir empfehlen jedem Scanner-Käufer sich ca. 3 Wochen für die Einarbeitung in die Materie des Scannens zu nehmen, insbesondere um die Scansoftware genau kennenzulernen und verschiedene Scanparameter verstehen und verwenden zu lernen.
Sind Positive (Dias) oder Negative besser zum Scannen?
Es erscheint zunächst anschaulich, dass das Einscannen von Positiven, egal ob es sich dabei um gerahmte Dias oder um einen Filmstreifen handelt, einfacher ist als das Digitalisieren von Negativen. Schließlich hat man bei einem Positiv ein reales Bild vor sich, welches sich direkt mit einem Scan am Bildschirm vergleichen lässt. Man erkennt also bereits bei einer Scan-Vorschau, ob die Belichtung des Scanners einigermaßen stimmt und ob der Autofokus des Diascanners die richtige Scharfstellung gefunden hat.
Bei einem Negativ dagegen sieht man ein inverses Bild auf dem Filmstreifen, das zudem noch mit einer orangenen Maske unterlegt ist. Nur mit viel Fantasie kann man vom Negativ auf das richtige Bild schließen. Die orange-farbene Maske muss von der Scanner-Software korrigiert werden; Ganz schwierig wird es gar, auf dem Negativ zu erkennen, ob das Bild richtig belichtet wurde und ob es scharf ist oder nicht. Der große Vorteil des direkten Vergleichens eines Scans bzw. eines Vorschau-Bildes in der Scanner-Software mit dem Original fällt beim Negativbild also weg.
Auf unserer Seite über die Dichte verschiedener Medien kann man entnehmen, dass ein Negativfilm einen höheren Dichteumfang als ein Diafilm hat. Aus diesem Grunde ist ein Negativfilm leichter zu fotografieren; Fotografen kennen dies aus eigener Erfahrung. Bei einem Diafilm muss die Belichtungseinstellung beim Fotografieren exakt stimmen; der Negativfilm verzeiht wegen des großen Dichteumfanges Belichtungsfehler, d.h. sie können leichter korrigiert werden.
Beim Scannen von Negativen muss der Scanner also einen höheren Dichteumfang haben, d.h. der Scanner muss entsprechend hochwertig sein. Viele Flachbettscanner mit integrierter Durchlichteinheit scheitern wegen ihres viel zu geringen Dichteumfanges am qualitativ hochwertigen Digitalisieren von Negativfilmen.
Fazit: Ein Dia ist schwerer zu Fotografieren als ein Negativ; das Scannen eines Positives ist jedoch einfacher als das Scannen von Negativen, und zwar sowohl für den Scanner als auch für den Bediener des Scanners.
Wie scannt man am Besten Negative?
Das Scannen von Positiven ist für jeden Scanner eine einfache Sache: Der Film wird durchleuchtet und das transmittierte Licht wird von den einzelnen Zellen einer CCD-Zeile gemessen. Bei Negativen ist das Scannen nicht so einfach: Ein Negativ ist keineswegs einfach ein invertiertes Positiv, so dass man nur die gemessenen Farbwerte umkehren müsste, sondern es enthält eine zusätzliche gelbliche Trägerschicht, die herausgerechnet werden muss. Hinzu kommt noch, dass jeder Hersteller eine eigene Filmemulsion für seine Negativfilme verwendet; sogar von Filmsorte zu Filmsorte kommen unterschiedliche Emulsionen zum Einsatz. Die Folge ist, dass sich Negativfilme stark in ihrer Farb- Belichtungs- und Kontrastdarstellung unterscheiden.
Man erkennt und hat vielleicht selbst schon erfahren, dass das Scannen eines Negativfilmes eine schwierige Angelegenheit ist und zumeist einer farblichen Nachbearbeitung bedarf. Schließlich kann ja der Filmscanner nicht wissen, was für ein Film eingelegt ist, oder etwa doch? Jeder Film enthält oberhalb und unterhalb der eigentlichen Bilder Zusatzinformationen über den Hersteller, die Filmsorte und die Geschwindigkeit, zumeist in Textform und in Form eines Barcodes. Könnte das Scanprogramm diesen Barcode lesen, was technisch machbar wäre aber von keinem Hersteller realisiert ist, so wüsste die Scansoftware, welchen Film es zu scannen heißt.
Die farblichen Grundcharakteristika eines jeden Filmes sind bekannt. Anhand der genauen Identifikation der Filmsorte kann also eine gewisse Grundeinstellung in der Scansoftware vorgenommen werden. Genau dieses Feature bieten diverse Scanprogramme an. Die reflecta Scansoftware CyberView hat zum Beispiel einige Filmprofile gespeichert; am Besten fährt man mit der SilverFast Software, die die Auswahl des eingelegten Filmes im sogenannten NegaFix-Dialog anhand Hersteller, Filmsorte und Empfindlichkeit ermöglicht. Diese Informationen muss der Bediener freilich selbst vom Filmstreifen ablesen, da es keine automatische Erkennung gibt.
In den meisten Fällen führt diese exakte Auswahl des Filmtyps zu erheblichen Verbesserungen in der Bildqualität. Die aufwändige Nachbearbeitung von Negativscans wird auf ein Minimum reduziert oder entfällt sogar ganz. Aus diesem Grunde kann ich einem jeden, der viele Negative scannen möchte, die SilverFast-Sofware empfehlen.
