Druckerprofilierung - Archiv
Auf dieser Seite befinden sich Testberichte und Beschreibungen zu Produkten für die Profilierung von Druckern, die vom Markt genommen wurden. Diese Drucker-Profilier-Produkte sind teilweise jedoch immer noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Testberichte zu aktuellen Produkten rund ums Thema Printer-Profilierung befinden sich auf unserer Seite Druckerprofilierung.
Druckerprofilierung mit ColorVision ProfilerPLUS (2005)
Um einen Bildschirm zu kalibrieren benötigt man ein Colorimeter, wie zum Beispiel den Spyder; um einen Scanner zu kalibrieren benötigt man ein IT-8 Kalibrierungstarget. Um einen Drucker zu kalibrieren benötigt man ebenfalls ein hochwertiges Kolorimeter; wenn der Scanner bereits kalibriert ist gibt es jedoch eine einfachere Kalibriermöglichkeit für einen Drucker:
ColorVision ProfilerPLUS ist ein PlugIn für Adobe® Photoshop® oder Photoshop® Elements. Es erstellt eine Grafik mit vielen kleinen genormten Farbfeldern auf dem Bildschirm, die man auf seinem Drucker zu Papier bringt. Der noch nicht kalibrierte Printer druckt die Grafik natürlich mit seinen eigenen Farben, die nicht 100% mit der Vorlage übereinstimmen. Die ausgedruckte Grafik wird anschließend mit Standard-Einstellungen eingescannt, so dass man in Photoshop® ein zweites Bild der ursprünglichen Grafik erhält. Diese unterscheidet sich von der ursprünglichen Grafik durch die Farbfehler des Druckers. Die Kalibrierungssoftware kann aus diesen beiden Grafiken eine Differenztabelle bestimmen und diese in einem ICC-Profil abspeichern.
Das so erstellte ICC-Profil kann im Folgenden bei beliebigen Ausdrucken verwendet werden. Es korrigiert dann die Druckdaten in der Weise, dass auf dem Farbdrucker die richtigen Farben erscheinen. Diese Methode der Druckerkalibration ist freilich nicht 100% genau und eignet sich nicht für professionelle Agenturen. Für den Privatmann, der hin und wieder ein paar Urlaubsbilder auf seinem Tintenstrahldrucker ausdruckt, ist diese Methode jedoch ausreichend, um originalgetreuere Farben bei seinen Prints zu erhalten. Für den Vorgang der Kalibrierung muss man ungefähr 1-2 Stunden Zeit aufbringen.
ColorVision ProfilerPLUS wurde im Frühjahr 2006 vom Markt genommen und durch Nachfolgeprodukte, zum Beispiel ColorVision SpectroPRO abgelöst.
Druckerprofilierung mit ColorVision SpectroPRO (2006)
Das Toolkit ColorVision SpectroPRO ist eine professionelle Hardware-Software-Kombination zum Erstellen von Druckerprofilen. Es beinhaltet die Profilierungssoftware ProfilerPRO sowie das Spektrokolorimeter von Color Savvy. Mit diesem Toolkit ist es möglich, auf professionelle Art individuelle, für den eigenen Drucker abgestimmte ICC-Profile zu erstellen, damit der Drucker das wiedergibt, was auf dem Bildschirm angezeigt wird.
Bevor wir ins Detail gehen, sei ein kurzer Überblick über den Vorgang einer Druckerprofilierung gegeben: Die Software ProfilerPRO erzeugt am Bildschirm ein Testchart, das zum Beispiel aus 125 einzelnen Farbfeldern besteht. Diese unterschiedlichen Farbfelder decken den gesamten Farbbereich des Druckers ab. Das Testchart wird ausgedruckt, und anschließend werden die einzelnen Farbfelder mit dem Kolorimeter eingelesen/gescannt. Durch Vergleich der Sollfarben mit den gemessenen Istfarben berechnet die Software eine Differenztabelle, die zur Generierung eines ICC-kompatiblen Farbprofils verwendet wird; Werden fortan Bilder mit dem so erstellten Farbprofil ausgedruckt, erhält man echte Farben, die keinem Zufall mehr überlassen sind.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um mit ColorVision SpectroPRO arbeiten zu können? Fast schon selbstverständlich, aber dennoch erwähnenswert, ist natürlich eine durchgeführte Bildschirmkalibrierung. Schließlich macht man eine Drucker-Profilierung ja gerade deshalb, damit auf dem Papier das herauskommt, was man zuvor am Bildschirm erzeugt hat. Ein unkalibrierter Monitor, der mehr oder weniger Zufallsfarben anzeigt, ist selbstverständlich keine gute Ausgangsbasis für eine saubere Druckerkalibrierung. Wer noch kein Hardware-basiertes Tool zur Kalibrierung seines Computer-Bildschirmes sein Eigen nennt, dem sei gleich die ColorVision SpectroPRO Suite empfohlen. In diesem Bundlepaket ist außer dem Druckerprofilierungstool SpectroPRO noch das professionelle Bildschirmkalibriertool Spyder2Pro Studio enthalten. Damit erwirbt man die Top-Lösung zur Kalibrierung von Bildschirm und Drucker.
