Nikon Filmscanner Super CoolScan LS-4000 ED Testbericht

Stellt man einen Nikon Super Coolscan 4000 ED (LS-4000 ED) neben einen Coolscan IV ED (LS-40 ED), so erkennt man auf den ersten Blick nur einen kleinen Unterschied zwischen den beiden Geräten: Es ist der Schriftzug mit dem Namen des Gerätes. Ansonsten sind beide Geräte baugleich und identisch. Wer auf die Rückseite der beiden Geräte schaut, erkennt jedoch einen kleinen, fast unscheinbaren Unterschied: Am LS-40 ED befindet sich ein USB-Port, während sich am größeren Bruder ein Firewire-Port befindet.

Aber wo liegen die essentiellen Unterschiede? Die Zahl 4000 in der Bezeichnung LS-4000 ED deutet schon auf einen wesentlichen Unterschied hin: Der Nikon Super Coolscan 4000 ED scannt mit einer Auflösung von bis zu 4000 dpi, während der kleinere Bruder "nur" 2900 Pixel pro Inch findet.


Das Gerät wurde im Oktober 2003 durch den Nikon Super Coolscan 5000 ED abgelöst.

Die Zahl 4000 könnte jedoch auch für ein anderes wesentliches Merkmal des LS-4000 ED stehen: Als man in Deutschland noch mit der DM bezahlte, war das ungefähr der Preis für das Gerät. Heute gehört der Super Coolscan 4000 ED in die 2000 € Preisklasse. Dieses Gerät ist also nicht der Filmscanner für Privatleute, die hin und wieder ein paar Urlaubsfotos scannen wollen, sondern hier wird der professionelle Bereich angesprochen. Für Leute, die viele Vorlagen in hoher Qualität einscannen wollen, kommt der Super Coolscan 4000 ED von Nikon in Frage.

Noch ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Nikon Super Coolscan 4000 ED und dem Coolscan IV ED sei erwähnt: Der größere Bruder kann mehrere Module aufnehmen; das Wesentlichste ist das Diamagazin SF-200(S), mit dem man bis zu 50 Dias im Stapelbetrieb einscannen kann. Mit diesem Extra kommt man dann auf einen Anschaffungspreis, der in der Nähe von 2500 € liegt. Das übersteigt so manches Monatsgehalt.

Ausstattung und Zubehör

Mit den Abmessungen 93 x 169 x 315 mm (Breite x Höhe x Tiefe) und einem Gewicht von ca. 3 kg ist der LS-4000 ED eigentlich ein Winzling im Vergleich zu dem, was er alles bietet; Während der LS-40 ED mit einer USB-Schnittstelle ausgestattet ist, kommt der LS-4000 ED mit einer Firewire-Schnittstelle daher. Diese sorgt für einen höheren Datendurchsatz, so dass die Scangeschwindigkeit selbst bei 4000 dpi Scans im Rahmen bleibt.

Der Nikon Super Coolscan 4000 ED (LS-4000 ED) in vertikaler Position; der Scanner kann auch in horizontaler Position betrieben werden.

Heute haben fast alle neuen Rechner serienmäßig eine oder mehrere IEEE-1394 Firewire Schnittstellen. Damit der Filmscanner auch an älteren Rechnern betrieben werden kann, liefert Nikon serienmäßig eine IEEE-1394 Steckkarte mit, die in jeden Rechner mit PCI-Bus eingebaut werden kann. Notebook-Besitzer müssen sich jedoch selbst um eine entsprechende Erweiterungskarte umschauen, falls ihr Gerät keine Firewire-Schnittstelle besitzt.

Im Auslieferungszustand kann zunächst weder ein Negativ noch ein Dia gescannt werden, da die anthrazitfarbene Plexiglasklappe das Innere des Scanners verschließt. Schiebt man diese Klappe nach unten, lassen sich verschiedene Einsätze in den Scanner schieben, je nachdem was man scannen will. Serienmäßig bekommt man den Diarahmenadapter MA-20(S) mitgeliefert, mit dem einzelne Dias scannen kann. Im Serienumfang ist ferner der Filmstreifenhalter FH-3 enthalten, in den sich bis zu 6 einzelne Negative oder Positive einlegen lassen. Für Filmstreifen bis zu 6 Bildern Länge ist ferner der automatische Filmstreifeneinzug SA-21 mitgeliefert. Weitere Adapter gibt es als Sonderzubehör, dazu jedoch später.

Betrieben wird der Diascanner mit der Nikon-eigenen Software Nikon Scan. Diese wird in der aktuellsten Version auf CD-Rom mitgeliefert. Updates gibt es jederzeit kostenlos auf der Webseite von Nikon. Der LS-4000 ED enthält ferner die aktuellste Version der vielfach ausgezeichneten Scanner-Software SilverFast von LaserSoft Imaging. Während man beim Nikon Coolscan IV ED noch die Light-Version von Adobe® Photoshop® mitgeliefert bekommt, fehlt diese Software beim größeren Bruder. Nikon geht wohl davon aus, dass Käufer eines solchen Gerätes ohnehin schon ihre Bildbearbeitungssoftware auf dem Rechner laufen haben.

Damit die Installation und die Bedienung des Scanners ohne Probleme erfolgt, liefert Nikon ein 100-seitiges ausführliches und leicht verständliches Handbuch in deutscher Sprache mit aus.