Macht ein Filmscanner aus Negativen automatisch Positive?
Beim Scannen von Positiven (Dias) ist der Scanprozess klar: Eine Lampe durchleuchtet den Film und ein Sensor misst das durchgelassene Licht. Aus der Helligkeit der einzelnen Farbtöne ergibt sich das fertige Bild; Wie aber ist die Sache bei Negativen? Erhält man bei einem Negativ-Scan ein "negatives" Bild, welches man erst im Bildbearbeitungsprogramm invertieren und bearbeiten muss, um schließlich ein ganz normales Positiv zu erhalten? Oder nimmt einem der Scanner diese aufwändige Arbeit ab?
Zunächst sei bemerkt, dass man aus einem Negativ nicht einfach ein Positiv macht, indem man die Farben invertiert, d.h. aus schwarz mach weiß u.s.w. Um aus einem Negativ ein normales Bild zu bekommen, ist zwar eine Farbinversion notwendig; zusätzlich muss jedoch die orange-farbene Trägerfarbe subtrahiert bzw. herausgerechnet werden. Da die Trägerschicht und die Filmemulsion von Hersteller zu Hersteller und zum Teil auch von Filmtyp zu Filmtyp variiert, sind unterschiedliche Berechnungsverfahren zur optimalen Umwandlung eines Negatives in ein Positiv notwendig.
Bei modernen Filmscannern muss sich der Benutzer nicht um die Negativ-Positiv-Wandlung kümmern; der Scanner bzw. die Scansoftware macht das automatisch. Es gehört zu den Grundeinstellungen in einer jeden Scan-Software, dass man den Vorlagen-Typ einstellt: Positiv, Negativ, Positiv Schwarz-Weiß oder Negativ Schwarz-Weiß. Wählt man als Vorlage Negative aus, so erhält man nach einem Scan automatisch ein Positiv-Bild am Bildschirm bzw. in der Ausgabedatei. Wegen des aufwändigeren Scanvorganges und der notwendigen Invertierung und Trägerschichtkorrektur dauern Negativscans oft länger als Positiv-Scans.
Um unterschiedliche Filmsorten und Filmvarianten von Negativfilmen optimal zu scannen sind in so mancher Scan-Software spezielle Farbprofile für unterschiedliche Filme integriert; mehr zu diesem Thema siehe unter Negativ-Scans.
Warum dauert das Scannen von Negativen erheblich länger als das Scannen von Dias?
Studiert man Datenblätter und Testberichte über Filmscanner, so erkennt man, dass die Zeitdauer für einen Negativscan deutlich höher liegt als diejenige für Positivscans. Auch jeder Scannerbesitzer, der sowohl Negative als auch Positive digitalisiert, kann bestätigen, dass zwischen beiden Verfahren ein Zeitunterschied besteht. Warum dauert das Scannen von Negativen um so viel länger als das Scannen von Positiven?
Bei Positiv-Scans wird die Vorlage einfach durchleuchtet und das transmittierte Licht direkt in Bildpunkte umgewandelt. Bei Negativ-Scans erfolgt zusätzlich die notwendige Farbinvertierung sowie das Herausrechnen der gelb-orangenen Trägerschicht aus dem gemessenen Bildsignal. Bei einem Negativ-Scan sind also mehr Bearbeitungsschritte notwendig, um ein fertiges Bild zu erzeugen, als beim Scannen von Positiven.
Wer schon einmal aus Versehen oder bewusst ein Negativ wie ein ganz normales Positiv gescannt hat, hat unter Umständen dennoch eine erheblich längere Scanzeit als bei einem normalen Dia festgestellt. Wie kommt dieser Zeitaufschlag zustande, da doch ein ganz normaler Positivscan durchgeführt wird? Der Grund ist in der Bildhelligkeit zu suchen. Ein richtig belichtetes Negativ ist erheblich dunkler als ein richtig belichtetes Positiv. Filmscanner benötigen für dunkle Vorlagen jedoch mehr Zeit als für helle Vorlagen. Wer schon einmal die Scanzeit für eine Nachtaufnahme (Dia) mit einer Strandaufnahme (Dia) verglichen hat, kann den deutlichen Zeitunterschied bestätigen.
Meine Dia-Scans sind viel zu dunkel. Woran liegt das?
Ein bekanntes Phänomen bei Diascannern ist, dass die Scans dunkler erscheinen als das Original auf dem Leuchtpult oder an der Leinwand. Sind die Scans tatsächlich dunkler und was lässt sich dagegen machen?
Zunächst sei bemerkt, dass sich ein Diafilm von einem Negativfilm darin negativ unterscheidet, dass die Belichtung eines Positivfilmes exakt richtig eingestellt sein muss. Ein Negativfilm verzeiht eher einen leichten Belichtungsfehler als ein Positivfilm. Oftmals ist eine ganze Diaserie leicht unterbelichtet, was jedoch bei der Projektion auf eine große Leinwand mit einer leuchtstarken Lampe in einem abgedunkelten Raum nicht auffällt. Dies führt dazu, dass viele Fotografen ihre Dias für richtig belichtet und ausreichend hell empfinden, obwohl sie eigentlich einen Tick zu dunkel sind.
