Reflecta Diascanner DigitDia 3600

Im Sommer 2003 kam endlich ein Filmscanner auf den Markt, auf den Tausende von Dia-Anhängern lange Zeit gewartet haben. Endlich ist es möglich, ganze Magazine auf einmal zu scannen. Bis dato gab es nur ein einziges Gerät, das Dias stapelweise digitalisieren konnte, nämlich der Nikon LS-4000 mit Slide Feeder SF-200. Der große Nikon-Scanner spielt jedoch in einer Preisliga jenseits der 1000 € Marke und kann keine Dia-Magazine verarbeiten sondern nur Stapel von Dias im Querformat.


Das Gerät wurde im Dezember 2004 durch den Nachfolger reflecta DigitDia 4000 abgelöst.

Wen wundert es, dass der erste Dia-Scanner, der magazinweise scannt, nicht von Nikon, Canon oder Minolta kommt, sondern von Reflecta? Schließlich ist Reflecta seit Langem im Filmscanner-Markt vertreten und kann natürlich auf eine Jahrzehnte lange Erfahrung im Umgang mit Dia-Magazinen für Projektoren aufsetzen; Wenn also gute Scan-Technik mit guter Transport-Technik zu einem Gerät zusammengefasst wird, müsste eigentlich der perfekte Diascanner herauskommen. Um dies einzuschätzen und zu beurteilen habe ich ein paar Monate lang mit dem Reflecta DigitDia 3600 gearbeitet.

Reflecta DigitDia 3600; vorne rechts der Dia-Betrachter

Eines sei vorweg gesagt: Der Reflecta DigitDia 3600 hat praktisch keine Konkurrenz auf dem Markt, mal abgesehen von ein paar baugleichen Geräten anderer Hersteller. Das einzige Gerät, das ähnliche Möglichkeiten bietet ist der bereits oben erwähnte Nikon Super Coolscan 4000 bzw. dessen Nachfolgemodell Nikon Super Coolscan 5000. Da der Nikon aber in einer mehr als doppelt so teuren Preisklasse liegt, kann er nur unter Vorbehalt als Vergleichsgerät dienen. Reflecta hat also ein Gerät auf den Markt gebracht, das erst noch Konkurrenz bekommen muss.

Wichtige Vorbemerkung zum Test: Den folgenden Bericht habe ich Ende August 2003 mit der damaligen Hardware/Software-Konfiguration geschrieben. Der Reflecta DigitDia 3600 kam zunächst als ziemlich unausgereiftes Gerät auf den Markt; seine Leistungsfähigkeit wurde mit jedem Software- und Firmware-Update erheblich gesteigert. Diese Entwicklung ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Ausstattung, Zubehör und Leistungsdaten des Diascanners

Wenn man den Reflecta DigitDia 3600 aus seiner Verpackung holt, meint man zunächst, man hätte einen ganz normalen Diaprojektor ausgepackt; aber ein solcher müsste an der Vorderseite noch ein Objektiv haben. Man erkennt jedoch schnell, dass der DigitDia 3600 im Prinzip nichts anderes ist als ein Dia-Projektor, der halt anstatt eines Objektives einen CCD-Sensor hat und das Bild nicht auf eine Wand sondern auf den Chip projiziert. Der ganze Aufbau des Gerätes und die Mechanik kennt man jedoch in der Tat von seinem Projektor her.

Während sich ein Dia-Projektor mit einem Strom-Anschluss begnügt, muss ein Dia-Scanner noch an den Computer angeschlossen werden. Dies geschieht entweder per USB- oder Firewire-Schnittstelle. Beide Anschlusskabel sind im Standard-Lieferumfang enthalten. Der Scanner hat an seiner Rückseite einen USB 2.0 Anschluss und zwei IEEE-1394 Anschlüsse. Mit einem kleinen Schalter neben den Anschlüssen muss man dem Gerät mitteilen, welche Verbindung man ausgewählt hat. Wozu eigentlich dieser Schalter? Bei anderen Film-Scannern erkennt das Gerät von selbst, welches Kabel angeschlossen ist!

Im Lieferumfang sind ferner ein CS-Magazin mit 100 CS-Diarahmen enthalten. Wer seine Dias sowieso in CS-Magazinen archiviert wird sich über diese kleine Zugabe sicher freuen, ansonsten fragt man sich, Der Reflecta DigitDia 3600 mit eingelegtem 100er CS-Magazin und ausgefahrenem Transport-Schieber weshalb einem Reflecta dieses kleine Geschenk macht. Den Grund wird man später feststellen: CS-Magazine mit CS-Rahmen kann der Film-Scanner am Besten verarbeiten. Wer also Dias in inkompatiblen Rähmchen hat, die nicht transportiert werden können, kann als kleine Notlösung 100 davon in die beigefügten CS-Rahmen umrahmen und sich von der Technik mit CS-Magazinen überzeugen.