Leistungsdaten des Filmscanners

Die Leistungsdaten des Nikon Super Coolscan 4000 ED lesen sich wie die Speisekarte eines Gourment-Restaurants. Der Filmscanner scannt Kleinbildnegative oder -positive mit einer Auflösung von bis zu 4000 dpi ein; Auch APS-Filme kann der Filmscanner mit dem optionalen APS-Filmadapter IA-20(S) mit 4000 dpi Auflösung einscannen. Natürlich dürfen die Filme sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß sein.

Werden Kleinbildfilme in der höchsten Auflösung eingescannt, so erhält man ein Bild mit knapp 6000 x 4000 Pixeln, also knapp 24 Megapixeln. Speichert man ein solches Bild im unkomprimierten TIF-Format auf der Festplatte ab, so erhält man eine Bilddatei mit ca. 60 Megabyte Größe. Scannt man einen APS-Film in höchster Auflösung, so erhält man ein Bild mit ca. 4400 x 2900 Pixeln, also knapp 13 Megapixel.

Der Nikon LS-4000 ED scannt mit einer internen Farbtiefe von 14 Bit pro Farbkanal, also insgesamt 42 Bit Farbtiefe; Pro Farbkanal (rot, grün, blau) unterscheidet der Filmscanner also 16.384 verschiedene Farbtöne. In der Regel sendet der Scanner jedoch nur 8 Bit pro Farbkanal an den angeschlossenen Rechner. Der Scanner bietet jedoch auch die Option, die vollen 14 Bit Farbtiefe pro Kanal zu übertragen. Ein in höchster Auflösung gescanntes Kleinbildnegativ liefert dann eine Datenmenge von 120 Megabyte. Mit einem Dichteumfang von 4,2 unterscheidet der Scanner praktisch jeden nur erdentlichen Farbton, selbst wenn sich z.B. 100 verschiedene Schwarz-Töne direkt nebeneinander befinden. In dieser Hinsicht hebt sich der LS-4000 deutlich von Konkurrenzmodellen ab.

Wenn man solche Datenmengen betrachtet, wird einem klar, weshalb Nikon den Super Coolscan 4000 ED nicht mit einer langsamen USB 1.1 Schnittstelle sondern mit einer schnelleren Firewire-Schnittstelle ausgestattet hat. Der LS-4000 ED schickt seine Scandaten jedoch nicht einfach unbearbeitet an den Rechner weiter, sondern bietet verschiedene Möglichkeiten der Bildkorrektur an. Unter dem Sammelbegriff Digital ICE3 verstecken sich gleich drei Bildkorrekturverfahren, darunter auch das altbewährte Digital ICE, welches Kratzer und Staubpartikel entfernt. Hinzu gekommen sind die Funktionen Digital ROC und Digital GEM. Diese beiden optional einschaltbaren Funktionen korrigieren zum einen Fehler, die im Filmkorn selbst liegen, und restaurieren zum anderen verblasste Farben von älterem Filmmaterial. Beide Funktionen verlangen eine Menge Rechenpower, so dass sie die Scanzeiten erheblich in die Höhe treiben.

Ein wesentliches Merkmal des LS-4000 ED ist seine Erweiterbarkeit um verschiedene Adapter. Mit dem mitgelieferten Diarahmenadapter MA-20(S), dem Filmstreifenhalter FH-3 und dem automatischen Filmstreifeneinzug SA-21 lassen sich einzelne gerahmte Dias zwischen 1,0 und 3,2 mm Dicke, einzelne, lose Dias oder Negative oder Filmstreifen bis zu 6 Bildern einscannen. Die optional erhältlichen Adapter erfüllen einem fast jeden Sonderwunsch: Mit dem APS-Filmadapter IA-20(S) lassen sich APS-Filme mit bis zu 40 Bildern im Stapelbetrieb automatisch einscannen. Mit dem Kleinbild-Filmrollenadapter SA-30 lassen sich entwickelte Filmrollen mit bis zu 40 Bildern Länge im Stapelbetrieb einscannen. Das Diamagazin SF-200(S) erlaubt das automatische Einscannen von bis zu 50 gerahmten Dias zwischen 1,0 und 3,2 mm Dicke im Stapelbetrieb. Diese Erweiterungsmodule kosten jedoch jeweils ungefähr so viel wie ein preisgünstiger Filmscanner der Einsteiger-Klasse.

Installation

Der Installations-Vorgang ist im Handbuch des Scanners ausführlich und leicht verständlich beschrieben. Aber natürlich habe ich auf eine 5 Minuten Plug&Play-Installation ohne Handbuch gehofft. Da mein Rechner keine IEEE-1394-Firewire Schnittstelle hat, musste ich die im Lieferumfang enthaltene Firewire-Steckkarte in den Rechner einbauen. Dazu muss man den Rechner öffnen, die Steckkarte in einen freien Slot stecken und den Rechner wieder schließen. Fertig. Der notwendige Treiber für die Firewire-Steckkarte wird ab Windows Millenium beim Start des Rechners automatisch installiert. Diese Installation hat 5 Minuten gedauert.

Schaltet man bei laufendem Rechner den Scanner ein, so erkennt Windows das neue Gerät und verlangt nach der Treiber-CD. Der Treiber wird automatisch installiert; hinterher wird gleich noch die Scansoftware Nikon Scan auf dem Rechner installiert. Wir sind bei 10 Minuten Installationszeit angelangt und der erste Scan läuft bereits.