Nun kann es jedoch auch bei exakt sauber belichteten Dias passieren, dass die Bilder am Bildschirm viel zu dunkel erscheinen als auf der Leinwand. In einem Großteil der Fälle liegt dies an einer nicht durchgeführten oder mangelhaften Bildschirm-Kalibrierung. Wir empfehlen einem jeden, der Fotos scannt und bearbeitet, dringendst, seinen Roehrenbildschirm oder TFT-Flachbildschirm mit Hilfe eines Toolkits auf einen weltweiten Standard zu kalibrieren; Nur dann ist gewährleistet, dass der Monitor den Scan bzw. ein Digitalbild farbgetreu und sauber darstellt.
Erst wenn der Schritt der Hardware-gestützten Bildschirmkalibrierung durchgeführt ist und die Scans am Bildschirm immer noch zu dunkel erscheinen, lohnt es sich, entsprechende Anpassungen der Helligkeit oder Gradation in der Scan-Software oder im Bildbearbeitungsprogramm vorzunehmen.
Wie lange sind Daten sicher auf CDs oder DVDs archiviert?
Die Mühe des Einscannens eines ganzen Lebens-Foto-Archives ist sehr groß. Und so mancher Filmscanner-Besitzer oder Scan-Service-Kunde vernichtet sein Original-Filmmaterial, nachdem es einmal in digitaler Form vorliegt. Die gängigste Methode, seine Bilddaten zu sichern und zu archivieren, ist das Brennen der Bilddateien auf CD- oder DVD-Rohlinge. Aber wie lange sind Bilddaten auf Rohlingen sicher aufbewahrt?
Über diese Frage streiten sich die Experten. Während so mancher Rohlinge-Hersteller von einer Lebensdauer von 100 Jahren spricht, stellen die einen oder anderen Tester Datenverluste bereits nach 5 Jahren fest. Eine gängige Haltbarkeits-Zahl ist 10 Jahre. Aber kann man mit solch unsicheren Angaben leben und darauf vertrauen?
Nein! Wer all seine Digitalbilder auf eine Serie von CDs oder DVDs brennt und darauf vertraut, dass diese nach 5, 10 oder 20 Jahren noch einwandfrei lesbar sind, der begeht einen großen Fehler. Eine selbst gebrannte CD oder DVD kann auch nach wenigen Tagen oder Monaten schon nicht mehr lesbar sein, wenn man sich zum Beispiel einen neuen Computer mit einem anderen Laufwerk kauft. Wie schafft man Abhilfe?
Wir empfehlen die Ablage von Bilddateien auf einer externen Festplatte. Wenn die Kapazität der internen Platte nicht ausreicht gibt es die Möglichkeit eine externe Festplatte über USB-Anschluss an den Rechner anzuschließen. Von dieser Festplatte empfehlen wir, in regelmäßigen Abständen Komplettsicherungen zu machen. Es schadet mit Sicherheit nicht, wenn man sein komplettes Bildarchiv alle 1-2 Jahre neu auf DVD brennt oder auf eine neue Festplatte kopiert und die alten Sicherungen trotzdem aufbewahrt.
Wer den Weg einer externen Festplatte vermeiden möchte, dem empfehle ich, seine auf DVD archivierten Bilddateien in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel alle 1-2 Jahre) auf neue Rohlinge umzukopieren und die alten Sicherungen trotzdem aufzubewahren. Ein DVD-Rohling kostet heutzutage nicht mehr viel, und eine kommende Generation von Speichermedien wird den Inhalt mehrerer DVD-Rohlinge auf einem Datenträger zusammenpacken.
Wieviel Arbeitsspeicher braucht man um hochauflösende Scans zu bearbeiten?
Wer ein Kleinbild-Dia oder Kleinbild-Negativ mit einer Auflösung von 4000 dpi bei einer Standard-Farbtiefe von 24 Bit scannt erhält eine Bilddatei mit ungefähr 20 Megapixeln. Diese Bilddatei benötigt ca. 60 Megabyte Speicherplatz. Speichert man eine solche Datei im unkomprimierten TIF-Format ab, so ist die resultierende Bilddatei in der Tat ca. 60 Megabyte große. Beim Abspeichern als JPG schrumpft die Dateigröße zwar auf ca. 5 Megabyte, beim Öffnen im Bildbearbeitungsprogramm wird die Datei jedoch wieder dekomprimiert und verschlingt die ursprünglichen 60 Megabyte. Die JPG-Komprimierung spart also nur Speicherplatz auf der Festplatte, nicht im Hauptspeicher beim Öffnen der Datei.
Nun sind 60 Megabyte eine recht überschauliche Größe in Zeiten wo ein Rechner im Minimum 512 Megabyte Hauptspeicher hat. Dennoch kann der Speicherplatz rapide ansteigen, wenn man Bildbearbeitungsfunktionen aufruft. Lässt man einen Filter über eine 60 Megabyte Datei laufen, so kann der dafür erforderliche Speichplatz schnell um den Faktor 3 ansteigen (interne Bildduplikate, Alpha-Kanäle, Platz für Berechnungen etc.). Bei einem Rechner mit nur 512 Megabyte Hauptspeicher sind aber oft keine 100 Megabyte mehr frei, da das Betriebssystem und diverse (Hintergrund-) Anwendungen einen Großteil der Speicherressourcen auffressen. Eine Hauptspeicherkapazität von mindestens 1 Gigabyte ist daher empfehlenswert.
