Minolta Scanner DiMAGE Scan Dual III AF-2840
Die Anzahl der sich auf dem Markt befindlichen Dia-Scanner kann man an zwei Händen abzählen. Während sich manche Hersteller nur auf professionelle Anwender konzentrieren und andere nur ein Einsteigergerät in ihrer Produktpalette haben, um überhaupt einen Filmscanner anbieten zu können, spielt Minolta in allen Ligen der Diascanner mit. Der Film-Scanner DiMAGE Scan Dual III AF-2840 kam im Herbst 2002 auf den Markt und löst das Vorgängermodell Dimage Dual Scan II ab.
Der DiMAGE Scan Dual III AF-2840 rundet das Filmscanner-Portfolio von Minolta nach unten hin ab. Mit einem Preis von unter 400 € spricht er Einsteiger und Amateure an, denen die Qualität von Diaaufsätzen für Flachbildscanner nicht mehr ausreicht, die aber nicht so viele Bilder zum einscannen haben, dass sich ein teurer Film-Scanner lohnen würde.
Der Minolta DiMAGE Dual Scan 3 spielt also in einer ganz anderen Preisliga als die teuren Geräte von Nikon oder Canon und erreicht deshalb einen ganz anderen Anwenderkreis. Dass ein Diascanner im Low-Cost Segment den etablierten Größen in der 700-1000 €-Klasse nicht Paroli bieten kann, erwartet kein vernünftig denkender Mensch. Dazu bietet Minolta schließlich den DiMAGE Scan Elite II in dieser Preisklasse an. Es stellt sich vielmehr die Frage, ob der DiMAGE Scan Dual III AF-2840 eine für den Privatmann ausreichende Qualität und Funktionalität bietet, um mit einer kleinen Investition trotzdem zufriedenstellende Ergebnisse beim Scannen zu erzielen.
Ausstattung und Zubehör
Mit dem Minolta DiMAGE Scan Dual III AF-2840 erwirbt man ein komplettes Paket zum Einscannen und Bearbeiten seiner Fotos, das in dieser Hinsicht keine Wünsche offen lässt. Dafür gibts gleich mal ein erstes Lob von mir. Das Gerät wird per USB-Schnittstelle an den Rechner angeschlossen; ein entsprechendes USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten. Leider ist keine Firewire-Schnittstelle vorhanden - meiner Meinung nach eher ein Minuspunkt. Der DiMAGE Scan Dual III kann sowohl gerahmte Kleinbild-Negative oder Positive als auch Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern verarbeiten.
Zum Lieferumfang gehört ein Diarahmenhalter für bis zu 4 gerahmte Dias sowie ein Filmstreifenhalter für bis zu 6 Dias oder Negative am Streifen.
Der DiMAGE Scan Dual III AF-2840 kann auch APS-Filme scannen; dazu ist jedoch ein nicht im Lieferumfang enthaltener Adapter AD-10 notwendig, der ca. 120 € kostet.
Beim Auspacken des Gerätes erfreuen einen gleich drei CDs, von denen eine jedoch nur das Benutzerhandbuch in zahlreichen Sprachen enthält; Als Scan-Software liefert Minolta eine eigene Software aus, die man in unterschiedlichen Modi betreiben kann. In einem Komfort-Modus führt ein sehr übersichtlicher Scan-Assistent den Bediener Schritt für Schritt durch einen Scan-Vorgang durch. Die eigentliche, umfangreiche Scan-Software kann sowohl als Stand-Alone Tool als auch von Bildbearbeitungsprogrammen über die TWAIN-Schnittstelle gestartet werden.
Minolta liefert zusätzlich das Bildbearbeitungsprogramm Adobe® Photoshop® Elements mit aus; bei einem Scanner in dieser niedrigen Preisklasse ist dies bemerkenswert! Dafür wurde eben am Benutzerhandbuch gespart, welches nur auf CD ausgeliefert wird, so dass man es sich selbst ausdrucken muss.
Leistungsdaten des Filmscanners
Der DiMAGE Scan Dual III AF-2840 wirkt mit den Maßen 14,5 x 10,0 x 32,5 cm (Breite x Höhe x Tiefe) zunächst wie ein kleines Ungetüm unter den Filmscannern; das Gerät ist jedoch nur 1,5 kg schwer. Da habe ich schon deutlich kleinere Geräte mit ähnlichen Leistungsdaten auf dem Schreibtisch gehabt. Die Größe rührt daher, dass die Filmstreifenhalter auf schnelle Weise ganz in den Diascanner eingezogen werden.