Wer noch nie ein Gerät und eine Software über USB oder Firewire installiert hat, braucht vielleicht ein paar Minuten länger, aber die Installation ist wirklich vorbildlich einfach und unproblematisch. Die Scanner-Software hat sich sowohl als Stand-alone Tool als auch als TWAIN-Plugin installiert, so dass man das Nikon-eigene Scan-Programm sowohl als eigene Applikation als auch aus einem Bildbearbeitungsprogramm heraus starten kann.

Scannen einzelner gerahmter Dias

Mit dem im Serienumfang enthaltenen Diarahmenadapter MA-20(S) kann man einzelne gerahmte Dias mit einer Rahmendicke zwischen 1,0 und 3,2 mm einscannen. Öffnet man die Plexiglasklappe des Filmscanners, so kann man den Diarahmenadapter in die Öffnung hineinstecken. Das eigentliche Scannen erklärt sich von selbst: Man schiebt ein gerahmtes Dia in den Schlitz des Diarahmenadapters ein und führt eine Vorschau oder gleich den Scan aus. Durch Drücken des Knopfes unten rechts schiebt man das eingelegte Dia mechanisch wieder heraus.

Einlegen eines Dias in den Diarahmenadapter

Einfacher und sicherer kann man ein einzelnes Dia kaum scannen. Der wesentliche Vorteil des Diarahmenadapters ist, dass man blitzschnell ein Dia einlegen und einen Scan durchführen kann. Andere Filmscanner-Hersteller liefern auch für Dias Rahmenhalter, in die man bis zu 4 einzelne gerahmte Dias einlegen kann. Dies hat zwar den Vorteil, dass man mehrere Dias auf einmal scannen kann, jedoch muss immer zuerst das Dia in den Rahmen eingelegt werden und dieser in den Scannern eingeschoben werden.

Der Nikon Super Coolscan 4000 ED kann sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Position betrieben werden. Scannt man einzelne gerahmte Dias in vertikaler Position (siehe Bild), so kann man sicher gehen, dass das Dia in dem Rahmen nicht verschoben wird. Vor allem in älteren Papprahmen kann es vorkommen, dass das eingelegte Positiv verrutscht, wenn man den Rahmen in vertikale Position bringt.

Der Scanner kennt übrigens (wie alle Filmscanner) nur ein Format, d.h. das Dia muss immer gleich eingeschoben werden, egal ob es eine Querformat- oder Hochformat-Aufnahme ist; Gedreht werden kann das Bild mit der Scansoftware oder mit der Bildbearbeitungssoftware.

Scannen einzelner Negative oder Positive

Mit dem im Serienumfang enthaltenen Filmstreifenhalter FH-3 kann man einzelne Negative oder Positive einscannen. In den aufklappbaren Filmstreifenhalter kann man bis zu 6 einzelne Eingeschobener Filmstreifenhalter in den Diarahmenadapter Kleinbild-Negative nebeneinander einlegen; Natürlich spricht nichts dagegen, einen Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern einzulegen. Der Filmstreifenhalter wird nach dem Einlegen des Filmmaterials fest verschlossen, so dass die eingelegten Bilder nicht mehr verrutschen können.

Dieser Filmstreifenhalter wird in den Diarahmenadapter MA-20(S) eingeschoben. Natürlich kann immer nur ein einziges Bild auf einmal gescannt werden. Dazu hat der Filmstreifenhalter eine Schiene mit einem Fenster, das über das zu scannende Bild geschoben werden muss. Natürlich ist deshalb das Scannen mit dem Filmstreifenhalter extrem zeitaufwendig, da alleine schon das Einlegen und genaue Positionieren des Filmmaterials in dem Rahmen enorm viel Zeit verschluckt.

Ein wesentlicher Vorteil des Filmstreifenhalters FH-3 ist, dass man beliebiges Filmmaterial in der Breite eines Kleinbildfilmes einlegen kann. Es ist auch kein Problem, zerschnittene Filmstücke oder beschädigte Vorlagen einzulegen, um noch das Bestmögliche aus dem Negativ oder Positiv herauszuholen. Mit etwas Geschick kann man auch andersformatige Filmstreifen einlegen, z.B. uralte schmale Filme von Kompaktbildkameras. Dass man bei solchen Spezialanwendungen den Diascanner in vertikaler Position aufstellt ist selbstverständlich.

Scannen von Filmstreifen

Mit dem im Serienumfang enthaltenen Filmstreifeneinzug SA-21 lassen sich Kleinbild-Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern Länge automatisch einscannen. Der Filmstreifeneinzug ist ein separater Adapter, der an Stelle des Diarahmenadapters in den Filmscanner eingeschoben wird. Dazu muss weder der Rechner noch der Scanner ausgeschaltet werden.

Der Filmstreifeneinzug mit einem eingelegten Filmstreifen

In den Filmstreifeneinzug führt man den Filmstreifen vorsichtig ein; der Scanner zieht den Streifen dann automatisch in die richtige Stellung; Transportiert werden die Filmstreifen auf Gummirollen. Anfangs war ich dieser Konstruktion gegenüber etwas skeptisch; inzwischen habe ich jedoch schon Hunderte von Filmstreifen mit dem Filmstreifeneinzug in den Scanner eingeführt und es gab nie Probleme. Diese Technik funktioniert also einwandfrei.

Nicht einwandfrei funktioniert jedoch das automatische Finden des Filmanfanges. Oftmals gibt es einen Filmstreifenversatz, an dem man fast verzweifelt. Da hilft es oft nur, einen Filmstreifen mehrere Male einzuführen, bis der Scanner den richtigen Bildbereich erkennt. Hat man viele Filmstreifen zu scannen, ist dieses Manko sehr störend. Ich habe deshalb nach kurzer Zeit aufgehört, mit dem LS4000 Negativ-Streifen zu scannen; diese scanne ich nur noch mit dem großen LS8000.

