Marktübersicht Großformatscanner mit DIN A3 Scanbereich
Anders als bei Digitalkameras, bei denen gefühlt alle 10 Sekunden ein neues Modell auf den Markt erscheint, ist der Scanner-Markt sehr viel überschaubarer aufgebaut. Dies liegt u.a. daran, dass die technischen Möglichkeiten zur Digitalisierung mittels Scangeräten sehr gut ausgereizt sind und wenig Grund zur weiteren Forschung und Entwicklung besteht. So findet man unter den besten Scannern auch heute noch ältere Modelle, die sich aufgrund ihrer durchdachten Technik am Markt gehalten haben. Als Beispiel sei hier nur der hervorragende Filmscanner Nikon Super Coolscan 5000ED aus dem Jahre 2003 genannt, der im Kleinbild-Bereich eine Spitzenqualität liefert und sich damit bis heute den Rang des besten Kleinbild-Scanners sichert.
Ein weiteres Merkmal des Scanner-Marktes ist die Tatsache, dass es keinen Allround-Scanner gibt, welcher für alle Aufsicht- und Durchsichtvorlagen der unterschiedlichen Formate optimal geeignet ist. Stattdessen decken die verfügbaren Scannermodelle verschiedene Bereiche bestimmter Papier- und Filmformate ab. Aus diesem Grund lassen sich den jeweiligen Scannermodellen genau definierte Geräteklassen zuordnen. Eine Geräteklasse, die den meisten Leuten heutzutage ein Begriff ist, ist die der Flachbettscanner. Genauer gesagt der DIN A4 Flachbettscanner mit einem Scanbereich bis ca. 21x30 cm. Diese Scanner werden vorrangig zur Digitalisierung von Dokumenten und Bildern im Auflichtbereich eingesetzt und gehören heutzutage zur Standardausstattung eines PC-Arbeitsplatzes im Büro oder zu Hause.
Innerhalb der Flachbettscanner-Geräteklasse gibt es aber noch einen anderen Scannertyp, welcher bei der Digitalisierung im Privatbereich eher selten anzutreffen ist: Die Rede ist von Flachbettscannern im Großformatbereich. Diese Großformatscanner lassen professionelle Digitalisierungen verschiedenartiger Papier- und Filmformate bis zum Spezialformat DIN A3 (42x29,7cm) in Kooperation mit anspruchsvollsten professionellen Anwendungen und Managementsystemen zu. Daher finden sie ihren Einsatzzweck in den unterschiedlichsten Gewerbebranchen wieder: So ist von der Digitalisierung historisch wertvoller Bilder in der Restaurierungs-/Konservierungsbranche über das Scannen von Röntgenaufnahmen innerhalb der Medizinbranche über technische Dokumentationen der Bauindustrie bis hin zur Stapelverarbeitung und Archivierung von großen Dokumentenmengen im Business-Bereich alles vertreten.
Einige der Großformatscanner bieten das Scannen von Filmmaterial mithilfe einer Durchlichteinheit an. Wegen der großen Auflagefläche können dann entweder sehr große Filmvorlagen oder viele kleine Filme am Stück gescannt werden.
Im Folgenden wollen wir einen Überblick über den Bereich der Großformatscanner verschaffen und widmen uns dabei der Vorstellung verschiedener Scannermodelle mit ihren Vorteilen und Haupteinsatzgebieten.
Epson Workforce DS-50000 / DS-50000N
Hochwertiger A3-Scanner zum Scannen und von Dokumenten, Büchern, Bildern etc.
Der im Herbst 2012 publizierte Epson Workforce DS-50000 gehört mit seinen Maßen von 640 x 468 x 156 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 14,8 kg mit zu den schweren Großformatscannern. Die bekannten Formate von Executive (184 x 267 mm) bis DIN A3 (297 x 420 mm) lassen sich problemlos mit einer Farbtiefe von 48 Bit und einer maximalen optischen Auflösung von 600 dpi einscannen.
Die maximale Scandauer bei Farb- und Schwarz/Weiß-Dokumenten beträgt laut Herstellerangaben 4 Sekunden pro Seite (DIN A4, 300 dpi). Bei höheren Auflösungen oder größeren Vorlagen verlängern sich die Scanzeiten. Die Daten werden per USB 2.0 Hi-Speed Anschluss übertragen. Bei der Bilderfassung werden die gängigen Standards TWAIN, ISIS und WIA unterstützt.