Von außen wirkt der Scanner eher schlicht: An der Vorderseite befindet sich der Einschaltknopf und die Auswurftaste sowie eine Status-Lampe. Das Scanner-Innere lässt sich durch eine Filmkammertüre verschließen. Auf der Rückseite gibt es genau zwei Anschlüsse, einer für das Netzkabel und einer für das USB-Kabel. Daten werden via USB 2.0 (bzw. 1.1) zum Rechner übertragen, so dass bei diesem Vorgang keine Zeit verloren geht.
Der DiMAGE Scan Dual III AF-2840 scannt gerahmte Kleinbild-Dias oder Kleinbild-Filmstreifen in einer optischen Auflösung (Erläuterung auf unserer Seite Auflösung) von 2820 dpi. Die Auflösung des Bildsensors beträgt jedoch nur 2700 Pixel pro Zeile. Mit dieser Auflösung lässt sich ein normales Dia in ausreichender Qualität einscannen. Eine höhere Auflösung lohnt sich nur, wenn mit einer guten Spiegelreflexkamera und einem guten Film fotografiert wird. Bei Kleinbild-Dias erhält man Bilder mit einer Größe von bis zu 4000 x 2650 Pixeln.
Der DiMAGE Scan Dual III AF-2840 scannt mit dem aufpreispflichtigen APS-Filmadapter AD-10 auch ganze APS-Filme auf einmal ein; Wegen des kleineren Bildformates ergibt sich bei APS-Filmen eine maximale Größe von 3300 x 1900 Pixeln pro Bild.
Als Bildsensor kommt ein 3-Linien Farb-CCD zum Einsatz. Dieser scannt das eingelegte Filmmaterial mit 8 Bit oder 16 Bit pro Farbkanal ein, so dass pro Farbkanal bis zu 65536 Farbtöne unterschieden werden können. Der DiMAGE Scan Dual III fokusiert normalerweise automatisch, jedoch kann die Fokusierung auch manuell durchgeführt werden.
Für Farb-Scans gibt es eine Pixel-Polish-Funktion, mit der sowohl manuelle als auch automatische Bildkorrekturen (z.B. bei alten verblassten Bildern) durchgeführt werden können. Außerdem gibt es einen automatischen Staubpinsel, der kleine Staubkörnchen auf dem Filmmaterial eliminiert.
Installation
Packt man den Minolta DiMAGE Scan Dual III AF-2840 aus, so findet man außer dem Film-Scanner ein Netzteil mit Anschlusskabel, ein USB-Kabel, 3 CDs, ein Handbuch sowie zwei Filmstreifenhalter vor. Die Installation sollte also kein Problem sein. Schnell erkennt man, dass es sich bei dem Handbuch jedoch nur um eine Schnellanleitung in 10 verschiedenen Sprachen handelt; das eigentliche Handbuch ist nur auf CD enthalten.
In dieser Schnellanleitung ist auf jeweils 20 Seiten in allen möglichen Sprachen sowohl der Installationsvorgang als auch die einfache Bedienung des Scanners und der Software beschrieben. Um dieses Manual lesen zu können, sollte man jedoch in 100%igem Besitz seiner Sehstärke sein, denn die Schrift und die Abbildungen sind so winzig wie ich sie noch nie in einem Handbuch gesehen habe. Nichtsdestotrotz bietet diese Schnellanleitung alle Informationen, die man für den ersten Gebrauch und die Installation des Scanners benötigt.
Die eigentliche Installation war bei mir innerhalb von 3 Minuten erledigt: Installations-CD einlegen, ein paar Mal bestätigen und fertig. Danach konnte der Filmscanner an den USB-Port angeschlossen werden; die Treiber wurden automatisch installiert. So lobe ich mir das, eine solche Installation sowohl des Gerätes als auch der Software ist vorbildlich! Es folgt noch die Installation von Adobe® Photoshop® Elements, war bei mir jedoch bereits installiert.
