Reflecta RubyScan Filmscanner-Infos und Beschreibung

Im Oktober 2007 brachte die deutsche Firma reflecta mit dem X-Scan den ersten Filmscanner mit CMOS-Sensor auf den Markt. Es war der erste Filmscanner, der ein KB-Dia oder KB-Negativ nicht zeilenweise abscannte sondern einen Komplettscan machte, also quasi den eingelegten Film abfotografierte wie eine Digitalkamera.


Der Reflecta RubyScan verschwand nach kurzer Zeit wieder vom Markt. Einen Nachfolger gibt es nicht.

Nach Erscheinen des reflecta xscan tauchte ungefähr im Frühjahr 2009 auf dem Markt ein reflecta RubyScan auf. Es handelt sich ebenfalls um einen CMOS-Scanner auf Basis des x-Scan, allerdings mit einem anderen Gehäuse; Während der x-Scan von reflecta über seine Händler vertrieben wird gibt es den RubyScan ausschließlich bei Conrad Electronics. Der RubyScan ist quasi eine Modifikation des xScan, den es nur bei Conrad gibt.

Der RubyScan kann genauso wie der x-Scan gerahmte KB-Dias und Kleinbild-Filmstreifen (Positive oder Negative) digitalisieren. Dazu sind im Lieferumfang zwei Filmhalter enthalten, einer für bis zu 3 gerahmte Kleinbild-Dias und einer für einen Filmstreifen bis zu einer Länge von 6 Bildern. In den Filmstreifenhalter können auch einzelne, ungerahmte Positive oder Negative eingelegt werden; Gescannt werden kann jedoch immer nur ein einziges Bild, d.h. der Ruby-Scan verfügt über keinen automatischen Stapelbetrieb. Man führt also den Diahalter oder den Filmstreifenhalter ins Gerät ein, scannt dann ein Bild, verschiebt anschließend den Filmhalter um eine Bildposition und scannt dann das nächste Bild.

Reflecta RubyScan

Der RubyScan hat eine nominelle Auflösung von 1800 dpi. Ein mit 1800 dpi gescanntes Bild liefert eine Bilddatei mit ungefähr 5 Megapixeln. Die effektive Auflösung, also diejenige Auflösung, die der Scanner tatsächlich in der Praxis erreicht, liegt beim x-Scan bei 1500 dpi; beim RubyScan dürfte sie in einer ähnlichen Größenordnung liegen. Ein Scan mit effektiven 1500 dpi Auflösung liefert eine Bilddatei mit ca. 3 Megapixeln. Ob 5 oder 3 Megapixel Bildgröße, es wird schnell klar, dass solche Auflösungen nicht reichen, um ein Bildarchiv dauerhaft zu digitalisieren; schließlich sind in einem Kleinbild-Film 10-20 Megapixel an Bildinformationen enthalten. Bei einem Scan mit 3 bzw. 5 Megapixeln erfasst man also viele Bildinformationen, die im Film stecken, nicht. Selbst moderne Digitalkameras liefern heutzutage Bilddateien mit zum Teil mehr als 10 Megapixeln.

Reflecta RubyScan

Der Hersteller gibt maximale Dichte von 3,0 für den RubyScan an. Daraus kann man auf einen Dichteumfang von ca. 2,5 schließen. Ein solch geringer Dichteumfang ist viel zu niedrig, um die vollen Farbinformationen aus einem Kleinbild-Film zu erfassen. Beim RubyScan darf man also genauso wie beim reflecta x-Scan keine allzu hohen Ansprüche an die Bildqualität stellen. Besonders in den dunklen Schattenpartien und in hellen Bildpartien kann ein Scanner mit einem Dichteumfang von nur 2,5 keine Farbtöne mehr differenzieren.

Im Lieferpaket des Reflecta RubyScan ist die Scansoftware Arcsoft Mediaimpression enthalten. Das Scannen von gerahmten Kleinbild-Dias und von Negativstreifen funktioniert demnach gleich wie beim reflecta x-Scan; Ausführliche Informationen darüber finden Sie in unserem ausführlichen Testbericht über den reflecta x-Scan. Dort finden Sie auch Details zur Bildqualität.

Die Scan-Geschwindigkeit wird vom Hersteller mit einer Sekunde angegeben. Diese superschnelle Scanzeit gilt jedoch nur für den ersten Snapshot; für die anschließende Bildaufbereitung und den Datentransfer zum Rechner werden weitere 20-30 Sekunden benötigt.

Da sich der reflecta RubyScan vom reflecta x-Scan im Wesentlichen nur durch Äußerlichkeiten unterscheidet kann man das gleiche Fazit aufstellen: Der RubyScan ist ein schöner kompakter Filmscanner, um das eine oder andere gerahmte Kleinbild-Dia oder so manchen Kleinbild-Negativstreifen schnell in den Rechner zu bringen. Für die dauerhafte Archivierung einer Diasammlung oder Negativsammlung ist die Bildqualität jedoch nicht ausreichend.

Der Reflecta x-Scan wurde im September 2008 durch den Nachfolger X2-Scan abgelöst. Der Ruby-Scan ist immer noch auf dem Markt.

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