Darüber hinaus kann auf eine Vielzahl an Bildoptimierungen zugegriffen werden wie z.B. die automatische Schieflagenkorrektur, automatische Bilddrehung, Textverbesserung, Entrasterung, horizontale und vertikale Dokumententrennung, Buchrückenkorrektur, Farbausblendung/-optimierung und die Barcode-Erkennung, um nur einige zu nennen.
Als Ausgabeformate werden jpg, tif und pdf unterstützt. Mit Epson Document Capture Pro können gescannte Dateien bereits vor der Konvertierung bearbeitet werden und an fast jede Art von Dokumentenspeicher oder Dokumentenmanagementsystem wie z.B. einen Cloud-Speicher weitergeleitet werden. Epson Document Capture Pro bietet zusätzlich auch die Möglichkeit die sogenannte Push-Scan-Funktionalität des Scanners zu nutzen. Hierbei können bestimmte Funktionen des Scanners auf Knopfdruck genutzt werden. Als Beispiel sei hier die „Scannen und als E-Mail versenden“ - Funktion genannt. Mit dem optional erhältlichen Netzwerkschnittstellenmodul kann dieser Scanner darüber hinaus einschließlich aller Funktionen von einer Vielzahl weiterer Anwender im Netzwerk gemeinsam genutzt werden.
Das "N" bei dem Epson Workforce DS-50000N steht für "Netzwerk". Der Scanner entspricht dem Epson Workforce DS-50000 mit zusätzlichem integriertem Netzwerkschnittstellenmodul. Eine Netzwerknutzung verschiedener Anwender mit Ipv6-Unterstützung wird damit gewährleistet.
Für erweiterte Netzwerk- und Servertätigkeiten lässt sich der DS-50000 auch in Verbindung diverser (Server-)Betriebssysteme wie Windows Server 2003 (R2), Windows Server 2008 (R2), XenApp 5.0, XenApp 6.0, Terminal Service, Presentation Server 4.5, Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Windows 8 und Windows 10 betreiben.
Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass der Scanner durch einen hochwertigen CCD-Sensor und der Epson ReadyScan LED-Technologie zudem ohne Aufwärmzeit und vollkommen quecksilberfrei arbeitet. Auch der Stromverbrauch zeigt sich sehr umweltfreundlich. Im normalen Betrieb benötigt der DS-50000 gerade einmal 25,5 W. Im Sparmodus sogar nur 9,5 W und im Standby-Betrieb lediglich 1,5 W. Des Weiteren entsprechen die elektrischen Normen den Energy-Star®-Richtlinien.
Der Epson Workforce DS-50000 weist sich bereits vorab als klarer Dokumenten- und Bildscanner aus, da für ihn keine optionale Durchlichteinheit zum Scannen von Filmmaterial verfügbar ist. Des Weiteren lässt die maximale optische Auflösung von 600 dpi und der vielfältigen Bildkorrekturmöglichkeiten erkennen, dass der Haupteinsatzzweck sich an die Digitalisierung von komplizierteren Vorlagen wie z.B. gebundenen Materialien und fragilen oder dicken Dokumenten richtet, welche individuell weiterverarbeiten werden müssen.
Anwender mit spezifischen Anforderungen kommen hier also voll auf ihre Kosten. Außerdem ermöglicht die Unterstützung der Standards TWAIN, ISIS und WIA zur Bilderfassung in Zusammenhang mit Epson Document Capture Pro eine leichte vertikale Integration in verschiedene Anwendungen. Die Push-Scan-Funktionalitäten des DS-50000, die Unterstützung diverser Serverbetriebssysteme und die Möglichkeit des Erwerbs einer optionalen Netzwerkschnittstellenmoduls sprechen zusätzlich für den Scannereinsatz sowohl in kleinen als auch in größeren Arbeitsgruppen.
Alles in allem ist der Epson Workforce DS-50000 ein solider umweltfreundlicher Flachbettscanner für großformatige individuell zu handhabende Auflichtvorlagen mit leichter Integrationsmöglichkeit in vertikale Anwendungen und Netzwerk- und Serverbetriebssystemkompatibilität.
Der Epson Workforce DS-50000 bzw. die Netzwerkvariante DS-50000N ist der ideale Scanner, wenn es darum geht, großformatige Dokumente, Bücher, Pläne oder Bilder bis zu einer Größe von 42 x 29,7 cm zu digitalisieren, automatische Fehlerkorrekturen durchzuführen und die Scans auf dem Rechner oder in einem Dokumentenmanagementsystem abzulegen.