Nach weiteren 5 Minuten hatte ich bereits den ersten Scan gemacht, sowohl mit dem Dual3 Easy Utility als auch aus Photoshop® heraus. Wunderbar, 15 Minuten nach dem Auspacken bereits das erste gescannte Bild auf dem Bildschirm, so macht Plug & Play Spaß. Nach 30 Minuten stürzte jedoch die Scan-Software zum ersten Mal ab, aber dazu später.
Scannen von gerahmten Dias
Der Minolta Scan Dual III kann bis zu 4 gerahmte Dias auf einmal scannen. Dafür gibt es einen Diarahmenhalter SH-U1, in den man die 4 Dias einsetzen muss. Der ganze Rahmen wird dann längs in den Film-Scanner eingeschoben. Für einen solchen Diarahmen gibt es so viele unterschiedliche Konstruktionen wie es Hersteller gibt. Es gibt Rahmen, mit Klammern, mit Spangen oder aufklappbare. Alle Rahmen-Konstruktionen haben Vor- und Nachteile.
Beim Minolta DiMAGE Dual Scan III AF-2840 werden die Dias einfach in einzelne Schächte des Rahmens eingeschoben. Dies hat den Vorteil, dass die Dias fest fixiert im Rahmen sitzen und sich somit nicht verdrehen können. Auch gibt es keine Verschleißteile; der Rahmen wird also beim normalen Gebrauch ein Diascanner-Leben lang halten.
Ein Nachteil ist jedoch, dass man beim Einlegen große Gefahr läuft, eine Totsünde zu begehen, nämlich einen Fingerabdruck auf dem Dia zu hinterlassen. Die Dias können nämlich nicht ganz in den Rahmen eingeschoben werden; man muss eine kleine Reststrecke zurücklegen, indem man das Dia am Rahmen anpackt und vollends hineinzieht. Ein kleiner Fehlgriff und man fasst voll ins Filmmaterial. Entsprechendes gilt natürlich beim Herausnehmen eines Dias aus dem Diarahmen.
Den mit Dias gefütterten Diarahmen führt man dann vorsichtig in den Dia-Scanner ein; das Gerät zieht den Rahmen dann motorgesteuert weiter ein. Sodann kann das eigentliche Scannen beginnen. Mit der Minolta eigenen Software führt man in der Regel zunächst einen Index-Scan, dann einen oder mehrere Vorscans und schließlich die hochauflösenden Scans durch. Um den Diarahmen braucht man sich während des Scannens nicht mehr zu kümmern; der wird vom Filmscanner automatisch in die richtige Position gefahren.
Bereits nach dem Index-Scan kann man die Dias drehen oder spiegeln falls erforderlich. Nach einem Vorscan, den man für alle 4 Dias in einem Schwung erledigen kann, kann man den genauen Scanrahmen setzen und farbliche Einstellungen machen; Gescannt werden dann entweder das aktuelle Bild oder die nach dem Indexscan selektierten Bilder. Hat man die Scan-Software aus Photoshop® heraus gestartet, findet man nach dem Scan bis zu 4 Fenster mit den Scans in Photoshop®. Hat man das Scanprogramm direkt gestartet, so werden die 4 Bilder auf der Festplatte durchnummeriert gespeichert.
Der Stapel-Scan für bis zu 4 eingelegte Dias funktioniert sehr gut, so dass man den Diascanner arbeiten lassen kann, während man selbst eine Tasse Kaffee trinkt. Nachteilig ist jedoch, dass man eine größere Menge von Dias nicht automatisch durchnummerieren kann; so schlau ist die Software leider nicht. Man erhält also z.B. bei 8 Dias nicht Dia1, Dia2, Dia3, Dia4, Dia5, Dia6, Dia7, Dia8 auf der Festplatte, sondern immer Viererreihen wie Dia11, Dia12, Dia13, Dia14, Dia21, Dia22, Dia23, Dia24.
Erwähnen möchte ich noch einen Nachteil, der mir erst nach einiger Zeit aufgefallen ist, aber bereits im Handbuch erwähnt ist: In den Diarahmen dürfen nur Dias von 1-2 mm Rahmendicke eingelegt werden. Glasgerahmte Dias oder 0,8 mm dicke Rähmchen können mit dem Minolta DiMAGE Scan Dual III also nicht eingescannt werden. Man muss also im Vorfeld genau wissen, was man mit dem Gerät scannen möchte.