Weitere Voraussetzung: Die Profilierungs-Software ProfilerPRO ist ein Photoshop® Plugin; man benötigt also eine Adobe® Photoshop® Version größer 5 oder eine Adobe® Photoshop® Elements Version größer 2. Mit anderen Bildbearbeitungsprogrammen läuft die Software nicht.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für den Einsatz von ProfilerPRO ist die Verwendung von gleichen Papiersorten und Tintenpatronen, denn ein Druckerprofil erstellt man nicht für seinen Drucker alleine, sondern für seinen Drucker, der bestimmte Tintenpatronen enthält und auf bestimmtes Papier druckt. Während man zwei weiße Blätter Papier schnell im Weißegrad voneinander unterscheiden kann, sieht man bei Tintenpatronen nicht auf den ersten Blick, wie unterschiedlich zum Beispiel ein Cyan-Ton gegenüber einem anderen sein kann. Noch gravierender ist der Unterschied zum Beispiel zwischen weißem Hochglanzpapier und weißem Kopierpapier. Zusammenfassend sei gesagt, dass man für jede Kombination aus Drucker, Papiersorte und Tintenpatrone ein eigenes Profil erstellt. Natürlich spricht nichts dagegen, mehrere Profile zu erstellen, zum Beispiel wenn ein Grafiker für eine bestimmten Kunden immer ein ganz individuelles Papier verwendet.
Kommen wir zum Ablauf der Profilerstellung: ProfilerPro startet man wie schon erwähnt aus Photoshop® heraus. Zunächst erstellt man eine Kalibrierungsvorlage, entweder mit 27 oder mit 125 oder gar 729 Feldern, die man dann auf seinem Drucker ohne jegliches voreingestelltes Profil ausdruckt. Man druckt also eine Art Rohbild, das im Anschluss zur Profilierung verwendet wird. Es ist einleuchtend, dass die Profilierung umso genauer ist je mehr einzelne Farbfelder die Testcharts haben, aber entsprechend steigt auch der Zeitaufwand. Während die Profilierung mit 27 Farbfeldern eher für ein Vorabergebnis geeignet sind, erhält man mit 125 Farbfeldern bereits hervorragende ICC-Profile.
Das Erzeugen der Kalibriervorlagen ist also eine reine Softwareangelegenheit. Die einzelnen Farbfelder müssen nun gescannt bzw. gemessen werden, damit sie mit der Referenzvorlage verglichen werden können. Erst jetzt kommt die Hardware ins Spiel. Zum Lieferumfang von SpectroPRO gehört die Color Savvy Spektro-Maus. Dabei handelt es sich um ein hochsensibles Spektrokolorimeter mit einer eigenen Stromversorgung, das über eine serielle oder PS2-Schnittstelle an den Rechner angeschlossen wird. Dieses Spektro-Kolorimeter muss zunächst seinerseits kalibriert werden; dazu ist eine dreistufige Graureferenz im Lieferumfang enthalten.
Zum eigentlichen Scannen der ausgedruckten Testvorlagen: Das Spektrokolorimeter funktioniert ähnlich wie eine optische Computer-Maus: An der vorderen unteren Spitze befindet sich eine runde Öffnung, hinter der sich die LEDs verbergen. Diese Spitze positioniert man über einem Farbfeld und drückt dann die einzige Maustaste zum Scannen. Während der Messung projizieren die LEDs 9 verschiedene Grundfarbtöne auf das Messfeld und bestimmen aus der Reflexion die tatsächliche Farbe des Messfeldes. Dieser Vorgang dauert ca. 5 Sekunden. Die Software führt einen Feld für Feld über die Druckvorlage und man muss als Anwender eigentlich nur noch positionieren, klicken, positionieren, klicken u.s.w. Rechnet man mit 5-10 s pro Farbfeld, so ergibt sich bei 125 Messfeldern eine Gesamtzeit von 10-20 Minuten. Beim umfangreichen 729-er Chart dauert der komplette Scanvorgang 1-2 Stunden.