Der Epson Workforce DS-50000 eignet sich also nicht für Filmmaterial oder für Röntenbilder. Mehr Informationen zum Epson WorkForce DS-50000 finden Sie in unserem Testbericht über dieses Gerät.
Epson Workforce DS-60000 / DS-60000N
Leistungsfähiger A3-Scanner zum stapelweisen Scannen von Papiervorlagen
Gegenüber seinem kleinen Bruder Epson DS-50000 besitzt der Epson DS-60000 nahezu die gleichen technischen Spezifikationen, weshalb wir auf eine erneute Auflistung der wichtigsten technischen Daten an dieser Stelle verzichten und auf den oben beschriebenen Epson Workforce DS-50000 verweisen. Auch der DS-60000 verfügt über keine optionale Durchlichteinheit, so dass es sich also um einen reinen Dokumentenscanner handelt.
Zum Scannen von individuellen Vorlagen oder Filmmaterial ist der Epson Workforce DS-60000 jedoch auch nicht ausgelegt. Was rechtfertigt also eine Preiserhöhung dieses Modells um ungefähr 1000 € im Vergleich zu seinem Vorgänger? Optisch lässt sich dies leicht erschließen: Wo der DS-50000 nur einen einfachen Deckel besitzt, ist auf dem DS-60000 ein automatischer Dokumenteneinzug verbaut, der den vertikalen Platzverbrauch des Scanners nahezu verdoppelt. Dieser fasst 200 Blatt und ermöglicht eine enorm schnelle Stapelverarbeitung von (laut Herstellerangaben) 40 Seiten pro Minute (DIN A4, 300 dpi) und erhöht damit die Digitalisierungsgeschwindigkeit enorm.
Die Bild-/Dokumentoptimierungsfunktionen sind größtenteils die gleichen wie beim Epson Workforce DS-50000. Einige für den Stapelverarbeitungsprozess hilfreiche Features wie z.B. Leere-Seiten-überspringen, Doppeleinzugserkennung, Duplex-Scannen und Automatische/manuelle-Job-Trennung wurden hinzugefügt. Auch die Möglichkeit des Erwerbs eines optionalen Netzwerkschnittstellenmoduls, die Unterstützung der gängigen (Server-)Betriebssysteme und die Push-Scan-Funktionalitäten in Verbindung mit den Document Capture Pro-Lösungen werden wie bei dem DS-50000 gewährleistet und erhöhen zusätzlich die Produktivität. Der Energieverbrauch im normalen Betrieb erhöht sich jedoch verständlicherweise aufgrund der Stapelverarbeitung auf 79 W.
Den Epson Workforce DS-60000 gibt es auch in einer Netzwerkvariante; die entsprechende Bezeichnung ist dann Epson Workforce DS-60000N, wobei das "N" für "Netzwerk" steht. Die Netzwerkvariante ist dann erforderlich, wenn der Scanner nicht an einem einzigen Arbeitsplatz sondern in einer Firma, einer Abteilung oder einer Arbeitsgruppe von allen Mitarbeitern betrieben werden soll. Der Epson DS-60000N entspricht also dem Epson Workforce DS-60000 mit zusätzlichem integriertem Netzwerkschnittstellenmodul. Eine Netzwerknutzung verschiedener Anwender mit Ipv6-Unterstützung wird damit gewährleistet.
Mit dem Epson Workforce DS-60000 hat der Hersteller aus dem DS-50000 einen effizienten und zuverlässigen A3-Scanner mit Stapelmodusfunktion gemacht. Mit seiner hohen Scangeschwindigkeit und Präzision bei der Erfassung großer Dokumentenmengen richtet er sich primär an mittlere bis große Unternehmen, welche einen schnellen und reibungslosen Dokumentenworkflow etablieren und den Scanner in ihre bestehende Systeme zum Dokumenten-Management integrieren möchten. Zudem weisen die Epson ReadyScan LED-Technologie, die quecksilberfreie Elektronik und die ENERGY STAR-Zertifizierung dieses Scannermodell ebenfalls als umweltfreundlich aus.
Der Epson Workforce DS-60000 bzw. die netzwerkfähige Variante DS-60000N ist das ideale Gerät, wenn große Mengen an Dokumenten bis zu einer Größe von DIN A3 (42 x 29,4 cm) im Stapelbetrieb automatisch gescannt und auf dem Rechner oder in einem Dokumentenmanagementsystem archiviert werden sollen.