Vorgang |
Dauer ohne Filter |
Dauer mit Filter |
Index-Scan 4 Dias |
0:27 min |
0:27 min |
Autofokus 1 Dia |
0:38 min |
0:38 min |
Vorschau 1 Dia |
0:13 min |
0:13 min |
Vorschau 4 Dias |
0:53 min |
0:53 min |
Feinscan 1 Dia mit 2820 dpi |
0:59 min |
1:50 min |
Feinscan 4 Dias mit 2820 dpi |
4:05 min |
7:35 min |
Die Scanzeiten hängen natürlich von der gewählten Auflösung ab, aber auch wesentlich von den eingestellten Filtern (Farb-Korrekturen, Pixel-Polish etc.). Die automatische Scharf-Einstellung kann gleich bei der Vorschau-Erstellung durchgeführt werden; sie entfällt dann beim Fein-Scan. Wird die Autofokusierung gleich bei der Vorschau für alle 4 Dias durchgeführt, addiert sich die entsprechende Zeit natürlich 4 mal, so dass man mehrere Minuten warten muss, bis man die 4 Vorschau-Bilder zur Verfügung hat.
Scannen von Filmstreifen
Im Lieferumfang des Minolta DiMAGE Scan Dual III ist der Filmstreifenhalter FH-U1 enthalten, in den man bis zu 6 Kleinbild-Negative oder -Positive entweder am Streifen oder lose einlegen kann. Ob Negativ oder Positiv bzw. ob Farbe oder Schwarz-Weiß ist eine reine Einstellungssache in der Software. Jedoch sollte man das Filmmaterial beim Einlegen in den Filmstreifenhalter nicht mischen.
Um einen Negativstreifen in den Filmstreifenhalter FH-U1 einzulegen, muss dieser zunächst geöffnet werden. Beim ersten Öffnen des Rahmens erschrickt man leicht, da man plötzlich zwei Teile in der Hand hält. Die Rahmen anderer Hersteller sind teilweise mit kleinen Scharnieren versehen, so dass man den Filmstreifenhalter richtig aufklappt und nicht gleich zerlegt. Führungen jeder Art können jedoch verschleißen und leicht brechen; der Filmstreifenrahmen von Minolta wird wohl ein Filmscanner-Lebenlang halten.
Der Filmstreifenhalter hat links, rechts, oben und unten kleine Führungen, in die man den Negativstreifen passgenau einlegt. Diese Führungsschienen sind jedoch viel zu flach geraten. Besonders bei leicht welligen Negativstreifen wird das Einlegen und Anpassen zur aufwendigen feinmechanischen Pinsettenarbeit, die viel Geduld erfordert. In dieser Hinsicht gibt es deutlich bessere Lösungen auf dem Markt.
Nachteilig sind auch die breiten Zwischenstege, auf denen der Negativstreifen aufliegt. Diese Stege sind breiter als die Zwischenräume zwischen den einzelnen Bildern auf dem Filmstreifen. Dadurch geht Bildinformation alleine aufgrund des Rahmens verloren. Man kann also auf keinen Fall die komplette Bildinformation aus einem Negativ herausholen; Normalerweise stört dies nicht, da das Hauptmotiv in der Bildmitte ist; es gibt aber Fälle, wo sich wichtige Bilddetails auch am Bildrand befinden; diese werden dann wegen der Stege teilweise abgeschnitten.
Nach dem Einlegen der Filmstreifen bzw. Einzelbilder wird das Oberteil wieder auf den Rahmen gesteckt. Dann sitzen die Filmstreifen fest im Halter und können nachträglich nicht mehr verschoben werden. Dieser Filmstreifenrahmen wird dann leicht in den Filmscanner eingeführt; der Transportmotor des Scanners zieht den Rahmen dann ins Innere. Während des Scannens braucht man sich um den Rahmen nicht weiter zu kümmern; der Motor verschiebt den Rahmen an die jeweils benötigte Position.