Nach dem Messvorgang mit der Colormaus speichert man die Messdaten in einer Textdatei ab um sie anschließend wieder in der Software ProfilerPRO zu verarbeiten. Jetzt sind es nur noch wenige Klicks, um aus der Referenzvorlage und den Messergebnissen ein vollwertiges ICC-Farbprofil für den Drucker zu erstellen; Aber die Profilierungssoftware ist kein Billig-Tool mit zwei Buttons, sie kann noch viel mehr als zwei Inputs miteinander zu vergleichen und daraus ein Profil zu erstellen: Über Helligkeits-, Kontrast- und Sättigungsregler sowie drei Schieberegler für die Grundfarben kann ein Profil noch den eigenen Vorlieben angepasst werden. Man kann zum Beispiel aus einer Messung ein bestimmtes Grundprofil erzeugen und dieses anschließend noch unter einem anderen Namen mit wärmeren Farb-Eigenschaften abspeichern.
Und wer abschließend noch ganz individuelle Änderungen an bereits erstellten Farbprofilen durchführen möchte, der findet im Standard-Lieferumfang noch die Software DoctorPRO, mit der man ganz gezielt einzelne Druckerprofile verändern kann. Hier sind wir aber bereits im ganz professionellen Bereich angelangt. Für solche Vorgänge braucht man viel Erfahrung im Farbmanagement-Prozess und man sollte entsprechende Fachliteratur bereits gelesen haben.
Abschließend sei noch bemerkt, dass die Software ProfilerPRO auch einzeln zu haben ist, denn sie arbeitet unabhängig vom verwendeten Kolorimeter. Wer also bereits ein hochwertiges Spektrokolorimeter oder einen Patch-Reader sein Eigen nennt, kann auch diesen mit der ProfilerPRO Software verwenden. Eine Kompatibilitätsliste gibts auf der Webseite von ColorVision. Außerdem sei noch erwähnt, dass SpectroPRO im Gegensatz zu ColorVision PrintFIX mit jedem Drucker funktioniert, wobei es sich gewiss nicht lohnt, einen 69 € Drucker aus dem Supermarkt mit diesem Profitool zu profilieren.
ColorVision SpectroPro wurde im Frühjahr 2006 vom Markt genommen und durch den Nachfolger ColorVision PrintFIX abgelöst.
Druckerprofilierung mit ColorVision PrintFIX (2006)
Genauso wie man einen Bildschirm nur mit einem Hardware-Sensor, der die tatsächlich am Monitor wiedergegebenen Farben misst, richtig kalibrieren kann, kann man einen Drucker nur unter Einsatz spezieller Hardware sauber profilieren. Das Tool ColorVision PrintFIX beinhaltet neben der zugehörigen PrintFIX Druckerkalibrierungssoftware einen speziellen Mini-Scanner, der Patch-Reader (zu deutsch Feld-Leser) genannt wird. Somit erhält man also wie bei der Monitorkalibrierung durch Spyder o.ä. ein komplettes Toolset, das aus Software und Hardware besteht.
Das Grundprinzip von PrintFIX ist kurz und knapp erklärt wie folgt: Zuerst wird auf seinem Drucker ein Testbild, das aus vielen einzelnen kleinen Farbfeldern besteht, ausgedruckt. Das gedruckte Bild wird vom Patch-Reader eingescannt und die tatsächlichen Farben auf den kleinen Farbfeldern werden ermittelt und an den Rechner übertragen. Dort werden die Messwerte mit gespeicherten Sollwerten verglichen und aus den Differenzen wird ein ICC-Farbprofil erstellt, das bei nachfolgenden Ausdrucken automatisch zur Farbkorrektur angewandt wird. Als Resultat erhält man nach der Profilierung Ausdrucke mit echten Farben, wie man sie auch am Bildschirm sieht.
Die Profilierung eines Druckers setzt selbstverständlich voraus, dass der Bildschirm bereits kalibriert wurde. Denn was nützt es einem, wenn der Drucker wirklichkeitsnahe Farben printed, der Bildschirm aber etwas ganz anderes anzeigt? Schließlich macht man eine Druckerkalibrierung genau deshalb, damit man auf dem Papier das erhält, was man zuvor am Bildschirm gesehen hat. Aus diesem Grund gibt es auch neben dem PrintFIX Einzelprodukt ein Bundle aus Druckerprofilierung und Bildschirmkalibrierung namens ColorVision PrintFIX Suite, welches zwei namhafte Einzelprodukte zusammenfasst.