Der Epson Workforce DS-60000 eignet sich sowohl für das klassische DIN A4 Format als auch für das doppelt so große DIN A3 Format. Er kann keine Durchlichtvorlagen digitalisieren, also keine fotografischen Filme und auch keine Röntgenbilder.
Epson Workforce DS-70000 / DS-70000N
Extrem schneller A3-Hochleistungsscanner für Papiervorlagen im Stapelbetrieb
Aus dem Hause Epson gibt es noch einen weiteren DIN A3-Scanner, den Workforce DS-70000. Äußerlich ähnelt er sehr dem Workforce DS-60000. Wem die 40 Seiten pro Minute des oben beschriebenen Epson Workforce DS-60000 nicht genügen greift zu diesem Turboscanner mit einem zuverlässigen Scanvolumen von ca. 8000 Seiten pro Tag. Der Epson Workforce DS-70000 ist im Vergleich zu seinem direkten Namensvorgänger nochmal fast doppelt so schnell und kann mit einer Geschwindigkeit von 70 Seiten pro Minute Papiervorlagen (Din A4, 300 dpi) erfassen und digitalisieren. Rein optisch hat sich bis auf den anderen Schriftzug am Gerät nicht sehr viel getan und auch die technischen Vorgaben sind bis auf die erhöhte Geschwindigkeit identisch mit den Spezifikationen des Workforce DS-60000. Der Hersteller gibt des Weiteren eine optionale Gigabit-Ethernet-Schnittstelle als möglichen Anschluss mit an.
Der Epson Workforce DS-70000 bzw. die netzwerkfähige Variante DS-70000N ist der richtige Scanner für all diejenigen Unternehmen, in denen eine hohe Digitalisierungsgeschwindigkeiten im Dokumentenworkflow an erster Stelle steht. Große Dokumentenmengen werden bis zu einer Größe von DIN A3 (42 x 29,4 cm) im automatisierten Stapelbetrieb extrem schnell digitalisiert und auf dem Rechner oder in einem Dokumentenmanagementsystem archiviert.
Der Epson Workforce DS-70000 eignet sich sowohl für das klassische DIN A4 sowie für das doppelt so große DIN A3 Format. Er kann aber keine Durchlichtvorlagen wie fotografische Filme oder Röntgenbilder digitalisieren. Dieser Scanner ist auf maximale Geschwindigkeit ausgelegt.
Microtek ScanMaker 9800XL Plus
Preisgünstiger A3-Scanner zum Digitalisieren von Dokumenten und Filmen
Anders als bei vielen anderen A3-Scannern, klappt man den Deckel des ScanMaker 9800XL Plus von Microtek entlang der Längsachse auf - ähnlich wie man es von klassischen DIN A4-Auflichtscannern gewohnt ist. Der ScanMaker 9800XL Plus leistet eine optische nutzbare Auflösung von 1600 dpi und unterstützt dabei die gängigen Speicherformate wie u.a. jpg, tif und pdf. Die maximale Auflagenfläche beträgt ca. 305 x 429 mm und liegt damit etwas oberhalb des DIN A3-Formats.
Der Microtek ScanMaker 9800XL Plus ist nicht mehr lieferbar.
Mit einer Farbtiefe von 48 Bit und einer Dichte von 3,7 Dmax stellt er sich auch der Herausforderung Durchlichtvorlagen zu digitalisieren, da er auf Wunsch auch mit optionaler Durchlichteinheit TMA 1600 III für knapp 500,00 € Aufpreis erhältlich ist. Der maximale Scanbereich für Durchlichtvorlagen ist mit 305 x 406 mm festgelegt und entspricht 12" x 16" (Zoll). Dies ermöglicht Filmvorlagen wie gerahmte Kleinbild-Dias und -Filmstreifen, Mittelformate und Großformate einzuscannen. So ist auch das Scannen von Röntgenfilmen möglich. Über eine ICE-Funktion zur automatischen Entfernung von Staub- und Kratzern verfügt das Gerät jedoch leider nicht.
Die Bilderfassung erfolgt nach dem TWAIN Standard mittels verbautem CCD-Sensor und LED Lichtquelle. Als Datenübertragung dient ein USB 2.0 Anschluss. Der Stromverbrauch zeigt sich sparsam mit 28 W im normalen Betrieb, 9,4 W im Standby und 1 W im Ruhezustand. Anders als man es heutzutage gewohnt ist befindet sich am Scanner selbst nur eine „Smart-Touch-Taste“ mit der man den Scanvorgang manuell einleiten kann.