Bei hochauflösenden Mittelformatscans sind die Bilddateien noch viel größer. Ein mit 4000 dpi gescanntes 6x6 Mittelformat hat bei einer Farbtiefe von 24 Bit bereits 240 Megabyte. Für eine effektive Bildverarbeitung eines solchen Scans sind mindestens 1 Gigabyte Hauptspeicher notwendig. Bei Bilddateien mit 48 Bit Farbtiefe verdoppelt sich gar der erforderliche Speicherplatz. So richtig fließend erfolgt die Bildbearbeitung von Mittelformaten erst mit 2 Gigabyte Hauptspeicher.
Manch einer wird jetzt lachen, weil sein Rechner ein Vielfaches des oben genannten Arbeitsspeichers hat. Oftmals möchte man jedoch nicht nur ein einziges Bild sondern gleich eine ganze Serie von Bildern im Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten. Wer dann 10 oder 20 Bilder gleichzeitig lädt, braucht einen sehr großen Hauptspeicher und vor allem auch ein Bildbearbeitungsprogramm, das den vielen Speicher auf einmal nutzen kann.
Erreicht eine sehr gute digitale Spiegelreflexkamera die Qualität eines sehr guten Filmscanners?
Während man bei analogen Spiegelreflexkameras behaupten kann, dass sie sich im Endzustand ihrer Entwicklung befinden, werden digitale Spiegelreflexkameras immer noch weiter entwickelt. Digitale Spiegelreflexkameras sind zwar schon weit fortgeschritten und bieten eine beeindruckende Funktionsvielfalt, aber im Jahreshythmus kommen neue Modelle auf den Markt, die die Geräte älterer Generationen klar in den Schatten stellen. Wie sieht der Vergleich einer hochwertigen digitalen Spiegelreflexkamera mit einer analogen Spiegelreflexkamera plus hochwertigem Filmscanner aus?
Noch vor einigen Jahren konnte nicht die teuerste digitale Spiegelreflexkamera mit einer entsprechenden Analogkamera in Verbindung mit einem Top-Filmscanner mithalten. Heutzutage stoßen die Topmodelle der Digitalkameras auflösungsmäßig und qualitätsmäßig in Bereiche vor, die mit der analogen Kombination erreichbar sind. Allerdings bezahlt man für die Spitzenmodelle im digitalen Spiegelreflexkamera-Bereich noch Unsummen.
Das Auflösungsvermögen von Analogfilmen ist zwar durch das Filmkorn begrenzt; aber ehe diese Grenze erreicht wird gelangt man an die Auflösungsgrenze der Optik, und diese Grenze kennt keine Unterschiede zwischen analog und digital. Was man im analogen Bereich durch Auswahl der Filmempfindlichkeit erreicht, erfolgt im digitalen Bereich durch Einstellung der ISO-Zahl. Noch haben nur die teuersten Digitalkameras Vollformatchips im Kleinbildformat, die auch bei höheren ISO-Zahlen keine Rauscheffekte zeigen, und nur diese CCDs in Kleinbild-Größe nutzen den vollen Objektiv-Bereich und haben keinen Brennweiten-Verlängerungsfaktor.
Noch erreichen die digitalen Spiegelreflexkameras aus dem semiprofessionellen Bereich im akzeptablen Preissegment nicht die Qualität und die Auflösung der analogen Kameras in Verbindung mit einem professionellen Filmscanner. Aber sie holen von Jahr zu Jahr auf und werden in einiger Zeit als Sieger hervorgehen.
Wie viele Pixel sind auf einem Kleinbild-Film enthalten?
Während sich in früheren Zeiten kaum jemand über die Auflösung eines Kleinbild-Filmes Gedanken gemacht hat fragen sich heute immer mehr stolze Besitzer von 10 Megapixel-Digitalkameras, wie viele Bildpunkte eigentlich auf einem "alten" Analogfilm drauf sind. Diese Frage lässt sich leicht beantworten, wenn man weiß, dass ein Kleinbild-Film die ungefähre Fläche von 36 x 24 mm sowie eine Auflösung von ca. 100-130 Linienpaare pro Millimeter hat. Unter einem Linienpaar kann man sich eine schwarze Linie neben einer weißen vorstellen, also zwei Linien unterschiedlicher Farbe. 100-130 Linienpaare pro Millimeter entsprechen also 200-260 Punkte pro Millimeter.
Die Berechnung der Pixelanzahl auf einem Kleinbild-Film sieht bei einem Film mit 100 Linienpaaren pro Millimeter also wie folgt aus: (36 x 100 x 2) x (24 x 100 x 2) = 7200 x 4800 = 34.560.000 Pixel. Ein normaler Kleinbild-Film mit einer Auflösung von 100 Linienpaaren pro Millimeter enthält also knappe 35 Megapixel Pro Bild. Bei einer Auflösung von 130 Linienpaaren pro Millimeter erhält man sogar 58 Megapixel.