Eine weitere Voraussetzung für den Einsatz von PrintFIX ist, dass man stets mit demselben Papier arbeitet, denn ein Druckerprofil erstellt man nicht etwa für den Drucker alleine sondern für die Kombination Drucker-Patrone-Papier. Wer also auf unterschiedliche Papiersorten druckt, muss für jede Papiersorte ein eigenes Farbprofil erstellen; Gleiches gilt natürlich für die Tintenpatronen. Der Hersteller von PrintFIX empfiehlt zwar den Einsatz von Original-Patronen, da diese eine reproduzierbare gleichbleibende Qualität aufweisen, aber es gibt auch hochwertige Alternativprodukte, mit denen man profilieren kann. Wichtig ist, dass man bei einer Sorte von Patronen bleibt, denn 10 gelbe Tintenpatronen von 10 unterschiedlichen Herstellern produzieren 10 unterschiedliche Gelb-Töne, die eine einmal durchgeführte Profilierung zunichte machen.
Und noch eine Voraussetzung muss für die Anwendung von Print-Fix erfüllt sein: Da es sich bei der PrintFIX-Profilierungssoftware nicht um ein eigenständiges Programm handelt sondern um ein Photoshop®-Plugin, benötigt man eine Adobe® Photoshop® Version auf seinem Rechner; dabei reicht auch die Elements-Version 2.0 oder höher. PrintFIX wird also aus einer laufenden Photoshop® Instanz heraus aufgerufen. Zunächst muss man sein Druckermodell, und dann eventuell noch eine Papiersorte wie Hochglanzpapier oder mattes Papier auswählen. An dieser Stelle wird deutlich, dass PrintFIX nur eine gewisse Auswahl von Druckern unterstützt. Eine ständig erweiterte Liste gibts auf der Hersteller-Webseite. Vom Hersteller wird eine einwandfreie Funktionsweise zwar nur für die aufgelisteten Drucker garantiert, aber bei ähnlichen Modellen einer bestimmten Marke funktioniert die Profilierung meiner Erfahrung nach auch.
Über das Photoshop®-Plugin wird also je nach Druckermodell und Papiersorte ein gewisses Testchart mit Hunderten von kleinen Farbfeldern, geladen, das dann auf dem Tintenstrahldrucker zu Papier gebracht wird. Ein Vergleich des Ausdrucks mit der Bildschirmgrafik macht erste Farbabweichungen deutlich, die im Folgenden korrigiert werden sollen. Dazu muss der Druck vom Patchreader eingescannt werden. Der Patch-Reader ist ein Miniaturscanner, der 10 cm breite Vorlagen automatisch einzieht und einscannt. Er wird via USB-Kabel an den Rechner angeschlossen. Damit der Scanner gute Ergebnisse liefert, muss dieser seinerseits zuvor kalibriert werden; dazu werden zwei im Lieferumfang enthaltene Testbilder eingescannt; auch dieser Vorgang wird von Photoshop® aus gestartet. Beim Scannen der Kalibrierungsbilder erkennt man schnell, dass man einen schicken kleinen Scanner auf dem Schreibtisch stehen hat, denn der automatische Einzug funktioniert einwandfrei und angenehm leise.
Ehe das selbst ausgedruckte Testchart vom Patch-Reader eingescannt wird, muss es mit der Schere auf eine Größe von 4 x 4,5" (10 x 11,3 cm) beschnitten und in eine aufklappbare Folie (im Lieferumfang enthalten) eingesetzt werden.Durch die Folie geschützt wird es automatisch durch den Scanner gezogen, und das gescannte Bild erscheint in Photoshop®. Dieses gescannte Bild muss vom Anwender noch beschnitten werden, und dann kann die eigentliche Profilberechnung durch Vergleich mit der anfangs automatisch erstellten Vorlage erfolgen. Das Profil muss jetzt noch abgespeichert werden und fertig!
Druckt man in Zukunft Bilder mit Adobe® Photoshop® oder Adobe® Photoshop® Elements aus, wählt man jeweils vor dem Drucken im Druckdialog das erstellte Profil aus und erfreut sich über deutlich bessere Ausdrucke als mit einem Standard-Profil. Selbstverständlich kann man sich auch mehrere Profile erstellen, zum Beispiel wenn man mit unterschiedlichen Papiersorten arbeitet. Dann ist natürlich eine eindeutige Namensgebung wichtig.