Als Software bekommt man die Reflecta-Scan-Software Cyber-View und die Bildbearbeitungs-Software Adobe® Photoshop® Elements 2.0. Zum Archivieren und Ablegen seiner Bilder erhält man ferner das Programm Adobe® Album. In einem einzigen Paket erhält man also alles vom Diascanner mit Anschlusskabeln bis zur Scan-, Bildbearbeitungs- und Archivierungssoftware. Damit kann man loslegen und arbeiten; Auch eine Bedienungsanleitung gehört zum Lieferumfang; diese ist aber so knapp gehalten, dass man sie eigentlich eher als Einführungsblatt bezeichnen sollte.

Die meisten sich auf dem Markt befindlichen Filmscanner decken ein riesiges Portfolio an scannbarem Filmmaterial ab: Gerahmte KB-Dias und Filmstreifen gehören zum Standard-Programm; so manches Gerät digitalisiert auch ganze Filmrollen, APS-Filme, lose KB-Negative oder sogar Mittelformat-Bilder. Der Reflecta DigitDia 3600 ist ein reiner Dia-Scanner, der einzig und allein gerahmte Kleinbild-Dias digitalisieren kann. Selbstverständlich können auch gerahmte KB-Negative gescannt werden. Im Gegensatz zu den meisten Universal-Film-Scannern ist der Reflecta DigitDia also ein richtiges Spezialgerät. Und so mancher Fotograf wird noch einen zweiten Film-Scanner benötigen, um seine Negativstreifen vor der Dia-Zeit in digitale Form zu bringen.

Der DigitDia 3600 kann laut Reflecta praktisch jedes Dia-Magazin verarbeiten: Mit CS-Magazinen, LKM-Magazinen, Paximat-Magazinen und Universalmagazinen nach DIN 108 sind weit über 90% des Marktes abgedeckt. Wie es sich mit den einzelnen Magazintypen in der Praxis verhält, werden wir später sehen. Führt man in den Digit Dia 3600 ein voll besetztes langes CS-Magazin oder ein 100er Paximat-Rundmagazin ein, so scannt der Diascanner 100 Dias im Stapelbetrieb ein.

Der Diascanner bietet eine optische Auflösung von 3600 dpi (Hersteller-Angabe) mit einer Farbtiefe von 48 Bit, was 65.536 Farbtönen pro Farbkanal (rot, grün, blau) entspricht. Diese Zahl bedeutet lediglich, dass die Scan-Software in der Lage ist, 48 Bit-Dateien abzuspeichern. Wie viele Farbtöne dann tatsächlich vorhanden sind, ist eine ganz andere Geschichte. Als Dichteumfang gibt Reflecta einen Wert weit über 3,0 an.

Gescannt werden kann ein Dia mit einer maximalen Bildfläche von 37,5 x 37,5 mm. Ein Kleinbild hat bekanntlich eine Fläche von 36 x 24 mm. Beim Stapel-Scannen werden Hochformatbilder automatisch erkannt und entsprechend gedreht. Mit der maximalen Bildfläche können auch quadratische Bildformate (40x40) fast komplett eingescannt werden. An einer solchen Aufgabe scheitert fast jeder Universal-Filmscanner.

Installation

Nachdem ich in den vergangenen Jahren schon mehrere Film-Scanner installiert und bedient habe, musste ich beim Reflecta Digit Dia 3600 erstmalig wieder einmal ins Handbuch schauen, um das Gerät zum Laufen zu bringen. Schließlich handelt es sich um einen ganz neuen Diascanner-Typ, bei dem es nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, wie man loslegt.

Beim Handbuch erlebte ich gleich die erste Enttäuschung. Das beigefügte Faltblättchen enthält zwar eine Kurzanleitung, die jedoch sehr sehr dürftig ist. Auch das ausdruckbare Handbuch enthält nicht viel mehr Informationen. Speziell ein Neuling auf dem Gebiet des Dia-Scannens tut sich mit solch billigen Anleitungen nicht ganz leicht. Der Zeitdruck, dieses Gerät auf den Markt zu bringen, war wohl bei Reflecta sehr groß, denn auch zum Korrekturlesen des Handbuches blieb wohl keine Zeit mehr.

Mit dem senkrechten Einschub kann einerseits das aktuelle Bild betrachtet werden, andererseits ein Einzeldia in den Scanner eingeführt werden.

Um den Scanner zum Laufen zu bringen, muss man zuerst die Scan-Software installieren, ehe man das Gerät an den Computer anschließt. Macht man dies auf diese Weise, so wird der Scanner beim ersten Einschalten automatisch erkannt und der Treiber wird automatisch installiert. Jetzt kann man rein theoretisch loslegen; zumindest kann man jetzt die Scan-Software starten. Aber zuvor muss man noch herausfinden, wie man ein Diamagazin in den Scanner einführt.