Ein Filmscanner mit 4000 dpi optischer Auflösung holt ca. 20 Megapixel aus einer Kleinbildvorlage heraus, und eine Digitalkamera schafft vielleicht gerade mal 15 Megapixel. Ist damit der Kleinbild-Film in Sachen Auflösung und Pixelanzahl immer noch unerreichbar für die Digitalfotografie? Ein Kleinbildfilm mag 35, 58 oder noch mehr Millionen Pixel auf einem Bild unterzubringen, aber die Kamera, die mit ihrem Objektiv das Bild macht, ist nicht in der Lage, die eingefangenen Lichtstrahlen so detailliert wiederzugeben.
Zur Limitierung trägt das Auflösungsvermögen des verwendeten Objektives bei. Einfache Zoom-Objektive haben eine Auflösung von 30-40 Linienpaaren pro Millimeter. Hochwertige Festbrennweiten-Objektive schaffen vielleicht die doppelte Auflösung. Bei 40 Linienpaaren kommen auf der Kleinbild-Fläche jedoch gerade mal 5,5 Millionen Bildpunkte an, bei 80 Linienpaaren immerhin 22 Millionen. Die Optik ist also nicht in der Lage, das Auflösungsvermögen eines Kleinbild-Filmes voll auszunutzen.
Das oben über Objektive Gesagte gilt selbstverständlich auch für Digitalkameras, denn auch bei Digitalkameras macht das Objektiv das Bild und nicht der Chip. Ein 15 Megapixel-Chip liefert niemals 15 Millionen verschiedener Bildpunkte, wenn ein billiges Standard-Objektiv verwendet wird.
Im Laufe vieler Jahre haben wir im Rahmen unseres Scan-Service die Erfahrung gewonnen, dass ein sehr guter Film wie der Kodachrome-Film, der mit einer sehr guten Kamera und einem sehr hochwertigen Objektiv belichtet wurde, ca. 20 Megapixel an echten Informationen liefert. Das entspricht einem Scan mit 4000 ppi Auflösung.
PC-Systemvoraussetzungen für den Betrieb eines Filmscanners
Wie muss ein PC für den Betrieb eines Filmscanners beschaffen und konfiguriert sein, damit das Scannen reibungsfrei läuft? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Anforderung vom jeweiligen Arbeitsgebiet des Anwenders abhängt. Allerdings geben einige Scanner-Hersteller Mindestvoraussetzungen an, damit der Scanner und die Software überhaupt laufen.
Moderne Filmscanner werden entweder über USB oder Firewire an den Rechner angeschlossen. Eine solche Schnittstelle muss also vorhanden sein, wobei sich auch ein älterer PC für wenige Euro um eine entsprechende Steckkarte erweitern lässt. Wichtig zu wissen ist, dass jeder Filmscanner, der für USB 2.0 ausgelegt ist, auch an einer USB 1.1 Schnittstelle funktioniert, allerdings erhöht sich dadurch die Scanzeit beträchtlich. Bei einem 4000 dpi Scan einer Kleinbild-Vorlage werden zum Beispiel ca. 60 Megabyte vom Scanner zum Rechner transportiert. Während dies über eine USB 2.0 oder Firewire-Schnittstelle laut Spezifikation in einer Sekunde erfolgen kann, benötigt eine USB 1.1 Schnittstelle laut Spezifikation mindestens 40 Sekunden für die Datenübertragung. Natürlich lässt sich ein USB 2.0 Scanner auch an eine USB 3 Schnittstellen anschließen, bringt aber keinen weiteren Geschwindigkeitsvorteil. Deshalb verbaut kaum ein Scanner-Hersteller eine USB 3 Schnittstelle in seinen Geräten.
Zum Rechner: Wer meint, dass der Scanner fertige Bilder zum Rechner liefert, die nur noch auf der Festplatte gespeichert werden müssen, der irrt. Vielmehr liefert der Scanner nämlich nur Rohdaten, die von der Scanner-Software zu einem Bild weiterverarbeitet werden müssen. Gut beraten ist da, wer einen schnellen Prozessor und viel Arbeitsspeicher hat. Ein Core i3 Prozessor sollte es schon sein, wenn man nicht allzu viel Zeit verlieren möchte; natürlich ist man mit einem Core i5 Prozessor besser und schneller bedient. Eine Software, die im Kleinbild-Bereich Bilddateien bis zu 60 Megabyte (oder gar 120 Megabyte bei 48 Bit Farbtiefe) verarbeitet, benötigt sehr viel Hauptspeicherplatz. 512 Megabyte sind ein absolutes Minimum, empfehlenswert sind natürlich mehrere Gigabyte.
Die Festplattengröße spielt für den Betrieb der Scan-Software keine Rolle, da diese nur wenige Megabyte in Anspruch nimmt. Auch wer seine Scans direkt als JPGs abspeichert wird keine Plattenprobleme bekommen. Wer allerdings unkomprimierte TIF-Dateien oder gar Rohdateien erzeugt, benötigt riesige Mengen freien Festplattenplatzes; bei 4000 dpi Auflösung benötigen 1000 Scans rund 50 Gigabyte Platz im unkomprimierten TIF-Format.