Mit dem Filmstreifeneinzug SA-21 kommt man erstmals in den Genuss von Stapelscans. Über die Scanner-Software kann man auswählen, welches der bis zu 6 Bilder auf dem Streifen man einscannen will. Und es spricht nichts dagegen, alle 6 Bilder auf einmal auszuwählen und in einem Rutsch einzuscannen. Führt man NikonScan indirekt von einem Bildbearbeitungsprogramm aus, so hat man nach dem Scan bis zu 6 Unterfenster mit den einzelnen Bildern. Führt man NikonScan als Stand-alone Anwendung aus, so speichert die Software die Einzelbilder in 6 durchnummerierten Dateien (z.B. Bild_01, Bild_02, ...) auf der Festplatte ab.

Nachteilig ist, dass man die Einstellungen, die man z.B. für das erste Bild gemacht hat, nicht automatisch auf die weiteren Bilder übertragen kann. Man muss also von jedem einzelnen Bild eine Vorschau erzeugen und einen entsprechenden Rahmen und sonstige Einstellungen setzen. Diese Einstellungen kann man allerdings komplett für den ganzen Streifen abspeichern, so dass man beim nächsten Streifen direkt losscannen kann.

Mit dem Filmstreifeneinzug hat man ein Werkzeug, mit dem man schnell und bequem ganze Filmstreifen auf einmal einscannen kann, sofern es keinen Filmstreifenversatz gibt. Der Filmstreifeneinzug funktioniert sowohl in waagrechter als auch in senkrechter Position des Scanners.

Scannen von Filmrollen

Das Digitalisieren einer ganzen Kleinbild-Filmrolle ist keine alltägliche Angelegenheit; wer unbeschnittene KB-Diarollen hat tut sich schwer, auf dem Markt entsprechende Geräte zum Scannen zu finden. Nikon bietet mit dem Filmrollenadapter SA-30 ein optionales Zubehör für den Super Coolscan LS-4000 an, der Filmrollen bis zu einer Länge von 40 Bildern am Stück digitalisieren kann.

Der Kleinbild-Filmrollenadapter SA-30 besteht aus einem zweiteiligen Set: Der Filmrolleneinzug ähnelt dem serienmäßigen Filmstreifeneinzug von Nikon; er wird einfach an der Scannen einer KB-Filmrolle mit dem Filmrollenadapter SA-30 Vorderseite in den Scanner gesteckt und automatisch erkannt. Schwieriger ist das Anbringen der Filmtrommel auf der Rückseite des Film-Scanners: Mit drei Schrauben muss zuerst ein Verbindungsstück an der Rückseite des Coolscan 4000 angebracht werden; danach kann die Filmtrommel mit den integrierten Montageschrauben an diesem Verbindungsstück fixiert werden. Der Platzbedarf für den Film-Scanner wächst dadurch beträchtlich an.

Zum Scannen einer Filmrolle: Eine Filmrolle führt man vorne über den Filmrolleneinzug in den Scanner ein; sie wird nach dem Einführen automatisch eingezogen; Es ist sehr wichtig, dass die Film-Rolle richtig beschnitten ist, denn der Filmrollenscanner findet nicht automatisch den Beginn des ersten Bildes auf dem Streifen. Danach geht alles den gewohnten Gang: Man kann einen Index-Scan, Vorscans und Feinscans durchführen. Verblüffend ist die Geschwindigkeit, mit der ein Index-Scan durchgeführt wird: In einer Minute hat man Miniaturbilder von einem 36er-Film auf dem Bildschirm. So ein Index-Scan ist sehr wichtig, da man daran erkennt, ob der Filmscanner die Filmrolle richtg eingezogen hat und diese richtig beschnitten ist.

Vorgang mit ICE
Index-Scan 36 Bilder 1:01 min
Spulen eines 36er Filmes 0:30 min
Vorschau 36 Bilder 14:15 min
Scan 36 Bilder mit 500 dpi 53:10 min
Scan 36 Bilder mit 1000 dpi 54:50 min
Scan 36 Bilder mit 2000 dpi 69:20 min
Scan 36 Bilder mit 4000 dpi 87:30 min

Die Dauer von Feinscans entspricht ungefähr der Dauer beim Scannen mit anderen Filmhaltern. Entscheidend ist jedoch, dass ein ganzer Film auf einmal gescannt werden kann. In dieser Hinsicht wirkt sich die Kombination aus Filmrolleneinzug und Filmtrommel als sehr praktikabel: Am hinteren Ende ist der Film in sicheren Händen; um den Teil der Filmrolle an der Scanner-Front muss man sich selbst kümmern: dieser hängt nämlich einfach lose am Scanner. Es heißt also aufzupassen, dass es an der Vorderseite nicht zu einem Chaos kommt. Als praktikabel hat sich erwiesen, die Filmrolle einfach am Schreibtisch herunterhängen zu lassen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass sich mit dem Nikon Super Coolscan 4000 und dem Filmrollenadapter SA-30 sehr bequem ganze Kleinbild-Filmrollen digitalisieren lassen. Allerdings kostet diese Gerätekombination einen stolzen Preis: Zum ohnehin schon nicht ganz günstigen LS-4000 kommt noch der SA-30, der mit über 600 € zu Buche schlägt.

