Fragen zu Beamern, DVD-Player, Fernsehgeräte
Wie kann man eingescannte Bilder am Fernsehgerät anschauen?
Nun hat man 100 wunderschöne Urlaubsbilder eingescannt und wünscht sich vielleicht, die Traumfotos nicht nur am kleinen Computerbildschirm im Arbeitszimmer sondern am großen Fernseher im Wohnzimmer anzuschauen. Um in dieses Vergnügen zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Praktisch alle gängigen Grafikkarten besitzen einen TV-Ausgang oder gar einen S-VHS Ausgang. Mit diesen Schnittstellen kann ein Fernsehgerät an den Computer angeschlossen werden. Dann sieht man alles am Fernseher, was man normalerweise am Computerbildschirm sieht, also z.B. auch eine Bilderpräsentation.
- Man kann die gescannten Bilder auf eine Video CD brennen und diese mit einem DVD-Player abspielen. Dann sieht man seine gescannten Bilder quasi als Film am Fernsehgerät ablaufen. Auch das Brennen von Einzelbildern auf eine Video CD ist möglich. Die DVD-Player der neueren Generation spielen fast alle Video CDs ab; ältere Geräte dagegen kennen dieses Format noch nicht.
Welche Auflösung ist für eine Projektion mit einem Beamer notwendig?
Ein durchschnittlicher Beamer vermag genauso viele Pixel an eine Wand zu projizieren wie sie ein durchschnittlicher TFT-Bildschirm darstellt, nämlich 1024 x 768 Punkte; das sind knappe 800.000 Pixel, also nicht einmal 1 Megapixel. Ein mit 2000 dpi gescanntes KB-Dia liefert bereits 5 Megapixel. Halbiert man die Scan-Auflösung auf 1000 dpi, so bleibt immer noch ein Bild mit ca. 1,2 Megapixel, was für einen Beamer oder Normal-Bildschirm ausreicht.
Wer seine Dias also für die Gegenwart scannt, dem reicht eine Scanauflösung von 1000 dpi. Man kann sich jedoch an fünf Fingern abzählen, dass ein Beamer in 10 Jahren nicht nur 800.000 Pixel an die Wand projiziert sondern vielleicht 8 Millionen. Dann muss das mit niedriger Auflösung gescannte Dia entweder stark gezoomt werden, um die komplette Fläche zu füllen, oder es muss mit einer höheren Auflösung neu gescannt werden. Die Qualität des Dias ist in 10 Jahren aber mit Sicherheit nicht mehr dieselbe wie zum heutigen Zeitpunkt.
Deshalb kann ich auch bei dieser Frage nur betonen: Man scannt seine Dias nicht für den Augenblick und später nochmals sondern ein für alle Mal. Je nach Kameraausrüstung sind deshalb 2800 dpi (10 Megapixel) oder 4000 dpi (20 Megapixel) empfehlenswert. Dann hat man die volle Bildinformation aus seinem Dia herausgeholt, und digitale Daten altern bekanntlich nicht. Verkleinern kann man die Bilder für einen zeitgemäßen niedrig auflösenden Beamer immer, vergrößern jedoch nur mit erheblichen Qualitätsverlusten.
Welche Auflösung ist für die Darstellung am Fernseher notwendig?
Fernseher in Deutschland bzw. Europa und zahlreichen anderen Ländern stellen ihr Bild gemäß dem PAL-System dar. Fernsehapparate in anderen Ländern verwenden andere Systeme und sind inkompatibel. Beim PAL-System besteht das Fernsehbild aus 768 x 576 Bildpunkten. Teilt man diese Werte durcheinander, so erhält man das bekannte Verhältnis 4:3. Multipliziert man diese beiden Zahlen miteinander so erhält man eine Gesamtpixelzahl von ca. 450.000. Während man also im Digitalkamera-Bereich und Filmscanner-Bereich in großen Megapixel-Zahlen rechnet, schafft es das Fernsehbild nicht einmal auf ein halbes Megapixel.
Um seine Scans am Fernsehapparat zu betrachten reicht also ein Scan mit sehr niedriger Aulösung; selbst ein 2000 dpi Scan eines Kleinbildes liefert mit 5 Megapixeln noch eine 10 mal zu hohe Datenmenge. Dennoch ist es empfehlenswert, die Scanauflösung groß zu wählen, um alle Informationen aus der Vorlage zu holen. Verkleinern kann man die Bilddateien zur Fernseher-Ausgabe immer noch.
Ein Problem bei der Darstellung von Digitalbildern am Fernseher ist das Seitenverhältnis von 4:3, siehe dazu unter dem folgenden Kapitel.
Wie konvertiert man Digitalbilder zum Betrachten am Fernseher?
Fernseher, die das Bild nach dem PAL-System darstellen, haben 786 x 576 Bildpunkte. Teilt man diese Werte durcheinander, so erhält man das Verhältnis 4:3. Scans vom Kleinbild-Film haben aber ein Seitenverhältnis von 3:2 und Digitalkameras liefern ganz unterschiedliche Bildformate.
Die meisten Grafikprogramme und Grafikkarten stellen jedes beliebige Bildformat auf dem Fernseher dar, d.h. man muss keine manuellen Konvertierungen machen. Dabei wird jedoch zum Teil rigoros vorgegangen, d.h. ein Bild wird einfach auf die Fernsehauflösung zusammengestaucht. Dabei kommt es zu unschönen Verzerrungen und Stauchungen. Personen erscheinen dann übergewichtig oder schmächtig. Außerdem wirkt das Bild unscharf, da nicht die besten Umrechnungsalgorithmen verwendet werden.
Eine bessere Darstellung erhält man, wenn man die Bilder manuell auf das Fernsehformat transferiert. Auch hier ist zu beachten, dass man ein vorhandenes Bild nicht gewaltsam auf die 786 x 576 Bildpunkte zusammenstaucht, sondern dass man Seitenverhältnisse beibehält. Man geht also am Besten wie folgt vor: Man verkleinert das Bild so weit, dass eine Seite entweder genau 786 bzw. 576 Pixel groß ist. Dabei ist es wichtig, dass man beim Verkleinern-Dialog die Einstellung "Seitenverhältnis beibehalten" aktiviert. Man erhält dann zum Beispiel ein Bild mit 786 x 600 Pixeln, also ein zu hohes Bild. Anschließend beschneidet man das Bild in der Höhe auf genau 576 Pixel.
Die Vorgehensweise ist also: 1) Proportional verkleinern 2) Beschneiden. Dadurch stellt man auf Kosten eines leicht beschnittenen Bildes sicher, dass es zu keinen Verzerrungen kommt. Derartige Vorgänge lassen sich für eine ganze Bilderserie im Stapelmodus, zum Beispiel mit IrfanView durchführen.
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