Es ist im Prinzip ganz einfach: Der Transportschieber, der einem beim Auspacken gerne entgegen fährt, muss ganz in das Gerät eingeschoben sein. Dann führt man von links das Diamagazin bis zum Anschlag am Schieber. Das war's. Bei Rundmagazinen ist die Sache etwas komplizierter, da ist mehr Fingerspitzengefühl notwendig. Wer seine Rundmagazine jedoch schon in normale Diaprojektoren eingesetzt hat, dürfte mit dem Reflecta DigitDia 3600 auch keine Probleme haben.

Bevor man die ersten Scans macht, überzeugt man sich am Besten erst einmal von der Transporttechnik, indem man die Vor- und Zurück-Tasten an der Scanner-Vorderseite ein paar Mal bedient. Ich habe es mir sogar angewöhnt, bei jedem Magazin erst einmal ein paar Bilder vorwärts und dann wieder zurück zu fahren, um mich zu überzeugen, dass der Diascanner mit meinem Magazintyp und meinen Raehmchen zurecht kommt. Schließlich liegt das Problem weniger beim Scannen selbst als beim Transportieren der Dias.

Was beim Reflecta DigitDia 3600 schon fast zur Standard-Installation gehört ist ein Update der Firmware. Was zum Teufel passiert bei diesem Schritt? Die Firmware ist im Prinzip ein ganz normales Stück Software, die im Scanner läuft. Sie nimmt die gemessenen Sensor-Signale entgegen und verarbeitet diese. Sie sitzt also quasi an der Quelle und hat damit großen Einfluss auf die Bildqualität. Reflecta updated seine Firmware regelmäßig, um erhebliche Verbesserungen in der Qualität zu erzielen. Die jeweils aktuellste Version lädt man sich von der Reflecta-Homepage herunter und installiert sie. Das Firmware-Update geht bequemer als man zunächst vermutet: einfach im Hilfe-Menü der Scan-Software einen entsprechenden Menü-Punkt anklicken, die Firmware-Datei auswählen und los geht's. Auch wenn dieser Schritt einfach ist und schnell erledigt ist, es ist nicht jedermanns Sache, nach dem Kauf eines neuen Gerätes auf die Hersteller-Homepage zu gehen um dort nach einem Firmware-Update zu suchen. Schließlich hat man ja ein Neugerät gekauft!

Scannen mit unterschiedlichen Magazin-Typen

Wie oben schon erwähnt ist der Reflecta DigitDia 3600 ein reiner Dia-Scanner, also ein Spezialgerät, dass außer gerahmten Kleinbild-Dias keine weiteren Filmformate verarbeiten kann. Im Bereich der KB-Dias bietet der Reflecta jedoch eine breite Palette von Magazintypen und zugehörigen Diarahmen an, die in den Scanner eingeführt werden können:

  • Reflecta CS-Magazine für 40 oder 100 CS-Rahmen
  • Universalmagazine nach DIN 108 für 36 oder 50 KB-Dias
  • Paximat 36/36S, 50/50S und Rundmagazine 100/100S
  • Paximat Multimag Kompakt-Magazin 50
  • LKM-Magazine

Damit deckt der Reflecta DigitDia 3600 weit über 90% des Marktes ab und eigentlich sollte ein jeder seine Diasammlung mit diesem Gerät digitalisieren können. Der Transport bei Dia-Magazinen erfolgt genau gleich wie bei einem Dia-Projektor: Der Transport-Schieber führt ein Dia in den Scanner und das Der Reflecta DigitDia 3600 mit LKM-Magazin Gegenstück des Schiebers zieht es wieder heraus; gleichzeitig bewegt er bei jedem Vor- und Zurück das eingelegte Magazin um ein Bild weiter.

Wen wundert es, dass der Transport mit hauseigenen CS-Magazinen am Besten funktioniert? In der Tat kann der Digit Dia 3600 ein ganzes CS-Magazin mit 100 Bildern im Stapelbetrieb scannen. Allerdings habe ich es nur ein einziges Mal geschafft, dass ein ganzes Magazin ohne Probleme durch lief. Im Durchschnitt hatte ich bei einem CS-Magazin einen Aussetzer, so dass ich ein 100er Magazin immer in zwei Schüben scannen musste. Ich bin mir bewusst, dass die Anzahl der von mir gescannten CS-Magazine zu gering ist, um eine statistische Aussage mit kleiner Varianz wiederzugeben. Mit einer einzigen Unterbrechung bei 100 Bildern konnte ich jedoch leben. Ärgerlich war ein Stau eigentlich immer nur dann, wenn man den Scanner für zwei Stunden alleine ließ, um dann festzustellen, dass er bereits beim fünften Bild streikte.