Im Lieferumfang des ScanMaker 9800XL Plus ist ein ansehnliches Softwareangebot enthalten: Die wichtigsten Programme wie das Scanprogramm ScanWizard Pro und der ICC Profiler zur Farbkalibrierung sind sowohl für Windows als auch für Mac-Systeme verfügbar. Lediglich die Intervideo MediaOne Gallery gibt es nur für Windows und auch die Netzwerkfunktionalität steht den Macintosh-Usern nicht zur Verfügung. Die mit dem ICC Profiler erstellten Farbprofile lassen sich sogar mit SilverFast nutzen, wobei wir bei einem großen Pluspunkt des Scanners sind:
Optional lässt sich der ScanMaker 9800XL Plus auch mit der professionellen Scansoftware SilverFast Ai Studio vom deutschen Hersteller Lasersoft Imaging betreiben, wodurch erheblich bessere Scanergebnisse sowohl im Auflicht- und erst recht im Durchlichtbereich erreicht werden. Der große Vorteil von SilverFast Ai Studio ist, dass man mit Hilfe von IT-8 Kalibrierungstargets eine Farbkalibrierung des Scanners vornehmen kann, so dass Farbfehler des Scanners korrigiert werden und man farbechte Scans produzieren kann.
Möchte man vorrangig Röntgenaufnahmen einscannen, empfehlen wir für diesen Zweck aber wärmstens die Scansoftware SilverFast X-Ray zu erwerben. Die Software ist individuell an die Eigenschaften geeigneter Flachbettscanner angepasst, um das Maximum an Details und den ganzen Tonwertreichtum aus medizinischen und wissenschaftlichen Röntgenfilmen herauszuholen. SilverFast X-Ray ist außerdem so einfach gehalten, dass auch ein einfacher Angestellter in einem medizinischen Labor oder in einer Arztpraxis damit umgehen kann.
Insgesamt lässt sich der Microtek ScanMaker 9800XL Plus hauptsächlich in Kleinbüros, Bibliotheken und bei allen Anwendern vorstellen, die große Papier- und Filmvorlagen digitalisieren möchten und auf eine farbgetreue und detaillierte Farbwiedergabe bis zum DIN A3 Format angewiesen sind. Besonders bei der Nutzung mit SilverFast führt dies zu besseren Ergebnissen. Darüber hinaus ist der 9800XL Plus einer der wenigen Scanner für den die Röntgensoftware SilverFast X-Ray zur Verfügung steht.
Ein Manko ist jedoch leider die fehlende Staub- und Kratzerkorrektur-Funktion, die sich aber im Auflichtbereich weit weniger stark bemerkbar macht als im Durchlichtbereich. Bei der Digitalisierung von Kleinbild-Filmmaterial sollten hier also keine Wunder erwartet werden, und eine gute Reinigung des Filmmaterials sollte den Durchlichtscans vorhergehen. Auch die fehlende Netzwerkfunktionalität für Mac-Systeme ist etwas schade. Beim Scannen von Filmmaterial ist die niedrige Auflösung ein Problem. Da eignet sich besser der größere Microtek ScanMaker 1000XL oder der Epson Expression 12000XL.
Der Microtek ScanMaker 9800XL Plus ist ein preisgünstiger Scanner zum Scannen von großen Dokumenten, Büchern, Plänen oder Bildern bis zu einer Größe von DIN A3 (42 x 29,7 cm). In Verbindung mit der optionalen Durchlichteinheit TMA 1600 III ist auch das großformatige Scannen von fotografischen Filmen oder Röntgenbildern möglich. Dank der SilverFast Scan-Software und IT-8 Farbkalibrierung darf man gute Bildergebnisse erwarten.
Beim Microtek ScanMaker 9800xl Plus steht also mehr die Funktionalität als die Qualität im Vordergrund. Für einen ziemlich günstigen Preis erhält man einen A3-Scanner zum Scannen von großen Papiervorlagen und ggfs. Filmvorlagen. Für den günstigen Preis muss man eben deutliche Abstriche bei der Bildqualität in Kauf nehmen.
Auch in Sachen Zuverlässigkeit und Service muss man beim Microtek ScanMaker 9800XL Plus deutliche Abstriche machen. Aufgrund vieler Probleme und schlechter Erfahrungen haben wir das Gerät aus dem Sortiment genommen und empfehlen als deutlich bessere Alternative den oben beschriebenen Epson WorkForce DS-50000.
