Quato IntelliScan 1600 Flachbettscanner-Testbericht
Neben Epson und Microtek bietet auch Quato mit dem Intelli Scan 1600 einen A3-Flachbettscanner an. Das Gerät ist baugleich mit dem Microtek ScanMaker 9800 inklusive Durchlichteinheit - dem kleinen Bruder des von uns getesteten ScanMaker 1000XL. Lediglich die Gehäusefarbe ist eine andere: der Quato kommt im edlen Anthrazit-Look, während der Microtek in schlichtem hellgrau gehalten ist.
Der Quato IntelliScan 1600 wird seit 2012 nicht mehr produziert.
Der Intelli Scan 1600 ist nun schon seit einigen Jahren auf dem Markt, und inzwischen zu einem relativ günstigen Preis erältlich; Wir wollen zeigen, ob er sich gegen seine Konkurrenz durchsetzen kann, und Anwendern in Grafik und Layout oder auch im medizinischen Bereich für Röntgenbilder die nötige Bildqualität liefert.
Ausstattung, Zubehör und Leistungsdaten des Scanners
Neben dem Scanner selbst und der im Lieferumfang enthaltenen Durchlichteinheit enthält das Paket, in dem der Quato Intelli Scan 1600 ausgeliefert wird, verschiedene Filmhalter, die Scansoftware SilverFast Ai, eine CD mit Handbüchern und Infos, Verbindungskabel und eine FireWire PCI-Steckkarte.
Dass das Gerät nicht zu den neuesten zählt, erkennt man unter anderem an den verschiedenen Schnittstellen: der Intelli Scan lässt sich entweder per USB 1.1, per FireWire oder sogar per Fast-SCSI II an den Rechner anschliessen. USB 1.1 und SCSI sind mittlerweile veraltet. Der Scanner lässt sich zwar auch über den modernen USB 2.0 Anschluss betreiben, da diese Schnittstelle abwärtskompatibel ist, arbeitet dann aber trotzdem mit der sehr geringen Datenübertragungsrate des USB 1.1 Standards. Und Die SCSI Schnittstelle wird heutzutage nur im professionellen Bereich noch vereinzelt genutzt, und vielen Heimanwendern ist dieser Standard gänzlich unbekannt. Ein SCSI Kabel wird im Gegensatz zum USB- und FireWire-Kabel nicht mitgeliefert.
Die einzige vernünftige Möglichkeit, den Scanner an den PC anzuschliessen, ist also über FireWire. Diese Schnittstelle bietet einigermaßen zeitgemäße Datenübertragungsraten. Jedoch ist auch dieser Standard inzwischen vom Aussterben bedroht. Gut, dass dem Gerät eine PCI Karte beiliegt, die in den Rechner eingebaut werden kann, und drei FireWire Anschlüsse bereitstellt.
In Sachen Scansoftware ist der Intelli Scan 1600 jedoch zeitgemäß ausgestattet: unser Testgerät kam mit der hervorragenden Scansoftware SilverFast Ai 6.5 der Firma LaserSoft Imaging. Diese Software hat sich als professioneller Standard etabliert, und liefert bestmögliche Ergebnisse. Weitere Software ist nicht im Lieferumfang enthalten.
Zur Kalibrierung des Scanners und dessen Einbindung in den ICC-Workflow werden zwei IT8-Targets von Kodak mitgeliefert - ein 4x5inch Durchsicht- und ein 10x15cm Aufsicht-Target. Leider sind die Targets nicht von LaserSoft Imaging; nur mit diesen wäre es möglich, die vollautomatische Kalibrierung mit SilverFast Ai durchzuführen. Werden andere Targets benutzt, muss man selbst die zum Target passende Referenzdatei finden und zur Profilierung auswählen; Auf der beiliegenden CD befinden sich zwar IT8-Referenzdateien, bei unserem Testgerät allerdings nicht die zu den Targets passenden. Wir mussten sie bei Kodak herunterladen, was aber kein Problem darstellte.
Zum Scannen von Filmmaterial liegen Filmhalter für alle gängigen Formate bei: Für das Kleinbild-Format gibt es einen Filmhalter für jeweils 2 Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern und einen Halter für jeweils bis zu 4 gerahmte Kleinbild-Dias. Im Halter für Mittelformat-Filme lassen sich jeweils bis zu 4 Bilder im Format 4,5x6cm, 3 Bilder in den Formaten 6x6cm und 6x7cm und 2 Bilder im Format 6x9cm einlegen.