Scannen von gerahmten Dias mit dem Diamagazin

An dieser Stelle schlägt das Herz eines jeden Filmscanner-Fans höher, denn sämtliche auf dem Markt befindlichen Geräte sind zwar ganz nett und qualitativ weit entwickelt, aber sie alle haben gemeinsam, dass man extrem viel Zeit benötigt, um eine große Dia-Sammlung zu digitalisieren. Nikon bietet für den Super Coolscan 4000 ED das Diamagazin SF-200(S) als Sonderzubehör an. Mit diesem Magazin lassen sich größere Stückzahlen von Dias im Stapelscan einscannen - ein Traum für Leute mit einer großen Diasammlung.

Das Diamagazin SF-200(S) mit geschlossener Klappe

Zum Betrieb der automatischen Diazufuhr SF-200(S) muss der Scanner in waagrechte Position gebracht werden, also quasi auf die Seite gelegt werden. Dann schiebt man das Diamagazin in den Schacht des Scanners ein wie man es von den anderen Adaptern her gewohnt ist. Der Slide Feeder hat zwei direkt nebeneinander liegende Fächer von 78,5 mm Länge. In das vordere Fach werden die zu scannenden Dias eingelegt, im hinteren Fach stapelt der Scanner die bereits gescannten Bilder.

Wie viele Dias in den Feeder auf einmal eingelegt werden können hängt von der Rahmendicke ab. Verarbeitet werden können Dias mit einem Rahmen zwischen 1,0 und 3,2 mm Dicke. Je nach Rahmendicke kann man also zwischen 24 und 78 einzelne Dias in das Magazin einlegen. Dabei spricht nichts dagegen, Dias mit dickem und dünnem Rahmen zu mischen.

Über ein ausgeklügeltes mechanisches Führungssystem werden die Dias automatisch vom Input-Magazin über eine Schiene in den Scanner transportiert. Eine mechanische Weiche sorgt dafür, dass die Dias beim Herausfahren in das Output-Magazin geschoben werden. Diese Technik hat natürlich all ihre Tüken, die man sich so erdenken kann. So kann es wie beim Kopierer zum Papierstau kommen, wenn ein Dia irgendwo in der Schiene hängen bleibt und der Scanner bereits das nächste Dia nachschiebt. Der Diascanner stellt in so einem Fall zwar seinen Betrieb ein, jedoch bedarf es dann eines zeitaufwendigen mechanischen Eingriffes, um die verklemmten Dias wieder aus der Schiene herauszuholen.

Das Diamagazin SF-200(S) mit geöffneter Klappe im Betriebszustand; der vordere Diastapel ist die Zufuhr; der hintere Stapel ist bereits gescannt.

Auch kommt es vor, dass aus Versehen zwei Dias auf einmal in die Schiene gedrückt werden. Auch in diesem Fall bricht der Scanner mit einem Bilderstau ab. Probleme hatte ich auch mit speziellen Diarahmen, die nicht einfach zugeklappt werden, sondern in die das Positiv einfach eingeschoben wird. An den Einschubstellen können die Dias bei der Ausführung aus der Schiene an der mechanischen Weiche hängen bleiben.

Wenn es zu keinen mechanischen Problemen in der automatischen Diazufuhr kommt, funktioniert der Stapelscan hervorragend. In der Regel lässt man sich vom ersten Bild eine Vorschau erstellen und scannt dann das ganze Magazin im Stapelbetrieb durch. Die NikonScan-Software speichert die einzelnen Bilder in durchnummerierten Dateien ab. Beim Start der Scanner-Software z.B. von Photoshop® aus gibt es ab 30 Bildern Probleme sowohl mit der Software als auch mit dem Speicher-Management des Rechners. Leider hat Nikon das Limit von Stapelscans auf 99 gesetzt, so dass man den Scanner mit dem Diamagazin nicht im Dauerbetrieb laufen lassen kann, d.h. während des Scannens einfach immer wieder Dias nachfüllen kann. Nach spätestens 99 Bildern bricht die Software ihren Betrieb ab und will neu gestartet werden.

Mein Urteil über das Diamagazin SF-200(S) ist gespalten. Wenn eine ganze Serie von Dias automatisch eingescannt wird, ist es eine wunderbare Sache. Jedoch sollte man den Scanner während der eineinhalb bis vier Stunden, die er für ein voll gefülltes Magazin braucht, nicht ganz unbeaufsichtigt lassen, da es leider immer wieder zu mechanischen Problemen kommt und man den Stapelscanbetrieb abbrechen und neu aufsetzen muss.

Am Sichersten funktioniert das Stapelscannen mit CS-Diarahmen. Zum Verzweifeln kommt man bei pappgerahmten Dias: hier werden mal 2-3 auf einmal eingezogen, mal bleibt eines im Feeder stecken, mal verklemmt ein Dia bereits beim Einziehen. Doppeltglasgerahmte Dias bleiben ebenfalls beim Einziehen stecken. Für dickere Dias gibt es einen speziellen Aufsatz auf den Transportschieber; sind jedoch zwischen dicken Dias zwei dünne, werden diese dann auf einmal eingezogen. Überhaupt sind sehr dünne Dias eine Qual: Im Schnitt kommt es alle 5-10 Bilder zu einem Stau. Manchmal muss man aus dem Scanner bis zu 5 (!) Bilder wieder herausoperieren, ehe man weiter machen kann.