Wer hochauflösende Scans im Bildbearbeitungsprogramm weiter bearbeitet braucht ebenfalls einen schnellen Prozessor mit viel Hauptspeicher. Der Hauptspeicher sollte sogar noch umso größer sein, da bei der Bearbeitung Kopien von Bildern angelegt und beim Einsatz von Filtern aufwändige Rechenoperationen ausgeführt werden. Die Grafikkarte muss kein Spitzenmodell sein, da bei der normalen Bildbearbeitung nur zweidimensionale Operationen ausgeführt werden; moderne Grafikkarten sind jedoch hauptsächlich für den dreidimensionalen Betrieb optimiert.
Ein wichtiges Element ist der Bildschirm; egal ob TFT oder CRT, er sollte mit einem Hardware-Tool, zum Beispiel Spyder, kalibriert sein. Ein nicht kalibrierter Bildschirm zeigt unter Umständen sämtliche Bilder falsch an, die man zwar mit Hilfe der Bildbearbeitung berichtigen kann, in Wahrheit jedoch führt man eine Verfälschung des Bildes durch. Die Kalibrierung des verwendeten Bildschirmes ist daher unabdingbar und stellt auch in einem gewissen Bereich sicher, dass Abzüge in den gleichen Farben erscheinen wie auf dem Bildschirm.
Sollten zu scannende Dias besser in Glasrahmen oder in Plastikrahmen gerahmt sein?
Heutzutage werden die meisten Dias in Plastikrahmen eingesetzt, die sich gut und sicher in großen Magazinen verstauen lassen. Es gab jedoch eine Zeit, in der Glasrahmen die Empfehlung für jeden Dia-Fotografen waren. Ein Hauptargument war der Schutz des Filmmaterials vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Staub. Allerdings hat sich erwiesen, dass Glasrahmen eher einen kurzfristigen als langfristigen Schutz bieten, denn Feuchtigkeit und Schmutz, der sich im Laufe einer viel längeren Zeit zwischen Film und Glas anlagert, schadet dem Filmmaterial viel mehr als Schmutz, der sich direkt auf einem offenen Film ansammelt. Bilden sich nämlich zwischen Glas und Film Schimmelpilze, wird oft das Filmmaterial direkt angegriffen.
Welche Rahmenart ist für das Scannen von Dias von Vorteil? Grundsätzlich gilt in der Fotografie, dass sich die Abbildungsqualität eines optischen Instrumentes mit jeder eingesetzten Glasplatte oder Glaslinse verschlechtert. Jedes Glasteil verschluckt einen gewissen Lichtanteil und ist fehlerbehaftet (Reflexionen, Aberrationen etc.). Am Deutlichsten wird dies in der Fotografie beim Vergleich von Festbrennweitenobjektiven mit wenigen hochwertigen Linsen gegenüber Zoomobjektiven mit zahlreichen beweglichen Linsen.
Für das Scannen von Filmen sollte also so wenig Glas wie möglich zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund ist jeder Flachbettscanner mit Durchlichteinheit (oben und unten eine Glasplatte) einem echten Filmscanner, der das eingelegte Dia direkt durchleuchtet, von Grund auf unterlegen. Und es ist auch einleuchtend, dass die Bildqualität bei glasgerahmten Dias schlechter ist als bei Dias in Plastikrahmen. Je dicker die Glasscheiben des Dias sind, desto mehr Licht wird absorbiert. Staubpartikel, die sich auf oder zwischen den Glasplatten gesammelt haben, können bis zu einem gewissen Grad durch eine hardwaremäßige Staubkorrektur eliminiert werden. Dennoch sollte man die Glasrahmen vor dem Scannen mit einem feinen Tuch etwas säubern.
Problematisch wird das Scannen, wenn sich zwischen einer Glasplatte und dem Film Luftblasen oder Feuchtigkeitsblasen gebildet haben. Die werden genauso eingescannt, wie man sie mit bloßem Auge sieht; das sieht auf dem Bildschirm hässlich aus und lässt sich fast nicht korrigieren, da die Grenzen quer durchs Bild verlaufen. In diesem Fall hilft nur ein Umrahmen in glaslose Rahmen. Ein weiterer unangenehmer Effekt bei Glasrahmen ist das Auftreten von Newton-Ringen; es handelt sich um Interferenzmuster, die sich minimieren lassen, wenn die Glasrahmen Anti-Newton beschichtet sind.
Es ist jedoch auch ein Vorteil von Glasrahmen zu erwähnen: So manches alte Dia zeichnet sich durch eine extreme Wölbung seiner Oberfläche aus, es liegt in einem normalen Plastikrahmen nicht mehr plan. Bei Filmscannern mit einer geringen Tiefenschärfe kann es vorkommen, dass es infolge der Wölbung zu Unschärfen kommt. Da haben Glasrahmen den Vorteil, dass sie das eingelegte Dia plan drücken, so dass das Positiv in einer Ebene zu liegen kommt. Um ein Dia in einem Rahmen plan zu halten gibt es aber auch glaslose Spezialrahmen von mehreren Herstellern.
Fazit: Scannt man glasgerahmte Dias ein, so muss man zwangsläufig mit Qualitätseinbußen rechnen. Wie stark diese sind hängt von der Beschaffenheit der Gläser und der Schicht zwischen Film und Glas ab. Ein Umrahmen in glaslose Rahmen bringt auf jeden Fall Qualitätsverbesserungen.
Ist die Bildqualität beim Scannen von glasgerahmten Dias schlechter als bei Kunststoffrahmen?