Für Großformate liegt ein Filmhalter für einen 4x5inch Planfilm bei. Dieser ist der einzige, der sich von den Filmhaltern des Microtek ScanMaker 1000XL unterscheidet: Er ist kleiner als die anderen Filmhalter - hätte er die selbe Größe, könnte man zwei Planfilme auf einmal einlegen. Größere Filmformate können leider nicht mit Filmhaltern gescannt werden, diese müssen direkt auf die Glasplatte gelegt werden. Zum Scannen von Aufsichtvorlagen befindet sich im Paket eine schwarze Plastik-Matte, die als Hintergrund dient.
Der Scanner arbeitet mit einer nominellen optischen Auflösung von 1600ppi und einer Farbtiefe von 48Bit. Die maximale Dichte beträgt 3,7 Dmax. Die Scanfläche beträgt 43,0 x 30,5 cm für Aufsichtvorlagen, wovon 40,6 x 30,5 cm für Durchsichtvorlagen genutzt werden können. Diese können also leider nicht im vollen A3 Format (42 x 29,7 cm) gescannt werden.
Installation und Inbetriebnahme
Der Größe des Geräts entsprechend kommt der ScanMaker 1000XL in einem riesengroßen Karton. Der Scanner ist 62,8 x 37,6 x 16 cm groß und wiegt mit Durchlichteinheit 19 kg. Um ihn aufzustellen benötigt man also relativ viel Platz auf einem stabilen Tisch.
Beim Auspacken des schweren Paketes findet man eine ganze Sammlung diverser Teile, von Filmhaltern über Kabel und CDs bis hin zum SilverFast-Handbuch, den Kalibrierungsvorlagen und einer PCI Steckkarte; Gut dass Quato eine Teileliste beigefügt hat, so dass man gleich einmal überprüfen kann, ob wirklich alle Teile im Paket geliefert wurden.
Bevor man den Scanner an den Rechner anschließt, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Transportsicherungen am Scanner und an der Durchlichteinheit gelöst werden. Am Scanner ist dazu eine Schraube an der Unterseite des Geräts mit einer 90° Drehung zu lösen, ohne den Scanner auf den Rücken zu legen. Man lässt ihn also am besten etwas über den Tisch herausstehen, und kommt so an die weit vorne liegende Schraube heran. Die Transportsicherung der Durchlichteinheit löst man, indem man einen Drehschalter an deren Innenseite ebenfalls um 90° verdreht.
Hat man das erledigt, kann die Installation des Scanners beginnen. Sie verläuft beim IntelliScan 1600 nicht ganz so einfach wie bei den meisten anderen Geräten. Hier muss als erstes der Scanner an den Rechner angeschlossen werden. Schaltet man den Scanner dann ein, erhält man die Meldung, dass ein neues Gerät erkannt wurde, und muss dann den Treiber manuell installieren. Das als PDF-Datei auf CD mitgelieferte Handbuch beschreibt diesen Vorgang allerdings detailliert und einfach. Hält man sich daran, kann nichts schiefgehen.
Ist die Treiberinstallation abgeschlossen, kann die SilverFast Scansoftware installiert werden. Dazu braucht man nur den Bildschirmanweisungen zu folgen, und zum Schluss die im SilverFast-Handbuch eingeklebte Seriennummer einzugeben.
Die mitgelieferte Software
Das einzige Programm im Lieferumfang des Quato Intelli Scan 1600 ist SilverFast Ai IT-8. Damit hat Quato die beste Scansoftware beigepackt, die auf dem Markt erhältlich ist.
Auf unserer SilverFast-Seite finden Sie nähere Informationen zu SilverFast. Weitere Programme gibt es nicht, was bei einem Gerät, das für professionelle Anwendung konzipiert wurde, durchaus Sinn macht. So können weitere Kosten für unnötige Software eingespart werden, da Profis alle benötigten Programme sowieso schon auf ihren Rechnern haben.
Auf der anderen mitgelieferten CD befinden sich neben dem Scannertreiber Handbücher (auch für ganz andere Geräte von Quato wie z.B. Monitore) im PDF Format, Monitor-Testbilder und IT-8 Referenzdateien. Es scheint sich um eine CD zu handeln, die auch vielen anderen Quato Produkten beiliegt.