Ich glaube, es verwundert auch niemanden weiter, wenn ich nun sage, dass es mit den anderen Magazintypen mehr Transportprobleme gab. Während ich mit LKM-Magazinen noch ganz gut zurecht kam, scheiterte ich an Universalmagazinen kläglich. Zu oft verklemmte der Transportschieber ein Dia; der beharrende Ton des Transportmotors war dann immer furchteinflößend. Nach mehreren Fehlversuchen habe ich Universalmagazine nur noch gescannt, wenn ich direkt neben dem Scanner saß. Mit dem automatischen Stapelscan, während man selbst im Garten saß, war also bei Universalmagazinen nichts. Dieses Problem wurde inzwischen Gott sei Dank von Reflecta behoben, so dass die neueren Geräte (ab September 2003) auch mit Universalmagazinen gut zurecht kommen.

Auch bei LKM-Magazinen ließ ich den Reflecta DigitDia ungerne für längere Zeit alleine. Hier war so alle Viertelstunde ein Nachschauen angesagt. Erstaunlich gut liefen meine Tests mit Paximat Rundmagazinen. Ich hätte eigentlich eher bei solchen Apparaten Störungen und Probleme erwartet, aber der Transportschieber kam mit meinen Rundmagazinen besser zurecht als mit Universalmagazinen und LKM-Magazinen. Vielleicht liegt es daran, dass in Paximat-Rundmagazinen die Dias sicher zwischen breiten Plastikwänden aufbewahrt sind. Die Ausfallsquote bei Rundmagazinen lag bei mir in der Größenordnung von CS-Magazinen.

Der Reflecta DigitDia 3600 mit eingelegtem Paximat Rundmagazin

Ein tolles Features vom Reflecta DigitDia 3600 ist übrigens der Dia-Lift: Über eine Auswurftaste wird das aktuell eingelegte Dia nach oben geschoben, so dass man sich überzeugen kann, dass gerade das richtige Dia gescannt wird. Der Dia-Lift dient jedoch in erster Linie dazu, einzelne Dias in den Scanner einzuführen, denn das heraufgehobene Dia lässt sich bequem entnehmen und durch ein anderes ersetzen. Selbstverständlich kann man auch den leeren Diahalter ausfahren, um ein Einzel-Dia einzulegen. Auch speziell gerahmte Dias, z.B. pappgerahmte Dias, lassen sich mit dem Dia-Lift in den Scanner einführen.

Das Digitalisieren von CS-Dias funktioniert also sehr gut, genauso wie das Verarbeiten von Paximat Rundmagazinen. Wo liegen nun die Grenzen eines Reflecta DigitDia 3600, mal abgesehen von LKM- und Universal-Magazinen? Natürlich gibt es Diarahmen und Diasammlungen, die keinem System und keiner Norm entsprechen. An die Grenzen des Gerätes stößt derjenige, der pappgerahmte Dias hat. Wer viel mit Kodachrome fotografiert hat, sollte an den DigitDia 3600 gar nicht erst denken.

Auch wer glasgerahmte Dias hat, sollte sein Glück mit dem Reflecta DigitDia 3600 gar nicht erst probieren, vor allem wenn der gesamte Diarahmen aus Glas besteht, das Dia also eine Dicke von ca. 3 mm hat; Generell lässt sich sagen, dass der Reflecta Probleme bekommt, wenn die Dias sehr dick oder sehr dünn werden. Am Besten kommt das Gerät mit einer Rahmenstärke zwischen 1 und 2 mm zurecht.

Abschließend sei noch ein nettes kleines Feature des Reflecta DigitDia 3600 erwähnt: An der Gehäuse-Vorderseite befindet sich ein Diabetrachter, in den sich ein einzelnes Dia einführen und durchleuchten lässt. Keine wesentliche Funktion, kann man aber immer wieder brauchen, zumal das Gerät ja ohnehin schon auf dem Schreibtisch steht.

Ich habe in diesem Kapitel bewusst Punkte wie Bildqualität und Scangeschwindigkeit außer Acht gelassen, denn der wesentliche Clou beim DigitDia 3600 ist das Verarbeiten kompletter Bild-Magazine. Da also der Diatransport und der Umgang mit Diamagazinen ein wesentliches Feature des Reflecta DigitDia ist, war mir dies ein Extra-Kapitel wert.

Bildqualität

Kommen wir zum alles entscheidenden Punkt, der Bildqualität. Ich habe den DigitDia sowohl mit Farb-Dias als auch mit Schwarz-Weiß-Dias getestet; die Qualitätsunterschiede zwischen den Filmsorten waren so gravierend, dass ich im Folgenden getrennt auf die beiden Scan-Ergebnisse eingehe.