Scannen von APS-Filmen

Für den LS-4000 gibt es als Sonderzubehör einen APS-Filmadapter IA-20(S), mit dem sich ganze APS-Filme auf einmal scannen lassen. Der APS-Filmadapter ist ganz einfach aufgebaut: Man legt einfach einen entwickelten APS-Film mit 15, 25 oder 40 Bildern bei geöffneter Frontklappe APS-Filmadapter IA-20(S) Einlegen eines Filmes in den Adapter und schließt diesen wieder. Eine motorgesteuerte Einzugsautomatik zieht den Filmstreifen aus der Spule in den Scanner.

Das Einlegen des APS-Filmes geht in sekundenschnelle, sowie man einmal herausgefunden hat, wo oben, unten, links und rechts ist. Sobald man die Klappe schließt, zieht der Filmscanner am APS-Filmstreifen. Ganz wichtig: Sobald der Scanner den Filmstreifen aus der Filmpatrone herausgezogen hat ist die Klappe des APS-Filmadapters verriegelt. Auch wenn der Rechner abstürzt bleibt die Klappe verriegelt, wenn der Film nicht in die Patrone zurückgespult wurde. In dem Fall hilft nur ein erneutes Starten der Scan-Software und das Zurückspulen des Filmes anklicken.

Das Scannen von APS-Bildern erfolgt nach demselben Schema wie bei Negativen, wenn man die Nikon-eigene Scansoftware NikonScan verwendet. Man kann zuerst einen Index-Scan durchführen, um einen Überblick über den ganzen APS-Film zu bekommen. Dann kann man einzelne oder alle APS-Filmadapter IA-20(S) im Betrieb (Klappe verriegelt Bilder anklicken und eine Vorschau erzeugen. Mit der Vorschau legt man seinen Scanbereich und sonstige Einstellungen fest. Im Anschluss erfolgt der eigentliche Scan, entweder nur ein Einzelbild, eine festgelegte Serie von Bildern oder der ganze Film auf einmal. In der Tat kann man mit wenigen Klicks einen ganzen APS-Film mit 40 Bildern auf einmal einscannen. Die Bilder werden dann z.B. mit Bild001, Bild002, Bild003... durchnummeriert.

Einen großen Nachteil hat die Scan-Software von Nikon beim Einscannen eines ganzen APS-Filmes: Macht man zum Beispiel vom ersten Bild eine Vorschau und legt den Scanbereich, die Auflösung und sonstige Einstellungen fest, heißt das noch lange nicht, dass man mit diesen Einstellungen sämtliche 40 Bilder eines APS-Filmes im Stapel scannen kann. Man muss vielmehr für jedes einzelne Bild die Einstellungen festlegen. Das ist sehr zeitaufwendig und nervend. Natürlich kann man die einmal gemachten Einstellungen für den nächsten Film abspeichern, aber die einmalige Arbeit bleibt. Auch kann man nicht für alle Bilder zusammen die Auflösung z.B. von 3000 dpi auf 3500 dpi erhöhen; man muss dies für jedes Bild einzeln durchführen.

Hat man jedoch einmalig seine Einstellungen für einen Film gemacht und gespeichert, ist das Scannen eines APS-Filmes ein reines Vergnügen: APS-Adapter in den Scanner stecken (horizontale als auch vertikale Position des Filmscanners möglich), Film einlegen, alle 40 Bilder markieren, gespeicherte Einstellungen laden, scannen. Nach gut einer Stunde hat man 40 Bilder auf seiner Festplatte durchnummeriert gespeichert.

Kein Vergnügen ist das Scannen von Fuji und manch anderen APS-Filmen. Hierbei kommt es öfters zu Einzugsproblemen, der APS-Filmadapter hängt sich auf und ist nicht weiter verwendbar. Da hilft nur ein Reset beim Nikon Kundendienst. Bei Kodak-Filmen hatte ich bislang nie Probleme. Meine APS-Adapter sind also (leider) Stammgast beim Nikon-Reparaturservice.

Die mitgelieferte Software

Nikon hat mich schon immer durch ein umfassendes Software-Paket, in das nur Spitzenprodukte aufgenommen werden, überzeugt. Dem Super Coolscan 4000 ED liegen folgende beiden Programme serienmäßig bei:

  • Nikon eigene Scan-Software NikonScan
  • Scan-Software SilverFast von LaserSoft Imaging

Die Nikon eigene Scan-Software NikonScan ist seit der Version 3.1 so hervorragend, dass sie keine Wünsche mehr offen lässt. Dass deshalb noch die aktuelle Version der immer wieder ausgezeichneten Scan-Software SilverFast mit ausgeliefert wird, kann ich mir nur so erklären, um Umsteigern, die schon seit jeher mit SilverFast scannen, den Wechsel möglichst einfach zu machen. Erstaunlich ist, dass dem LS-4000 ED kein Bildbearbeitungsprogramm beiliegt. Beim kleineren Bruder LS-40 ED ist immerhin Adobe® Photoshop® in der Light Edition enthalten. Ich denke, Nikon hat auf das Beifügen von Photoshop® verzichtet, da Käufer eines so teuren Gerätes ohnehin schon ihre professionelle Bildbearbeitungssoftware auf dem Rechner installiert haben.

Da ich ausschließlich mit NikonScan scanne, beschreibe ich im Folgenden auch nur diese Software. NikonScan kann sowohl als Stand-alone Anwendung, also als eigenständiges Programm, gestartet werden als auch über die TWAIN-Schnittstelle von einem anderen Programm (z.B. Photoshop®) aus.