Das eigentliche Scannen erfolgt normalerweise in drei Schritten: Index-Scan, Vorschau-Scans und hochauflösende Fein-Scans. Bei einem Index-Scan erhält man Miniaturbilder vom eingelegten Filmmaterial. Mit diesen Mini-Bildchen kann man bereits Drehungen oder Spiegelungen durchführen, so dass das Bild richtig steht. Bei einem Vorscan wird automatisch die Schärfe eingestellt; anschließend kann der Scanbereich festgelegt werden und weitere Einstellungen können gemacht werden. Sowohl der Vorscan als auch der Feinscan können für einzelne Bilder aber auch für den ganzen Filmstreifen im Stapel durchgeführt werden.
Man kann also bequem bis zu 6 Bilder von einem Filmstreifen oder 6 Einzelbilder im Stapelbetrieb einscannen. Leider beginnt die Nummerierung bei jedem neu eingelegten Filmrahmen von vorne.
Vorgang |
Dauer ohne Filter |
Dauer mit Filtern |
Index-Scan 6 Bilder |
1:02 min |
1:02 min |
Autofokus 1 Bild |
0:44 min |
0:44 min |
Vorschau 1 Bild |
0:14 min |
0:24 min |
Vorschau 4 Bilder |
0:58 min |
1:38 min |
Feinscan 1 Bild mit 2820 dpi |
0:57 min |
1:50 min |
Feinscan 4 Bilder mit 2820 dpi |
3:59 min |
8:35 min |
Bei einem Index-Scan werden Index-Bilder immer von allen 6 Rahmenpositionen erzeugt, egal ob Filmmaterial eingelegt ist oder nicht; Eine Vorschau macht man am Besten gleich von allen eingelegten Negativen auf einmal, so dass man zwischen den einzelnen Bildern frei blättern kann. Allerdings addiert sich dann bei jedem Bild die Zeit für die Autofokusierung, sofern man diese einschaltet.
Scannen von APS-Filmen
Außer Kleinbild-Negativen und Kleinbild-Positiven kann der Minolta DiMAGE Dual Scan III auch APS-Filme einscannen. Dafür benötigt man den APS-Filmrollenadapter AD-10, der nicht im Lieferumfang enthalten ist. Dies ist sinnvoll und angebracht, denn der etwas mehr als 100 € teure APS-Filmadapter würde den Filmscanner nur unnötig verteuern; die meisten Käufer benötigen das Gerät jedoch nur für Negative oder Dias.
APS-Filme können mit dem Minolta Scan Dual III noch bequemer gescannt werden als Dias oder Negative. Die Klappe des APS-Adapters wird mit einem kleinen Riegel geöffnet, so dass der APS-Film eingelegt werden kann. Es gibt nur eine Möglichkeit, den Film in den Adapter einzuschieben; man kann also nichts falsch machen. Den APS-Filmadapter schiebt man bei komplett geöffneter Filmkammertüre in den Diascanner ein. Ein Pfeil auf dem APS-Adapter stellt sicher, dass man nicht in die Versuchung kommt, den Adapter falsch in den den Scanner einzuführen.
Das eigentliche Scannen von APS-Filmen funktioniert genau gleich wie bei Negativstreifen oder gerahmten Dias: Mit einem Index-Scan erhält man Miniaturbilder des Filmes; nach dem Erstellen einer Vorschau kann man den Scanbereich festlegen, den Ausschnitt drehen, spiegeln oder farblich bearbeiten. Es folgt der Feinscan mit der gewählten Auflösung und eingestellten Filtern wie Pixel Polish oder Staubpinsel.
Bei einem APS-Film erweist sich die Stapelscan-Funktion als äußerst nutzvoll, denn nichts ist bequemer als gleich einen ganzen APS-Film auf einmal einzuscannen. Das dauert dann zwar eine gewisse Zeit, in der man Abend essen oder bei mehreren aktiven Filtern sogar einen Film anschauen kann; jedoch arbeiten ein Computer und ein Filmscanner bekanntlich gerne alleine in aller Ruhe vor sich hin.
Das eigentlich Aufwendige beim Scannen eines kompletten APS-Filmes sind die Voreinstellungen. In dieser Hinsicht erweist sich die Software als nicht sehr komfortabel: Während man die Auflösung für alle Bilder auf einmal einstellen kann, muss man zum Beispiel den Scanbereich für jedes Bild einzeln festlegen, auch wenn er für alle Bilder gleich ist. Diese Arbeit entfällt jedoch beim nächsten APS-Film, sofern man seine Einstellungen abspeichert.