Scannen von Aufsichtvorlagen
Als A3 Scanner ist der Quato Intelli Scan 1600 auf die Digitalisierung von großen Vorlagen ausgerichtet. Aber auch kleinere Vorlagen lassen sich damit problemlos einscannen, und das dank der großen Auflagefläche in großer Anzahl auf einmal.
Die Vorgehensweise ist dabei dieselbe, wie bei jedem anderen Flachbettscanner auch: Vorlage auf der Glasfläche positionieren, Deckel schließen, Vorschau im Scan-Programm erstellen, Scanbereich festlegen, Einstellungen machen und scannen.
Eine Stapelverarbeitung der Scans ist mit SilverFast entweder über den Jobmanager oder über den Stapelscan-Modus problemlos und auf bequeme Art und Weise möglich. So können mehrere Vorlagen, sowohl Aufsicht als auch Durchsicht, die auf der Glasfläche Platz finden, auf einen Schwung gescannt werden.
Als etwas störend habe ich die fehlenden Anlegekanten um die Scanfläche herum empfunden. Die Scanfläche ist mit einem grauen Rahmen versehen, auf dem auf drei Seiten Skalen eingezeichnet sind. Dieser Rahmen ist Teil der Glasfläche und liegt mit dieser somit übergangslos auf einer Ebene. Man hat also keinerlei Kante, an die man eine Vorlage anlegen könnte, so dass man schon sehr genau aufpassen muss, dass diese gerade aufgelegt wird.
Bei den meisten anderen Flachbettscannern reicht die Scanfläche an einer langen Seite und an einer kurzen Seite bis ganz an den Rand der Glasfläche, wo man die Vorlage(n) dann bequem an den Kanten anlegen kann, und somit eine gerade Ausrichtung sicherstellt.
Scannen von Durchsichtvorlagen
Mithilfe der in den Deckel integrierten Durchlichteinheit können mit dem Quato Intelli Scan 1600 auch Durchsichtvorlagen digitalisiert werden. Auch hier unterscheidet sich die Vorgehensweise nicht von den meisten anderen Geräten: Zunächst bestückt man den entsprechenden Filmhalter mit den zu scannenden Bildern, indem man diese in den Halter einschiebt - hier ist darauf zu achten, dass man den Film nicht verkratzt. Bei dem Halter für Mittelformat-Filme ist eine schwarze Maske im Filmhalter vorhanden, die sich verschieben lässt, und somit den Scan vor Überstrahlungen schützt, wenn der Filmhalter nicht auf ganzer Länge mit dem Filmmaterial ausgefüllt ist.
Alle Filmhalter lassen sich problemlos bestücken. Das Filmmaterial kann ganz einfach ein- und auch wieder ausgeschoben werden. Lediglich der Halter für 4x5inch Planfilme ist ein wenig zu groß geraten: der frei bleibende Bildausschnitt ist nur minmal kleiner als der ganze Film, so dass man beim Einlegen ständig Gefahr läuft, dass der Film auf einer Seite aus dem Halter herausrutscht. Der Film hat im Halter zuviel seitliches Spiel.
Die Filmhalter sind so konstruiert, dass bei korrekter Anwendung am unteren Rand der Scanfläche der markierte Streifen für die Kalibrierung des Durchlichts frei bleibt. Es können bequem mehrere Filmhalter auch für unterschiedliche Filmformate auf einmal aufgelegt werden. Die Aussparungen bzw. Ausbuchtungen der Kleinbild- und Mittelformathalter greifen so ineinander, dass sie lückenlos auf der Scanfläche platziert werden können. Sie passen von der Breite her genau auf die Glasfläche: legt man einen Filmhalter ein, so sitzt dieser passgenau auf der Scanfläche und schließt mit den minimal erhoehten Rändern an den Seiten ab. Eine auf der rechten Seite hervorstehende Lasche an jedem Filmhalter dient als bequemer Griff zum entnehmen der Filmhalter aus dem Scanner, ohne die Glasfäche mit Fingerabdrücken zu versehen.