Scannen von SW-Bildern

Mein erster Versuch, mit dem DigitDia 3600 schwarz-weiß Bilder zu scannen scheiterte kläglich, da ich SW-Positive hatte. Für derartiges exotisches(?) Filmmaterial bietet die Scan-Software gar keine Voreinstellungen. Man muss das Bild also als Negativ scannen und es hinterher im Bildbearbeitungsprogramm invertieren. Ich gehe mal davon aus, dass dieses Manko in einer zukünftigen Version der Scan-Software ausgebessert wird.

Bei normalen Schwarz-Weiß-Negativen zeigt sich das typische Verhalten des Reflecta DigitDia 3600: Bei Aufnahmen, die unter extremen Licht-Verhältnissen gemacht wurden, scheitert der Scan. Beispiel: Ein Bild mit einem Baum mit sehr dichtem, feinen Geäst, von hinten scheint die Sonne ganz schwach durch das Dickicht hindurch. Beim Scan dieses Bildes erscheint die Sonne so hell, als würde sie vor dem Baum stehen; eine Menge an Details gehen dabei verloren, d.h. man sieht die winzigen Äste und Zweige nicht mehr. Hier geht also leider Bildinformation verloren und der Scan wirkt verfälscht.

Auch das Rauschen ist bei SW-Bildern sehr groß, d.h. die Scans wirken sehr grobkörnig, auch wenn das Filmmaterial eine geringere Korngröße hat. Hier wünsche ich mir ein Glättungsverfahren oder die Möglichkeit, mit Mehrfachscans das Bildrauschen zu minimieren.

Aus mir völlig unerklärlichem Grunde hat bei sw-Bildern die automatische Formaterkennung kläglich versagt. Von 50 Querformatbildern, die alle gleich im Magazin eingelegt waren, wurden 10 völlig falsch beschnitten und gedreht. Manche Bilder standen auf dem Kopf, bei manchen wurde nur ein quadratischer Mittelausschnitt gescannt und bei einigen wenigen wurde sogar das ganze Bild mit Rahmen gescannt, d.h. der Scanner lieferte 25 Megapixel-Bilder, von denen im Nachhinein noch das eigentliche Bild freigeschnitten werden musste.

Bei SW-Scans hat der Reflecta DigitDia 3600 kläglich versagt; das Gerät scheint für diesen Betrieb nicht gebaut worden zu sein. Es kommt übrigens bei vielen Film-Scannern vor, dass sie bei Farbbildern gute Ergebnisse liefern, bei schwarz-weißen Aufnahmen jedoch versagen. Das ist zum Teil hardwarebedingt (Lampe), teilweise liegt es auch an der Software.

Scannen von Farb-Bildern

Reflecta gibt für den DigitDia 3600 eine Scan-Auflösung von 3600 dpi bei einer maximalen Dichte von 3,8 an. Diese Daten hören sich vielversprechend an. Dass zwischen Herstellerangaben und den tatsächlichen Werten in der Praxis Unterschiede bestehen ist bei fast allen Scannern der Fall. Beim DigitDia betrifft dies hauptsächlich den Dichteumfang.

Kurz zur Auffrischung, wie wirkt sich der tatsächliche Dichteumfang auf die Bildqualität aus? Je höher der Dichteumfang eines Scanners desto mehr Farbnuancierungen kann er auf einer Vorlage erkennen. Besonders wichtig wird dies bei Aufnahmen, die bei Dunkelheit gemacht wurden. Ein Filmscanner mit einem geringen Dichteumfang macht aus einem Sonnenuntergang alles Dunkle einfach zu schwarz; ein Gerät mit einem Dichteumfang über 3,5 kann auch zwischen dunklem schwarz und hellem schwarz noch zahlreiche Farbdifferenzen erkennen und abspeichern.

Die ersten Geräte des DigitDia 3600 kamen mit einem Dichteumfang von ca. 2,5 auf den Markt; damit waren sehr schlechte Scans vorprogrammiert. Durch mehrere Anpassungen der Firmware konnte der erzielbare Dichteumfang inzwischen auf knapp 3,0 gesteigert werden. Dieser Prozess ist noch im Gange; Reflecta strebt einen Dichteumfang von deutlich über 3,0 an. Wer sich das Gerät bereits gekauft hat, kann sich von der Reflecta-Support-Seite ein Firmware-Update herunterladen, um in den Genuss besserer Bildqualität zu kommen.