Vorgang |
Dauer ohne Filter |
Dauer mit Filtern |
Index-Scan 25 Bilder |
4:10 min |
4:10 min |
Autofokus 1 Bild |
0:42 min |
0:42 min |
Vorschau 1 Bild |
0:15 min |
0:25 min |
Vorschau 25 Bilder |
6:05 min |
8:07 min |
Feinscan 1 Bild mit 2820 dpi |
1:02 min |
2:05 min |
Feinscan 25 Bilder mit 2820 dpi |
25:10 min |
51:30 min |
Genauso wie beim Einscannen von gerahmten Dias oder Negativstreifen hängen die Scanzeiten wesentlich von den Software-Einstellungen ab. Führt man Scans in höchster Auflösung (2820 dpi) ohne Filter durch, so dauert ein Scan ca. eine Minute. Bei einem APS-Film kommen speziell bei Einzelbildscans nicht unwesentliche Film-Transportzeiten hinzu. Scannt man zum Beispiel zuerst das erste Bild und anschließend das letzte Bild eines APS-Filmes, so muss zwischen den beiden Scans der komplette Film weitergespult werden; dieser Vorgang dauert ca. 20 Sekunden.
Die mitgelieferte Software
Minolta liefert den DiMAGE Scan Dual III AF-2840 mit einem umfangreichen Komplett-Software-Paket aus, das im Wesentlichen aus drei Teilen (2 CDs) besteht:
- Easy Scan Utility Software
- DiMAGE Scan Dual III Utility Software
- Adobe® Photoshop® Elements
Als reine Scan-Software liefert Minolta eine eigene Software aus, die es für zwei verschiedene Anwendergruppen gibt: Die Easy Scan Utility Software richtet sich an Amateure und Fortgeschrittene, die möglichst schnell und möglichst einfach ein Bild einscannen möchten. Die DiMAGE Scan Dual III Utility Software ist ein umfangreiches Software-Paket, welches sowohl als Stand-Alone als auch aus Photoshop® heraus gestartet werden kann. Aber der Reihe nach.
Die Easy Scan Utility Software führt einen unerfahrenen Anwender vorbildlich durch einen Scanvorgang in 3-4 Schritten durch. Alles, was der Benutzer selbst machen muss, ist auszuwählen, ob Negativ oder Positiv (Farbe oder SW), welches Bild er scannen möchte, dieses evtl. noch drehen, und abschließend eine Auflösung zu wählen. Die Software erstellt automatisch einen Vorscan und zeigt dem Benutzer die Index-Bilder an. Als weitere Option kann der Benutzer noch einfache Helligkeits- und Kontrastanpassungen durchführen. Der Scan-Assistent führt den Benutzer so intuitiv und bequem durch die 3-4 Schritte, dass wirklich ein jeder in Minutenschnelle sein erstes Dia oder Negativ gescannt hat. Das ist vorbildlich!
Natürlich fehlen bei der Easy Scan Utility Software viele wichtigen Einstellungen, z.B. das Setzen eines Scan-Bereiches. Aber dazu gibt es ja die professionelle DiMAGE Scan Dual III Utility Software. Startet man diese Scan-Software als separates Programm, wird das gescannte Bild auf der Festplatte gespeichert; startet man die Anwendung via TWAIN aus einem Bildbearbeitungsprogramm heraus, so hat man das Bild nach dem Scan als Fenster im Bildbearbeitungsprogramm zur Weiterbearbeitung und zum Speichern zur Verfügung.
Die Scan-Software ist trotz des großen Funktionsumfanges sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Selbst ohne Benutzerhandbuch kommt man sehr schnell mit den meisten Funktionen der Software klar. Eine tolle Funktion, die ich mir auch bei anderen Herstellern wünsche, ist die Autobeschneiden-Funktion. Sie setzt den Scan-Bereich automatisch, so dass man nicht mühevoll einen Rahmen ziehen muss. Die Funktion funktioniert einwandfrei und erspart einem eine Menge Zeit.
Ein hervorragendes Feature ist die Möglichkeit, seine Einstellungen zu speichern und wieder herzuholen. Auf diese Weise lassen sich sehr bequem Stapel-Scans mit festen Einstellungen durchführen. Schließlich gibt es nichts Bequemeres als einen ganzen Filmstreifen auf einmal zu scannen.
