Reflecta KWIK-Scan - Batteriebetriebener Handscanner

Im Mai 2010 brachte reflecta mit dem KWIK-Scan einen portablen Auflichtscanner auf den Markt, der an frühere Zeiten erinnert: ein Handscanner, den man zum Digitalisieren über die Vorlage zieht; Allerdings hat das Gerät designmäßig schon mal nichts mehr mit den Geräten aus den frühen 90er Jahren des letzten Jahrtausends gemeinsam und ist auch funktional auf der Höhe der Zeit.


Wir haben den reflecta KWIK-Scan im September 2012 aus dem Sortiment genommen.

Der reflecta KWIK-Scan speichert die Daten direkt auf eine im Lieferumfang enthaltene microSD Karte mit 1GB Speicherkapazität und wird mit zwei Mignonzellen (AA) unabhängig vom PC betrieben. Dabei können herkömmliche Batterien oder wiederaufladbare Akkus verwendet werden. Lediglich zur Übertragung der auf der Karte gespeicherten Bilder kann das Gerät an den Rechner angeschlossen werden, wobei es dann ausschließlich als Kartenleser fungiert, also im System als externes Speichermedium erscheint; Genauso gut könnte man die microSD-Karte in ein Kartenlesegerät stecken - ein SD-Adapter, mit dem die Speicherkarte in jeden SD-Kartenslot passt, wird mitgeliefert.

Der reflecta KWIK-Scan

Man benötigt für den Betrieb des KWIK-Scan also keinerlei zusätzliche Software. Nichtsdestotrotz liefert reflecta den Scanner mit der Software ABBY Screenshot Reader aus, einem Programm mit umfangreichen Funktionen zum Anfertigen und Verarbeiten von Screenshots, das auch über eine Funktion zur Texterkennung von auf dem Bildschirm dargestelltem Text in Bilddateien, also z.B. gescannten Dokumenten, bietet.

Desweiteren befinden sich im Lieferumfang ein USB-Kabel, ein Satz Batterien, weiße Vorlagen für den Weißabgleich, ein Microfaser-Reinigungstuch, eine Schutzhülle für den Transport und die Aufbewahrung des Scanners, und natürlich eine Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen.

Vorlagen bis zu einer maximalen Breite von 21 cm (genügt für DIN A4) lassen sich mit dem KWIK-Scan mit zwei verschiedenen Auflösungen digitalisieren: 300dpi (low) und 600dpi (high). Zwischen den Modi wird per einfachem Tastendruck umgeschaltet; Eine weitere Taste dient zum Umschalten zwischen Graustufen- und Farbscan bzw. für das Initialisieren des Weißabgleichs. Das kleine LCD direkt neben diesen beiden Tasten dient als "Info-Zentrale", die alle wichtigen Daten für den Anwender bereitstellt: Auflösung (High / Low), Scanmodus (Farbe / Graustufen), Batteriestatus, Speichermedium und Anzahl der auf der Karte gespeicherten Bilder werden angezeigt.

Das sehr übersichtliche Bedienpanel mit LCD

Die beiden LEDs neben dem Display zeigen den Status des Scanvorgangs an: Das Leuchten der grünen LED signalisiert einen laufenden Scanvorgang, und die rote LED leuchtet auf, wenn bei diesem ein Fehler aufgetreten ist. Das kann z.B. dann der Fall sein, wenn man den Scanner zu schnell über die Vorlage gezogen hat. Direkt neben dem Batteriefach, dessen Abdeckung zu einem Griff ausgeformt wurde, befindet sich die Taste zum An- und Ausschalten des Scanners bzw. zum Starten und Beenden des Scanvorgangs. An der Vorderseite des Scanners befindet sich die Mini-USB-Buchse, der Slot für die microSD-Karte sowie ein versenkter, nur mit einem Spitzen Gegenstand zu erreichender Knopf zur Formatierung der Speicherkarte. Mehr Bedienelemente gibt es beim reflekta KWIK-Scan nicht - die Funktionen sind begrenzt, was die Bedienung zum Kinderspiel macht.

Scannen mit dem KWIK-Scan

Um den reflecta KWIK-Scan einzuschalten muss man die Power-/Scantaste für mindestens 2 Sekunden gedrückt halten. Mit den beiden Tasten auf der linken Seite des Displays wählt man die gewünschte Auflösung und stellt ein, ob ein Graustufen- oder ein Farbscan durchgeführt werden soll.

Zum Scannen zieht man den KWIK-Scan langsam über die Vorlage.