Microtek ScanMaker 1000XL plus
Hochwertiger A3-Scanner mit automatischer Staub- und Kratzerkorrektur bei Dokumenten
Der ScanMaker 1000XL plus besitzt auf den ersten Blick viel Ähnlichkeit mit dem oben beschriebenen Microtek ScanMaker 9800XL Plus. So lassen sich die gleichen Vorlagen, also Auflichtvorlagen und Filmvorlagen bis ca. DIN A3, digitalisieren. Allerdings besitzt der 1000XLplus die doppelte nutzbare Auflösung. Dafür kostet er aber auch in etwa das Doppelte. Der Schluss liegt also nahe, dass sich der Microtek ScanMaker 1000XL Plus vom ScanMaker 9800XL Plus um mehr unterscheiden muss, um den deutlich höheren Preis zu rechtfertigen, und in der Tat gibt es einige gravierende Qualitätsunterschiede.
Der Microtek ScanMaker 1000xl plus ist nicht mehr lieferbar.
Neben der Verdopplung der nutzbaren Auflösung auf 3200 dpi und der Erhöhung der Dichte auf 4,0 Dmax wurde zum ersten mal bei einem A3-Scanner auch die ICE Technologie zur automatischen Staub und Kratzerentfernung, sowie die ColorRescue-Technologie für Aufsichtvorlagen integriert. Fotoretuschen sind mit diesen Technologien nahezu hinfällig und ermöglichen einen verkürzten Arbeitsworkflow. Des Weiteren wurde die LED-Lichtquelle von einer weiß fluoreszierenden Kaltlicht-Kathodenlampe abgelöst und ein separater Anschluss des Scanners über FireWire verbaut.
Zum Softwareangebot gesellt sich u.a. das Texterkennungsprogramm ABBYY FineReader Sprint hinzu. Wie beim Microtek ScanMaker 9800xl ist der Scanner auch mit der Scansoftware SilverFast Ai Studio und für Röntgenbilderscans mit der Scansoftware SilverFast X-Ray für bessere Bildergebnisse kompatibel. Dies bietet sich insbesondere bei der Digitalisierung von Durchlichtvorlagen an, da die SilverFast-Varianten im Gegensatz zur Herstellersoftware deutlich bessere Ergebnisse produzieren. Sowohl mit SilverFast als auch mit dem ScanWizard Pro lässt sich beim Scannen von Vorlagen jeder Art eine Stapelverarbeitung einstellen, so dass mehrere Vorlagen, die gemeinsam auf die Scanfläche passen, auf einmal verarbeitet werden können. Die einzelnen Scanrahmen werden hierfür manuell aufgezogen. Zusätzlich sind die sehr gut durchdachten Filmstreifenhalter für Durchlichtscans und die vorbildliche Dokumentation zur Scannereinrichtung zu vermerken.
Zusammenfassend richtet sich der Mikrotek ScanMaker 1000XL Plus hauptsächlich an z.B Werbeunternehmen, dem Kunstgewerbe im Bereich des Vordrucks oder Kleinbüros. Aber auch im medizinischen Bereich für den Scan von Röntgenbildern ist er gut einsetzbar. Durch die verbesserte Auflösung, die verbesserte Dichte und die große Softwareausstattung bietet sich dieses Modell noch besser zur Digitalisierung von Durchlichtvorlagen an als der ScanMaker 9800XL Plus.
Aber auch hier sollte der Scanner aufgrund der nicht ausreichenden effektiven Auflösung nicht primär zur Digitalisierung von Kleinbild-Filmmaterial genutzt werden. Erst ab Scans von Mittelformaten oder Großformaten und bei Röntgenbildern ist eine Nutzung des ScanMaker 1000XL plus empfehlenswert. Bedauerlicherweise ist die eingebaute ICE-Funktion nicht für Durchlichtscans nutzbar, was eine manuelle Säuberung des Filmmaterials vor dem Scannen mit sich bringt. Bei Aufsichtvorlagen leistet die Staub- und Kratzerentfernung aber gute Dienste, auch wenn sich dadurch die Scanzeiten vervielfachen. Leider müssen die Macintosh-User auch bei diesem Gerät auf die Netzwerkfunktionalität verzichten.