Sowohl die einfache als auch die professionelle Version der Minolta Scan-Software produzieren zahlreiche Fehlermeldungen und Abstürze. Eine erste Fehlermeldung tritt auf, wenn man beim Starten der Software die Filmkammertüre nicht geschlossen hat. Eine Aufforderung, die Klappe zu schließen, wäre angebrachter als eine Fehlermeldung, wo jeder Benutzer gleich erschreckt. Abstürze kommen auch während des Scan-Vorganges und beim Durchführen von Einstellungen vor. In dieser Hinsicht muss Minolta noch einiges an Nacharbeit leisten, um die Software stabiler zu machen.
Dennoch muss ich die Scan-Software von Minolta loben; die fehlenden Funktionen sowie die bestehenden Instabilitäten werden in den nächsten Jahren mit Sicherheit behoben werden, so dass man ein rundes gutes Software-Paket zum Scannen hat, sofern man es regelmässig updated.
Als Bildbearbeitungsprogramm liefert Minolta Adobe® Photoshop® Elements mit aus, allerdings nicht die aktuelle Version. Adobe® Photoshop® gilt als die Nummer Eins auf dem Markt der Bildbearbeitungsprogramme; die Elements-Version ist zwar gegenüber der Vollversion deutlich reduziert, jedoch verwendet der Normaluser nicht einmal 20% der Funktionen der Elements-Version. Deshalb ist es beachtlich, dass Minolta bei einem so günstigen Film-Scanner ein so gutes Fotobearbeitungsprogramm beilegt. Vielleicht liegt der Preisvorteil für Minolta darin, dass eine ältere Version des Programmes dem Scanner beiliegt.
Bildqualität
Kommen wir zum wichtigsten Punkt bei der Beurteilung des Minolta Film-Scanners, der Bildqualität. Ich versuche bei der Beurteilung der Bildqualität gleich den Preis des Gerätes zu berücksichtigen. Es ist einleuchtend, dass der DiMAGE Scan Dual III AF-2840 nicht mit der Bildqualität von Profi-Filmscannern mithalten kann. Wer sich eine Spiegelreflexkamera um 350 € kauft, traut sich auch keinen Vergleich mit 5-10 mal teureren Modellen. Also stellt sich für mich viel mehr die Frage, ob die Bildqualität zum Preis-Leistungsverhältnis passt oder nicht.
Mit 2820 dpi Auflösung und einer Farbtiefe von 16 Bit pro Farbkanal spielt der Minolta Scan Dual III in der ersten Liga der Datenblätter der Filmscanner. Die resultierenden Scans lassen sich jedoch nur in die zweite Liga einordnen. Aber im Vergleich zum Vorgängermodell DiMAGE Scan Dual II hat sich viel verbessert. Während beim alten Modell jeder Scan den Anschein erweckte, als wäre das Foto bereits 20 Jahre alt, erhält man beim DiMAGE Scan Dual III Farben, die kräftig und natürlich wirken. So ist ein Himmel blau und eine Wiese grün, wie es sich gehört.
Sehr enttäuschend ist die Auto Dust Funktion des DiMAGE Scan Dual III AF-2840. Die eigens entwickelte Staub- und Kratzerkorrekturfunktion kann mit dem bewährten ICE-Verfahren, welches Minolta in seinen teureren Modellen einsetzt, nicht im Geringsten mithalten. Somit werden Staubpartikel und Kratzer nicht wirklich entfernt, sondern nur leicht verblasst - kein Vergleich zu Bildern, die mit dem leistungsfähigen ICE-Verfahren gescannt wurden (siehe dazu der Vergleich verschiedener Staub- und Kratzerkorrekturverfahren auf einer Extra-Seite).
Die schlechte Staubkorrektur muss nicht unbedingt ein Nachteil sein; ist man zufrieden, einen Scan so zu bekommen, wie das Bild an die Wand projiziert erscheint, dann benötigt man gar kein Korrekturverfahren. Hat man jedoch einmal gesehen wie ein gescanntes Bild mit und ohne Staubkorrektur aussieht, möchte man diese Funktion nicht mehr missen.