Die mit PrintFIX erstellten Druckerprofile bewirken bei so manchem Drucker wahre Wunder. Wer seinem selbst erstellten Printerprofil jetzt noch den letzten Schliff verpassen möchte, der kann mit der im Paket enthaltenen Software DoctorPRO das erstellte Profil noch nachbearbeiten. Auch dieses Tool wird als Photoshop®-Plugin aufgerufen und arbeitet mit den ganz normalen Photoshop®-Farbkorrekturfunktionen. Aber hier betritt man wirklich schon sehr professionelles Gebiet; da sollte man schon einiges an Erfahrung im Farbmanagement-Bereich mitbringen und entsprechende Fachliteratur gelesen haben.
ColorVision PrintFix wurde im Sommer 2006 vom Markt genommen und durch ColorVision PrintFIXPro abgelöst.
Druckerprofilierung mit ColorVision PrintFIX Plus (2006)
Um einen Bildschirm zu kalibrieren benötigt man ein Colorimeter, wie zum Beispiel den Spyder2. Um einen Scanner zu kalibrieren benötigt man ein IT-8 Kalibrierungstarget, und um einen Drucker für ausgezeichnete Ausdrucke zu kalibrieren benötigt man ebenfalls ein hochwertiges Kolorimeter. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, am Drucker eine Grafik zu printen und diese dann mit einem kalibrierten Flachbettscanner zu scannen, wobei die Software anschließend anhand der Differenz zwischen Vorlage und Scan des Ausdrucks ein Profil erstellt. Da jedoch viele Privatleute nicht über einen ausreichend kalibrierten Flachbettscanner verfügen, gibt es seit Frühjahr 2006 von ColorVision das Druckerprofilierungstool PrintFIX Plus, das ausschließlich softwarebasiert ist und mit dem ohne die Zuhilfenahme eines kalibrierten Scanners ICC-Profile für den Drucker erstellt werden können.
ColorVision PrintFIX Plus ist zusammen mit dem Monitorkalibrierungstool Spyder2 als Spyder2 Suite beziehungsweise mit dem professionellen Spyder2Pro Colorimeter als Spyder 2 Pro erhältlich. Man schlägt somit im wahrsten Sinne des Wortes zwei Fliegen mit einer Klappe! Denn die wichtigste Voraussetzung für eine präzise Druckerkalibrierung ist eben ein richtig kalibrierter Monitor. Man bekommt für wenig Geld ein Komplettpaket mit äusserst präziser Monitorkalibrierung und einfacher und schneller Druckerprofilierung. Doch wie funktioniert nun die Erstellung von ICC-Druckerprofilen mit PrintFIX Plus?
Nach dem Starten der Software wird man angenehm und übersichtlich mit zahlreichen Erklärungen durch das Menü geführt. Man erhält zum Beispiel die Möglichkeit, die Qualität der Druckausgabe zu überprüfen, ob alle Druckerdüsen korrekt arbeiten, ob der Drucker ein sauberes und gleichmäßiges Druckergebnis liefert. Denn nur mit einem fehlerfrei arbeitenden Drucker lassen sich korrekte Profile erstellen; Nach der Druckerfunktionsprüfung wählt man aus einer Liste von vorgegebenen PrintFIX Plus Zielen das zur gewünschten Kombination aus Drucker und Papier am besten passende Ziel aus. Dies ist dann die Grundlage, um ein benutzerdefiniertes Ziel zu erstellen. Eine ständig erweiterte Liste mit PrintFIX Plus Zielen ist auf der Hersteller-Webseite zu finden.
Im nächsten Schritt besteht nun die Möglichkeit, das benutzerdefnierte Profil zu erstellen. Doch bevor man dies macht, lässt man erstmal ein Profil auf Basis des eingestellten Ziels erstellen und druckt ein Testbild aus. Dieses vergleicht man nun mit dem Testbild am Bildschirm und kann anschließend mit Hilfe von Helligkeits-, Kontrast- und Sättigungsreglern sowie drei Schiebereglern für die Grundfarben das gedruckte Testbild an das Monitorbild anpassen. Zwei weitere Schieberegler erlauben die Anpassung des Profils an die Raumbedingungen, unter denen die Ausdrucke betrachtet werden sollen. Zudem kann auch zwischen verschiedenen Rendering-Intents gewählt werden. Dafür sind zwar sicherlich einige Testausdrucke notwendig, doch die Software bietet die Möglichkeit, vier Testbilder auf eine DIN-A4 Seite zu drucken, so dass die jeweils vorgenommenen Änderungen gut verglichen werden können. Ist man mit dem Ergebnis zufrieden, erstellt man mit den gemachten Einstellungen das Profil, das man dann bei den zukünftigen Ausdrucken verwendet. Sicherlich ist diese visuelle Methode der Druckerkalibration nicht 100% genau und darf nicht mit der professionellen Methode mittels eines Spektrokolorimeters verglichen werden. Doch für den Privatmann, der hin und wieder ein paar Urlaubsbilder auf seinem Tintenstrahldrucker ausdruckt, ist diese Methode jedoch ausreichend, um schnell und einfach originalgetreuere Farben bei seinen Prints zu erhalten.
