Minolta Dia-Scanner Dimage Scan Dual II
Minolta mischt auf dem Markt der Diascanner schon seit langem kräftig mit und hat mit dem Dimage Scan Dual II ein Gerät auf den Markt gebracht, das sich auch ein nichtprofessioneller Anwender leisten kann. Der Minolta Dimage Scan Dual II war mein allererster Diascanner (Ende 2000 gekauft). Er wurde im Herbst 2002 vom Nachfolgemodell Minolta Dimage Scan Dual 3 abgelöst.
Was bietet der Markt?
Da es sich bei einem Diascanner weniger um einen Computerartikel handelt als um einen Fotoartikel, sind die guten Marken auch keine bekannten Computernamen wie Hewlett Packard oder Compaq, sondern Markennamen, die jedem Fotografen ein Begriff sind: Canon, Nikon und Minolta sind die Marktführer was Diascanner betrifft.
Ein guter Diascanner hat typischerweise eine Auflösung bis zu 2800 dpi; ein Scan eines Dias liefert unkomprimiert bei höchster Auflösung ca. 30 MByte an Daten. Diese müssen irgendwie in den Rechner übertragen werden. Dass bei solchen Datenmengen mit Parallel- oder Seriellanschluss nichts auszurichten ist, ist einleuchtend; Aus diesem Grunde haben die meisten Geraete einen SCSI- oder USB-Anschluss.
Die technisches Features des neuen Minoltas
Wie bereits gesagt, Minolta brachte mit dem Dimage Scan Dual II ein Gerät auf den Markt,welches nicht nur in Sachen Preis sondern auch in Sachen Bedienung Akzente setzt. Das Gerät hat eine Auflösung von 2820 dpi und eine A/D Wandlung von 12 Bit. Die Bildausgabe erfolgt entweder in 8 Bit oder in 16 Bit pro Farbkanal. Da dies die wichtigsten Leistungsdaten eines Diascanners sind, liegt Minolta mit diesem Gerät ganz vorne mit dabei. Die Fokusierung kann bei dem Gerät entweder automatisch oder manuell erfolgen.
Das beste Feature an diesem Gerät ist der USB-Anschluss. Damit ist Plug and Play im wahrsten Sinne des Wortes möglich; Noch nie habe ich ein Gerät so schnell installiert gehabt wie diesen Scanner: Innerhalb von 15 Minuten war das Gerät ausgepackt und das erste Bild eingescannt.
Der Scan eines normalen Bildes dauert laut Minolta Prospekt ca. 60 s; Wie Minolta zu diesem Ergebnis kam, ist mir ein Raetsel. Entweder wurde die Auflösung drastisch reduziert, oder der Wert ist ein reiner Fantasiewert. Ein kompletter Scan incl. Fokusierung und Belichtungsmessung dauert ca. 4 Minuten! Des Rätsels Lösung ist, dass Minolta die Scanzeit ohne Datenübertragung zum Rechner angibt. Da frage ich mich aber, was mir ein schneller Scanner hilft, wenn die Daten nicht mindestens gleich schnell zum Rechner transportiert werden köennen.
Fantastische Bedienung
In Sachen Bedienung setzt der Dimage Scan Dual II Akzente für die Zukunft: Es sind zwei Filmhalter mitgeliefert: einer für einen Diastreifen von bis zu 6 Bildern, einer mit Einsteckschüben für bis zu 4 gerahmten Dias. Diese Filmhalter steckt man in den Scanner leicht ein; alles weitere erledigt das Gerät von selbst.
Mit Hilfe eines Indexscans kann man einzelne Bilder auswählen und scannen; Einzig bei diesem Gerät (abgesehen von Geräten jenseits der 1000 € Grenze) ist es möglich, 4-6 Bilder am Stück einzuscannen. Das ist sehr praktisch, will man einen ganzen Film schnell in den Rechner bringen. Wer sich den ASP-Adapter als Sonderzubehör kauft, kann in einem Durchgang en ganzen Film einscannen. Bequemer geht es wirklich nicht.
Die Software
Als ich die mitgelieferte Software startete musste ich zum ersten Mal schlucken, als ich zahlreiche Rechtschreibfehler in den Bedienungsmenüs vorfand. Wenn statt "ändern" "änden" steht, deutet dies etwas auf Schlamperei hin. Das Utility Programm konnte auch immer nur für eine Scanserie verwendet werden. Danach war kein weiterer Index-Scan möglich; das Programm musste neu gestartet werden. So einfach die Installation der Software war und so funktionell sie auf den ersten Blick erschien, so mager stellte sie sich mit wachsender Erfahrung heraus.
Besser lief es mit dem Twain-Treiber aus Adobe® Photoshop®. Von diesem Programm war die Light Edition 5.0 mitgeliefert. Photoshop® bietet bekanntlich alles, was das Bildbearbeiter-Herz begehrt.
Die Nachteile
Neben der nicht ausgereiften Software hat das Gerät einen entscheidenden Nachteil, und zwar den alles entscheidenden Nachteil: Trotz 12 Bit A/D Wandlung pro Farbkanal und einer Auflösung, die sogar um einige Prozent höher liegt, als die mancher teurerer Geräte, war die Bidqualität der eingescannten Fotos miserabel. Während man bei Landschaftsaufnahmen, egal ob Positiv oder Negativ, keine Abstriche in der Bildqualität hinnehmen muss, schneidet man bei Aufnahmen im Haus oder bei Dunkelheit ganz schlecht ab.
Besonders kritisch sind Fotos mit Blitz; auch wenn die Bildabzüge aus dem Fotolabor sehr gut herauskamen, war der Scanner nicht im Geringsten in der Lage, eine annähernde Bildqualität zu liefern. Auch das Probieren zahlreicher Einstellungen führte nicht zu der gewünschten Bildqualität, die andere Scanner bieten.
Die lange Scan-Dauer ist größtenteils USB-bedingt; scannt man bei höchster Auflösung, gerät die 1.1 USB-Schnittstelle an ihr Limit.
Fazit und Konsequenz
Minolta hat mit dem Dimage Scan Dual II ein Gerät auf den Markt gebracht, das in Sachen Bedienungskomfort und Automatisierung einen neuen Meilenstein in der Entwicklung der Diascanner setzt. Ich habe für das Gerät 500 € bezahlt und damit ca. 250 € weniger als vergleichbare Geräte auf dem Markt.
Leider erhält man den tollen Bedienungskomfort und den günstigen Preis auf Kosten der Bildqualität. Und da die Bildqualität das alles entscheidende Merkmal bei einem Diascanner ist, kann ich das Gerät nicht weiterempfehlen.
Ich habe das Gerät nach 2 Wochen umgetauscht in ein Gerät von Nikon (siehe mein Testbericht). Das Gerät bietet auf dem Papier weniger, trumpft aber durch super Software und perfekte Bilder auf.
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