Der Microtek ScanMaker 1000XL plus ist ein hochwertiger Scanner zum Scannen von großformatigen Dokumenten, Büchern, Plänen oder Bildern in sehr guter Qualität. In Verbindung mit der Durchlichteinheit ist auch das großformatige Scannen von Filmen oder Röntgenbildern möglich.
Detaillierte Informationen zum Microtek ScanMaker 1000XL plus finden sie in unserem ausführlichen Testbericht über dieses Gerät.
Epson Expression 12000XL
Professioneller A3-Scanner zum Scannen von Papiervorlagen und Filmen in höchster Qualität
Der Epson Expression 12000XL scannt Auflichtvorlagen sehr zügig mit einer Dichte von 3,8 Dmax und einer maximalen optischen Auflösung von 2400 dpi ein. Ein Auflicht-Scan in Farbe benötigt laut Herstellerangaben ca. 3 Minuten (DIN A3, 600 dpi). Ein Negativ-Scan in Farbe benötigt gemäß Hersteller knapp 4 Minuten (4 x 5 Zoll, 2400 dpi). Die Fokussierung des Scanners nimmt zudem etwa 45 Sekunden in Anspruch. Von den optischen 2400 dpi werden effektiv ca. 90% erreicht. Werte wie dieser sind bei Flachbettscannern äußerst selten. Es ist auch die größte von uns gemessene effektive Auflösung der hier gelisteten A3-Scanner und prädestiniert den 12000XL gleichzeitig für den Durchlichtbereich, wofür jedoch die optionale Durchlichteinheit notwendig ist.
Im Lieferumfang der Durchlichteinheit befinden sich die notwendigen Filmhalter für gerahmte Kleinbild-Dias, 35mm-Filmstreifen, Mittelformate und Großformate. Das Set aus Scanner und Durchlichteinheit ist auch als Bundle unter der Bezeichnung Epson Expression 12000 XL Pro erhältlich.
Die optionale Scan-Software SilverFast Ai Studio vom deutschen Softwarehersteller Lasersoft Imaging liefert in Kombination mit dem 12000XL eine erheblich bessere Bildqualität bei Auflicht- als auch bei Durchlichtvorlagen. Bei zweiterem werden die Vorteile von SilverFast sogar noch besser deutlich. Wenn es insbesondere um das Scannen von Röntgenfilmen geht, bietet sich vor allem die spezielle Scansoftware SilverFast X-Ray mit ihren speziellen X-Ray Automatiken an, da sie die wichtigen Tiefen- und Detailzeichnungen der Röntgenfilme viel besser erfassen und verarbeiten kann als die herstellereigene Scansoftware Epson-Scan. SilverFast X-Ray ist eine spezielle Software zum Scannen von Röntgenbildern; sie zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass sie leicht bedienbar ist, so dass sie auch von einfachen Angestellten in Laboren oder Arztpraxen bedient werden kann. Leider verfügt der Scanner aber über keine ICE-Funktion zur hardwarebasierten Staub-und Kratzerentfernung.
Der Epson Expression 12000XL unterstützt die Speicherformate jpg, (multi-)tif und pdf. Die Bilderfassung verläuft über den TWAIN bzw. WIA Standard. An den Rechner wird er über eine USB 2.0 Schnittstelle angeschlossen. Zum Scannen kommt eine LED-Lichtquelle zum Einsatz. Langwierige Aufwärmzeiten vor dem eigentlichen Scanvorgang fallen damit weg. Die Durchlichteinheit gibt es für ca. 700 € Aufpreis zum Scannen von transparentem Filmmaterial. Das Bundle aus Scanner und Durchlichteinheit wird unter der Bezeichnung Epson Expression 12000xl Pro verkauft.
Aufgrund seiner hervorragenden effektiven Auflösung von 2170 dpi, der hohen Dichte, der guten Bildqualität, seiner ausgezeichneten Funktionen und der sehr hohen Scan-Geschwindigkeit ist der Epson Expression 12000XL eindeutig dem Feld der Grafik-Scanner zuzuordnen. Man merkt, dass er für Einsatz mit professionellen Grafikanwendungen konzipiert wurde, und Grafik-Häuser wie auch Digital- und Printmedienabteilungen werden mit diesem Scanner ihre Freude haben. In Kombination mit der Durchlichteinheit und SilverFast Ai Studio bzw. SilverFast X-Ray ist der Scanner auch für Filmmaterial und für Röntgenaufnahmen sehr zu empfehlen.