ColorVision PrintFIX Plus wurde 2007 vom Markt genommen und durch ColorVision PrintFIXPro abgelöst.
Druckerprofilierung mit ColorVision PrintFIX Pro (2007)
Das Toolkit ColorVision PrintFIX Pro ist eine professionelle Hardware-Software-Kombination zum Erstellen von Druckerprofilen; Es beinhaltet die Profilierungssoftware PrintFIX Pro sowie das Spektrokolorimeter Datacolor 1005. Mit diesem Toolkit ist es möglich, auf professionelle Art individuelle, für den eigenen Drucker abgestimmte ICC-Profile zu erstellen, damit der Drucker das wiedergibt, was auf dem Bildschirm angezeigt wird.
Bevor wir ins Detail gehen, sei ein kurzer Überblick über den Vorgang einer Druckerprofilierung gegeben: Die Software PrintFIX Pro erzeugt am Bildschirm ein Testchart, das zum Beispiel aus 150 einzelnen Farbfeldern besteht. Diese unterschiedlichen Farbfelder decken den gesamten Farbbereich des Druckers ab. Das Testchart wird ausgedruckt, und anschließend werden die einzelnen Farbfelder mit dem Kolorimeter eingelesen/gescannt. Durch Vergleich der Sollfarben mit den gemessenen Istfarben berechnet die Software eine Differenztabelle, die zur Generierung eines ICC-kompatiblen Farbprofils verwendet wird. Werden fortan Bilder mit dem so erstellten Farbprofil ausgedruckt, erhält man echte Farben, die keinem Zufall mehr überlassen sind.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um mit ColorVision PrintFix Pro arbeiten zu können? Fast schon selbstverständlich, aber dennoch erwähnenswert, ist natürlich eine durchgeführte Bildschirmkalibrierung. Schließlich macht man eine Drucker-Profilierung ja gerade deshalb, damit auf dem Papier das herauskommt, was man zuvor am Bildschirm erzeugt hat. Ein unkalibrierter Monitor, der mehr oder weniger Zufallsfarben anzeigt, ist selbstverständlich keine gute Ausgangsbasis für eine saubere Druckerkalibrierung. Wer noch kein Hardware-basiertes Tool zur Kalibrierung seines Computer-Bildschirmes sein Eigen nennt, dem sei gleich die ColorVision PrintFIX Pro Suite empfohlen. In diesem Bundlepaket ist außer dem Druckerprofilierungstool PrintFIX Pro noch das professionelle Bildschirmkalibriertool Spyder2Pro enthalten. Damit erwirbt man die Top-Lösung zur Kalibrierung von Bildschirm und Drucker.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für den Einsatz von PrintFIX Pro ist die Verwendung von gleichen Papiersorten und Tintenpatronen, denn ein Druckerprofil erstellt man nicht für seinen Drucker alleine, sondern für seinen Drucker, der bestimmte Tintenpatronen enthält und auf bestimmtes Papier druckt. Während man zwei weiße Blätter Papier schnell im Weißegrad voneinander unterscheiden kann, sieht man bei Tintenpatronen nicht auf den ersten Blick, wie unterschiedlich zum Beispiel ein Cyan-Ton gegenüber einem anderen sein kann. Noch gravierender ist der Unterschied zum Beispiel zwischen weißem Hochglanzpapier und weißem Kopierpapier. Zusammenfassend sei gesagt, dass man für jede Kombination aus Drucker, Papiersorte und Tintenpatrone ein eigenes Profil erstellt. Natürlich spricht nichts dagegen, mehrere Profile zu erstellen, zum Beispiel wenn ein Grafiker für eine bestimmten Kunden immer ein ganz individuelles Papier verwendet.