Die Pixel Polish Funktion ermöglicht leichte Korrekturen beim Scan, z.B. wenn das Bild etwas verblasst oder überbelichtet ist. Diese Effekte kann man bei einem normalen Scan jedoch auch mit einer anschließenden Bildbearbeitungsfunktion erzeugen. Allerdings ist es bequemer, direkt im Vorschaufenster eine Pixel Polish Funktion auszuwählen als anschließend im Photoshop® zu experimentieren.
Die Bildqualität des DiMAGE Scan Dual III AF-2840 hat sich also gegenüber dem Vorgängermodell deutlich verbessert. Allerdings ist die Qualität kein Vergleich mit doppelt oder mehrfach teureren Diascannern, wie sie auch Minolta im Programm hat. Aber das erwartet auch niemand. Dennoch ist erstaunlich, dass der doppelt so teure Minolta DiMAGE Scan Elite II bei gleichen Werten auf dem Datenblatt viel bessere Bilder liefert als der AF-2840.
Scangeschwindigkeit
Die ungefähren Scan-Geschwindigkeiten für unterschiedliches Filmmaterial wurden oben bereits in Tabellen gezeigt. Allgemein lässt sich sagen, dass der Minolta Dual Scan III ein sehr schneller Diascanner ist.
Wie bei allen Filmscannern auf dem Markt steigt die Scandauer beträchtlich an, wenn Filter eingeschaltet werden. Beim Minolta Dual Scan 3 zeigen die Filter jedoch so wenig Auswirkungen auf die Bildqualität, dass man am Besten auf sie ganz verzichtet und lieber anschließend im Bildbearbeitungsprogramm noch die eine oder andere Korrektur vornimmt. Scannt man sein Filmmaterial ganz ohne Filter, so erweist sich der kleine Minolta als wahrer Sprinter unter den Filmscannern.
Allerdings muss man fairerweise sagen, dass die Scangeschwindigkeiten anderer Film-Scanner ähnlich bzw. noch höher sind, wenn deren Staub- und Kratzerkorrekturverfahren ausgeschaltet werden.
Zusammenfassung, Fazit
Das Einsteigermodell von Minolta besticht durch eine gute Ausstattung, durch eine schnelle und einfache Installation, durch eine bequeme Handhabung, durch eine hohe Scan-Geschwindigkeit (nicht zuletzt dank moderner USB 2.0 Schnittstelle) und durch einen niedrigen Preis.
Die Bildqualität hat sich gegenüber dem Vorgängermodell stark verbessert. Natürlich können die Scans in Sachen Bildqualität nicht mit doppelt so teuren Filmscannern mithalten, aber das erwartet auch niemand. Für einen Film-Scanner, der nicht einmal 400 € kostet, bekommt man aber eine akzeptable Bildqualität. Am meisten vermisse ich das ICE Staub- und Kratzerkorrekturverfahren, was sich stark in der Bildqualität bemerkbar macht. Aber dafür gibt es bekanntlich den DiMAGE Scan Elite II von Minolta.
Der Minolta DiMAGE Scan Dual III AF-2840 ist ein Filmscanner für den kleinen Geldbeutel; der Preis ist gering, die Leistung ist akzeptabel; das Preis-Leistungsverhältnis ist also gut. Dieser Film-Scanner eignet sich nicht zum Archivieren seiner Dias oder Negative; dazu sollte man einen besseren Scanner verwenden, zum Beispiel den DiMAGE Scan Elite II von Minolta. Wer jedoch hin und wieder einige Bilder oder ganze Filme einscannen möchte, damit er die Bilder am Rechner oder am Fernseher anschauen oder die Bilder gar ins Internet stellen kann, der findet im Minolta Scan Dual 3 eine preisgünstige Lösung.
Immer wieder werde ich gefragt, ob sich der Aufpreis für den DiMAGE Scan Elite II lohnt. Ich sage ganz klar: Man bezahlt deutlich mehr, aber man bekommt auch deutlich mehr; der Qualitäts-Unterschied ist nicht nur ein kleiner Schritt sondern der Sprung in eine ganz andere Filmscanner-Klasse. Der Dual Scan III ist ein Einsteigermodell für einfache Anwendungen; der Elite II ist ein leistungsstarkes Gerät für anspruchsvolle Leute hinsichtlich Qualität.
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