Dann richtet man das Gerät möglichst gerade an der Vorlage aus. Markierungen an der Gerätevorderseite zeigen den Scanbereich an: Alles, was innerhalb dieser Markierungen liegt, wird gescannt; Nun betätigt man mit einem kurzen Druck die Power-/Scantaste (die grüne LED leuchtet) und zieht den Scanner dann nicht zu schnell über die Vorlage: für eine DIN A4 Seite sollte man sich in etwa 10-13 Sekunden Zeit nehmen. Bei gleicher "Ziehgeschwindigkeit" sind kleinere Vorlagen natürlich entsprechend schneller digitalisiert.

Hat man die ganze Vorlage abgetastet ohne dass die rote LED aufleuchtet, drückt man erneut auf die Power- / Scantaste, um den Scanvorgang zu beenden. Sollte die rote LED doch aufleuchten, bedeutet das, dass ein Fehler aufgetreten ist; in der Regel hat man dann den Scanner zu schnell bewegt. Dann muss man von vorne beginnen und den Scan neu starten. Der fehlerhafte Scan wird aber trotzdem auf der Speicherkarte gesichert. Löschen lassen sich Scans über das Gerät nicht.

Ist man fertig mit Scannen, schaltet man das Gerät wieder mit einem mindestens 2 Sekunden anhaltenden Druck auf die Powertaste / Scantaste aus. Verbindet man den KWIK-Scan nun per USB mit dem Rechner und schaltet den Scanner ein, meldet das Betriebssystem sogleich ein neu angeschlossenes Speichermedium, auf das man nun direkt zugreifen kann. Die Bilddateien, die ausschließlich im JPG-Format vorliegen, können nach Belieben kopiert, verschoben und gelöscht werden.

Ein Betrieb des Scanners während einer Verbindung zum Rechner ist leider nicht möglich, somit auch nicht das Sichern der Scans direkt auf den Rechner. Man muss, auch wenn man den Scanner nicht unterwegs, sondern zu Hause benutzt, den Umweg über die Speicherkarte gehen.

Die Bildqualität des KWIK-Scan

Der reflecta KWIK-Scan ist kein Scanner für die hochwertige Digitalisierung von Fotos. Das Gerät ist darauf ausgelegt, auch unterwegs bequem und einfach Vorlagen wie etwa Zeitungsartikel, Rezepte, Visitenkarten oder Ähnliches für die Übertragung an den Computer zu digitalisieren.

Für diese Anwendung liefert der KWIK-Scan eine ausreichende Bildqualität. Zeitungsartikel und andere Dokumente werden mit auschreichender Schärfe und adäquater Farbwiedergabe reproduziert. Diese Art von Vorlagen bieten nicht mehr Bildinformation, als der KWIK-Scan zu erfassen vermag.

Die Qualität genügt nicht für hochwertige Scans von Fotos.

Bei Fotos sieht die Sache aber anders aus. Hochwertige Vergrößerungen oder digitale Ausbelichtungen liefern eine hohe Bildqualität, die der KWIK-Scan nicht vollständig transportieren kann.

So fallen die Fotoscans durch störende Streifen entlang der Scanrichtung und mangelnder Schärfe in beiden zur Verfügung stehenden Auflösungen auf. Die Farben der Scans weichen leicht vom Original ab und sind etwas übersättigt; Während letzteres beim Scannen von Dokumenten oft wünschenswert ist, um eine gut lesbare Darstellung auf dem Computerbildschirm zu gewährleisten, ist dies für Scans von Fotos kritisch.

Das Bild zeigt einen Scan mit dem reflecta KWIK-Scan. Hier kann man gut die übersättigten Farben sehen. Klicken Sie auf das Bild, um den eingezeichneten Ausschnitt in einer 100% Ansicht zu sehen: Deutlich sind hier die Streifen und die Unschärfe zu erkennen.

Fazit

Mit dem KWIK-Scan bietet reflecta ein Gerät an, das konsequent auf einfaches Scannen zuhause und vor allem unterwegs ausgelegt ist. Wer viel unterwegs ist hat mit dem KWIK-Scan ein praktisches, handliches und leichtes Gerät in der Tasche, mit dem sich auf die Schnelle Scans erzeugen lassen. Wer in einer Bibliothek einen Fachartikel kopieren möchte, hat mit dem KWIK-Scan das perfekte Tool. Wer auf einer Dienstreise ein paar Blätter des Geschäftskollegen scannen und speichern möchte, zückt einfach seinen KWIK-Scan aus der Tasche. Und wer in der Uni schnell den Lösungsansatz eines Kommilitonen kopieren möchte braucht keinen Kopierer mehr sondern fährt einfach mit dem KWIK-Scan über das Blatt des Kollegen.

Für solche Anwendungen liefert der KWIK-Scan auch eine vollkommen ausreichende Bildqualität. Lediglich für das Digitalisieren von Fotos in guter Qualität ist der Scanner nicht geeignet. Dafür ist der reflecta KWIK-Scan aber auch gar nicht gedacht.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis Filmscanner-Testberichte

High-End Scan-Service