Kommen wir zum Ablauf der Profilerstellung: Nach dem Öffnen der Software PrintFIX Pro wird man angenehm und übersichtlich durch das Programm geführt. Man erhält zum Beispiel die Möglichkeit, die Qualität der Druckausgabe zu überprüfen, ob alle Druckerdüsen korrekt arbeiten, ob der Drucker ein sauberes und gleichmäßiges Druckergebnis liefert. Denn nur mit einem fehlerfrei arbeitenden Drucker lassen sich korrekte Profile erstellen. Desweiteren gibt es zu jedem Menüpunkt umfangreiche Erläuterungen durch Anklicken des "Hilfe"-Buttons. Die eigentliche Druckerprofilierung beginnt mit der Erstellung einer Kalibrierungsvorlage, wahlweise mit 150, 225 oder gar 729 Farbfeldern, die man dann auf seinem Drucker ohne jegliches voreingestelltes Profil ausdruckt. Man druckt also eine Art Rohbild, das im Anschluss zur Profilierung verwendet wird. Es ist einleuchtend, dass die Profilierung umso genauer ist je mehr einzelne Farbfelder die Testcharts haben, aber entsprechend steigt auch der Zeitaufwand. Aber bereits mit 150 Farbfeldern erhält man schon hervorragende ICC-Profile, die Kalibriervorlagen mit 225 und 729 Farbfeldern sind daher eher für den Highend-Bereich geeignet.
Das Erzeugen der Kalibriervorlagen ist also eine reine Softwareangelegenheit. Die einzelnen Farbfelder müssen nun gescannt bzw. gemessen werden, damit sie mit der Referenzvorlage verglichen werden können. Erst jetzt kommt die Hardware ins Spiel. Zum Lieferumfang von Colorvision PrintFIX Pro gehört das Spektrokolorimeter Datacolor 1005. Dabei handelt es sich um ein hochsensibles, einer Computermaus ähnlichem Gerät, das mittels USB-Kabel an den Rechner angeschlossen wird.
Zum eigentlichen Scannen der ausgedruckten Testvorlagen: Das Spektrokolorimeter funktioniert ähnlich wie eine optische Computer-Maus: An der vorderen unteren Spitze befindet sich eine runde Öffnung, hinter der sich die LEDs verbergen. Diese Spitze positioniert man über einem Farbfeld und drückt dann mit dem Zeigefinger auf die vordere Oberseite der Maus zum Scannen. Während der Messung projizieren die LEDs 9 verschiedene Grundfarbtöne auf das Messfeld und bestimmen aus der Reflexion die tatsächliche Farbe des Messfeldes. Dieser Vorgang dauert ca. 5 Sekunden. Die Software führt einen Feld für Feld über die Druckvorlage und man muss als Anwender eigentlich nur noch positionieren, klicken, positionieren, klicken u.s.w.; Rechnet man mit 5-10 s pro Farbfeld, so ergibt sich bei 150 Messfeldern eine Gesamtzeit von 10-20 Minuten. Beim umfangreichen 729-er Chart dauert der komplette Scanvorgang 1-2 Stunden.
Nach dem Messvorgang mit der Colormaus verarbeitet die Software die gemessenen Daten zu einem vollwertigen ICC-Farbprofil für den Drucker. Aber die Profilierungssoftware ist kein Billig-Tool mit zwei Buttons, sie kann noch viel mehr als zwei Inputs miteinander zu vergleichen und daraus ein Profil zu erstellen: Über Helligkeits-, Kontrast- und Sättigungsregler sowie drei Schieberegler für die Grundfarben kann ein Profil noch den eigenen Vorlieben angepasst werden. Zwei weitere Schieberegler erlauben die Anpassung des Profils an die Raumbedingungen, unter denen die Ausdrucke betrachtet werden sollen. Zudem kann auch zwischen verschiedenen Rendering-Intents gewählt werden. Man kann zum Beispiel aus einer Messung ein bestimmtes Grundprofil erzeugen und dieses anschließend noch unter einem anderen Namen mit wärmeren Farb-Eigenschaften abspeichern. Um die so gemachten Änderungen vergleichen zu können bietet die Software die Möglichkeit, Testbilder zu drucken, wobei für einen optimalen Vergleich bis zu vier Testbilder auf einer DIN-A4 Seite dargestellt werden können.
ColorVision PrintFixPro wurde Ende 2008 vom Markt genommen und durch den Nachfolger Datacolor Spyder3Print ersetzt.
Datacolor Spyder3Print (2009)
Ende 2007 brachte die Firma Datacolor mit dem professionellen Druckerprofilierungstool Datacolor Spyder3Print das Nachfolgemodell des renommierten und mehrfach ausgezeichneten PrintFIX Pro auf den Markt. Dieses Software-Hardware-Paket besteht aus der Profilierungssoftware Spyder3Print und dem Spektralkolorimeter Datacolor 1005, einem ergonomisch designten und der Form einer Computermaus ähnlichen Messgerät.
