Fragen zu Korrekturverfahren
Benötigt man wirklich einen Scanner mit einem Kratzerkorrekturverfahren?
Die teuren Filmscanner haben alle ein Staub- und Kratzerentfernungsverfahren integriert. Preisgünstige Filmscanner verzichten auf dieses teure und zeitaufwendige Korrekturverfahren. Benötigt man ein solches Feature wirklich für seine Dias?
Zuerst sei einmal gesagt, dass diese Verfahren wirklich gut funktionieren und nicht nur ein billiges Verkaufsargument wie die Fuzzy-Logik bei einer Waschmaschine sind. Die Frage stellt sich also vielmehr, ob man ein automatisches Staub- und Kratzerentfernungsverfahren wirklich verwendet oder nicht. Schließlich dauern die Scans mit einem solchen Korrekturverfahren zum Teil mehr als doppelt so lange als normale Scans.
Die modernen Staub- und Kratzerkorrekturverfahren sind so gut, dass ich die Eingangsfrage mit einem entschiedenen JA beantworte. Jedes Bild, und sei es noch so gut gepflegt, zieht Staubpartikel und Härchen an. Und auch Kratzer entstehen immer wieder, ganz zu schweigen von Fingerabdrücken. Solche Unschönheiten werden wirklich wunderbar korrigiert.
Ich hatte schon mehrere professionelle Fotografen in meinem Büro, die zunächst einem automatischen Staubkorrekturverfahren skeptisch gegenüber standen. Nach einer kurzen Demonstration musste ich sie teilweise fast an den Stuhl binden, so außer sich waren sie geraten.
Funktioniert das Kratzerkorrekturverfahren auch bei S/W-Bildern?
Das automatische Staub- und Kratzerkorrekturverfahren funktioniert ausschließlich bei Farbdias oder Farbnegativen. Scannt man Schwarz/Weiß-Vorlagen, so muss man das Korrekturverfahren - egal ob ICE, FARE oder ein sonstiges Verfahren - ausschalten.
Scannt man dennoch ein Schwarz-Weiß Bild mit eingeschaltetem Kratzerentfernungsverfahren, so erhält man milchiges Bild, in dem man nur noch die groben Umrisse der dargestellten Motive erkennen kann.
Funktioniert das Kratzerkorrekturverfahren bei Kodachrome-Bildern?
Das ICE Staub- und Kratzerkorrekturverfahren funktioniert bei Kodachromes derart, dass Staub und Kratzer wirkungsvoll korrigiert werden. Allerdings hat es die Nebenwirkungen, dass auch Bildteile verwischt werden, auf denen sich kein Staub befindet. Das Verfahren sollte bei Kodachromes also ausgeschaltet werden, siehe hierzu auch die Seite über das Scannen von Kodachrome-Bildern.
Grund für die Probleme des ICE-Verfahrens bei Kodachromes sind die Silberanteile im Film, da der Kodachrome-Film im Prinzip ein Schwarz/Weiß-Film ist, der erst nachträglich Farbe bekommt. Der einzige Scanner, bei dem ICE in Verbindung mit Kodachromes einwandfrei funktioniert ist der Nikon Super Coolscan 9000 ED.
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