Der Epson Expression 12000XL ist das Top-Modell unter den Großformatscannern bis DIN A3, wenn es um Bildqualität geht. Vor allem, wenn man das Gerät mit der Scansoftware SilverFast Ai Studio betreibt und mit Hilfe von IT-8 Targets eine Farbkalibrierung durchführt (Infos dazu auf unserer SilverFast FAQ-Seite), erzielt er sowohl beim Scannen von Papiervorlagen als auch beim Scannen von Filmvorlagen eine von anderen Geräten nicht annähernd erzielte Bildqualität.
Detaillierte Informationen zum Epson Expression 12000XL finden sie in unserem ausführlichen Testbericht über dieses Gerät. Aufgrund der hervorragenden Leistungsdaten, der exzellenten Bildqualität und der außerordentlich guten Stabilität und Zuverlässigkeit gibt es von uns eine ganz klare Kaufempfehlung für diesen Scanner.
Zusammenfassung, Fazit
Der Bereich großformatiger Scanner mit einem Scanbereich bis DIN A3 (42 x 29,7 cm) ist sehr gut überschaubar. Letztendlich findet auch im Segment der DIN A3 Flachbettscanner eine relativ geradlinige Einteilung in unterschiedliche Einsatzgebiete statt. Die Epson Workforce Scanner DS-50000, DS-60000 und DS-70000 konzentrieren sich mit ihren Netzwerkoptionen und Kompatibilitäten zu Serversystemen auf das Scannen von Dokumenten, egal ob es um komplexere schwierige Vorlagen wie Bücher oder um die Digitalisierung von großen Dokumenten via Stapelmodus geht. Der Epson Workforce DS-70000 ist in diesem Feld besonders auf Geschwindigkeit ausgelegt.
Der Microtek 9800XL Plus und Microtek 1000XL plus zusammen mit dem Epson Expression 12000XL siedeln sich im Gegenzug im Grafikbereich an. Hierbei stellt die ICE-Funktion des Microtek 1000XL plus einen großen Pluspunkt dar. Leider beschränkt sich diese aber nur auf den Auflichtbereich. Durch die jeweiligen optional erhältlichen Durchlichteinheiten in Kombination mit der professionellen Scansoftware SilverFast Ai Studio steht auch einer qualitativen Digitalisierung von großformatigen Durchlichtvorlagen nichts mehr im Wege. Im wissenschaftlichen und medizinischen Bereich bieten die drei Scanner zusammen mit SilverFast X-Ray die Möglichkeit auch Röntgenaufnahmen hochwertig zu digitalisieren. Durch die hohe effektive Auflösung des Epson Expression 12000XL eignet sich dieser hierfür am besten.
Der Epson Expression 12000XL ist der Spitzenreiter unter den Großformatscannern bis DIN A3, wenn es auf Bildqualität und nicht auf Quantität ankommt.
Mit einem DIN A3-Scanner ist es auch möglich, größere Vorlagen wie zum Beispiel Pläne im DIN A2-Format zu digitalisieren. Hierfür muss der Scanprozess allerdings in mehrere Scans unterteilt werden, indem man einzelne Teile der Vorlage separat einscannt und dann mit einer Bildbearbeitungssoftware am Rechner zu einem Ganzen zusammenfügt. Viele Bildbearbeitungsprogramme wie z.B. Photoshop® Elements bieten diese automatische Funktion bei der Erstellung von Panoramabildern aus mehreren Einzelbildern an.
Die Inhalte der jeweiligen Bilder müssen sich dabei teilweise überschneiden, damit die Software erkennen kann, welche Bilder zusammengehören und aneinandergereiht werden müssen. Um diese Vorgehensweise auch auf größere Vorlagen anzuwenden, ist jedoch ein sehr leistungsfähiger Rechner mit großem Arbeitsspeicher und guter Grafikkarte notwendig. Möchte man die Bilder manuell zusammenfügen, ist dies natürlich auch möglich aber erheblich aufwändiger. Meistens liefern die automatischen Software-Bildalgorithmen deutlich bessere und viel schnellere Ergebnisse.
Letztendlich bieten A3-Scanner mit ihren optionalen Aufrüstungen von Hard- und Software sehr viele Möglichkeiten analoges Bildmaterial qualitativ hochwertig in die digitale Welt zu übertragen. Genügend Scannermodelle sind am Markt vorhanden, um den jeweiligen Ansprüchen vom Hobby- bis zum Profi-Einsatz gerecht zu werden.
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