Der Vorgang zur Profilerstellung läuft im Grunde genauso ab, wie bereits oben ausführlich beschrieben, das Paket beinhaltet jedoch einige Tools, die sowohl die Handhabung von Software und Hardware erleichtern als auch die Profile noch präziser werden lassen. Vor dem Ausdruck des Test-Charts "definiert" man seinen Drucker, das heißt, man kann Angaben zu Drucker, Papierart, Tintenkombination und auch zum Profilierungsdatum machen, die auf den Print des Test-Charts übernommen werden. Dadurch wird die Gefahr gebannt, bei mehreren vorliegenden Test-Chart-Ausdrucken (zum Beispiel wenn Papiere zweier Hersteller kaum unterschieden werden können) nicht aus Versehen das falsche Blatt zum Messen zu verwenden.
Beim Ausdruck der Test-Charts hat man die Wahl zwischen 150 Patches, 225 Patches und 729 Patches. Und da Schwarzweißbilder durch die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung eine wahre Renaissance erleben, bietet die Software Spyder3Print zur Verbesserung von Schwarzweissprints zusätzlich eine erweiterte Grauskala als Test-Chart an. Dieses wird ebenfalls mit dem Spektralkolorimeter eingelesen und zusammen mit den Messdaten der Farb-Patches zu einem Druckerprofil generiert. Die Kalibrierung des Kolorimeters vor dem eigentlichen Messvorgang erfolgt komfortabel mit der sogenannten "Calibration Base", einer Plastikunterlage mit integriertem Weißfeld, auf die das Messgerät passgenau aufgesetzt wird. Ein Klick, und schon ist die Kalibrierung fertig. Die Calibration Base ist auch als Ablage für das Spektralkolorimeter einsetzbar, wenn dieses gerade nicht zum Messen verwendet wird.
Das Scannen der Felder selbst wird durch eine im Lieferumfang enthaltene Führungsschiene sehr erleichtert. Die Aussparung dieser Schiene ist genau der Höhe und Breite einer kompletten Zeile von Farbfeldern angepasst. Man legt diese also auf die erste Zeile des Test-Charts, positioniert den Kopf des Kolorimeters mit der Messöffnung auf das erste Farbfeld, misst dieses durch einen Druck auf den Kopf und "fährt" dann, durch die Führungsschiene geleitet, zum nächsten Farb-Patch, misst auch diesen, und so weiter. Hat man alle Felder einer Zeile gemessen, schiebt man die Schiene eine Zeile nach unten und misst weiter. So lässt sich komfortabel und sicher Zeile für Zeile abarbeiten, ohne dass die Gefahr besteht, versehentlich in eine falsche Zeile abzurutschen. Nach erfolgreicher Messung gibt man einen geeigneten Profilnamen ein und lässt von der Software das Profil erstellen. Zum Überprüfen des Ergebnisses stellt die Software ein Testbild mit unterschiedlichen Aufnahmen in Farbe und Schwarzweiss zur Verfügung, das man unter Verwendung des zuvor generierten Profils ausdruckt und mit der Darstellung am kalibrierten Monitor vergleicht.
Wie von einem professionellen Druckerprofilierungstool eigentlich nicht anders zu erwarten, ist das Ergebnis nahezu perfekt: realistische und satte Farben, gut durchgezeichnete Schatten und Lichter, und im Schwarzweiss-Bereich feine Abstufungen der Grautöne. Für den Highend-Bereich bietet die Software Spyder3Print zusätzliche Modifikationsmöglichkeiten zum Feinjustieren, die das Profil noch präziser werden lassen. Zum Beispiel lassen sich bestimmte Betrachtungsbedingungen, etwa wenn Prints in Räumen mit gedämmtem Licht ausgestellt werden, mit ins Profil einrechnen. Sollte beim Profilierungsvorgang einmal etwas unklar sein, so verfügt die Software über einen umfangreichen Hilfe-Dialog, wo alle Funktionen der Software genau erläutert werden.
Unser Fazit: Das Druckerprofilierungstool Spyder3Print ist für professionelle Anwender und ambitionierte Amateure die ideale Möglichkeit, präzise Druckprofile für ihren Farbmanagementworkflow zu erstellen, um konstant qualitativ hochwertige Ausdrucke mit hoher Farbtreue zu erhalten. Zum Abschluss sei nochmals darauf hingewiesen, dass dies alles nur sinnvoll ist, wenn auch der Computer-Monitor kalibriert und profiliert ist. Wer noch kein Tool zur Monitorkalibrierung besitzt, dem bietet die Firma Datacolor mit dem Datacolor Spyder3Studio ein preislich sehr attraktives Komplettpaket an, in dem neben Spyder3Print das professionelle Monitorkalibrierungstool Datacolor Spyder3Elite enthalten ist.
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