Bei allen optischen Instrumenten gilt, dass sich deren Abbildungsleistung verschlechtert durch je mehr Glas das einfallende Licht durchdringen muss. Jede Glasplatte reflektiert und absorbiert Licht und besitzt eine Reihe von Abbildungsfehlern. Ein Filmscanner hat gegenüber einem Flachbettscanner mit Durchlichteinheit den großen Vorteil, dass das Filmmaterial direkt durchleuchtet wird, d.h. zwei zusätzliche Glasplatten zwischen Dia und Scanner werden vermieden. Das bringt deutliche Qualitätssteigerungen.
Solche Qualitätssteigerungen macht man sich natürlich zunichte, wenn man zusätzliche Glasplatten bei der Diarahmung ins Spiel bringt. Die Glasplatten, die das Positiv aufnehmen, absorbieren Licht und reflektieren einen Teil zu ungewünschten Effekten. Auf ihnen sammelt sich ferner Staub und Schmutz. Und zwischen den Glasplatten und dem Film können sich Luftblasen und Feuchtigkeitsblasen bilden, die genauso eingescannt werden, wie man sie bereits mit bloßem Auge sieht. solche Störmuster sind äußerst ärgerlich und lassen sich kaum in der Bildbearbeitung korrigieren, da sie quer über das ganze Bild verlaufen. Ein weiterer Qualitätsverlust entsteht durch Interferenzen: Auftretende Newton-Ringe lassen sich nur schwer im Bildverarbeitungsprogramm korrigieren.
Generell gilt, dass man beim Scannen von Filmen so wenig Glas wie möglich verwenden sollte, also im Idealfall ein glaslos gerahmtes Dia in einem Filmscanner ohne Glasplatten. Jede Glasplatte, entweder im Scanner (auch bei einem Filmscanner mit Glasbühne) oder im Rahmen führt zwangsläufig zu Qualitätsverschlechterungen, die je nach Beschaffenheit der Gläser mehr oder weniger stark sind.
Lohnt sich das Umrahmen von glasgerahmten Dias vor dem Scannen?
Wie unter obiger Frage beschrieben ist die Bildqualität beim Scannen von glasgerahmten Dias schlechter als bei glaslosen Rahmen. Der Grad der Qualitätsverschlechterung hängt von der Art und vom Zustand der Glasrahmen ab. Die Frage, ob sich das Umrahmen von glasgerahmten Dias wirklich lohnt, lässt sich also nur insofern pauschal beantworten, dass man in jedem Fall eine Qualitätsverbesserung erzielt. Allerdings kann auch der Scan eines glasgerahmten Dias zu einem guten ausreichenden Ergebnis führen, wenn das Dia mit den Gläsern sich in einem guten Zustand befindet.
Oftmals genügt schon ein gründliches Abwischen der Gläser mit einem feinen Tuch, um eine so deutliche Qualitätsverbesserung beim Scannen zu erzielen, dass kein Umrahmen mehr erforderlich ist. Immer notwendig ist ein Umrahmen jedoch dann, wenn sich deutlich sichtbare Blasen zwischen Glas und Film gebildet haben; diese werden nämlich zu 100% mitgescannt und lassen sich später in der Bildbearbeitungssoftware praktisch kaum noch korrigieren. In diesem Fall ist der Aufwand des Umrahmes um ein Vielfaches geringer als die Bildbearbeitung.
Ich empfehle für die Praxis, dass man zuerst eine Serie von glasgerahmten Dias scannt / scannen lässt, um dann zu entscheiden, ob man mit der Bildqualität leben kann oder nicht. Wenn man zu viele Störeffekte bei den Scans erkennt, sollte man den Aufwand des Umrahmens nicht scheuen; schließlich scannt man seine Bilder nur einmal und genießt dann bei jedem Betrachten der Digitalfotos bessere Farben und Fotos mit weniger Störungen.
Warum wird eine JPG-Datei kleiner, wenn man einen Mehrfachscan ausführt?
Sehr gute Filmscanner bieten die Möglichkeit an, Mehrfachscans durchzuführen. Dadurch wird das Bildrauschen verringert: Auch wenn der Scanner sehr hochwertig ist, kommt es vor allem in sehr dunklen Bildpartien vor, dass einzelne Pixel farblich verfälscht werden, zum Beispiel dass auf einer schwarzen Oberfläche einzelne gelbe, rote oder grüne Pixel zu sehen sind (natürlich nur in der 100% Darstellung). Ein Mehrfachscan tastet die Vorlage mehrfach ab, um so solche zufälligen Störpixel zu eliminieren. Moderne Scanner bieten die Möglichkeit, 2-fach, 4-fach, 8-fach oder gar 16-fach Scans durchzuführen.
Wer beim Scannen JPG-Dateien erzeugt wird feststellen, dass solche Mehrfachscans dazu führen, dass die resultierenden Bilddateien kleiner werden, je höher man die Mehrfachscanrate einstellt. Ein Scan mit 4000 dpi hat beim einfachen Scan zum Beispiel eine Dateigröße von 10,0 Megabyte, bei einem Zweifachscan jedoch nur noch 9,8 Megabyte. Woher kommt diese Reduzierung?