Wie läuft der Scan eines Bildes mit NikonScan ab? In der Regel lässt man sich zunächst eine Vorschau des Bildes erstellen, um damit die gewünschten Einstellungen für den richtigen Scanvorgang durchführen zu können. Die wichtigste Einstellung ist das Setzen eines Rahmens, der den exakten Ausschnitt des zu scannenden Bildteiles definiert. Das Bild kann beliebig rotiert und gespiegelt werden. Und natürlich können sämtliche bekannten Einstellungen bzgl. der Farbe, der Helligkeit, Tonwerte etc. vorgenommen werden.

Äußerst komfortabel lassen sich mit NikonScan Stapelscans durchführen. Die Software nummeriert die Bilder automatisch durch, dabei kann man selbst genau definieren, ob die Bilder Bild1, Bild2, Bild3 oder Teneriffa_001, Teneriffa_002, Teneriffa_003 heißen sollen. Sämtliche Benutzer-Einstellungen können unter einem beliebigen Namen gespeichert werden. Hat man zum Beispiel für einen Negativstreifen sämtliche Einstellungen (Auflösung, Scanbereich, Bildgröße, Helligkeit, ICE-Korrektur etc.) gespeichert, so kann man diese beim Einlegen eines neuen Negativstreifens auf diesen per Mausklick anwenden und damit sofort loslegen mit Scannen. Diese Funktion ist äußerst komfortabel und in NikonScan vorbildlich gelöst.

Fazit: Ich kenne keinen Scanner-Hersteller, der eine bessere eigene Software ausliefert als Nikon mit NikonScan. Die Software ist wirklich funktionell hervorragend und läuft absolut zuverlässig.

Bildqualität

Nachdem ich schon sehr gute Erfahrungen in Sachen Bildqualität mit dem Nikon Coolscan III gemacht habe, wurden diese mit dem Coolscan IV voll bestätigt. Der Super Coolscan 4000 ED steht den anderen Nikon-Scannern in Sachen Bildqualität natürlich in keinster Weise nach. Allgemein lässt sich sagen, dass man bei Standard-Scans nicht unterscheiden kann, ob das Bild mit dem großen LS-4000 ED, dem kleineren Bruder LS-40 ED oder dem Vorgänger-Modell LS-30 gemacht wurde.

Dank 4000 dpi Auflösung lassen sich mit dem Super Coolscan 4000 ED natürlich 100 ASA (oder noch kleiner) Filme in einer Auflösung scannen, wie es mit "normalen" Filmscannern nicht möglich ist. Und natürlich erhält man dank 42 Bit Farbtiefe auch hervorragende Scan-Ergebnisse bei problematischen Bildern; Auch Schwarz-Weiß Bilder werden in hervorragender Qualität gescannt.

Über die Bildqualität eines Filmscanners der 2000 € Klasse lässt sich jedoch noch mehr sagen als meine allgemeinen Worte, die man auf Urlaubsbilder, wie ich sie normalerweise scanne, beziehen kann. Eine detaillierte Besprechung der Bildqualität überlasse ich jedoch Foto-Zeitschriften, die entsprechende Testdias und Analysegeräte besitzen.

Ich möchte noch erwähnen, dass das Staub- und Kratzerkorrekturverfahren ICE hervorragende funktioniert. Der Grad der Korrektur lässt sich in zwei Stufen einstellen. Es ist immer wieder verblüffend, wie dieses Verfahren aus zerkratzten oder mit Staub befleckten Bildern Scans liefert, die aussehen, als wären sie gerade erst fotografiert worden.

Mit den beiden weiteren Korrekturverfahren GEM und ROc lassen sich Fehler im Filmkorn beheben und verblasste Farben bei alten Dias wieder herstellen. Diese Verfahren lohnen sich für den Normalbetrieb kaum, da zum einen die Scangeschwindigkeit extrem darunter leidet, und man zum anderen eine erhebliche Vorbereitungs- und Testzeit benötigt, bis man endlich einen Scan ausführt. Da kann es schon einmal eine halbe Stunde dauern, bis man ein Bild fertig digitalisiert hat.

Man kann die Bildqualität noch komplett optimieren, indem man Mehrfachscans macht, d.h. ein Dia oder Negativ wird mehrere Male (z.B. 8 Mal) gescannt ehe es auf Festplatte geschrieben wird. Dadurch können winzige Fehler des Scanners (das Rauschen des Gerätes) kompensiert werden. Auch dabei steigt natürlich die Scandauer ins Uferlose.

Scangeschwindigkeit bei Negativen und Dias

Wer sich einen hochwertigen Filmscanner wie den Nikon Super Coolscan 4000 ED kauft, erwartet natürlich auch eine entsprechende Geschwindigkeit beim Scannen von Dias oder Negativen. Beim Einschalten des Diascanners und dem Start der Software verblüfft einen zunächst, dass das Gerät und die Software innerhalb weniger Sekunden betriebsbereit sind, d.h. es gibt keine nervige lange Kalibrierzeit, bis man endlich einmal loslegen kann.