Bis auf den Großformat-Halter sind die Filmhalter also vorbildlich und durchdacht gestaltet. Dies ist bei Flachbettscannern durchaus nicht Standard. Beim Durchsicht-Scan ist unbedingt darauf zu achten, dass der untere, grau eingefasste Rand für die Kalibrierung sauber ist. Sind in diesem Bereich Schmutzpartikel oder Ähnliches auf der Glasplatte, hat das eine sehr unschöne Streifenbildung in den Scans zur Folge, da diese Partikel in die Kalibrierung mit einbezogen werden.
Bildqualität
Wie bei allen Scannern ist auch beim Quato Intelli Scan 1600 die wichtigste Frage: Welche Bildqualität liefert das Gerät?
Bei einem Auflösungstest mit dem USAF-Testchart lassen sich die horizontalen und vertikalen Linien des Elements 4.4 gerade noch differenzieren. Das ergibt eine effektive Auflösung etwa 1150ppi, was für die meisten Anwendungen im Durchsichtbereich ein zu geringer Wert ist Ein Kleinbild-Dia ließe sich bei dieser Auflösung nur bis auf ca. 9x13cm bei einer Ausgabeauflösung von 300 dpi vergrößern; Nun kann man einwenden, dass ein A3 Scanner auch nicht darauf ausgelegt ist, Kleinbild-Formate zu digitalisieren. Aber auch stärkere Vergrößerung von Details auf großen Vorlagen lassen sich so nicht realisieren.
Der Dichteumfang, den Quato mit 3,7 angibt, ist im Vergleich zu vielen anderen Flachbettscanner Relativ hoch. Der Intelli Scan 1600 bringt relativ viel Zeichnung in Licht- und Schattenpartien. Mit einem guten Filmscanner kann er aber auch in diesem Bereich nicht mithalten. Dank der SilverFast Scansoftware erhält man allerdings ein ausgewogenes Bild mit korrekten Farben und homogener Tonwertverteilung.
Für Aufsichtvorlagen ist der Dichteumfang ausreichend, da damit der volle Dynamikumfang der meisten Medien erfasst werden kann. Auch die Auflösung reicht hier völlig aus, da es in der Regel keinen Sinn macht, Aufsichtvorlagen mit mehr als 600ppi zu scannen. Hier liefert der IntelliScan 1600 gute Bildergebnisse.
Scan-Geschwindigkeit
Zur Ermittlung der folgenden Scan-Zeiten wurde der Scanner per FireWire IEEE 1394 an einen Rechner mit einem Single-Core Pentium 3.2 GHz Prozessor und 2GB Arbeitsspeicher angeschlossen.
Format / Auflösung |
Dauer |
Durchsicht 35mm 1600ppi |
0:57 min |
Durchsicht 6x7cm 1600ppi |
1:27 min |
Durchsicht 4x5 inch 1600ppi |
3:07 min |
Aufsicht 10x15cm 300ppi |
0:27 min |
Aufsicht 10x15cm 600ppi |
0:57 min |
Aufsicht DIN A4 (21x29,7cm) 300ppi |
0:58 min |
Aufsicht DIN A4 (21x29,7cm) 600ppi |
3:42 min |
Aufsicht DIN A3 (29,7x42cm) 300ppi |
1:42 min |
Aufsicht DIN A3 (29,7x42cm) 600ppi |
6:48 min |
Schafft der Quato Intelli Scan 1600 kleinere Vorlagen noch relativ schnell, steigen die Scanzeiten bei größeren Vorlagen und höheren Auflösungen schnell unverhältnismäßig an. Für eine A4 Vorlage bei 600ppi benötigt der Scanner 3 Minuten 42 Sekunden. Da sind andere Geräte wesentlich schneller.
Zusammenfassung, Fazit
Der Quato Intelli Scan 1600 hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Das merkt man ihm auch an: Der Scanner ist langsam, löst niedrig auf und ist mit veralteten Schnittstellen ausgestattet. Die veralteten Schnittstellen könnten für manchen Anwender vielleicht sogar ein Argument für den Intelli Scan sein: eine SCSI Schnittstelle bietet nur er.
Wer mit der niedrigen Auflösung leben kann, z.B. weil hauptsächlich große Aufsichtsvorlagen gescannt werden sollen, kommt mit dem vergleichbar günstigen Gerät gut aus. Auch niedrig auflösende Scans von Filmmaterial kann man mit dem IntelliScan 1600 dank SilverFast durchaus mal machen. Professionelle Ansprüche erfüllt das Gerät dabei allerdings nicht.
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