Bei einer JPG-Kompression werden gleichmäßige Bildstrukturen stark komprimiert. Vereinfacht kann man sich das so vorstellen: Wenn auf einer Fläche 10.000 blaue Pixel vorkommen, werden nicht 10.000 einzelne Pixel abgespeichert sondern die Menge 10.000 und der ungefähre Ort der Pixel (wirklich sehr vereinfach ausgedrückt). Einzelne Störpixel verlangen jedoch die Definition von zusätzlichen Flächen oder das Abspeichern einzelner Bildpunkte; dies bedeutet mehr Daten, die gespeichert werden müssen, also größere JPG-Dateien. Werden durch einen Mehrfachscan solche Störpixel entfernt, wird das Bild glatter und gleichmäßiger, so dass auch die komprimierte Datenmenge kleiner wird, also wird die JPG-Datei kleiner.
Anmerkung: Eine kleinere JPG-Datei ist übrigens ein Indiz dafür, dass der Mehrfachscan etwas gebracht hat, auch wenn man das Ergebnis auf den ersten Blick nicht erkennen kann.
Macht man Bildbearbeitung besser vor oder nach dem Scannen?
Ein Scanner tastet eine Filmvorlage mit Hilfe eines CCD-Sensors (in der Regel ein Zeilenzensor) ab und schickt an den angeschlossenen PC Roh-Scandaten, die dort in der Scan-Software weiter verarbeitet werden. In der Scansoftware kann man zwar bestimmte Scan-Parameter wie z.B. eine automatische Belichtungsmessung vor dem Scannen oder einen 4-fach-Scan einstellen, die eigentliche Verarbeitung der Scan-Daten erfolgt jedoch nach dem Scannen im Rechner. Demzufolge gehört zu jedem Scanvorgang auch ein Bildbearbeitungsvorgang.
Bei vielen grundlegenden Bildbarbeitungsschritten wie zum Beispiel der Helligkeits-, Kontrast- und Farbeinstellung hat man die Wahl, ob man diese bereits vor dem Scannen (mit Hilfe eines Prescans) in der Scansoftware einstellt oder anschließend im Bildbearbeitungsprogramm durchführt. Wer einfache Vorher-Nachher-Versuche macht kommt schnell zu dem Ergebnis, dass sich gleiche Ergebnisse erzielen lassen, egal ob man die Bildeinstellungen vor oder nach dem Scannen macht. So mancher Scan-Operator bevorzugt es, die Einstellungen gleich im Scanprogramm zu machen, damit anschließend fertige, nicht weiter zu bearbeitende Bilddateien herauskommen. Meist macht man nach dem Scannen jedoch doch noch eine Bildbearbeitung z.B. in Photoshop® um weitere Bildkorrekturen (z.B. Retuschearbeiten) durchzuführen, so dass man die Bildeinstellungen auch gleich in diesem Prozess mitmachen kann. Dann kann man sich diesen Schritt beim Scannen ersparen. Wer einen Magazin- oder Stapelscanner hat möchte ohnehin nicht vor jedem Scan einen Prescan machen um die Bildbearbeitungsschritte durchzuführen.
Bei den meisten Filmen spielt es in der Tat keine Rolle, ob man die Bildbearbeitung besser vor oder nach dem Scannen macht. Bei Filmen, die einer starken Bearbeitung bedürfen, z.B. eine große Kontrastverstärkung, gibt es jedoch einen wesentlichen Unterschied. Erstellt man einen normalen 24 Bit Farbscan, also mit 256 Tonwerten pro Farbkanal, und macht anschließend im Bildbearbeitungsprogramm eine starke Tonwertspreizung zur Kontrastverbesserung, so kann es aufgrund zu wenig verbleibender Tonwerte zu Farbabrissen kommen. Führt man hingegen dieselbe Tonwertspreizung bereits im Scanprogramm durch, so erhält man trotz Tonwertspreizung ein volles 256 Tonwert breites Spektrum an Farben. Dies trifft jedoch nur für hochwertige Scanner zu, die ihre Rohdaten nicht in 24 Bit sondern z.B. in 48 Bit Farbtiefe an den Rechner schicken. Die Scansoftware berechnet dann nämlich aus dem 48 Bit breiten Tonwertspektrum (65536 Tonwerte pro Farbkanal) ein passendes 24 Bit Spektrum (256 Tonwerte pro Farbkanal), führt also die Tonwertspreizung im 48-Bit Bereich und nicht im 24-Bit Bereich durch.
Wer dennoch eine solche Tonwertspreizung zur Kontrasterhöhung lieber nach dem Scannen im Bildbearbeitungsprogramm durchführen möchte, dem sei als ganz einfache Lösung empfohlen, 48 Bit Scans anstatt 24 Bit Scans (bzw. bei Schwarz-Weiß Vorlagen 16 Bit Scans anstatt 8 Bit Scans) durchzuführen. Dann hat man in den resultierenden Bilddateien genügend Informationen um aufwändige Bildbearbeitungsfunktionen anwenden zu können.
Auch wenn professionelle Scan-Programme wie SilverFast Ai mächtige Bildbearbeitungsfunktionen integriert haben, die bessere und einfachere Lösung ist die Bildbearbeitung nach dem Scannen z.B. in Photoshop® durchzuführen. Um dabei keine Qualitätsbußen zu erleiden empfiehlt sich das Scannen mit 48 Bit Farbtiefe.
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