Also, zur tatsächlichen Bildqualität bei Farbbildern. Beginnen wir mit perfekten Aufnahmen, die ein Fotograf unter perfekten Lichtverhältnissen im Studio gemacht hat. Hier geben die Scans die Farben gut wieder, die Auflösung liegt in der Größenordnung der Herstellerangabe, bei solchen perfekten Dias erhält man also Scans, wie man sie erwartet. Auch bei Aufnahmen im Freien bei Tageslicht, die richtig belichtet wurden, erhält man schöne Bilder auf seinem Bildschirm, mit denen man wirklich zufrieden ist. Bei Portrait-Aufnahmen von Personen haben die Gesichter einen Rotstich; das ist natürlich störend, kann jedoch hinterher einigermaßen korrigiert werden.

Wie erwartet sinkt die Bildqualität stark ab bei kritischen Aufnahmen. New York City am Abend bei Dämmerung: was hier in der Bilddatei landet hat mit Realität nichts mehr zu tun; nur anhand der Lichter in den Wolkenkratzern kann man überhaupt erkennen, dass es sich um eine Abendaufnahme und nicht um ein stark unterbelichtetes Foto handelt. Auch mit individuellen Einstellungen in der Scan-Software habe ich von diesem Bild kein vernünftiges Ergebnis erhalten. Hier macht sich also ganz deutlich der nach oben hin zu geringe Dichteumfang des Dia-Scanners bemerkbar.

Ein gegenteiliges Phänomen stellte ich fest, wenn ich sehr helle Bilder scannte. Ein Gesicht, das mit Blitz fotografiert wurde, erscheint nach dem Scannen wie mit 500 Scheinwerfern bestrahlt. Auch mit Manhattan von New Jersey aus fotografiert hatte der Scanner Probleme: Die Skyline von Manhatten ist bei dieser Aufnahme sehr hell; im Vordergrund das hellblaue Meer und im Hintergrund ein sehr heller Himmel. Heraus kam ein völlig überbelichtetes Bild, das jedoch mit einigen Einstellungen noch korrigiert werden konnte. Ähnlicher, lokaler Effekt auch auf einer mittelalterlichen Kanone aus Bronze: An der Stelle, wo der Blitz direkt auftraf, ist alles weiß, während nach außen hin die eigentliche Bronze-Farbe wieder herauskommt.

Noch eine Bemerkung zur Filmsorte: Grundsätzlich konnte ich feststellen, dass Positive deutlich besser gescannt wurden als Negative. Dieses Gerät kauft man zwar, um seine Dias zu scannen, jedoch ist es ja möglich, dass man seine Negativstreifen zerschneidet, rahmt und als Negative scannt. Aber auch hier merkt man, dass der Reflecta DigitDia 3600 eben für das Digitalisieren von gerahmten KB-Positiven konzipiert wurde und da auch seine Stärken hat.

Allgemeines

Ich habe schnell festgestellt, dass der Digit Dia ein Positiv-Dia-Scanner ist, der zwar andere Filmsorten unterstützt, jedoch nicht gleichwertig behandelt. Mit normalen Dias, die unter ausgewogenen Lichtverhältnissen aufgenommen wurden, erhält man ganz ordentliche Ergebnisse. Sobald die Lichtumgebung kritisch wird (Aufnahmen am Abend, Blitzaufnahmen, sehr helle Aufnahmen), erhält man Scans, die entweder völlig unzufriedenstellend sind oder noch stark nachbearbeitet werden müssen.

Ein großes Manko ist natürlich, dass der Scanner kein automatisches Staub- und Kratzerkorrekturverfahren wie ICE besitzt. Wer einen DigitDia besitzt und noch nie mit ICE gearbeitet hat, sollte gar nicht weiterlesen, denn wer von der Leinwand her gewohnt ist, dass man den einen oder anderen Kratzer und natürlich auch Staubkörnchen und Fussel sieht, den wird dies auch auf dem Bildschirm nicht weiter stören. Wer jedoch einmal ein mit ICE korrigiertes Bild am Bildschirm gesehen hat, wird dies als Grundfunktionalität eines jeden Film-Scanners betrachten, vergleichbar wie heutzutage ein Auto eine Klimaanlage haben sollte, aber eben nicht haben muss.

Schade, dass Reflecta seinem DigitDia kein ICE verpasst hat; Natürlich hätte dieses Feature den Scanner um 100-200 € teurer gemacht, aber das würde das Gerät gewaltig aufwerten. ICE oder ähnliche Staubkorrekturverfahren ist Quasi-Standard bei Filmscannern ab 500 €. Durch dieses fehlende Feature platziert Reflecta seinen DigitDia automatisch in der zweiten oder gar dritten Klasse der Dia-Scanner. Ich bin mir sicher, dass es eines Tages ein baugleiches Gerät mit ICE geben wird. Die Integration von ICE ist jedoch nicht durch ein einfaches Software-Update zu bewerkstelligen sondern erordert Eingriffe in die Scanner-Hardware.