In der Scan-Software NikonScan lässt sich einstellen, dass der Scanner eine automatische Scharfeinstellung durchführt, sobald man ein Dia oder Negativ in den Scanner führt. Diese Option habe ich immer eingeschaltet, da so der Diascanner bereits arbeitet, während ich noch Einstellungen in der Software mache. Die Scharf-Stellung dauert zwar nur 7 s, jedoch spart man sich diese Sekunden bei jedem Bild gerne.

  ohne ICE mit ICE
Scharf-Einstellung 7 s 7 s
Vorschau 34 s 52 s
Scan mit 2700 dpi 35 s 1:43 min
Scan mit 4000 dpi 35 s 1:47 min
Stapelbetrieb Dias   2:40 min

Lässt man sich von dem eingelegten Positiv oder Negativ eine Vorschau erstellen, so dauert dies zwischen 34 und 52 Sekunden, je nach dem ob man das digitale Korrekturverfahren ICE ein- oder ausgeschaltet hat. In der Praxis kann man das Staub- und Kratzerkorrekturverfahren beim Erstellen der Vorschau ausschalten, da man das Vorschaubild im Wesentlichen zum Festlegen des Scanrahmens verwendet.

Nun aber zum eigentlichen Scannen eines Bildes. Mit 35 Sekunden Scanzeit ist der Nikon LS-4000 ED ein absoluter Sprinter unter den Filmscannern. Sobald man jedoch das ICE-Korrekturverfahren hinzuschaltet, steigt die Scandauer um mehr als das Doppelte an. Erstaunlich ist, dass die Scanzeit pro Bild nicht kleiner wird, wenn man nicht in der vollen 4000 dpi Auflösung sondern in der 2700 dpi Standard-Auflösung scannt.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Super Coolscan 4000 ED etwas langsamer als sein kleinerer Bruder Coolscan LS-40 ist. Bedenkt man aber, dass der LS-4000 ED ein Bild mit 4000 dpi Auflösung praktisch in der gleichen Zeit wie der LS-40 ED ein 2900 dpi Bild scannt, so kann man von einem wahren Geschwindigkeitszuwachs sprechen.

Die interessanteste Zeitangabe ist für mich jedoch die Scandauer pro Bild, wenn man das Diamagazin SF-200(S) verwendet. Beim Stapelbetrieb mit dem Diamagazin spielt natürlich auch das automatische Einführen und Herausführen eines Dias eine Rolle. Lässt man einen Stapel Dias mit dem Diamagazin SF-200(S) automatisch einscannen und abspeichern, so kommt man auf eine durchschnittliche Bearbeitungszeit pro Bild von 2:40 Minuten. Dies bedeutet, dass man pro Stunde ca. 25 Dias automatisch einscannen lassen kann. Anders gesagt: Mit einem vollen Magazin (1,5 mm Rahmendicke) kann man den Scanner für gut zwei Stunden auslasten, so wie er denn ohne Fehler durchläuft.

Scangeschwindigkeit bei APS-Filmen

APS-Filme scannt man mit dem LS-4000 ED mit dem spzeziellen APS-Filmadapter IA-20(S). Natürlich erhält man für APS-Filme ganz andere Scan-Geschwindigkeiten als für Kleinbild-Dias und -negative, da ein APS-Negativ deutlich kleiner ist als ein Kleinbild-Negativ oder -Positiv.

  Zeit mit ICE bei 4000 dpi Auflösung
Index-Scan 40 Bilder 2:40 min
Vorschau 1 Bild 0:40 min - 0:45 min
Vorschau 40 Bilder 23:20 min
Scannen 1 Bild 1:30 min - 1:55 min
Scannen 25 Bilder ca. 50 min
Scannen 40 Bilder ca. 1 h 20 min

Beim Scannen von APS-Filmen spielt meiner Meinung nach die Geschwindigkeit jedoch eine geringere Rolle als bei Kleinbild-Filmen, denn der LS-4000 ED kann einen kompletten APS-Film mit bis zu 40 Bildern auf einen Schlag einscannen. Da man diese Zeit sehr gut anderweitig nutzen kann, spielt es keine Rolle, ob der Scanner 10 Minuten mehr oder weniger braucht. Bei einem APS-Film mit 40 Bildern wartet man beinahe eineinhalb Stunden bis die Bilder auf der Festplatte sind. Das Scannen funktioniert jedoch so zuverlässig, dass man ohne Sorge den Arbeitsplatz während des Scannens verlassen kann.

Die variablen Scan-Zeiten und Vorschau-Zeiten in der Tabelle kommen übrigens dadurch zustande, dass der Scanner den Film spulen muss. Scannt man bei einem 40-er Film zuerst das erste und dann das letzte Bild, hört man den Filmscanner einige Sekunden den Film abspulen, ehe der eigentliche Scanvorgang beginnt.

Zusammenfassung, Fazit

Der Nikon Super Coolscan 4000 ED ist ein Filmscanner, der keine direkte Konkurrenz auf dem Markt hat. Die Anschaffung des ca. 2000 € teuren Filmscanners lohnt sich eigentlich nur in Verbindung mit dem Diamagazin (ca. 500 € zusätzliche Anschaffungskosten), denn die höhere Scan-Auflösung und Farbtiefe alleine rechtfertigen nicht den Aufpreis gegenüber dem LS-40 ED, und 4000 dpi-Scanner gibt es auch bereits für 1000 €.

Wer sich jedoch einen LS-4000 ED gönnt, bekommt einen Filmscanner, der praktisch in allen wesentlichen Punkten überzeugt. Die Bildqualität ist hervorragend, das Handling sehr einfach, die Scan-Geschwindigkeit akzeptabel und die Software hervorragend. Und vor allem ist das Gerät fast beliebig erweiterbar, so dass Kleinbild-Filme in praktisch allen Formaten gescannt werden können.

Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meinem Nikon Super Coolscan 4000 ED und könnte mir ein Leben (Scannen) ohne ihn schon gar nicht mehr vorstellen.

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