Während sich der DigitDia durch ein fehlendes Korrekturverfahren für Staub, Kratzer und Fingerabdrücke gegenüber anderen Filmscannern selbst deklassiert, übertrumpft er die gesamte Scanner-Palette durch ein neues Feature: Die automatische Erkennung von Hoch- und Querformat funktioniert recht gut; das aufwändige Drehen der Hochformatbilder nach dem Scannen entfällt also komplett. Natürlich gibt es auch manchmal Probleme bei dieser Funktion, jedoch ist die Fehlerrate bei Farb-Dias akzeptabel gering.

Noch ein Tipp für den Umgang mit dem DigitDia 3600: Gerade bei einem Gerät, wo der Dichteumfang noch zu gering ist, sollte man das Maximum herausholen, indem man Dateien mit 3 x 16 Bit Farbtiefe erzeugt. Allerdings benötigt man dann auch ein Bildbearbeitungsprogramm, das mit solchen Formaten umgehen kann; Photoshop® Elements konvertiert die Dateien bereits beim Laden in 24 Bit Dateien. Normalerweise scannt ein Filmscanner mit 48 Bit interner Farbtiefe und gibt 24 Bit aus; beim DigitDia 3600 befürchte ich, dass er auch intern nur mit 24 Bit scannt, wenn man nicht ausdrücklich 48 Bit Scans wünscht.

Bildqualität bei Verwendung der SilverFast-Software

Zur Markteinführung des DigitDia3600 gab es für dieses Gerät nur die hauseigene Cyberview-Software; Einige Monate später brachte die Firma LaserSoft die SilverFast-Version für den Reflecta DigitDia auf den Markt.

Bei Verwendung der SilverFast Scan-Software steigert sich die Bildqualität gegenüber der Standard-Software erheblich. Grund ist zum einen die IT-8 Kalibrierung, bei der man mit Hilfe eines speziellen Test-Dias die darauf enthaltenen Farben mit einer Farbtabelle vergleicht und daraus ein individuelles Farbprofil für seinen Scanner erstellt. Individuell heißt dabei nicht allgemein für den Reflecta DigitDia 3600 sondern ganz speziell für seinen eigenen Scanner. Diese Farbkalibrierung muss man nur ein einziges Mal durchführen und man erhält bei jedem zukünftigen Scan deutlich bessere Farben.

Zum anderen steigert man die Bildqualität dadurch, dass die SilverFast eine bessere Verarbeitung der Roh-Scandaten durchführt. Auf diese Weise steigert sich der Dichteumfang um einige Zehntel und man erhält bessere Kontraste und mehr Zeichnung in dunklen Bildpartien.

Die SilverFast Software hat aber auch einen Nachteil: So funktioniert die automatische Formaterkennung (Querformat und Hochformat) nicht immer. Falsch formatierte Bilder muss man unter Umständen ein zweites Mal scannen. Aber damit kann man leben angesichts der deutlich gesteigerten Bildqualität.

Scangeschwindigkeit

Bei meinen Filmscanner-Tests lege ich immer großen Wert auf die Scan-Geschwindigkeit, denn viele Leute wollen große Mengen von Dias oder Negativen scannen, und dann spielt die Geschwindigkeit eine große Rolle. Natürlich spielt auch die Möglichkeit, Stapel-Scans zu erzeugen, eine wichtige Rolle.

Da der Reflecta DigitDia 3600 von Natur aus ein Stapelbetrieb-Scanner ist, spielt die Scan-Geschwindigkeit in meinen Augen keine Rolle mehr. Wie oben schon beschrieben lassen sich bis zu 100 Bilder am Stück einscannen. Auch wenn es die eine oder andere Unterbrechung gibt, ist der DigitDia ein Gerät, das am Liebsten alleine vor sich hin arbeitet.

Für ein Bild benötigt der Diascanner zwischen eineinhalb und zwei Minuten. Die Zeit spielt aber in der Tat keine Rolle, denn in der Praxis startet man das Gerät mit einem eingelegten Magazin, beobachtet den Vorgang vielleicht noch für ein paar Minuten, geht dann spazieren oder Abend essen und kehrt dann nach ein bis zwei Stunden wieder zurück, um nach dem Rechten zu schauen. So macht Scannen Spaß!

Die mitgelieferte Software

Reflecta stattet den DigitDia 3600 mit einem sensationellen Software-Paket aus, das sowohl auf einem PC als auch auf einem Mac installierbar ist:

  • Cyber View X Scan-Software und Scanner-Treiber
  • Adobe® Photoshop® Elements
  • Adobe® Photoshop® Album

Es gibt heute praktisch keinen Filmscanner mehr, der nicht mit Adobe® Photoshop® Elements ausgeliefert wird. In der Tat sind es eher die extrem teuren Geräte, bei denen diese Software fehlt (wer solche Geräte kauft, besitzt ohnehin schon seine Bildbearbeitungssoftware). Für einen Neueinsteiger in die Materie des Dia-Scannens und der Bildbearbeitung ist Adobe® Photoshop® Elements das perfekte Programm. Das Programm ist bereits so umfangreich, dass man kaum glauben kann, dass es auch noch eine 10 mal teurere Vollversion von Photoshop® gibt.

Mit Photoshop® Elements führt man Bildanpassungen nach dem Scannen durch. Dies können einfache Drehungen oder Spiegelungen, farbliche Veränderungen von Helligkeitskorrekturen bis zu detaillierten Tonwertkorrekturen oder auch aufwändige Filterungen mit Effekten, die das Bild fast bis zur Unkenntlichkeit manipulieren, sein.

Sensationell finde ich, dass außer der Elements-Version von Photoshop® auch noch das Photoshop® Album mitgeliefert wird. Mit Photoshop® Album kann man bequem seine Bilder archivieren, beschriften, sortieren, zu Dia-Shows zusammenstellen und vieles mehr. Adobe® Photoshop® Album ist zwar nicht das beste Programm in seiner Kategorie, jedoch kommt es von einem namhaften Hersteller und eine Weiterentwicklung der Software ist gewährleistet.

Die Scan-Software Cyber View ist in der Version, die ich mit ausgeliefert bekam, noch sehr primitiv und hat zahlreiche Mängel. An der Software wird jedoch permanent gearbeitet, eine aktuelle Version kann man sich kostenlos von der Reflecta Support-Seite herunterladen. Auch andere Diascanner wurden bei der Markteinführung mit rudimentärer Scan-Software ausgeliefert; nach ein paar Jahren entwickelte sich daraus eine umfangreiche, perfekte Scanner-Software.

Am Meisten vermisst habe ich umfangreiche Einstellmöglichkeiten zur Bildbearbeitung; die enthaltetenen Korrekturmechanismen sind eher Werkzeuge für Anfänger als für Fortgeschrittene. Auch der Dialog zur Erzeugung von Stapelscans und die Benennung der Dateien sind noch stark verbesserungswürdig. Für einige Filmsorten sind genaue Profile abgespeichert; Scans lassen sich jedoch auch mit einem allgemeinen Format durchführen.

Die Einfachkeit der Software hat natürlich auch einen Vorteil: Auch ein Anfänger kommt sehr schnell damit zurecht, die Einarbeitungszeit ist sehr kurz. Es gibt Scan-Programme, die so umfangreich und komplex sind, dass man Monate braucht, bis man einigermaßen damit umgehen kann; das ist dann die Kehrseite der Medaille.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Software auf der einen Seite zwar noch stark verbessert werden muss, auf der anderen Seite jedoch für den Anfänger gut einsetzbar und brauchbar ist. Über ein kostenloses Update freut man sich ohnehin immer gerne!

Zusammenfassung, Fazit

Mit dem DigitDia 3600 ist Reflecta als erster Hersteller endlich(!!!) in eine Marktlücke vorgestoßen, deren Füllung höchste Zeit war. Endlich ist es möglich, mit einem Gerät ein ganzes Magazin von Dias auf einmal zu scannen. Der Stapelbetrieb funktioniert in der Tat bei allen angegebenen Magazinarten gut. Ein Wunschtraum vieler Dia-Besitzer geht also tatsächlich in Erfüllung, man kann seine komplette Diasammlung in akzeptabler Zeit für einen akzeptablen Preis in digitale Form bringen.

Leider produziert der DigitDia 3600 nur Scans zweiter Klasse. Dies liegt zum einen an einem fehlenden Staub- und Kratzerkorrekturverfahren, das bei Filmscannern in dieser Preisklasse eigentlich Standard ist, zum anderen an dem zu geringen Dichteumfang des Gerätes. Daher empfehle ich unbedingt die Verwendung der SilverFast-Software, da sich dadurch die Bildqualität gegenüber der Standardsoftware erheblich steigert.

So komme ich zu dem Schluss, dass der Reflecta DigitDia 3600 ein schönes Gerät ist, um endlich einmal seine umfangreiche Diasammlung in den Rechner zu bringen. Während ein professioneller Film-Scanner wie der Nikon LS-4000/5000 (um auf den eingangs erwähnten unfairen Vergleich nochmals einzugehen) Dias ein für alle Mal in höchster Qualität stapelweise digitalisiert, liefert der Reflecta DigitDia 3600 nur vorläufige Scans, die man mit Sicherheit eines Tages ein zweites Mal machen möchte.

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